Karl Xu. Peter X Pultawa.
1l3
und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
f
15(3f Äarl's Xli. Tod, Frieden zu Nystadt.
n.c.g.
1710. August wieder glücklich in Polen; Peter erobert zum Theil
Finnland, ganz Liefland und Esthland, und Friedrich Iv.
belagert mit August Stralsund 1711. Karl reizt die Türken
zum Krieg gegen Peter, eilt, nachdem dieser durch den Frieden
der Katharina gerettet worden, von den Türken bedrängt, in
seine von Dänen, Sachsen, Preussen und Russen angegriffenen
1714.Erbländer zurück, wird in Stralsund belagert, entflieht nach
Schonen, unternimmt zwei Feldzüge gegen Norwegen, unter-
handelt auf Aaland heimlich mit Peter, der seine deutschen
Besitzungen (Wismar) zu erweitern sucht, und fällt vor
1718. Friedrich sh all. Seine jüngere Schwester »Ulrike Eleo-
nore, die ihm nachfolgt, überläßt ihrem Gemal Friedrich
von Hessen-Kassel 1720 die Regierung. Darauf Frieden mit
Hannover gegen Bremen und Verden, mit Preussen gegen
Vorpommern und Usedom und Wollin re., mit Dänemark
gegen 600000 Thaler und Zollfrciheit im Sunde, und endlich
mit Peter, der die schwedischen Küsten verwüstet, und den
1721.Kaiscrtitel annimmt, zu Nystadt gegen Liefland, Esthland,
Jngermannland und Karelen rc. August Ii. als König von
Polen anerkannt*).
In England war indessen Anna, welche 1707 England
mit Schottland durch Vereinigung der Parlamente verbunden
— Großbritannien, 1714 gestorben, und das Haus
Hannover mit dem Churfürsten Georg I., einem Enkel der
Tochter Jakobs auf den Thron gelangt, günstig den Whigs.
Auch Ludwig Xiv. starb 1715, und sein Nachfolger Lud-
wig Xv., sein zweiter Urenkel, unter Vormundschaft des
Herzogs Philipp von Orleans bis 1723, erzeugt durch Aus-
schweifungen aller Art allgemeine Unzufriedenheit.
Mit diesem Frieden ist Schwedens Herrschaft für immer im
Norden gestürzt; die folgenden Könige sind mehr oder weniger von den
Parteien der Aristokraten, der hormischen und gyllenborgischen (der
Mützen und Hüte) abhängig. An seine Stelle tritt, als erste Macht
des Nordens, Rußland; wenngleich durch Peters nächste Nachfolger:
feine Gemalim Katharina 1. «.Fürst Menzikow) 1725 — 27, seinen
Enkel Peter Lt. 1727 — 20, iuld seine Nichte Anna Jwanowita
1720—4a eie Civillstrung wenig gefördert wurde.
L
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Extrahierte Personennamen: August Peter Friedrich_Iv Friedrich August Karl Karl Peter Katharina Peter Friedrich Friedrich
von Friedrich Peter August Anna Georg_I. Jakobs Ludwig_Xiv Ludwig Philipp_von_Orleans Philipp Schwedens Peters Katharina_1._«.Fürst_Menzikow Peter_Lt Anna_Jwanowita
Extrahierte Ortsnamen: Polen Finnland Sachsen Preussen Stralsund Norwegen Wismar Hessen-Kassel Wollin Esthland Polen England England Schottland Haus
Hannover
41
Geographisches Bild der Scandinavischen Halbinsel.
2. Schwedischer Krieg 1630 — 1632.
Aus Schwedens Vorgeschichte: Gustav Erichson
Wasa (1523—1560) hatte zugleich Schweden von der dänischen
Herrschaft befreit und somit die Calmarsche Union (von 1397)
gesprengt, seine Dynastie erblich gemacht (1544) und die lutherische
Reformation begründet. Seine Nachfolger eroberten zu dem
längst erworbenen Finnland Theile von Esth- und Livland.
Gustav Wasas Enkel Sigismund wird von Polen (seit 1572
völliges Wahlreich) 1587 zum König gewühlt, von Schweden
aber nach dem Tod seines Vaters, da er katholisch war, als
König nicht anerkannt, vielmehr sein Oheim Karl 1599 mit der
Regentschaft, ■— die sich 1604 in das Königthum verwandelte —
betraut. Im Kriege gegen Polen eroberte er auch die oben er-
wähnten, in Sigismunds Besitz gebliebenen Ostseelünder.
Ihm folgt sein Sohn Gustav Ii Adolf (1611—1632).
Gustav Adolf ist geboren 1594 zu Stockholm vou einer deutschen Mutter,
Prinzeß vou Holstein; früh reif und nt die Geschäfte eingeweiht, vielseitig ge-
bildet, Kenner der beiden alten Sprachen, im völligen Besitz von fünf neueren
(außer seiner Muttersprache des Deutschen, Holländischen, Französischen, Italie-
nischen) bekannt auch mit der russischen und polnischen. Sein Gegner, der Kar-
dinal Caraffa über ihn: Orwtavus rex cui parem Suecia nullum, Europa
paucos dedit.
Er erwarb von Rußland 1617 Jngermannland und Karelen,
später im Waffenstillstand von Altmark 1629 bedeutende 1629
Ostseeplätze von Preußen und Polen, das Wallenstein durch ein
Hülfscorps unter Arnim unterstützt hatte*) und Spanien durch
einen Seekrieg an der Schwedischen Küste unterstützen wollte.
Anfang der gemeinschaftlichen Politik Schwedens und
Frankreichs (unter Richelieu), das zwischen Polen und Schweden
vermittelt, um das letztere zum Kampfe gegen den Kaiser frei zu
machen und diesen dadurch voll Italien, (dem Mantuanischen Erb-
folgekrieg), und einem beabsichtigten Angriff gegen Frankreich ab-
zuziehen. -— Drei Hauptgründe bestimmten Gustav Adolf Zum
Eingreifen in den deutschen Krieg: das Interesse seiner Ver-
wandten, der damals lioch vertriebenen Herzoge von Mecklenburg;
sein Widerstand gegen des Kaisers Machterweiterung an der Ost-
see, die Gefährdung des deutschen und nordischen Protestantismus.
*) Die, c v ft e Hülfe sandte Ferdinand den Polen bereits 1627 unter dem
Herzog von Holstein.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Erichson
Wasa Gustav Gustav_Wasas Gustav Sigismund Karl Karl Sigismunds Gustav_Ii_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Caraffa Gustav_Adolf Gustav Adolf Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Finnland Esth- Livland Polen Schweden Stockholm Holstein Holländischen Französischen Italie- Europa Altmark Polen Spanien Schwedischen Schwedens Frankreichs Polen Schweden Italien Frankreich Holstein
81
Augusts auf den polnischen Thron; Erneuerung seines Bünd-
nisses mit Rußland und Dänemark gegen Schweden. Dagegen
sollten durch die Neutralitäts-Erklärung des deutschen Reiches
im Haager Concert unter Vermittlung der Seemächte und
Frankreichs die deutsch-schwedischen Besitzungen vom Kriege
ferngehalten werden; trotzdem dringen dänisch-polnische Truppen
im Herzogthum Bremen vor, das Dänemark später (1715) an
Hannover vertauschte; Preußen besetzt trotz Karls Xii Protest
1713 die schwedischen Festungen Stettin und Wismar, zunächst
zur Aufrechterhaltung des Haager Concertes. Peter der Große
nimmt 1713 auch Finnland.
e. Karls Xii Rückkehr 1714, Kämpfe und Unter-
gang: Preußen tritt, als Karl die sofortige Herausgabe Stettins
verlangt, dem Kriegsbund gegen Schweden bei; ebenso England.
Ende 1715 Einnahme der von Karl Xii vertheidigten Feste
Stralsund durch Preußen, Sachsen, Hannoveraner, Dänen; dann
Rügens und Wismars. Die Schwedische Macht auf das Stamm-
land beschränkt. Karls Eroberungskrieg gegen das dänische Nor-
wegen, gleichzeitige Friedensverhandlungen mit Rußland durch
den Minister Görtz. Karls Tod vor Friedrichshall 1718.
Iii. Die Friedensschlüsse.
Wahl von Karls jüngerer Schwester Ulrike Eleonore,
der Gemahlin des Prinzen Friedrich von Hessen-Cassel, dein sie
die Krone überläßt. Schwächung der königlichen Macht in
Schweden durch die Reichsstünde und den Reichsrath. Görtz'
Verurtheilung und Enthauptung durch den erbitterten Adel.
Hannover erhält 1719 die Stiftslande vmr Bremen und
Verden gegen Geldzahlungen, Preußen 1720 unter ähnlichen
Bedingungen Stettin, den Peene-Distrikt, Usedom und Wollin
(s. unten S. 85); Dänemark giebt 1720 seine Eroberungen
gegen Schweden heraus, das dagegen ans die Befreiung vom
Sundzoll verzichtet, den Herzog von Holstein-Gottorp sich selbst
überläßt und eine Geldsumme zahlt.
Im Frieden von Nystad 1721 erhält Rußland gegen
eine Geldzahlung außer Finnland alle schwedischen Ostseeprovinzen.
Seitdem Schweden eine Macht zweiten Ranges; Rußland
und Preußen treten, bei Polens innerer und äußerer Schwäche,
an Schwedens Stelle im Norden Europas.
Herbst, historisches Hülfsbuch Iii.
6
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Augusts Karls Karls Karl Karl Karl_Xii Karl Karls Karls Karls Ulrike_Eleonore Friedrich_von_Hessen-Cassel Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Haager_Concert Frankreichs Bremen Hannover Stettin Wismar Haager_Concertes Finnland Karls Schweden England Sachsen Karls Karls Karls Schweden Hannover Bremen Stettin Wollin Nystad Finnland Polens Schwedens Europas
19
fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
80
Augusts Ii, des Starken, Kurfürsten von Sachsen und Königs
von Polen (seit 1697), Christians V, dann — seit 1699 —
seines Nachfolgers Friedrichs Iv von Dänemark.
Der Krieg.
I. Karls Xii Kriegsglück. 1700 — 1709.
a. gegen Dänemark, das gegen den Herzog von Hol-
stein-Gottorp, Karls Xii Schwager, und dessen Ansprüche auf
die Souveränetät über Schleswig feindlich austritt. Karls Xii
rasche Landung auf Seeland; Niederlage der zugleich von den
Seemächten angegriffenen Dünen: Frieden zu Travendahl 1700.
d. gegen Rußland und Polen 1700—1706. Sieg
Karls Xii über die ungleich stärkeren Russen bei Narwa 1700;
nach der Eroberung Warschaus 1702, den Siegen bei Klissow
1702, bei Pultusk 1703 geräth ganz Polen in seine Gewalt,
das die Sachsen 1706 nach ihrer Niederlage bei Fraustadt
vollends räumen. Thronentsetzung Augusts Ii mit Hülfe einer
antisächsischen Adelspartei, Wahl des Stanislaus Lesczinski
zum polnischen König 1704. Karl Xii in Sachsen; im Alt ran-
städter Frieden 1706 verzichtet August aus Polen.
c. gegen Rußland. Innere Stärkung Rußlands durch
Peters Reformen, namentlich im Heerwesen; Eroberung Jnger-
manlands im Rücken des gegen Polen thätigen Karl Xii;
Gründung von St. Petersburg und Kronstadt 1703; Einnahme
Narwas.
Nach Augusts Ii Demüthigung wendet sich Karl mit unge-
teilter Macht gegen Rußland. Verbindung mit dem Kosacken-
Hetman Maz eppa, daher sein unglücklicher Zug in die Ukraine.
Mazeppa von den Kosacken großentheils verlassen; der schwedische
General Löwen Haupt, der Zufuhr bringen sollte, bei Liesno
geschlagen.
1709 Karls Niederlage bei Poltawa, das er belagerte, durch
Peter, seine Flucht in die Türkei.
Ii. Wendung bis zu Karls Xii Tod 1709 — 1718.
а. Karl Xii in der Türkei. Sein Aufenthalt in
Bender; Kriegserklärung der Pforte auf Antrieb Karls Xii;
i7ii Gefahr und Rettung des russischen Heeres am Pruth; Ab-
tretung Asows und der russischen Besitzungen am schwarzen Meer.
б. Vorgänge im Norden während Karls Entfer-
nung: Rücktritt des Stanislaus Lesczinski; Rückkehr
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Extrahierte Personennamen: Augusts Christians Friedrichs Karls Karls Karls Karls Klissow Augusts Stanislaus_Lesczinski Karl_Xii Karl August Peters Karl_Xii Karl Augusts Karl Karl Mazeppa Karls Peter Karls Karl_Xii Karl Karls Karls Stanislaus_Lesczinski
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Polen Friedrichs Karls Karls Karls Seeland Polen Karls Warschaus Sachsen Sachsen Polen Polen Petersburg Kronstadt Poltawa Karls Karls Karls
— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland
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oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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