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fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
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Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
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10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert,
in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan-
tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den
alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr
zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze:
auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri-
geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten
Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel-
Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während
Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr
nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren-
industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum
Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit
Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer
nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im
Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt
friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan-
dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson-
ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald-
stätter See, in Graubünden.)
Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen
Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege
zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern
umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge-
wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach
über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur
Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea)
nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst>
volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes
Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach
der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die
*) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier
Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt
der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an
ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri-
cher Straße: Cappel,
**) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen
Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr.
***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von
der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han-
nibals Zeit.
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Extrahierte Personennamen: Bonapartes Bernhard_( Bernhard Cappel Gotthardspaß_von_Snwarow
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land von den Donschen Kosaken bebaut, den aus der Ukraine
vor der polnischen Herrschaft gewichenen Grenzern.
c. Das Gebiet des kaspischen Meeres. Die Waldai-
höhe, die Schwelle zum Kernlande der Großrnssen, dem obern
Wolgagebiete. In diesem reichen, durch Laubwald gehobenen
Ackerlande (Getreide, Flachs u. s. w.) mit entwickelter Industrie
der nationale und geographische Mittelpunkt Moskau, am
Flusse gleiches Namens, zwischen freundlichen Hügeln am Rande
des westlichen, höhern, als Leichenfeld der Franzosen bekannten
Landes und des von Wolga und Oka umschlossenen centralen
Beckens*); in der Mitte zwischen der alten hanseatischen Han-
delsstadt Nowgorod und Nischnej Nowgorod, dem größten
Markte der europäischen und asiatischen Handelswelt, an der
Okamündung. — Jenseits derselben beginnt die Wolga bei
Kasan ihren untern Lauf, unterhalb dieser Stadt durch die
K am^a, den Hauptstrom der uralischen Bergwerksdistrikte (P e r m),
verstärkt, rechts die höhere lehmige Steppenplatte, oft mit berg-
artigem Rande, links das tiefe, nach S. sich immer mehr ver-
breiternde Anschwemmungsland. Dieses ganze Gebiet, einst die
Khanate Kasan und Astrachan, im Gouvernement Oren-
durg von der asiatischen Küstensteppe getrennt, nur spärlich
bewohnt; weniger von Russen (z. B. Kosaken längs des Ural-
flusses), als vou finnisch-ugrischen Stämmen im N., von Basch-
kiren in der Mitte zwischen Ural und Wolga, in den Küsten-
steppen von Kirgisen und Kalmücken. Das lebendigste Bild auf
dem von unzähligen Handelsfahrzeugen bedeckten Strome. An
ihm unterhalb Kasan nur einzelne Städte Sammel- und Aus-
gaugspuukte der Kultur: Saratow und Sarepta, die Ceu-
treu der deutschen Kolonien Katharinas Ii, und Astrachan, im
Delta, hauptsächlichster Stapelplatz für den Handel mit Persien,
Ausgangspunkt der großen kaspischen Fischereien. — Die in einem
großen Bogen die flache Nordküste des kaspischen Meeres um-
gebende Salz steppe ursprünglich ein Theil des Meeres selbst
und mit dem um 80' höhern Pontus in Verbindung ^), zwi-
*) Der Kreml, Rußlands Heiligthum. — Moskau, als geogr. Mittel-
Punkt vgl. mit Madrid, als nationaler Mittelpunkt vgl. mit Paris.
**) Das Meer tritt in Folge der Verdunstung und des massigen Schlam-
mes der Wolga und des Ural immer weiter zurück. Im südlichsten Theile
ist es am tiefsten. Das Salz der Steppensümpfe, dieses Produet der schnei
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Extrahierte Ortsnamen: Ukraine Moskau Kasan Kasan Astrachan Wolga Kasan Saratow Sarepta Katharinas Astrachan Persien Rußlands_Heiligthum Moskau Madrid Paris
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gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben.
Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde.
In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung.
Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer
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Extrahierte Personennamen: Sebastian_Schertlins Ulrich Philipp Ulrich_Zwingli Kappel Calvin
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rom Deutschland Marburg Luthers Genf
$0it der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc.
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Beschlossen, Constanz mit Hülfe des Herzogs Friedrich von Oesterreich zu -erlassen und sich dem Beschlusse des Concils zu entziehen. Um jeden
»U st-llte sich Johann Xxiii, als ob er krank fei. »=«, M
in- 9"U,"tl '*>” b-suchte, fand er ihn auf dem Bette lieqen
” '6 S‘¥ es unserm heiligen Vater?« fragte er ihn. „„Sehr schlecht,
m 9anj gelahmt; ich kann die Luft von Constanz nicht vertragen"" entgegnete Johann.
Einige Tage nachher gab Herzog Friedrich ein großartiges Turnier Johann saß am Fenster im erzbischöflichen Palaste und benutzte den gnnst,gen Augenblick, da alles Bol, aus der Stadt sich entfernt hatte, um 7ach Schafft eines Reitknechts zu entfliehen. Er gelangte unerkannt „» ,„w, , ^ ^^sen, welches dem Herzog Friedrich gehörte und ein Asyl mit*be§ m°und f' f be§ ^pstes erregte allgemeine Bestürzung; nur Sieg-Frl^°°n fr u e steh, an Friedrich von Oesterreich seinen Zorn kühlen m 5defterrei*-°nfnln' ffberte augenblicklich die 8 alten Orte der Eidgenossenschaft us die habsburgischen Güter des Herzogs, welchen er in die Reichsacht Tirf zunehmen und für alle Zeiten zu behalten. Die Eidgenossen kl??? ^rcht zweimal sagen, sondern griffen eiligst zu. Uri allem schloß sich von diesem Kriege aus, indem es erklärte, die Eidgenoffen hatten noch Frieden mit Oesterreich.
mal f!C Erch-uverfammlung forderte den Papst Johann Xxiii. zwei- I.h--n f, innen 14 Tagen sich zu stellen, und da der Papst die Frist ff»’ ult“ l v "Eeud-te sie folgenden Spruch: „Balthasar Coffa 1 a r,rl ' n ien päpstlichen Stuhl bestieg) hat sich
und Stuhles unwürdig gemacht; er ist ein verstockter Sünder
und -,n Urheber der Kirchenspaltung". Kurz darauf ward Johann oe-angen nud ms Schloß Gottleuben am Bodensee eingesperrt, weil er s-m- Absetzung für ungültig erklärt hatte. Er blieb 5 Jahre in Haft
n saß zu -tzt auf dem Schlosse in Heidelberg; mit 30,000 Goldguldeu »kaufte er sich die Freiheit wieder.
Gregok"ximreiwm?'Tsf f Und ^«-ihrige $l5
1 X ;.' E'g ab; Benedtet Xiii. ward abgesetzt, sprach aber “>™> »».
2en7a ans "7 ^»"g °on einem Schloff- in dem Königmd, von nel,r4,T 7 ff bk äanic W°lt, bis er in einem Alter ■— v. Z K ? f5 f (1424). Die erst- Aufgabe d-r Concils war h,mn,t gelost; nach Siegmunds Ansicht sollt- nun die Verbesserung
R tkon-n ”°Zrmcn ’”lrben».”Cin dem widersprachen die andern ationen Nachdem man den Diakonus Otto von Colonna welcher
ertöten Ltte" rltt r””1” ^ “uf bcn Päpstlichen Stuhl
6 ^a“e- tetc b'°s-r unter einem herrlichen Vorwand- das Concil
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Johann_Xxiii Johann Constanz Johann Johann Friedrich Friedrich Johann Friedrich Friedrich Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Johann_Xxiii Johann Johann Johann Schloß_Gottleuben Otto_von_Colonna Otto
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Extrahierte Personennamen: Albrechts Albrechts Heinrich_Vii Heinrich Albrechts_Söhne Albrechts Leopold Leopold Leopold_von_Oesterreich Leopold Albrechts_I. Arnold_Struthan_von_Winkelried Heinrich_Vii Heinrich Heinrich Albrechts Albrechts Adolfs Adolfs
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revulution. 157
mit 80,000 Mann in Esthland eingebrochen und belagerte Narwa.
Mit 9o00 Mann landete Karl in Liefland, rückte vor Narwa und
schlug daselbst das fast zehnfach überlegene Heer der Rüsten (1700).
Der König hatte sich so in die Hitze treiben lasten, daß er einen Stiefel
im Moraste stecken ließ und im Strumpfe heranstürmte. Unter Kano-
nendonner zog der junge Held in die Stadt ein; sein erster Gang
war in das Haus des Herrn, um Gott auf den Knien für seinen
Sieg zu danken. Peter der Große soll nach dieser Niederlage die
prophetischen Worte gesprochen haben: „Ich weiß wohl, daß uns die
Schweden noch oft schlagen werden, aber endlich müssen sie uns auch
siegen lehren."
Auch das sächsische Heer unterlag bei Riga. König August ver-
suchte insgeheim und öffentlich den Frieden zu erhalten; allein Karl
wies die Unterhandlungen zurück, und nach zwei neuen Siegen über
die Sachsen ließ er in Warschau den König August durch den polnischen
Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Lesczinski zum Könige
ausrufen. August Ii. machte mit Hülfe der Russen Versuche, den pol-
nischen Thron wieder zu erlangen, allein Karl besiegte seine Gegner
abermals und beschloß, trotz aller Vorstellungen seiner Freunde und dem
ausdrücklichen Verbote des deutschen Kaisers, seinen Gegner' in Sachsen
anzugreifen. Er führte seinen Vorsatz aus, und als er in der Nähe
von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altran-
städt (1706), worin er für sich und seine Nachkommen auf den polni-
schen Thron verzichtete und dem Bunde mit Rußland entsagte.
Aus Karls Rückmarsch nach Polen traf eines Tages eine Ge-
sandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz
ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran
und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben
hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen.
Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, ge-
währte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher
ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben
habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht
auch seinen Uebertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er
wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde.
Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter
der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt,
Jngermannland, Liefland und Esthland genommen und am Ausflusse
der Newa (1703) den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches,
St. Petersburg, gelegt. 100,000 Leibeigene arbeiteten Tag und Nacht
u. August n.
vou Sachsen.
Karl seht den
König von
Polen ab
und zwingt
Sachsen zum
Frieden.
Die schlesi-
schen Prote-
stanten erhal-
ten Karls
Beistand.
Peter der
Große grün-
det St. Pe-
tersburg
1703.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl August Karl Karl August Stanislaus_Lesczinski August Karl Karl August Karls Karl Karl Karl Karl Peter
der_Große August Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Esthland Liefland Schweden Riga Sachsen Warschau Sachsen Dresden Karls Polen Schweden Narwa Petersburg Sachsen Polen Sachsen Karls
Vom weüfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 167
zum Aufstand; Städte und Adel wandten sich um Schutz gegen die
Ritter an den König von Polen und erhielten ihn. Die Macht des
Ordens ward in langem Streite gebrochen; er mußte zuletzt im Frieden
von Thorn (1466) ganz Westpreußen an Polen abtreten und seine
übrigen Besitzungen zu Lehen annehmen. Um aber dem Orden Hülfe
gegen das mächtige Polen zu verschaffen, wählten die Ritter 1511 den
Markgrafen Albrecht von Brandenburg zum Hochmeister. Aber auch
er konnte dem Könige Sigismund von Polen, der ihm verwandt war,
die Spitze nicht bieten, sondern mußte sich zum Frieden von Krakau
bequemen (1525), zufolge dessen Albrecht auf Luthers Rath und mit
Genehmigung des Volkes Preußen in ein weltliches Herzogthum ver-
wandelte und es*von Polen als Lehen empfing. Inzwischen hatte die Preußen wird
Resornlation Eingang in Preußen gefunden, und kaum hatte Albrecht
sein Ordenskleid abgelegt, so bekannte auch er nebst den meisten Ordens- Herzogthnm
brüdern sich öffentlich zu Luthers Lehre und vermählte sich erst mit einer
dänischen und nach deren Tod mit einer braunschweigischen Prinzessin.
Unter seiner Regierung gewann Preußen trotz mehrfacher bürgerlicher
Unruhen und Religionsstreitigkeiten an Wohlstand und Bildung; durch
ihn erhielt es 1544 die Universität Königsberg, gute Schulen, eine
polnische Uebersetzung der Bibel und andere nützliche Bücher in deutscher,
polnischer und lithauischer Sprache. Albrecht starb 1568 und hinter-
ließ das Herzogthum seinem Sohne Albrecht, welcher aber blödsinnig
wurde. Dessen. Schwiegersohn, Kurfürst Johann Sigismund von Bran-
denburg, erbte es (1618) und empfing es als Lehen von Polen; seitdem
ist Preußen ununterbrochen bei dem hohenzoller'schen-brandenburgischen
Hause geblieben.
Georg Wilhelm folgte seinem Vater 1619. Es begann für das Preußens ».
Land eine höchst traurige Zeit, als die Schrecken des dreißigjährigen Branden-
Krieges hereinbrachen. Die Schwäche und Unentschlossenheit des Kur- ^9’üf ttd-
fürsten schob ein Bündniß mit Gustav Adolf hinaus (S. 90) und büijähngen
führte den Fall Magdeburgs herbei, so sehr auch der Kurfürst persön-
lich der Sache des Protestantismus geneigt war. Er beging damals
den großen Fehler, daß er wegen der im Lande herrschenden Spaltung
zwischen Lutheranern und Reformirten den katholischen Grafen Adam
von Schwarzenberg zu seinem Rathgeber erkor, welcher die Interessen
des Fürsten und des Landes an Polen und Oestreich verrieth. Als
Schwarzenberg endlich durch Gustav Adolfs Drängen entfernt worden
war, hatte das Kurfürstenthum durch die Brandschatzungen Wallensteins
und Tillys furchtbare Verluste zu beklagen, und als Brandenburg 1635
durch Schwarzenberg verleitet, dem Prager Frieden beitrat, brachen
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Sigismund_von_Polen Albrecht_auf_Luthers_Rath Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Albrecht Johann_Sigismund_von_Bran- Johann Georg_Wilhelm Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Adam
von_Schwarzenberg Rathgeber Schwarzenberg Gustav_Adolfs Gustav Adolfs
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Erste Periode der neueren Geschichte.
die Protestanten in gerechtem Unwillen über biefe Verurteilung ihrer Glaubenssache ohne richterlichen Entscheib ihre Theilnahme ab und luben ihre Anhänger zu einer neuen Versammlung nach Schmalkalben ein, wo die förmliche Lossagung vom Papste erfolgte (1537). Die zu biesem Zwecke abgefaßte Schrift Luthers, die sogenannten Schmalkalber Artikel, die beibert Katechismen Luthers, bilben mit der Augsburger Consession und der Apologie die symbolischen Bücher ober Be-kenntnisschriften der lutherischen Kirche.
io. Die Wiedertäufer und die Jesuiten.
Zwei Ereignisse jener Tage schienen den Fortgang der Reformation zu gefährden: der Unfug der Wiedertäufer in Münster und die Stiftung des Jesuitenordens durch Ignatius Loyola.
'taufet^1 Ju der westfälischen Stadt Münster waren seit dem Bauernkriege Johann häufig Unruhen zwischen den Bürgern und dem Bischof vorgekommen; jj?jttbieien, der Prediger Rottmann hatte angefangen die neue Lehre zu versündigen. Darum mußte das Domcapitel es geschehen lassen, daß in den sechs Pfarrkirchen die evangelische Prebigt gehalten würde, währenb die Dom-kirche dem katholischen Gottesbienste verblieb. Allein balb brachen neue und gefährlichere Unruhen aus. Die Wiebertäufer hatten sich nach ihrer Nieberlage in Sachsen in die Nieberlanbe begeben. Von ba B°Ä°7und kamen einzelne nach Münster. Unter biesen Schwärmern zeichneten ihre Genossen sich der Bäcker Johann Matthiesen aus Harlem und der Schneider Johann Bockelson von Leyben aus. Als sie durch ihre Weissagungen das Volk aufregten, wurden sie aus der Stadt gewiesen. Allein sie kehrten zurück, brachten den Prediger Rottmann, den reichen Tuchhändler Knipperdolling und den Bürger Krechting auf ihre Seite und predigten in den Straßen Buße und Wiedertaufe. Durch ihre Reden und fünfte? Prophezeiungen wurde die Menge bethört; überall standen Propheten gräulichen ans und entzückte Jungfrauen, welche den Himmel offen und die Engel ^1533-34°"' herabsteigen sahen. Die Weiber tobten in Masse auf den öffentlichen Plätzen umher, jauchzten laut auf, hielten rasende Tänze oder fielen wie tobt nieber. Besonbers zeichneten sich babei die Nonnen aus, welche ihre Kloster verlassen hatten. Man gewahrte unter ihnen Jungfrauen aus den ebelsten Familien, welche von ihren Eltern und Verwanbten vergeblich zur Rückkehr aufgestöbert würden, „Ihr seid nicht unsere Eltern," riefen sie, „denn ihr habt uns in die Häuser des Todes und der Hölle begraben." Die Verirrungen waren so ansteckend, daß selbst Edelfrauen und Töchter der Umgegend ihre Männer und Väter ver-
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TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Ignatius_Loyola Johann Johann Rottmann Johann Schneider_Johann_Bockelson_von_Leyben Johann Rottmann