515
Vierter Abschnitt.
Die Länder und Staaten der Erde.
I. Asia.
§. 1. Beschreibung des Landes.
8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen,
die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des
Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen-
seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil
auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt,
übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel-
ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die
Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und
von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die
Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal
größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält-
niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt
7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300
M., die Inseln abgerechnet.
Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu-
tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien
48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000
Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben-
Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn-
bare am Eismeer.
Flüsse und Seen.
1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht
den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Anatoli
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Suez Europa Europa Kleinasien Kamtschatka
Die Araber bis zu Ende des achten Jahrhunderts und die Weftgothen. 123
an der Herrschaft berief und sich nur die gallischen Besitzungen vorbe-
hielt, bis sein Tod im Jahre 573 auch diese an Leowigild brachte.
Leowigild erhob die königliche Macht auf ihre Höhe und erweiterte das
Gebiet. Das bedeutendste Ereigniß seiner Negierung ist aber der Aus-
bruch des Kampfes zwischen den Bekennern der beiden Religionen, der
zu der Bekehrung der Westgothen führte. Anfangs hatte sich der König
den Katholiken freundlich gezeigt, wie er denn auch in erster Ehe mit
der Tochter des in Neukarthago wohnenden römischen Statthalters ver-
mählt war. Doch als er sich mit Athanagild's Wittwe Goswintha,
einer eifrigen Anhängerin des Arianismus, vermählt hatte, nahm er eine
andere Stellung ein und, da von seinen Söhnen aus erster Ehe Her-
menegild, der ältere, sich entschieden der katholischen Lehre zuwandte,
begann der Streit in seiner eigenen Familie. Hermenegild, sowie sei-
nem Bruder Rekkared hatte der Vater, um die Regierung in seiner
Familie erblich zu machen, Antheil an den Geschäften derselben gegeben.
Als aber zwischen Hermenegilds katholischer Gemahlin Jngundis, einer
Tochter Brunhildens, und seiner Stiefmutter Goswintha eine unerträg-
liche Feindschaft eintrat, wies der König seinem Sohne Hispalis als
Wohnort an. Hier legte dieser unter dem Einflüsse seiner Gemahlin und
des Bischofs Leander den Arianismus ab und trat förmlich in die ka-
tholische Kirche. Es entwickelte sich nun ein Verhältnis das dem Sohne
keinen anderen Weg als den des offenen Widerstandes ließ. Ein Theil
der katholischen Bevölkerung erhob sich für ihn, der Suevenkönig rückte
zu seiner Unterstützung in das Land und das in Cantabrien wohnende
noch heidnische Volk der Basken, das immer nur in zweifelhafter Ab-
hängigkeit vom Reiche gestanden, trat feindlich auf. Doch Leowigild
trug den Sieg über alle Feinde davon. Die Basken bezwang er zuerst
und legte in ihrem Gebiete die Stadt Victoriacum an. Der König
Theodemir ward zum Rückzuge gezwungen. Hermenegild, für den der
verbannte Bischof Leander in Constantinopel Unterstützung zu gewinnen
suchte, konnte nach zweijähriger Belagerung Hispalis nicht mehr halten,
floh nach Corduba, lieferte sich gegen Zusage der Verzeihung in die
Hände des Vaters und ward von diesem nach Valentia geschickt. In
der Folge verließ er diese Stadt, ward aber in Tarraco gefangen ge-
nommen und auf Befehl seines Vaters, da er das Abendmahl nicht aus
den Händen arianischer Priester nehmen wollte, im Jahre 585 enthauptet.
Leowigild benutzte, da indessen Theodemir gestorben war, die in dessen
Reiche entstandenen Zwistigkeiten und eroberte dasselbe noch im Jahre
585. Zu gleicher Zeit wurden Angriffe der Franken auf Septimanien
durch Rekkared siegreich zurückgeschlagen. Das Reich besaß, als Leowi-
gild im Jahre 586 zu Toletum starb, seine größte Stärke, da auch die
Oströmer, die nicht einmal aus dem inneren Kriege Nutzen zu ziehen
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
215
des Lateinischen mächtig, und wußte gut und geläufig, ja auch witzig zu
sprechen, machte jedoch selten von letzterer Fähigkeit Gebrauch und war
auch in dieser Richtung, wie überall, bescheiden und anspruchslos. Jsa-
bella führte die Buchdruckerkunst nach Spanien ein, gründete Bibliotheken,
stiftete Akademieen und förderte die Wissenschaften aller Art; Elisabeth
dagegen wollte selbst gelehrt sein und war nach Humes Geständnis mehr
eine Prahlerin mit eigener Gelehrsamkeit, als eine Freundin der Wissen-
schaften. Darum schützte sie die Wissenschaften aus Eitelkeit, Jsa-
bella dagegen aus Achtung vor denselben und aus der Überzeugung von
dem hohen Einstuß, den sie ans das Glück und die Wohlfahrt eines Volkes
ausüben können.
Beide Fürstinnen zeigten Unduldsamkeit gegen Andersgläubige. Aber
während bei Elisabeth nur die Politik, nicht die Wärme der gläubigen
Überzeugung alle Verfolgungsbefehle diktierte, bewies Jsabella die Auf-
richtigkeit ihres religiösen Eifers durch innige Andacht, tugendreichen
Wandel und zahlreiche Werke der Barmherzigkeit, so daß notwendig ihre
Härte gegen Mauren und Juden tausendmal entschuldbarer ist, als die
kalte und grausame Verfolgung der Puritaner und Katholiken durch die
wahrscheinlich selbst überzeugungslose Elisabeth. Bei ihrer Thronbesteigung
noch hat letztere feierlich die katholische Religion beschworen und Auf-
rechthaltnng derselben eidlich gelobt, ja selbst wiederholt heuchlerisch die
katholische Kommunion empfangen, um bis zum gelegeneu Zeitpunkte ihre
unter Maria wieder katholisch gewordenen Unterthanen zu täuschen.
Als sie aber die Maske abwarf, erließ sie so bittere und blutige Straf-
gesetze gegen die Katholiken, und ließ dieselben mit solcher Grausamkeit
morden, daß selbst die Greuel der spanischen Inquisition dagegen erbleichen.
Güterkonfiskation war auf die erste, der Tod aber auf die zweite
Weigerung gesetzt, die Königin auch für das kirchliche Oberhaupt
Englands erkennen zu wollen, und die überfüllten Kerker, die immer
gebrauchte schreckliche Folter, die stets beschäftigten Galgen, die auf-
geschlitzten Leiber der Altgläubigen, die Vierteilungen und schändlichen
Verstümmelungen aller Art gaben unausgesetzt die unwidersprechlichsten
Belege von der Glaubensdespotie Elisabeths. Gewiß, wenn die Inqui-
sition unter Jsabella Tausende schlug, so hat die Reformation Elisabeths
Zehntausende geschlagen.
Die letzten Tage beider Fürstinnen waren von Kummer getrübt, aber
während Jsabella für die Zukunft des Reiches bangte, mit starkem, Hellem
Geiste ihre letzten Anordnungen traf und als fromme Christin, durch die
Segnungen der Kirche gestärkt, mit Mut und Fassung ihrem Tode
entgegenging, war Elisabeth in tiefen Kummer versunken, von bittern
innern Vorwürfen über die Hinrichtung ihres Günstlings gequält, durch
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Humes Jsabella Maria Maria Elisabeths Elisabeth
40. Schillers Werke. — Die dramatischen Werke.
265
B. Steigende Handlung (I, 3
bis V, 3 und I, 6). Wall enstein,
durch seinen Ehrgeiz und den
Zwang der Verhältnisse be-
stimmt, trifft die letzten Vor-
bereitungen zum Verrat.
Erregendes Moment. Questenberg
erkennt mit Entsetzen die dem Kaiser feind-
selige Stimmung der Obersten, gewinnt
aber Hoffnung durch Octavio, der sein
Ziel ihm offendeckt (I, 3; Gegenspiel).
Erste Stufe. Versuch, die Führer
mit Einschluß von Max an
Wallenstein zu fesseln.
Einführung des Astrologen Seni (Ii, 1);
Bericht der Herzogin über ihren ungnä-
digen Empfang am Wiener Hofe; die
drohende Absetzung drängt Wallenstein
weiter („Sie stoßen gewaltsam, wider
meinen Willen, mich hinein; Ii, 2).
Terzky drängt zum Handeln; Wallen-
stein beauftragt Jllo zwar, ihm die Ver-
schreibung der Generale zu bringen, daß
sie unbedingt zu ihm halten wollen, will
aber seine endgültige Entscheidung von
der Zustimmung der Gestirne abhängig
machen (Ii, 5 und 6). Die von Questen-
berg überbrachten Forderungen des kaiser-
lichen Hofes werden von den Generalen
und von Wallenstein zurückgewiesen; als
dieser von seinem Rücktritt spricht, er-
klären sich alle dagegen und wollen zu-
sammen Rat halten, um denselben zu
verhüten (Ii, 7).
Zweitestufe. Planjllosund
Terzkys.
Jllo und Terzky bereiten den Plan
vor, die Generale zu einer Verpflichtung
für Wallenstein zu bestimmen und diesen
Die Nebenhandlung.
^.Exposition(1,4und5). Maxens
Stellung zu Wallen st ein.
Max, der Wallensteins Gemahlin und
Tochter ins Lager geführt hat, stellt sich
Questenberg gegenüber begeistert auf
Wallensteins Seite, wünscht aber doch
dringend den Frieden und verrät da-
durch seinem Vater seine Liebe zu Thekla
(I, 4 und 5).
B. Steigende Handlung (Ii, 3
bis Iii, 9). Weitere Entwicklung des
Liebesverhältnisses.
Erregendes Moment. Thekla
begrüßt ihren Vater, der ihr einen könig-
lichen Schmuck um die schöne Stirn flechten
will (Ii, 3). Stellung Maxens zu Wallen-
stein („O, was sprech' ich Nicht alles aus
in diesem teuren Namen Friedland!")
(Ii, 4).
Erstestufe. Dievereinigung
der Liebenden.
Plan Terzkys und seiner Frau, Max
durch Begünstigung seiner Liebe zu Thekla
für Wallenstein zu gewinnen (Iii, 2 und 3).
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Questenberg Octavio Max Max Jllo Maxens Max Questenberg Thekla
( Thekla Max Thekla
für_Wallenstein