Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 32

1869 - Mainz : Kunze
32 1578, Die Wiedervereinigung der Südprovinzen (unter der Be- dingung des Abzugs der spanischen Truppen, Bestätigung der Landesprivilegien und Ausrechterhaltung der katholischen Kirche) 1579 fjatte die Utrechter Unio n der überwiegend deutschen und pro- testantischen Staaten Holland, Seeland, Geldern, Utrecht, Fries- land, Overyssel und Gröningen zur Folge. Die förmliche Los- reißungsacte von Spanien erst 1581, nach Oraniens Aechtung. 3. Bis zum Waffenstillstand 1609. 1584 Nach Wilhelms Ermordung zu Delft 1584 tritt sein Sohn, der 17jährige Moritz von Oranien, besonders im Festungs- krieg ein großer Feldherr, an die Spitze des Staatsraths von vier Provinzen und wird Statthalter von Holland und Seeland, dann auch von Utrecht, Geldern, Overyssel, später auch Hauptadmiral. Aber die Fortschritte Alexanders von Parma — Einnahme Ant- werpens 1585 — nöthigten die unierten Provinzen bei Elisabeth 1585 Von England Hülfe zu suchen. Robert Dudley, Graf Von Leicester Oberstatthalter. Dieser, persönlich ohne die nöthige Befähigung, stieß zugleich auf Widerstand gegen sein eigen- mächtiges Auftreten bei den Ständen und bei dem Oranischen Hause und gab Ende 1587 seine Stellung auf. Gleichzeitige Angriffe der Engländer auf Spaniens west- indische Besitzungen; 1586 nimmt Franz Drake auf kurze Zeit St. Domingo. Dies Eingreifen Englands, sowie die Hinrichtung der Schotti- schen Königin Maria Stuart 1587 führt zum Krieg Spaniens 1588 gegen England. Untergang der Armada unter dem Herzog Medina Sidonia durch englische Schiffe und die stürmische Um- fahrt um Schottland; das Ende der spanischen Seeherrschaft. Durch die Rückwirkung dieses Schlages und durch die fort- währenden Unterstützungen, die der Guisischen Partei nach Frank- reich gesandt wurden (seit 1584), nahm Alexanders Macht ab. Nach seinem Tode neigte sich vollends das Kriegsglück den ver- einigten Staaten zu. Hülfe Englands, Bündniß mit Frankreich unter Heinrich Iv, bis zum Frieden von Bervins 1598, der die Fortdauer der Unterstützungen nicht hinderte; 1608 Abschluß eines förmlichen Defensivvertrags.

2. Neuere Geschichte - S. 48

1869 - Mainz : Kunze
48 kirche unter dem König als dem ,Proteetor und einzigen Haupt der Kirche von England'. Auflösung von Abteien und Klöstern, Aufhören der Abgaben nach Rom, Bereicherung der Krone. i53ssuprematseid und die sechs Artikel 1539, blutige Ver- folgungen gegen die Renitenten: Thomas More und andere.— Nach der von Heinrich geordneten Erbfolge folgt der zehnjährige Eduard Vi (-—1553), unter dem die Herzoge von Som- merset und Warwick-Northumberland als ,Proteetoren' die Re- formation fortführen, der Erzbischof Cranmer von Canterbury sie mit der deutschen Bewegung in Verbindung setzt. England das Asyl der Evangelischen aller Länder, namentlich auch der nach den: Schmalkaldifchen Krieg flüchtigen Deutschen. — Die 6 Artikel verdrängt durch Cranmers, unter dem Einfluß Melanch- thonfcher Schriften verfaßten 42 Artikel; neue Liturgie (das sogenannte Cvmmonprayerbook) 1548. Um fein politisch- religiöses Werk über feinen Tod hinaus fortzufetzen, bestimmte der früh sieche König die Thronfolge der Johanna Grey, Großnichte Heinrichs Viii, vermählt mit einem Sohne Northum- berlands Lord Guilford Dudley. Aber Heer, Flotte und Haupt- stadt für die katholische Maria (—1558), die ,blutige', Tochter Katharinas von Aragon; Northumb erlaub und das junge Königspaar hingerichtet. Ihr Streben die Ausrottung des Protestantismus in England. Schritte zu diesem Ziel: 1. Abschaffung der neuen Liturgie; 2. Vermählung mit dem Jnsanteu Philipp (Ii) von Spanien 1554, der zweimal in England war, 3. die Herstellung des Gehorsams gegen Rom, 4. die Ketzergesetze, die besonders seit 1555 zu blutiger Vollstreckung kamen. Auch Cranmer fällt; fein Nachfolger, zuletzt allmächtiger Minister, der Cardinal-Legat Reginald Pole. Calais' Verlust an Frankreich 1558. B. Dauernde Begründung der Reformation in England und 'Schottland. Elisabeth (—1603), Tochter der Anna Boleyn, die Vor- kämpferin des westeuropäischen Protestantismus, tritt unter dem Widerspruch des Pabstes die Regierung an, excommuuieiert 1569. Herstellung des Suprematseides, doch mit milderer Behandlung der katholischen Reeufanten. Die ,Acte der Uniformität', nach der das überarbeitete liturgische Buch gelten sollte; die 39 Artikel gegen die Noneonformisten oder Dissenters (namentlich Puritaner

3. Neuere Geschichte - S. 56

1869 - Mainz : Kunze
56 bürgerlicher und militärischer Aemter an den Suprematseid und das Empfangen des Abendmahls nach anglikanischem Ritus ge- bunden war. 4. Die Frage der Thronfolge: Den Herzog von Jork, der sich zum zweitenmal mit einer Prinzeß von Modena ver- mählte, und als Katholik durch die Testacte der Großadmiral- würde verlustig wurde, suchte das Parlament von der Thronfolge auszuschließen — die ,Ausschließungs-Bill' 1680 vom Unterhaus angenommen, von den Lords verworfen. — Ursprung der Partei- namen ,Whigs' und ,Tories'. Die Verschwörung des Grafen Shaftesbury (von ihm auch die Habeas-Corpus-Acte 1679 durchgesetzt) und des Kron-Prätendentey Herzogs von Monmouth (illegitimer Sohn des Königs) entdeckt, das Thronrecht des Herzogs von Jork fest- gestellt, Karl tritt auf dem Sterbebette zur katholischen Kirche über. Jakobs Ii (■—1688) Versuche, seiner Kirche im Lande Ein- gang zu verschaffen, ferner die Aufhebung des Test-Eides, die Aufnahme von Katholiken in das Heer, in den Geheimen Rath, in die Universitätsstellen weckten allgemeine Opposition, die sich bei der Geburt eines männlichen Thronerben 1688 steigerte. Die zweite Revolution 1688. Eine Anzahl Lords wendet sich an Jacobs Neffen und Schwiegersohn Wilhelm Iii von Oranien, der im Spätjahr 1688 mit einer hollätidischen Flotte in England landet. Wilhelm Heinrich von Oranien, Sohn Wilhelms Ii und Marias, der Tochter Karls I von England, geboren 1650 nach seines Vaters Tod, — kühner und bedeutender Soldat, aber noch größer als Staatsmann. Im zwei- undzwanzigsten Jahre Statthalter der Niederlande und an der Spitze der Lan- desvertheidigung, der mächtigste Gegner von Frankreichs Uebergewicht unter Ludwig Xiv. Fllicht des Königs unter tiefen Demüthigungen nach Frank- reich, wo ihm Ludwig Xiv in St. Germain en Laye ein Asyl gab. Nach langem Schwanken und nach dem Verzicht Marias auf die selbständige Erbfolge bot die sogenannte Convention*) dem Oranier, dem zuerst provisorisch die Gewalt übertragen worden, Anfang 168v* die Königskrone an. Gleichzeitig die Erklärung der Rechte' (decla- ration of rights) als Inbegriff des altenglischen Verfassungsrechtes. So vollzog Wilhelm (1689—1702) in seiner Person die Union der protestantischen Seemächte, der Niederlande und Groß- britanniens, die schon Oliver Cromwell allgestrebt hatte. *) d, i. ein nicht von der Krone berufenes Parlament,

4. Neuere Geschichte - S. 62

1869 - Mainz : Kunze
62 seits seine siegreiche Bekämpfung der wiederholten Adelsaufstände, und der politischen Macht der Hugenotten, denen er ihren Haupt- sicherheitsplatz St. Rochelle trotz englischer Hülfsversuche 1628 nahm, doch den Besitz ihrer Güter und freie Religionsübung be- ließ; andererseits jetit Antheil an dem dreißigjährigen Kriege (s. oben S. 39) und seine Kämpfe gegen Spanien in Italien und den Niederlanden. Offener Ausbruch des vierundzwanzig- jährigen Krieges gegen Spanien 1635; während desselben groß- artige Entwickelung der französischen Seemacht durch Richelieu; Eroberung spanischer Colonien in Westindien. 3. Mazarin (Giulio Mazarini), Richelieus (von diesem selbst noch empfohlener) Nachfolger in der Leitung des Staates während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit, der Regentschaft der Königin Anna und während der ersten Jahre von Ludwigs Xiv Großjährigkeit 1643—1661, — nicht von seines Vorgängers Kraft und Größe, aber der gewandteste und erfahrenste Diplomat seiner Zeit. Seine Politik folgt Richelieus Grundsätzen; hat mit Volks- und Adelsanfständen im Innern zu kämpfen und setzt den Krieg gegen Spanien fort. — Der Widerstand des Pariser Parlaments gegen den zuneh- menden Steuerdruck, die Verhaftung zweier Parlamentsräthe und die Opposition des hohen Adels gegen Mazarins Regiment führte 1648 zu den sogenannten Unruhen der Fronde, an deren Spitze der Coadjutor von Paris, Gondi, Cardinal von Retz stand. Bald darauf überwarf sich Mazarin mit Ludwig Ii Herzog von Enghien, Prinzen öcnt Conds, dem größten Feldherrn seiner Zeit, und verbindet sich, um diesen Gegner zu stürzen, mit den Frondeurs. Gefangennehmung Condss und seines Bruders, des Prinzen von Conti 1649. Doch ihre Partei setzt Mazarins Absetzung durch 1651, der sich nach Deutschland zurückzieht, während Conds nach Paris zurückkehrt. Condss Kampf gegen den nun großjährigen Ludwig Xiv 1652, Mazarins Rückberufung; Uebertritt (Heinrich de la Tour d'auvergne, Vicomte de) Turennes von Condss Partei auf die Seite des Königs. Eine Volksbewegung in Paris zu Gunsten des Königs zwingt Conds, die Stadt zu verlassen; er stellt sich an die Spitze der spanischen Heeresmacht. So fällt der Aufstand der französischen Großen mit dem Spanischen Krieg zusammen.

5. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

6. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

7. Neuere Geschichte - S. 31

1869 - Mainz : Kunze
31 Albas Schwert und Geldmangel fehl. Albas rechtswidrige Be- steuerung — der s. g. zehnte Pfennig — droht den Ruin des Handels, dessen Hauptsitz in Europa damals die Niederlande waren. So wird der Kampf auf die See, das Element der Nord- niederländer , verlegt. Die W a s s e r g e u s e n beunruhigen, von dem Oranier mit Kaperbriefen versehen, das Meer, anfangs (bis 1572) von England aus, dessen Königin Elisabeth das Treiben eine Zeit lang gewähren läßt als Repressalie gegen Philipps Be- günstigung einer englischen Revolution. Einnahme von B rielle an der Maasmündung durch die Wassergeusen unter dem wilden 1572 Guillaume Lumeh Graf de la Mark, dann Vließingens mit englisch-französischer Hülfe. Bald waren die Provinzen Seeland und Holland in offenem Aufstand, der danach auch Utrecht (also großentheils des Oraniers ehemalige Statthalterschaft) Geldern, Friesland ergriff. Wilhelm trat als Statthalter an die Spitze der beiden ersten, seit 1575 mit dem Titel Regent. Einfluß der Pariser Bluthochzeit (24. August 1572) und der französischen Emigranten auf der: Widerstand der Niederländer. Albas Ab- berufung 1573. 1^3 Mil seinem Nachfolger Don Luis de Zuniga y Requesens trat nur ein Wechsel der Person und zum Theil der Behandlung, nicht der Grundsätze und Ziele von Philipps Politik ein. Nieder- lage und Tod Ludwigs und Heinrichs von Nassau auf der Mooker Haide (bei Nymwegen) 1574. Vergebliche Be-im Lagerung von Leiden durch die königlichen Truppen bis 1575; zu« Lohn des tapferen Ausharrens Stiftung der Univer- sität 1575. i57» Die Plünderungen der drei Jahre ohne Sold gebliebenen spanischen Truppen in Flandern und Brabant (nainentlich auch von Antwerpen) führten nach Requesens' Tod 1576 zur Ge nt er Pacification, deren Hauptzweck die Vertreibung der fremden Truppen und die freie Religionsübung in den nördlichen Pro- vinzen war, und zur Brüsseler Union 1577. Don Juan 1577 d'austria, Philipps Halbbruder, der neue Statthalter, ein feuriger Verfechter des Katholicismus, der gefeierte Sieger von Lepanto (1571) mußte die genannten Einungen durch das s. g. ewige^ Edict bestätigen; doch Verletzungen veranlaßten nach Don Juans Tod die Fortsetzung des Kampfes, den der militärisch und als Staatsmann bedeutende Alexander Farnese, (1578—1592), Sohn der Margaretha von Parnia, im Südell mit Glück gegen die Truppen der Generalstaaten führte. Sein Sieg bei Gemblours 157s

8. Neuere Geschichte - S. 37

1869 - Mainz : Kunze
37 Erbländer Steiermark, Kärnthen, Krain an: durch ihn die Gegenreformation der großentheils protestantischen Länder dnrchgeführt. Graf M atthi as von Th u rn, als Burggraf von Karlstein entlasten, tritt an die Spitze der böhmischen Opposition. Das Verbot des Fortbaues der utraquistischen Kirchen in Braunau und Klostergrab durch den Abt und den Erzbischof voll Prag galt bei derl protestantischen Ständen als Bruch des Majestätsbriefes*). Ihre Vorstellungen bei dem Kaiser frucht- los. Da bricht der allch ohne dies kaum aufzuhaltende Sturm los. Der dreißigjährige Krieg ist aus kirchlichen und politischen Gründen entsprungen; in seiner ersten Hälfte •— 1618—1632 -— überwiegen die ersteren; in der zweiten wird er zmn wilden Er- oberungskrieg, den Ausländer nuf deutschem Boden, um deutsche Länder kämpfen. Jnr Anfang messen sich die beiden Heerlager der feindlichen Kirchen ganz Europas — der Kaiser, die Liga, Spanier lind Süd-Niederländer, Italiener, Polen gegen die evan- gelischen Reichsstände, die nördlichen Niederlande, England, Däne- mark, Schweden —; der Krieg ist zugleich die große deutsche Re- volution und eill Weltkampf, —der erste eurvpüische Krieg. Durch des katholischen Frankreichs Eintreten in den Kauipf gegen den Kaiser verwischt sich das religiöse Element; er wird zur Fortsetzung der alten Eroberungskriege jener Macht gegen das Haus Habsburg in Deutschland und Spanien. 1. Der böhmisch-pfälzisch-dänische Krieg 1618—162!). a. Der b ö h mis ch e Au f st an d. In Abwesenheit des Königs Gewaltact der protestantischen Stände gegen die Hauptmitglieder der Regentschaft, die Grafen M artinitz und Slaw ata und den Secretär F ab rieius. Einsetzung einer Regierung von23. Mm um 30 Directvren; Sammlung eines Kriegsheeres unter dem Grasen Thurn, bald darauf durch den ans Savoyischen Diensten in Böhmische getretenen Grafen Ernst von Mansfeld und ein geworbenes deutsches Hülfsheer verstärkt. Matthias, der unter den Grafelt Dampierre und Bucguvi ein Heer rüsten läßt, *) ®e ita iter war cs itach A. Giitdely ,Rudolf Ii und. feilte Zeit' eilt Bruch des Vertrags zwischen den katholischen und protestantischen Stünden vom 9. Juli 1609.

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 145

1878 - Mainz : Kunze
— 145 — gegen seinen Bruder Matthias behauptete, war jener sogar genötigt gewesen den Evangelischen große Zugeständnisse durch den Majestätsbrief (1609) zu machen. Es lag wohl nicht in seiner Absicht dieselben zu halten, doch war er viel zu schwach und unselbständig. Sein Hauptzeitvertreib war die Beschäftigung mit seinen Pferden und die Sterndeuterei; indessen kam seine Vorliebe zur Astrologie auch indirekt der Astronomie zu gute, indem er dem Dänen Tycho de Brahe und dem Deutschen Kepler, dem Entdecker der Bewegungsgesetze der himmlischen Körper, seine Gunst zuwandte. Nach seinem Tode folgte ihm sein kinderloser Bruder Matthias 1612—1619, der die ganze deutsch-habsburgische Macht seinem Vetter Ferdinand von Steiermark vererbte. Ehe dieser jedoch die Herrschaft antrat, brach der unselige große Krieg aus. § 29. Der Mfall der Niederlande. Bei seiner Abdankung in Brüssel hatte Karl V. sich auf die Schulter seines jungen Freundes Wilhelm von Oranien gestützt ohne Ahnung, daß in diesem Manne seinem Hause der furchtbarste Feind erwachsen würde. Philipp von Spanien trat die Regierung mit großen Hoffnungen an; wenn ihm auch die deutschen Besitzungen seines Hauses nicht zugefallen waren, so glaubte er reichen Ersatz dafür in seiner ehelichen Verbindung mit der englischen Königin Mari a zu finden-Doch starb diese schon 1558, und nicht er, sondern die Schwester seiner Gemahlin, Elisabeth, seine unversöhnliche Feindin, bestieg den englischen Thron. In den Niederlanden war der spanische Herrscher durchaus unbeliebt. Was man seinem Vater, einem gebornen Genter, zu gute gehalten hatte, seine Bemühung "die katholische Kirche selbst den politischen Freiheiten des Landes zum Trotz als herrschende zu erhalten, war man nicht willens sich vom Sohne gefallen zu lassen. Den ersten Anstoß erregte er durch eigenmächtige Errichtung einer Anzahl von neuen Bischofssitzen und dnrch Einführung der Inquisition. Seine Halbschwester Margarethe vonparma, die er in Brüssel als Statthalterin eingesetzt hatte, sah sich bald genötigt ihren Berather, den Cardinal Gran-vella, den man für den Hanptanstifter jener Maßregeln hielt, zu entlassen. Als sie aber fortfuhr Philipps strenge Befehle gegen die mächtig eindringende reformierte Lehre auszuführen, wuchs die Zahl der Unzufriedenen immer mehr, und es bildete sich der Bund der Geusen Eben, Geschichtsabriß. 10

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 147

1878 - Mainz : Kunze
— 147 — fortdauernden politischen und religiösen Verschwörungen ein Ende zu machen hoffte. Schiller als Dichter hat sie freilich idealer dargestellt, als es sich mit der Wahrheit der Geschichte verträgt. Uebrigens veranlaßte das an Maria vollzogene Blnturtheil Philipp von Spanien, der überall als Kämpe des alten Glaubens aufzutreten für seine Pflicht hielt, zu einem großartigen Rachezug (1588); als aber von seiner stolzen Armada nur armselige Trümmer heimkehrten, tröstete er den unglücklichen Befehlshaber Medina Sidonia und sich selber damit, daß er nicht von Menschen sondern von Gott besiegt sei. Unter Elisabeths Regierung dichtete der größte englische Dichter William Shakespeare seine Dramen, deren Stoffe hauptsächlich der Geschichte seines Landes entlehnt sind. Zur Zeit als Kaiser Matthias seinem Vetter Ferdinand in Ungarn ine Huldigung der Stände verschaffte, ließ der Abt zu Braunau die protestantische Kirche seines Ortes schließen, der Prager Erzbischof sogar eine neugebaute in Klostergrab niederreißen. Da nun die böhmischen Stände sich über diese vermeintliche Verletzung des Majestätsbriefes beschwerten, erhielten sie vom Kaiser einen Verweis. Aber der Graf Matthias von Thuru rückte mit vielen Unzufriedenen auf das Prager Rathhaus und ließ zwei besonders verhaßte katholische Statthalter, die man als Urheber jener ungnädigen Antwort ansah, Martinitz und Slavata, sammt dem Schreiber Fabricius nach altböhmischer Sitte zum Fenster hinauswerfen. Dieser Fenstersturz ist die Veraulassuug des dreißigjährigen Kriegs. Man theilt denselben in vier Abschnitte ein: 1) die böhmisch-psälzische Periode 1618—1625. 2) die dänische Periode 1625—1629. 3) die schwedische Periode 1630—1635. 4) die schwedisch-sranzösische Periode 1635—1648. Thnrn rückte sofort auf Wien los und verband sich mit den dortigen zahlreichen Protestanten, doch vermochten diese Ferdinand zu feinen Zugeständnissen zu bewegen. Da um diese Zeit der den Böhmen von der Union zu Hilfe gesandte Ernst von Mansfeld eine Schlappe erlitt, so mußte Thurn in die Heimat zurückkehren. Bald starb Matthias (1619), und anstatt des katholischen * Ferdinand, der fast allgemein als Kaiser Anerkennung fand (1620—1637), wählten die Böhmen das Haupt der Union, den 10*
   bis 10 von 49 weiter»  »»
49 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 49 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 7
3 0
4 2
5 2
6 1
7 0
8 0
9 0
10 14
11 1
12 7
13 0
14 0
15 0
16 1
17 3
18 0
19 2
20 0
21 1
22 1
23 0
24 1
25 11
26 0
27 13
28 0
29 4
30 0
31 19
32 0
33 1
34 7
35 0
36 1
37 6
38 0
39 2
40 3
41 1
42 4
43 0
44 1
45 2
46 1
47 3
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 30
1 24
2 3
3 15
4 11
5 1
6 9
7 34
8 45
9 27
10 0
11 12
12 3
13 6
14 4
15 24
16 54
17 128
18 5
19 5
20 108
21 12
22 2
23 20
24 3
25 12
26 1
27 8
28 9
29 10
30 1
31 2
32 2
33 7
34 27
35 8
36 18
37 6
38 11
39 49
40 13
41 25
42 7
43 16
44 1
45 15
46 12
47 29
48 63
49 19
50 27
51 5
52 13
53 19
54 4
55 3
56 12
57 5
58 61
59 14
60 4
61 15
62 24
63 10
64 12
65 8
66 3
67 5
68 27
69 22
70 28
71 49
72 10
73 6
74 23
75 5
76 18
77 12
78 86
79 5
80 14
81 5
82 10
83 5
84 1
85 8
86 41
87 16
88 5
89 4
90 26
91 4
92 85
93 43
94 16
95 33
96 31
97 22
98 86
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 10
2 2
3 8
4 3
5 7
6 29
7 1
8 0
9 10
10 1
11 3
12 12
13 3
14 3
15 2
16 29
17 0
18 2
19 1
20 4
21 1
22 1
23 0
24 49
25 1
26 14
27 0
28 7
29 1
30 37
31 4
32 15
33 19
34 30
35 0
36 3
37 0
38 1
39 10
40 111
41 0
42 0
43 8
44 15
45 2
46 4
47 56
48 2
49 28
50 4
51 1
52 1
53 1
54 6
55 51
56 0
57 4
58 13
59 27
60 0
61 4
62 3
63 2
64 9
65 3
66 0
67 2
68 8
69 1
70 3
71 2
72 0
73 12
74 11
75 7
76 3
77 7
78 11
79 18
80 8
81 21
82 0
83 33
84 0
85 2
86 3
87 7
88 11
89 9
90 3
91 13
92 9
93 1
94 0
95 26
96 0
97 2
98 1
99 0
100 22
101 21
102 4
103 16
104 17
105 0
106 5
107 4
108 0
109 10
110 5
111 3
112 0
113 32
114 7
115 2
116 2
117 1
118 0
119 12
120 0
121 3
122 1
123 0
124 8
125 1
126 4
127 7
128 1
129 3
130 1
131 24
132 0
133 6
134 6
135 4
136 12
137 4
138 2
139 4
140 4
141 0
142 2
143 7
144 14
145 5
146 1
147 3
148 23
149 0
150 11
151 2
152 5
153 2
154 1
155 8
156 2
157 0
158 3
159 11
160 3
161 9
162 2
163 0
164 14
165 2
166 6
167 0
168 0
169 1
170 0
171 1
172 5
173 12
174 4
175 26
176 12
177 35
178 25
179 0
180 21
181 0
182 21
183 31
184 21
185 3
186 5
187 1
188 10
189 3
190 0
191 27
192 3
193 14
194 3
195 7
196 4
197 4
198 3
199 2