Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

2. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

3. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

4. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 432

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
432 Die neue Zeit. rische Lehre bekennen dürfen, protestierten sie zngleich dagegen, daß sie diejenigen von ihren Unterthanen, welche bei der alten Lehre bleiben wollten, ungestört lassen sollten. Insbesondere erklärten sie, sie könnten nie zugeben, daß ihre Unterthanen die Messe anhörten. Sie verlangten also Freiheit für sich und zugleich das Recht, gegen die katholischen Unterthanen Gewalt anwenden zu dürfen. Fortan mußte sich die Religion der Unterthanen nach der Religion des Landesherrn richten, und ein Religionswechsel des Fürsten zog jedesmal einen gewaltsamen Religionswechsel der Unterthanen nach sich. So mußten z. B. in der Pfalz die Unterthanen in kurzer Zeit viermal die Religion wechseln, zuerst lutherisch, dann reformiert, dann wieder lutherisch und wieder reformiert werden, je nachdem die gebietenden Herren lutherisch ober reformiert waren. Wo aber ein katholischer Fürst die katholische Kirche wieberherftellte, ba schrie man über Glaubenszwang und Gewissenstyrannei. 8 158. Die Reformation tu der Schweiz. 437) Zu gleicher Zeit mit Luther hatte Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, die Heilige Schrift als die alleinige Quelle des Glaubens erklärt und war deshalb mit feinem Bischöfe in Streit geraten. Aber der Große Rat in Zürich nahm sich seiner an, und unter dessen Schutze wurden nicht nur dieselben Neuerungen eingeführt, wie in Sachsen, sondern Zwingli ging noch weiter als Luther. Er leugnete sowohl das Opfer der heiligen Messe als auch die Gegenwart Jesu Christi im heiligen Sakramente, welche Luther noch neben dem 33roje znließ. Das Brot und der Wein waren ihm nichts als Sinnbilder, welche nur das Fleisch und Blut Christi bedeuten und an Christi Tod bloß erinnern sollten. Darüber geriet er mit Luther in Streit, der „die Sakrameutierer", wie er Zwingli und seine Anhänger nannte, für „Erzteufel" erklärte. Jeder erblickte in dem andern den Antichrist, und beide überschütteten einander mit denselben Schmähungen, mit denen sie Papst und Bischöfe überhäuften. Wie in Sachsen, so wurde auch iu Zürich die neue Lehre mit Gewalt eingeführt. Die Klöster und die Ehelosigkeit der Priester wurden aufgehoben, und das Abendmahl unter beiden Gestalten, und zwar mit gewöhnlichem Brote, ausgeteilt. Das Beispiel Zürichs, welches die Kirchengüter und die kostbaren Kirchengerätschaften einzog, und die evangelische Freiheit, welche weder Fasten noch guter Werke bedurfte, wirkte auch auf andere Kantone. Basel und Bern ahmten Zürich zuerst nach und verfuhren mit gleicher Gewaltthätigkeit gegen die, welche der alten Kirche treu bleiben wollten. Es entstand ein Krieg zwischen Zürich und Bern und den katholischen Kantonen,

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 519

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 190. Die Schweiz. 519 Dienste und zwar in den französischen Religionskriegen sogar Schweizer gegen Schweizer. 524) Auch die Sekten verursachten in den Schweizer Kantonen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, Unordnungen und fanden blutige Unterdrückung. Besonders waren es die Wiedertäufer, welche sich von Walds Hut aus über die Schweiz verbreiteten. Auch der Bauernkrieg fand in der Schweiz feine traurige Fortsetzung. Die von Luzern abhäugigeu Eutlibucher und die zu Bern gehörigen Emmenthal er thaten sich zusammen, um ihre alten Rechte zu wahren, welche sie vou den Städten verletzt glaubten. Zn Snmiswald im Bernischen stifteten sieden Bund aller Bauern. Aber Bern 1653. und Luzern erhielten Hilfe von Zürich, und bei Wohlen-schwyl am Zürcher See wurdeu die Bauern geschlagen. Die Patrizier, welche mit den Schweizerbauern nicht besser umgegangen waren als die deutschen Herren mit den ihrigen, übertrafen die letztem nach Unterdrückung des Aufstandes noch in der Grausamkeit. Unter den andern innern Streitigkeiten ist noch der Toggenbnrger Handel hervorzuheben, der mit dem Frieden^-von Baden endete, in welchem der Abt von St. Gallen die E. Rechte der Toggenbnrger Bauernschaft anerkennen mußte. Anmerkungen. 1. Matthäus Schinn er, Bischof von Sitten und päpstlicher Legat in der Schweiz, hatte den Eidgenossen, die vorher im Solde der Franzosen gekämpft hatten, ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papste vorgeschlagen. Da die Schweizer für ihre den Franzosen geleisteten Dienste nicht mehr so reichlich wie früher belohnt, ja öfters beschimpft wurden, so beschlossen sie, sich vom französischen Heere zu trennen und sich auf die Seite des Papstes und des Kaisers zu schlagen. Als sie aber später mit Frankreich den ewigen Bund geschlossen hatten und die katholischen Kantone Hilfstruppen nach Frankreich sandten, so eilten aus den protestantischen Kantonen viele den Hugenotten gegen die Ligue zu Hilfe; auch fanden viele vertriebene Hugenotten Aufnahme in der reformierten Schweiz. 2. Ein großes Verdienst um die Erhaltung des katholischen Glaubens in der Schweiz hatte der heilige Karl von Borromäo, Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er brachte den Goldenen oder Borromäischen Bund zu stände, in welchem die Kantone Luzeru, Uri, Schwyz, Uuterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg und Wallis sich zu Luzern auf ewige Zeiten zum katholischen Glauben verpflichteten (1586). 3. Der Anführer der Schweizerbauern war Nikolaus Leuenberg, ein Bauer aus Schönholz im Kanton Bern. Er ließ sich keinerlei Gewaltthätigkeit zu schulden kommen und suchte stets zu vermitteln; auch ging die Regierung von Bern einen Vertrag mit ihm ein, wodurch die Streitigkeiten zwischen Land und Stadt beigelegt werden sollten. Wäh-

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 226

1821 - Magdeburg : Rubach
226 Fünfter Abschnitt- werden viele thönerne Geschirre, namentlich gute Ofenkacheln gemacht. Wädenschweil, ein L)orf, verschickt die besten Schweizerkäse. — Bern cm der Aar, die Hauptstadt des größten Eantons, (171^ Ulm.) trat 1353 dem rwigen Bunde bey und nahm 1523 die Kirchenverbesserung on. Die Hauser sind massiv und haben, wie die italienischen Städte, an der Straßenseite Schwibbogen , unter welchen man bey Regenwetter trocken gehen kann» Zu diesem Danton, in dem man viele Wollen- und Leinenfabriken findet, gehört das alte Schloß Habs- burg und das schöne und fruchtbare Emmen that» Wey Lauterbrunnen stürzt sich der Staubach von einem 800 Fuß hohen Felsen herab In Altorf, dem Hauptorte im Canton Uri, Zeigt man die Linde, unter welcher Tells Sohne der Apfel vom Kopfe geschossen wurde. Nicht weit da- von ist das Dorf Bürg len, Tells Geburtsort. Bey dem Fl. Glarus sind viele Bleichen; auch macht man hier den Sch ab Zieger, einen sehr ge- sunden und weithin versandten Käse, indem man unter Ziegenkäse die gedürrten, zu Pulver geriebe- nen Blatter des wilden Steinklees Mischt. — Ba- sel am Rhein hat bedeutende Fabriken; (allein über 2400 Stühle, auf welchen seidene Zeuge ge- macht werden), und bedeutende Papiermühlen-, welche das überall geschätzte Schweizerpapier liefern. Die Stadt trat 1501 dem ewigen Bunde bey» 1431 wurde hier eine Kirchenversammlüng gehalten» Zu erwähnen sind auch die hiesige Dibeldruckerey und die Bibelgesellschaft, durch deren Milde die heilige Schrift an Arme in und außerhalb des Can- tons vertheilt wird. — In Waldenburg werden viele irdene Geschirre verfertigt.schaffhau- sen, eine halbe Stunde von Laufen und dem Rheinfalle, hat die Hauptniedrrlüge der Eisenwaa- ren, womit Steyermark die Schweiz versorgt- -- Ueben, das einzige Salzwerk in der Schweiz. In dem reizenden, an Wein und Obstreichem Waadt- kande liegen die Fabrikstädte Lausanne und

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 265

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 265 Samuel, die durch wunderbare Schicksale dem Kaiser bekannt geworden war, der sie auf den Thron erhob. — Jetzt beherrscht das Land Alexander !.. der, wie sein tapferes Volk, kräftig mitwirkte zu der Befreyung Europa's von der französischen Ober- Herrschaft. Rußland ist reich an den Mannichfaltigsten Pro- ducten. Nur in dem Norden gedeiht das Getraide nicht mehr; die südlichen Provinzen, welche Peter den Türken abnahm, haben ein sehr mildes Klima und würden bey besserer Bevölkerung selbst den N. mit Getraide versorgen können. Am meisten ausge- führt werden Leder und Pelzwerk, Holz und Pot- asche, Leinwand und Bastmatten u. s. w. Die wich- tigsten St. sind Petersburg, an der Newa, die Residenz und erste Handelsst. des Reiches, mit vie- len Fabriken und einem merkwürdigen Jahrmarkts auf der zugefrornen Newa, mit vielen öffentlicheu und schönen Plätzen und einer Universität. Am wei- ßen Meere ist Archangel, an der Ostsee Riga, am schwarzen Meere Odessa, am asvwschen Meere Kasfa, am kaspischen Meere Astrachan, am Ural- gebirge Oren bürg die wichtigste Handelsst. Mos- kau war früher die Hptst. des Reiches. Es wurde izl2 von den Russen niedergebrannt, um die bis hierher vorgedrungenen Franzosen zum Rückzüge zu zwingen. In Sibirien, einem kalten, unwirthli- chen Lande, das nur an Pelzwerk und Holz reich ist, liegen die Handelsst. Tobolsk und Jrkutzk und an der chinesischen Grenze die Bergst. Nert- fchinsk, bey welcher reiche, von Verbrechern bear- beitete Gold- und Silbergruben sind. Ix. Polen (2200 om.) , - ‘ . • ' >. ist ein ebenes und fruchtbares, aber schlecht bevöl- kertes Land. Nur im N. wird es von den Karpa- then durchzogen. Viehzucht,, Holz und Salz ma- chen den Hauptreichthum des Landes aus. Früher war Polen, in welchem erst 960 das Christenthum

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 74

1821 - Magdeburg : Rubach
74 Dritter Abschnitt. damit zu futtern.. In südlichen Europa findet sich dieser Vogel nicht./^ 4. Unter den Fischen, deren sich in unsern Flüssen viele Arten finden (Hecht, Karpfe, Forelle, Lachs u. s. w.) sind für Europa der Häring Und Hausen am wichtigsten. Der erstere lebt in dem nördlichen Eismeer, zieht aber jeden Sommer, um zu laichen, nach südlicheren Gegenden, an die Kü- sten von Norwegen, Schottland u. s. w. In dieser Zeit wird er gefangen. Jährlich segeln viele hun- dert Schiffe aus den verschiedenen Hafen ab und die Zahl der gefangenen Häringe steigt in jedem Sommer in die Millionen, so daß der Fang und das Einsalzen derselben viele Tausend Familien er- nährt. Der Hausen lebt in der Wolga, dem kas- pischen Meere und der Donau. Aus der Schwimm- blase desselben bereitet man die Hausenblase. Er wird oft 30 Pfund schwer. Ihr wißt, daß der Wallfisch, das größte Thier auf Erden, das oft 100000 Pfund wiegt, ei- gentlich nicht hierher gehört; denn er ist ein Säu- gethier. Allein ich nenne ihn auch hier, weil zu seinem Fange, wie zu dem der Häringe, jährlich so viele Schiffe ausgerüstet werden. Er findet sich nur an den nördlichen Küsten. Man bekömmt von ihm Fischbein und den Thran. 5. Unter den Insekten werden uns die Biene, der Krebs und die Seidenraupe am nützliche sien. Die beyden ersten kennt ihr. Sie finden sich fast überall in Europa. Die besten und größ- ten Krebse, oder vielmehr Hummern, hat Nor- wegen. Bienenzucht wird vorzüglich des trefflichen Honigs wegen in den türkischen Ländern, des H 0 n i g,s und Wachses wegen in Polen, Deutsch- land, Frankreich und Spanien getrieben. Die Sei- denraupe wurde erst im Jahr 550 aus Asien nach der ^ürkey gebracht und von da erst nach noo nach Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland u. s. w. Da diese Raupe nur von den Blättern des weich-

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 441

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rußland. 441 der Menschenverlust wurde um so mehr empfunden, als die Bevölkerung des Reichs ohnehin eine dünne ist, und die finanziellen Kräfte waren so abgespannt, daß sie allein schon den Frieden als das einzige Heilmittel rathsam machten. Unter Alerander ruhten daher von 1815 bis 1825 die russischen Waffen und die seit Peter I. traditionelle russische Politik zeigte sich während dieses Decenniums nur dadurch, daß 1824 die Nord- westküste von Amerika zum großen Aergeruisse der Briten und Nord- amerikaner förmlich in Besitz genommen wurde; wie das Augenmerk der russischen Herrscher unverrückt gegen Centralasien schaut, bewies die Ge- schicklichkeit, mit der im gleichen Jahre 7 kirgisische und kalmückische Hor- den sich dem chinesischen Reiche entziehen und zu russischen Schützlingen machen ließen. Für den Ackerbau sorgte der Kaiser, insoweit dies über- haupt ein Fürst thun kann, in dessen Lande die Mehrzahl der Bauern Leibeigene sind. Den Ausfuhrhandel mit den Erzeugnissen des Acker- baues, der Viehzucht, der Jagd, des Fischfangs, des Bergbaues (Hanf, Lein, Talg, Häute, Pelzwerk, Hausenblase, Kaviar, Holz, Theer, Kupfer), beförderte er durch weise Gesetze; die Industrie, die den Bedürfnissen Rußlands bei weitem nicht genügte, versuchte er bereits durch die un- mittelbare Betheiligung des Staats zu heben, indem er z. B. Wollen- tuchfabriken auf Regierungskosten anlegte. Erst 1823 jedoch wurde durch den Finanzminister Kankrin (einen Deutschen aus Hanau) das System der russischen Handelspolitik in seinen Grundzügen aufgestellt, das jetzt vollendet dasteht: Ausschließung jedes fremden Fabrikats, dessen Erzeu- gung in Rußland nur irgendwie möglich ist; Herstellung einer einheimi- schen Industrie nicht allein durch diese Sperre gegen das Ausland, son- dern nöthigenfalls dadurch, daß aus den Leibeigenen Arbeiter für die Fabriken wie Rekruten ausgehoben, gedrillt und eingetheilt werden; Ver- schließung des alten Handelswegs nach Centralasien über Kolchis und das kaspische Meer für alle nichtrussischen Maaren. Dadurch strebte Ruß- land sein ungeheueres Gebiet der Abhängigkeit von fremder Industrie zu entziehen, wie es auch andererseits als eine eigene Welt dastehen und dem, was man in dem andern Europa den Zeitgeist zu nennen pflegt, keine Opfergaben oder Tribute darbringen wollte. Anfangs gehörte Ale- rander selbst der liberalen Richtung an (das beweisen die finnländische und polnische Verfassung, die Manifeste im Kriege von 1812—15 re.), er entzog ihr jedoch bald seine Gunst. Er gründete allerdings 5 Uni- versitäten, 50 Gymnasien, 100 Kreis- und mehrere tausend Volksschulen, aber er ließ den öffentlichen Unterricht streng überwachen und führte eine scharfe Censur ein, Maßregeln, die unter seinem Nachfolger bis zur äußersten Konsequenz ausgebildet wurden, so daß der Umfang des Wis- sens jedem Russen der unteren Stände genau zugemessen ist. Religiö- sen Bewegungen und Differenzen wurde er schon 1816 sehr abhold; in
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 1
6 0
7 1
8 2
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 3
23 0
24 4
25 8
26 1
27 9
28 0
29 4
30 1
31 1
32 0
33 0
34 5
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 0
44 10
45 0
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 17
1 10
2 1
3 29
4 25
5 3
6 8
7 29
8 29
9 32
10 1
11 11
12 2
13 4
14 34
15 7
16 47
17 120
18 3
19 8
20 9
21 9
22 0
23 79
24 0
25 10
26 25
27 2
28 11
29 11
30 0
31 1
32 2
33 4
34 13
35 1
36 14
37 7
38 1
39 4
40 7
41 41
42 4
43 44
44 2
45 16
46 1
47 29
48 52
49 4
50 26
51 4
52 15
53 1
54 1
55 4
56 29
57 2
58 118
59 23
60 10
61 16
62 13
63 6
64 2
65 119
66 0
67 42
68 29
69 18
70 15
71 6
72 12
73 17
74 19
75 4
76 18
77 15
78 74
79 10
80 11
81 1
82 13
83 9
84 2
85 3
86 13
87 1
88 44
89 26
90 23
91 1
92 98
93 58
94 23
95 26
96 27
97 21
98 109
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 16
2 6
3 6
4 1
5 10
6 15
7 11
8 2
9 24
10 1
11 13
12 47
13 7
14 8
15 2
16 38
17 1
18 2
19 8
20 7
21 1
22 4
23 1
24 37
25 9
26 21
27 4
28 2
29 0
30 46
31 13
32 1
33 28
34 20
35 0
36 1
37 3
38 2
39 21
40 160
41 1
42 4
43 10
44 6
45 4
46 1
47 20
48 4
49 40
50 11
51 11
52 13
53 9
54 7
55 53
56 0
57 4
58 23
59 31
60 1
61 1
62 11
63 1
64 7
65 3
66 3
67 5
68 16
69 0
70 3
71 9
72 4
73 23
74 9
75 13
76 5
77 9
78 36
79 7
80 32
81 74
82 6
83 20
84 1
85 1
86 6
87 9
88 20
89 25
90 2
91 5
92 1
93 9
94 13
95 17
96 20
97 7
98 6
99 4
100 19
101 30
102 10
103 29
104 10
105 0
106 5
107 23
108 0
109 6
110 5
111 0
112 1
113 45
114 21
115 8
116 1
117 2
118 1
119 24
120 5
121 20
122 12
123 7
124 36
125 11
126 10
127 18
128 0
129 11
130 24
131 29
132 2
133 26
134 13
135 3
136 49
137 8
138 2
139 5
140 9
141 1
142 20
143 9
144 13
145 6
146 2
147 7
148 57
149 2
150 12
151 6
152 11
153 4
154 3
155 8
156 8
157 3
158 10
159 23
160 3
161 5
162 3
163 0
164 16
165 4
166 6
167 1
168 14
169 1
170 0
171 3
172 2
173 32
174 0
175 46
176 12
177 70
178 11
179 21
180 8
181 2
182 92
183 42
184 21
185 3
186 15
187 5
188 35
189 6
190 0
191 24
192 3
193 9
194 14
195 15
196 12
197 7
198 2
199 4