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Erste Periode der neueren Geschichte.
lich, treu und aufrichtig handeln, und wenn ich das thue, so bekümmere
ich mich um diese böse und heillose Welt gar nicht." (Vergl. S. 55.)
Türkenkriege. Maximilian hatte, wie sein Vater, blutige Kämpfe mit den
Türken zu bestehen. 1566 war der Sultan Soliman nach Ungarn
gekommen und hatte die Feste Sziget belagert, welche der Graf Zriny
aufs heldenmüthigste vertheidigte!*) Zriny konnte sich nicht länger
halten; er that einen Ausfall und starb den Heldentod. Sobald die
Türken eindrangen, hielt einer seiner Freunde die brennende Lunte ins
Pulverfaß und sprengte sich und die Feste mit Tausenden von Türken
in die Luft (1566).
Rudvlf 1k. Rudolf Ii. war schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen
12.6-1612 Könige gekrönt worden. Er hatte längere Zeit am Hose Philipp Ii.
gelebt und dessen Unduldsamkeit und Vorliebe für die Jesuiten ange-
kümmert sich nommen. Die Regierung überließ er seinen Räthen und Günstlingen,
während er sich selbst in seinem Studirzimmer zwischen Retorten und
Globen gelehrten Studien hingab, Alchymie trieb und mit den be-
rühmtesten Astronomen, I. Keppler und Tycho de Brahe, den Lauf
der Gestirne besprach. Auf Gemmen, Gemälde, Alterthümer, seltene
Pflanzen und schöne Pferde verwandte er große Summen. Er ging
stundenlang in den Ställen auf und ab. Mancher Gesandte, welcher
dem Kaiser ein Gesuch vorzutragen hatte, mischte sich unter die Stall-
und Reitknechte, um Gehör zu bekommen. Er alterte freudelos zwischen
seinen Schätzen ohne Freund und Frau, ohne Frieden und Frohsinn
in der Brust. Bei seiner Thronbesteigung herrschte in Deutschland die
protestantische Lehre vor. Allein die Uneinigkeiten unter den Protestan-
ten und die Thätigkeit der Jesuiten änderten dies Verhältniß gar bald
Zwietracht zum Nachtheil der Reformation. Die Bekenner der Augsburger und
thnen u' helvetischen Confession haderten um einzelne Lehrsätze, bekämpften ein-
Reformirten. ander in Schriften und Predigten, verfluchten und verdammten sich
gegenseitig. Man fühlte das Bedürfniß größerer Einigung, da der
Feind nicht sorgloser Ruhe sich hingab. Auf einer Zusammenkunft
theologischer Lehrer zu Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) wurde
nach dem Entwürfe des gelehrten Tübinger Professors Jakob Andreä
eine Bekenntnißschrift zu Stande gebracht, die Coneordien- oder Ein-
trachtsformel, welche zwar von Knrsachsen, Kurpfalz, Brandenburg und
vielen Reichsständen unterschrieben, aber von vielen lutherischen Stän-
den verworfen wurde. Die ersehnte Eintracht zwischen Lutheranern
und Reformirten ward nicht erreicht.
') Theodor Körner hat diese Begebenheit zu seinem Trauerspiel „Zriny" benutzt.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Soliman Zriny Rudvlf Rudolf_Ii Rudolf Philipp_Ii Philipp Keppler Jakob_Andreä Theodor_Körner
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Graf_Zriny Deutschland Magdeburg Brandenburg
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Erste Periode der neueren Geschichte.
sie werden es vor Gott verantworten müssen. Ich will für meine Person ehrbar, christlich, treu und aufrichtig handeln, und wenn ich das Xiirfejifne e. ^ bekümmere ich mich um diese böse und heillose Welt gar nicht."
Maximilian hatte, wie sein Letter, blutige Kämpfe mit den Türken zu bestehen. 1566 war der Sultan Soliman nach Ungarn gekommen und hatte die Feste Szigeth belagert, welche der Graf Zriny aufs heldenmütigste vertheidigte?) Zriny konnte sich nicht länger halten; er that einen Ausfall und starb den Heldentod. Sobald die Türken eindrangen, hielt einer seiner Freunde die brennende Lunte ins Pulverfaß und sprengte sich und die Feste mit Tausenden von Türken in die Luft (1566).
3576-1612 Rudolf Ii. war schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen Könige gekrönt worden. Er hatte längere Zeit am Hofe Philipps Ii. gelebt und dessen Unduldsamkeit und Vorliebe für die Jesuiten angenom-“2“ Regierung überließ er seinen Räthen und Günstlingen, Reich, während er sich selbst in seinem Studirzimmer zwischen Retorten und Globen gelehrten Studien hingab, Alchymie trieb und mit den berühmtesten Astronomen, Tycho de Brahe und Joh. Kepler, den Lauf der Gestirne besprach. Auf Gemmen, Gemälde, Alterthümer, seltene Pflanzen und schöne Pferde verwandte er große Summen. Er ging stundenlang in den Ställen auf und ab. Mancher Gefandte, welcher dem Kaiser ein Gesuch vorzutragen hatte, mischte sich unter die Stallund Reitknechte, um Gehör zu bekommen. Er alterte freudelos zwifchen seinen Schätzen ohne Freund und Frau, ohne Frieden und Frohsinn in der Brust. Bei seiner Thronbesteigung herrschte in Deutschland die protestantische Lehre vor. Allein die Uneinigkeiten unter den Protestanten und die Thätigkeit der Jesuiten änderten dies "Verhältnis gar Ää bald zum Nachtheil der Reformation. Die Bekenner der Augsburger theranern u. und helvetischen Eonsession haderten um einzelne Lehrsätze, bekämpften einander in Schriften und predigten, verfluchten und verdammten sich gegenseitig. Man fühlte das Bedürfnis größerer Einigung, da der /stind sich nicht sorgloser Ruhe hingab. Auf einer Zusammenkunft theologischer Lehrer zu Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) wurde nach dem Entwürfe des gelehrten Tübinger Professors Jakob Andrea eine Bekenntnisschrist zu Stande gebracht, die Concordien- oder Ein-trachtssormel, welche zwar von Kursachsen, Kurpfalz, Brandenburg und vielen Reichsstünden unterschrieben, aber von vielen lutherischen Stän-
*) Theodor Körner hat diese Begebenheit zu seinem Trauerspiel „Zriny" benutzt.
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschland Magdeburg Brandenburg
Tiberius und Kajus Gracchus.
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besiegen, indem sie dieselben cm Entsagung, Gehorsam, Ausdauer und
Aufopferung übertrafen, diese Kriege waren demnach eine wahre Schule
römischer Tugenden. Die Siege wurden theuer erkauft, die Kriegsbeute
war selten beträchtlich, weil das Land in dem hartnäckigen Kampfe viel-
mal verwüstet wurde, die meisten Städte aber, wenn sie alle Wider-
standsmittel erschöpft hatten, durch Vertrag übergingen und nicht ausge-
raubt werden durften. Der Friede selbst ließ den Unterworfenen noch
manche Ehre; die meisten erhielten italisches, latinisches oder Muni-
cipal-Recht, bekamen keine gebietenden Statthalter, und dienten im
Felde in eigenen Legionen. Anders gestaltete sich dies in den großen aus-
wärtigen Kriegen. Die Römer bekamen es in Großgriechenland, noch
mehr im eigentlichen Griechenland und Asien, zum Theil auch in Afrika
mit ausgearteten, luxuriösen Völkern zu thun, die sie leicht niederwarfen,
bei denen sie nun aber vieles lernten, wovon sie früher gar nichts
wußten. So war der Wein ein Genuß, der dem Plebejer nicht oft
zu theil wurde (erschlug doch ein Senator sein Weib, weil es in seiner
Abwesenheit hinter den Wein gerathen war), in Griechenland und Asien
aber gab es für die Soldaten eine Uebersülle der köstlichsten Weine, und
sie lernten dieselben trinken und schätzen. Die plebejische Speise war ein
Mehlbrei (pul8, daher die italienische Polenta) und der Besieger der
Samniter und des Pyrrhus, Kurius Dentatus, wurde von einer Ge-
sandtschaft getroffen, als er mit eigener Hand Rüben für seine Küche
reinigte; im Auslande aber erfuhren die Römer die Wunder der Kochkunst
und ein sicilisches, griechisches oder gar asiatisches Mahl schmeckte anders
als der nationale Mehlbrei! Die Völker Italiens lebten keusch, bei den
Griechen und Asiaten war Ausschweifung jeder Art im Schwünge und
entehrte nicht. Der Römer badete viel, wie alle kräftigen Völker des
Alterthums zu thun gewohnt waren, wollüstige Bäder mit ihren raffi-
nierten Reizen sah und benutzte er zuerst im Morgenlande. Und mußte
nicht auch die römische Religiosität einen Stoß erleiden, als sie in ihrer
Einfalt mit dem frivolen, geistreichen Unglauben der hochgebildeten Grie-
chen zusammentraf? Sonst baute der Plebejer sein kleines Gut mit eigener
Hand, der Patricier aber belehnte seinen Klienten; die Sklaven waren
nicht zahlreich, nun aber waren deren eine Menge durch den griechischen
und asiatischen Feldzug in die Hände der Römer gekommen, und zum
Theil waren dies Köche, Schreiber, Toilettenkünstler, in der Bereitung
der verschiedensten Genüsie ausgelernte Wichte, deren Künste von den
vornehmen Römern nicht brach gelaffen werden konnten. Wie einfach
war sonst die römische Wohnung! An der vorderen Seite des Hauses
befand sich eine Art Vorhaus (vestibulum) ; aus diesem trat man in
den Hauptraum, einen Sal (atrium, penetralia), den Versammlungs-
ort der Familie, dessen Mittelpunkt der heilige Herd einnahm, wo die
Dumüller, Gesch. d. Alterth. 18
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Kajus_Gracchus Alterth
Extrahierte Ortsnamen: Großgriechenland Griechenland Asien Afrika Griechenland Asien Italiens Morgenlande
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Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand.
Der Spartaner brachte seine Zeit mit gymnastischen Uebungen
und öffentlichen Angelegenheiten hin. Landwirthschaft und Industrie
war ausschließend der Sklaven Sache. Die Athener ehrten beide,
und liebten insbesondere das ländliche Leben mit wahrer Leidenschaft.
Wie sehr sie den'gcwerbssieiß geachtet, beweist das Gesez, wornach
ein Fremder, wenn er eine Fabrik in Attika errichtete, das Bürger-
recht unweigerlich erhielt, jenes so sehr geschäzte Bürgerrecht, welches
wohl Königen bisweilen versagt ward.
Zn dem Reize eines freien, harmlosen, naturgemäßen Lebens,
welcher die Athener auf's Land zog, kam noch die Neigung zur Be-
quemlichkeit und Pracht. Republikanische Eifersucht war, wenigstens
in früheren Zeiten, durch stolze Wohnhäuser in der Hauptstadt belei-
digt worden: daselbst sollten alle Privatgcbäude den Schein einer be-
scheidenen Gleichheit tragen, und nur die öffentlichen Gebäude Pracht
verkünden. Aber ihre Landhäuser mochten die Reichen nach Gefallen
vergrößern und schmücken; man fand nichts Arges daran.
Die Kleidung beider Geschlechter war meist aus Wolle. Attika
und Arkadien erzeugten die beste, und die Athenerinuen wußten sie
sehr geschickt zu verarbeiten. Aber die mi lesi sch e oder überhaupt jo-
nische Wolle wurde höher gcschäzt. Leinwand holte man aus dem
Peloponnes, noch lieber austhracien und Aegypten. Seide und Baum-
wolle dienten zur Pracht, lieber das anschließende Unterkleid wurde
ein Mantel getragen; von den Frauen ein Rock und ein Schleier.
Aber die Spartanerinnen gingen häufig ohne den leztern, welches den
Strengen für eine Art der Nacktheit galt.
Allenthalben waren öffentliche Anstalten zum Baden. Reinlich-
keit war selbst Religionspflicht. Bäder, Salben, Räucherwerk wur-
den unter die gemeinsten Bedürfnisse gerechnet.
Die Griechen liebten die Vergnügungen der Tafel, würzten sie
durch geistreiche Unterhaltung, und paarten damit noch vcrschledene
Sinnenlust. Aber die Weiber — die Hetären ausgeuommen — blieben
von den Malen der Männer entfernt. Die Reichen besezten ihre
Tafel mit unzähligen Leckerbissen von nah' und fern. Die Schlemmer
wußten genau, welches für jede Speise die beste Gegend, Jahreszeit
und Zubereitung sey, und eine gute Anzahl Schriftsteller hatte die
Kochkunst zum Gegenstände gelehrter Abhandlungen gewählt (*). Sy-
rakus brachte die besten Köche hervor.
Allgemein war der Hang nach berauschenden Getränken ; und frühe
schon wurde das attische Bier durch die köstlichen Weine verdrängt,
(*) Neben vielen ähnlichen Werken wurde insbesondere die Gastrono-
mie des Archestralos gerühmt.
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Die Zeit von 1815 bis 1857
Mehrzahl ihrer Mitbürger in Religion, Unterricht und Sitten meistern
wollte und dabei über Meineid und Verrath schrie, wenn man ihr nicht
alle Aemter in Händen ließ. Die schweizerischen Radikalen waren über
diese Niederlage furchtbar erbittert; unleugbar hatte sich die Mehrzahl
des Volkes im Wallis gegen den Radikalismus entschieden, aber nun
wurde das souveräne Volk, dem man sonst neben dem richtigsten Ver-
stände alle guten Eigenschaften des Herzens zuschrieb, mit einemmal als
eine Bestie tituliert, die sich von einigen Schlauköpfen und egoistischen
Schurken gegen die besten Freunde hetzen und dann wieder an Strick
und Halsband führen lasse. Auch wurde eine Verordnung des wallisi-
schen Großen Raths, die den protestantischen Ansaßen nur einen Privat-
gottesdienst gestattete, gegen den katholischen Klerus unermüdlich ausge-
beutet; daß damals die Verfassung des Kantons Zürich ausdrücklich die
evangelische Religion als Landesreligion bezeichnete, daß in Zürich so
wenig als in Schaffhausen, Bern, Genf u. s. w. ein Katholik Bürger
werden konnte; daß in Appenzell-Außerrhoden kein Bürger eine Katho-
likin heirathen durfte, und wenn auch alle Kinder protestantisch erzogen
würden; daß der Heidelberger Katechismus, in welchem die Katholiken
vermaledeite Abgötterer genannt werden, in Bern und andern protestan-
tischen Kantonen als Schulbuch fungierte, alles dies hatte natürlich nichts
zu bedeuten, wenn gegen römische Intoleranz gestürmt wurde. Die Er-
bitterung gegen den katholischen Klerus und besonders gegen die Jesui-
ten steigerte sich durch deren Sieg im Wallis (ihnen wurde die Nieder-
lage der Radikalen am Trient Schuld gegeben) um so mehr, als bereits
auch in der andern Schwei; die politische Parteiung die religiöse zur
Mitwirkung herbeigezogen hatte.
Solothurn revidiert seine Verfassung (1840).
Für den Kanton Solothurn lief mit 1840 die 10jährige Periode
ab, während welcher die 1831 in das Leben getretene Verfassung sich
erproben sollte; nach Verfluß dieser Zeit mußte sie einer Revision unter-
worfen werden, wenn der Große Rath mit absoluter Stimmenmehrheit
sich für dieselbe entschied. Dies geschah und zwar ganz im Sinne des
Volks, weil dieses aus der Beamtenherrschaft („Herrschaft der Kapaci-
täten" von den Herren genannt) eine Demokratie machen wollte. Es
verlangte direkte Wahlen für die Großräthe, Verminderung der Beam-
tungen und Besoldungen, namentlich weniger Regierungs- und Appella-
tionsräthe; freie Wahl der Gemeindebeamten durch die Gemeinden, freie
Gemeindeverwaltung und Beschränkung des Aufsichtsrechts der Regie-
rung; Aufhebung der Sporteln und Taren der Gerichtspräsidenten und
Oberamtmänner; Aufhebung des Zwangs für die Gemeinden bei Bür-
geraufnahmen; endlich das allgemeine Veto. Außer diesen Forderungen
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740
Europa
— Frankreich.
war der unglückliche Karl Vii. muthlos und im Begriff gegen die Alpen zu fliehen, als
ihm durch die für ihr Vaterland begeisterte Jungfrau I ea un e d'arc unerwartete Hilfe kam.
Das belagerte Orleans ward gerettet und Karl nach Reims zur Krönung geführt.
Die Engländer, in deren eigenem Lande sich wilde Zwietracht entspann, verloren
alles b.s auf die einzige Stadt Calais. — Nunmehr wäre es für Frankreich erwünscht
gewesen, wenn es für Bauern und Bürger wie für Adel und Klerus wahre Sicherheit
gegeben, und die Könige regelmäßig mit den Generalstaaten (etats generaux) be-
x-athcn hätten. Dies geschah nicht. Im Gegentheil wnchs die Königsmacht zur Tyrannei
aus. Louis Xi., der nach des Burgunder Herzogs Karl des Kühnen Tod das
Herzogthum Bonrgogne und anderes einzog, hielt die Großen des Reichs in Furcht und
Zittern. Ein stehendes Heer diente als Hauptmittel dazu. Franz I. (1515—1547)
wußte kauni von Beschränkungen feines Willens; statt der Reichstage berief man höch-
stens die Notabeln, und nur in der Roth.
Damals drang von Genf her die Kirchenreformation anch in Frankreich ein und
fand zahlreiche Anhänger; allein Deutschland und Frankreich befanden sich am Schlüsse
des Mittelalters in ganz verschiedenen Verhältnissen: dort Vielheit und Schwäche,
hier Einheit und Macht. Die deutscheu Kaiser hatten mächt^e Herren gegen sich,
deren Vorfahren schon längst ans Großbeamten und Kronvasallen zu erblichen Regenten
geworden; in Frankreich dagegen war die Macht und die Widerstandsfähigkeit des
hohen und des Niedern Adels gebrochen, daher das Ansehen der Krone überwiegend.
Die Bürger vieler Städte, nebst vielen Barouen und Großen des Reichs, die für die
Reform sich bewaffneten, mußten unterliegen; jedoch waren die Kämpfe ernsthaft, blutig
und langdauernd. Der Hof uahm selbst zu schändlichem Verrath und Meuchelmord seine
Znflucht, wovon die Bartholomäusnacht 1572, die man in Rom mit einem Te
Deum feierte, ewig zeugen wird. Köuig H e in ri ch Iv. aber, ein trefflicher Fürst, noch
jetzt dem Volke in der Erinnerung lieb, gab endlich zur Beruhigung des Landes das
Edikt von Nantes 1598, wodurch den noch übrigen Reformirten Duldung und
Sicherheit zugesichert ward.
Den Namen Capetinger trug die regierende Dynastie damals nicht mehr. Als
nämlich die gerade Nachfolge von Vater auf Sohn 1328 ausgestorben war, hatte der
nächste Verwandte den Thron bestiegen, Philipp von Valois. Es war dasselbe
Haus Capet, ward aber Valois genannt. Mit Heinrich Iv. kam wieder eine
Nebenlinie desselben Geschlechts, die von Bo urb on, zur Regierung, und behielt gleich-
falls ihre» Namen. Nur dieser Heinrich, der erste der Bourbonen, ist zu preisen, seine
Nachfolger nicht. Unter den Ludwigen, dem Xiii,, Xiv., Xv., stieg zuerst der
Despotismus bis zur Vollendung und verbreitete einen gewiffen prunkenden Glanz um
sich her, sank aber dann in ohnmächtige Schwäche und zerrüttete das Reich. Hiezu
wirkte zuerst unter Ludwig Xiii. der Premierminister Cardinal Richelieu (von
1 ß24—1642), der, während des 30 jährigen Krieges (zur Schwächung Deutschlands)
mit den Schweden verbunden, im eigenen Lande die Reformirten entwaffnete, den Adel
bekämpfte, die Justiz, die Parlamente und den Klerus zu unterdrücken strebte. Ihm
folgte, mit gleichen Grundsätzen, in der Ministerwürde der Cardinal Mazarin,
der den nenen König in den Ansichten absoluter Gewalt erzog. Kaum war auch Lud-
w i g Xiv. 17 Jahre alt, als er gestiefelt und gespornt im Parlamente erschien und den
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vii Karl Karl Karl Louis_Xi Karl Franz_I. Capetinger Philipp_von_Valois Philipp Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Cardinal_Richelieu Cardinal_Mazarin
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Reims Frankreich Herzogthum_Bonrgogne Roth Genf Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Rom Nantes Deutschlands Schweden
— 98 —
ihre Schuld zur ewigen Verdammnis bestimmt. Zwingli leugnete die Gegenwart Christi im heiligsten Altarssakramente. Es fand deshalb 1529 ein Religionsgespräch zwischen Lut hex und Zwingli in Marburg statt, das aber nicht zu dem erwünschten Vergleiche führte.
Aus dem Reichstage zu Augsburg 1530 überreichten die Protestanten dem Kaiser ein von Melanchthon abgefaßtes Glaubensbekenntnis, die sogenannte Augsburger Confession. (gelehrte katholische Theologen widerlegten dieselbe; doch wurde eine Einigung nicht zu Stande gebracht.
Da der Kaiser mit der Reichsacht drohte, traten die protestantischen Fürsten zusammen und bildeten den Schmal-kaldisch en Bund 1531.
Die Häupter desselben waren:
Friedrich der Beständige von Sachsen und Philipp der Großmütige von Hessen. Zwar wurde durch den Nürnberger Religionsfrieden 1532 eine augenblickliche Ruhe geschaffen, doch dauerte der innere Zwiespalt fort.
Schon kurz nachher 1534 verübten die Wiedertäufer in Münster Gräuelthaten, wie sie nicht schändlicher gedacht werden können. Zwei Niederländer. Johann von Leyden ibockelsohn) und Johann Mathiesen gaben sich als Propheten aus; ihnen schloß sich der Prediger Rothmann an nebst Krechting und Knipperdolling. Johann von Leyden ließ sich sogar als König ausrufen. Endlich gelang es den Gutgesinnten, die Stadt in ihre Gewalt zu bringen. Johann von Leyden, Krechting und Knipperdolling wurden hingerichtet, ihre Leichname aber zum abschreckenden Beispiele in eisernen Käsigen an dem Turme der Lambertus-kirche ausgehängt.
Die Seeräubereien des berühmten Haireddinbarba-rossa nötigten Karl V., zwei Züge nach Afrika zu unternehmen. 1535 siegte die christliche Flotte unter dem kühnen Genuesen Andreas Doria über Haireddin. Viele Tausende von Christensklaven wurden befreit, Muley Hassan, der Beherrscher von Tunis, wieder in seine Rechte eingesetzt. Der zweite Zug Karls (1541) hatte nicht den gewünschten Erfolg. Stürme und Krankheiten nötigten den Kaiser zur schleunigen Rückkehr.
In Deutschland wurden die Verhältnisse immer trauriger und drohender. Der Schmalkaldische Bund verweigerte es, Abgesandte auf das nach Trient zusammenberufene
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Melanchthon Friedrich Philipp_der_Großmütige Philipp Johann Johann_Mathiesen Johann Rothmann Johann Johann_von_Leyden Johann Karl_V. Karl_V. Andreas_Doria Christensklaven Muley_Hassan Karls
Extrahierte Ortsnamen: Christi Marburg Sachsen Hessen Afrika Tunis Karls Deutschland
204
Mittel-Europa.
zwischen Schwaben- u. Baierland, in flacher Gegend, war ehmals die vornehmste
Reichsstadt Schwabens und hat 40000 (£. Das von Elias Holl und andern
Meistern ausgemalte Rathhaus soll das schönste Deutschlands sein, mit dem 52'
hohen und 110' langen jetzt zur Gemäldegallerie dienenden Fürstensaal, der ohne
Stützpfeiler und durch 52 Fenster erhellt ist. In der Kapellstube des bischöflichen
Palastes wurde 1530 die Augsburgische Confession dem Kaiser übergeben. Ein
Theil der Stadt mit eigner Kirche heißt die Fuggerei und wurde im 16. Jahrh,
zu Wohnungen für arme Leute von 3 Brüdern Fugger erbaut. Diese Familie,
in früherer Zeit mit Leinweberei, dann mit dem Handel beschäftigt, erwarb im
Verlauf des 15. Jahrh, solche Reichthümer, daß die Kaiser des Reichs sich in
Geldnöthen au sie wandten. Von Kaiser Max in den Adelstand, von Karl V.
zur Grafenwürde erhoben, wurde später 1805 die eine Linie (von Babenhausen)
sogar gefürstet. Als Karl V. einmal bei Anton Fugger einkehrte, zündete dieser,
aus Artigkeit und um die Ehre des Besuchs wett zu machen, das Kaminfeuer
mit einer kaiserlichen Schuldverschreibung an. Das Emporsteigen der Fugger
ähnelt dem der Familie Medici zu Florenz; jetzt als mediatisirte Standesherrn
in Baiern u. Wirtemberg besitzen sie noch Güter von 14 Qm. Die Augsburger
Stadtgeschichte ist unterrichtend, wie die von Nürnberg. Köln, Strasburg und
andern. Man sieht daraus, wie ein Bürgerstaud entsteht, nach Befreiungen
strebt, sich der Obergewalt eines Herrn, geistlichen oder weltlichen, zu entledigen
sucht, um ganz den Fürsten gleich blos den Kaiser über sich zu haben, und so
die Reichsfreiheit erwirbt. Alsdann brechen, wie im alten Rom, Zwiste aus
zwischen Patriziern und Plebejern, indem die letzteren, am Wissen und Wohl-
stand Theil nehmend, auch an der Regierung des Gemeinwesens Antheil ver-
langen. Kaum sind diese Zwiste zu Gunsten der Plebejer beigelegt, so zieht die
Reformation, fast überall der Reichsbürgerschaft willkommen, neue Bewegungen
im Innern und große Gefahren von Außen herbei. Augsburg kann solchen Ge-
fahren wegen seiner zu südlichen Lage in Deutschland am wenigsten mit glück-
lichem Erfolg widerstehen, und so wird die reiche herrliche Stadt in den Refor-
mationskriegen mehrmals ihren Gegnern zur Beute. Karl V. zwingt ihr den
Bischof und Patrizierherrschaft auf, und Moritz von Sachsen stellt Bürger- und
Religionsfreiheit wieder her, die Karl V. dann von neuem vernichtet. Der
Religionsfriede schafft zweifelhafte Ruhe. Endlich fährt der dreißigjährige Krieg
so furchtbar über die Stadt hin, daß ihre Bevölkerung von 80000 bis auf 30000
Menschen herabsinkt. Katholiken und Protestanten erhalten zwar im westfälischen
Frieden gleichen Antheil an der Rathswahl, aber der Wohlstand und die Be-
deutung Augsburgs kommt nicht wieder auf die alte Höhe, ja im Jahr 1806
wird die schwäbische Reichsstadt ihrer Selbständigkeit beraubt und dem neuen
Königreiche Baiern einverleibt.
Die Ebene zwischen Wertach und Lech von Landsberg bis Augsburg, 10
Stunden lang, heißt das Lechfeld. Es ist geschichtlich berühmt, doch weniger
weil 1633 der finstre Tilly besiegt und tödtlich verwundet von hier nach Ingol-
stadt floh, als durch Otto des Großen Sieg am 10. Aug. 955. Das war
ein Mann wie wenige auf dem Thron, seines großen Vaters würdig! Sein
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Elias_Holl Max Max Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Anton_Fugger Karl_V. Karl_V. Moritz_von_Sachsen Karl_V. Karl_V. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben- Deutschlands Babenhausen Baiern Nürnberg Rom Deutschland Bürger- Augsburgs Baiern Wertach Landsberg Augsburg
Australien. — Polynesien.
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Bolabola u. a. m. Sie sind gebirgig, voll schöner Thäler und rieselnder
Wasser, reich an Kokos, Brodfrncht, Jams, Schweinen, Geflügel rc. und von
einem Menschenschläge bewohnt, dessen heitrer geselliger Sinn, dessen geistige
Anlagen und Geschicklichkeiten die ersten Entdecker fast bezauberten. Selbst im
Kriege zeigten sich die Insulaner hier weit milder als anderwärts; grausame
Behandlung der Besiegten und Gefangenen war ihnen fern. Die Schilderung
Tahiti's und des dortigen Lebens gehört zu den schönsten Stellen der Reisewerke
Försters und anderer Beobachter. Der schon vor ihnen dort gewesene Bougain-
ville, besonders erstaunt, dast er die Frauen, bei wilden Völkern sonst Sklavinnen
des männlichen Geschlechts, hier geachtet und nicht einmal von der königl. Würde
ausgeschlossen fand*), wollte die reizende Insel sogar Neu - Cythera benannt
wissen; und noch später ward Tahiti gepriesen, obwohl die anziehende Natürlich-
keit und Heiterkeit des liebenswürdigen Völkchens seit dem vielfältigen Umgänge
mit den Seefahrern ins Freche und Liederliche auszuarten anfing. Förster würde
schon nach 30 Jahren seine Tahitier kaum wieder erkannt haben; so hatten euro-
päische Getränke, Laster und Krankheiten unter ihnen gewüthet. Unordnung war
auf den Feldern, Zerwürfnisse in den Familien, und die Zahl der Bewohner
auf den achten Theil herabgekommen. Manche Völkchen Polynesien's haben in
ähnlicher Weise moralisch und physisch gelitten, keines vielleicht mehr als das von
Tahiti; der allverbreitetete Ruhm seiner Liebenswürdigkeit war sein Verderben.
Keiner Inselgruppe ist aber auch die Ankunft der Missionäre heilbringender gewesen.
Was hier die evangelischen Männer gewirkt, ist bewunderungswerth, und wird
stets auf der Lichtseite der christlichen Kirchengeschichte geschrieben stehen. Sie
brachten nicht Glaubenssätze allein, sie stellten auch bessere Zucht her, und dran-
gen im Namen Gottes und des Heilands auf strenge Sittlichkeit. Daß die von
Natur so glücklich begabten Insulaner nicht ganz zu Grunde gegangen, war ihr
Werk **). Denn mit der Besserung des Lebenswandels erneuerte sich die frühere
Thätigkeit, auch die Sterblichkeit ließ nach und die Bevölkerung begann wieder
zu steigen ***). Fast auf allen Inseln der Gruppe trifft man jetzt Kirchen,
*) Wallis fand 1767 eine Königin auf Tahiti. Die jetzige, Namens Po-
mare, ist die Schwester eines unlängst verstorbenen Königs. Die Bewohner
der Freundschafts-Inseln haben ähnliche Einrichtungen und Lebensweise; d'urville
fand 1827 auch auf Tonga eine Königin.
**) Die Missionen sind in Polynesien seit 1791 thätig. England ging mit
dem Beispiel voran, indem die brittische Missionsgesellschaft ein Schiff unter
Führung des schon früher bewährten Capitains Wilson nach der Südsee schickte.
Die Geistlichen, die man ihm mitgegeben, vertheilten sich auf verschiedene Eilande,
und haben nicht allein der Humanität durch ihr Lehrgeschäft, sondern auch der
Wissenschaft durch das Studium der Sprachen und Sitten der Insulaner große
Dienste geleistet.
***) Cook schätzte die Bevölkerung Taheiti's und Eimeo's auf mindestens
150000, die der übrigen Societätsinseln auf 200000 Seelen. Gegen Ende des
18. Jahrhunderts soll Taheiti nur noch 10000 gehabt haben, eine Zahl, die
seitdem wieder aufs Doppelte gestiegen ist.
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Capitains_Wilson Cook
Extrahierte Ortsnamen: Australien Polynesien Gottes Polynesien England
Sparta. Die lykurgische Verfassung.
143
gesunden blieben unter Obhut der Mutter bis zum siebenten Lebensjahre. Dann kamen sie in die Erziehungshuser, wo sie, in Riegen und Rotten (Agelai oder Buai und Ilm) geteilt, unter Aufsicht und auf Kosten des Staates erzogen wurden. Sie lernten hier das Alter ehren, die Wahrheit reden, den Schmerz ertragen, Hunger, Durst, Klte fr nichts achten und bten sich im Ringen, Schwimmen, Wersen u. s. w. Vom zwlften Jahre an trugen sie kein Untergewand mehr und schliefen auf bloem Eurotasschils. Zum Beweis ihrer Ausdauer in Ertragung krperlicher Schmerzen lieen sich alljhrlich 15- oder 16jhrige Knaben am Altare der Artemis bis aufs Blut peitschen; wer am lngsten aushielt, war der Bomomkes, d. i. Altarsieger. Vom 18. bis zum 20. Jahre lagen die Jnglinge hauptschlich Waffen-bungen ob und leisteten z. B. bei der Kryptia militrische Dienste, durften auch zu bestimmten Zeiten Jagd als eine Vorbung fr den Krieg betreiben. Auch listiger Diebstahl von Lebensmitteln war als Vorschule zu Kriegslisten gestattet; den entdeckten oder ertappten Schelm aber traf empfindliche Strafe. Bescheidenheit und Besonnenheit sowie Krze im Reden, Gehorsam und Ehr-furcht gegen Obere und Greise waren die zu erstrebenden Tugenden. Die Ausbildung fr den Beruf des Kriegers lie keine Beschftigung mit Knsten und Wissenschaften zu, sie mten denn gerade wieder dem hphern Zweck der Wahrhaftigkeit und Vaterlandsliebe gedient haben. Daher lernten Knaben und Jnglinge die Gesetze der Vaterstadt, sangen in Liedern die Geschichte der Ahnen und in Lobgesngen den Preis der Götter. Mit dem 20. Jahre begann die Verpflichtung zum Kriegsdienst, die bis zum 60. dauerte; zugleich trat der junge Krieger in eine Zeltgenossenschaft ein, nahm also an den erwhnten Svssitien. oder Pheiditien teil, fr die er seinen Beitrag an Naturalien und Geld zu liefern hatte. Das Hauptgericht war die Bapha oder Haimatia, eine Art Schweineschwarzsauer, Schweinefleisch mit Blut, Essig und Salz gekocht, dazu gab es einen Becher Wein und Gerstenbrot. Auer der berhmten schwarzen Suppe" gab es aber auch fters ein gespendetes Sondergericht von Wildbret oder von einem Opfertier, auch Nachtisch von Kse, Feigen und Oliven. So mager war also die Kost nicht. Die Opfermahl-zeiten gewhrten Abwechslung und neben geistiger Erhebung durch Gesnge und Festzge auch leiblichen Genu. Die Wohnungen waren Blockhuser; nur Axt und Sge durften bei ihrem Bau gebraucht werden. Jede Familie hatte ein Staatslehen (Kleros), das unveruerlich und unteilbar war. Kein Kleros durfte durch Heirat einer Erbtochter mit einem andern Kleros vereint werden; daher sorgte das Gesetz fr die Verheiratung der Erbtchter und kinderlosen Witwen. Kein Spartiate bebaute sein Feld selbst oder trieb ein Gewerbe. Dafr waren die Heloten oder Periken da. In Kriegszeiten wurden zwar, wie angedeutet, auch diese beiden Bevlkerungsklassen als Leicht-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]