— 237 —
Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der
Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit
der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral-
reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor-
zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel
liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute.
Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde
1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La
Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas.
Guayana
(440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der
Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein-
zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer
Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar,
aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem
Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der
Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit
Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen
(Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche
tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere
von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man
dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An
Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich
Anteil.
Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes
mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu)
oder Demerara (53 000 E.).
Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als
Hauptort Paramaribo (29 000 E.).
Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur
Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e
(10 000 E.).
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Extrahierte Ortsnamen: Caracas La
Guayra Caracas Guayana Guayana Guayana Guayana Niederlande Frankreich Britisch-Guayana Niederläudisch-Guayana Surinam Frankreich
— 150
kleinen Raum die großartigste Fabrikthätigkeit der Welt entwickelt.
Es sind drei Jndnstriebezirke zu unterscheiden: 1. Den Mittelpunkt
der Baumwollweberei bildet Manchester (mäntschestr) (540000,
mit Salford 750 000 E.). 2. Leeds (lids) mit 417 000 und
Bradsord (brädförd) mit 235 000 E. sind die Hauptsitze der
Wollindustrie. — Seicestet (lestr) mit 210000 und Notting-
h a m mit 236 000 E. betreiben besonders Strumpswirkerei und
Spitzenbereitung. 3. Birmingham (börming'äm) (510000 E.)
ist das Centrum der Metallwarenfabrikation. — Sheffield (schefsild)
(356 000 E.) fertigt besonders Scheren und Messer. (Englische
Stahlklingen!) — Stoke lipon (stök öpon) Trent (152 000 E.)
liefert ausgezeichnete Thonwaren.
Die großartige Ein- und Ausfuhr des Fabrikbezirkes hatte
auch ein schnelles Emporblühen der beteiligten Seehandelsplätze zur
Folge. Liverpool (liwerpuhl) an der Merseymnndung mit
634 000 E. ist als Hafenplatz für Manchester zugleich der erste
Baumwollmarkt der Welt, nach London die bedeutendste Handels-
stadt des Reiches. — Hull (Holl) am Humber (230000 E.),
Haupthafen für den Verkehr mit Nordeuropa. — Newcastle
(njukaßl) unfern der Tynemündung (223 000 E.) ist der Ausfuhr-
Hafen für das Steinkohlengebiet.
Außer den genannten Städten giebt es in diesem gewerbreichen
Teile Englands noch viele namhafte Fabrik- und Handelsplätze.
Ii. Schotttand.
Der gebirgige Teil Schottlands ist wenig bewohnt. Die Bevöl-
kerung drängt sich hauptsächlich auf dem kohlen- und eisenreichen
Gebiete zwischen dem Forth(sörß)- und Elyde(kleid)-Busen zusammen.
Edinbnrg (300 000, mit seinem Hafenplatz Leith [lihjjj
372 000 E.), Haupt- und Universitätsstadt. — Glasgow (gläß-
goh) (Bild 50, S. 149) am Clyde (725 000 E.) ist die erste
Industrie- und Handelsstadt Schottlands. Großartige Schiffsbau-
werke. — Dnndee (döndi) mit 165 000 und Aberdeen (über-
bin) mit 140 000 E. sind Hauptorte für Leinenweberei.
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Extrahierte Personennamen: Birmingham Holl
Extrahierte Ortsnamen: Leeds London Nordeuropa Englands Schottlands Glasgow Schottlands Aberdeen
Culturverhlltnisse Großbritanniens. §. 66.
345
4. Ihre Nahrungsquellen findet die dichte Bevölkerung, na-
mentlich Englands, in der möglichst starken Ausbeutung des über- und
unterirdischen Reichthums des Bodens, welche hier eine höhere Stufe er-
reicht hat, als in irgend einem andern Lande. Trotz des trefflichen Anbaus
des Landes befriedigt der Ertrag ■ des Ackerbaus in der Regel nicht
das starke Bedürfniß; die Viehzucht (besonders von Pferden, Rind-
vieh, Schafen) übertrifft im Allgemeinen die günstigsten Verhältnisse
anderer Länder, da Wiesen und Weiden bei der feuchten Atmosphäre in
der üppigsten Fülle prangen; die Fischerei (Wallfische, Häringe u. s. w.)
ist nicht allein lohnend, sondern auch die Schule der Matrosen; der
Bergbau und das mit demselben verbundene Hüttenwesen liefert in
Cornwallis Zinn, das Produkt, welches am frühesten die südlichen
Culturvölker anzog, dann im N.-W. (namentlich in Wales und rings
um die centrale Gebirgskette) Steinkohlen (1856 im Werthe von
I6v2 Mtll. Pf. St.) und Eisen (1856 für 5 Mill. Pf. St. gefördert)
zugleich. Gerade diese so außerordentlich fruchtbare Verbindung der
beiden ersten Bedürfnisse einer ins Große getriebenen Fabrikation haben
Englands industrielle Größe begründet, um so mehr als das gemeinschaft-
liche Vorkommen derselben theils in die Nahe des Meeres, theils in die
durch Flüsse, Canäle und Eisenbahnen durchkreuzte Ebene fällt und also
die Rohstoffe leicht zu den Hüttenwerken und Fabrikorten gelangen und
das verarbeitete Produkt von diesen ebenso leicht den Weg nach den
consumirenden Gegenden des Landes und nach dem Meere findet. Diese
Steinkohlenbezirke, welche 5 Procent des englischen Bodens einnehmen,
haben daher auch alle großen Gewerbe aus dem übrigen Lande an
sich gezogen, und jeder derselben hat seine besondere Industrie. Im O.
und W. der penninischen Kette und im südlichen Schottland hat die
Baumwollenfabrikation ihren Sitz, Manchester erhält durch seine
benachbarte Hafenstadt Liverpool den rohen Stoff und läßt denselben
aus dem nämlichen Wege, als Zeuge oder Garn verarbeitet, ausführen;
ebenso Glasgow (dessen Seehafen Greenock ist). Die Verarbeitung der
Schafwolle, theils inländischer, theils deutscher, die der benachbarte
Hafen von Hüll einführt, beschäftigt vorzugsweise die Bevölkerung von
Uorkshire, namentlich die von Leeds. Im südlichen Theile von Uork-
shire verarbeitet Sheffield Stahl zu Messern und Scheeren. Im süd-
lichsten Kohlenbezirk ist Birmingham der Mittelpunkt der Eisenfabri-
kation. Die Kohlenbezirke unmittelbar an der Küste im N.-O. und
S.-W. führen zur See das rohe Produkt aus, um diejenigen Gegenden
des Landes mit Brennmaterial zu versehen, welche selbst dessen ent-
behren.
Wie in der industriellen Thätigkeit, so übertrifft auch in der Groß-
artigkeit des Handels und der Schifffahrt die britische Nation alle
europäischen bei weitem. Die englische Flagge weht auf allen Meeren
und in den fernsten Häfen aller Erdtheile. Bei der außerordentlichen
Ausdehnung seiner Colonialmacht umfaßt Englands Handel die Pro-
dukte aller Zonen, die theils roh, theils im Mutterlande verarbeitet,
sowohl von Colonie zu Colonie, als in fremde Länder geführt werden.
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1108
Australien
— Kolonien.
noch nöthige Wolle fast nur von dort bezogen. Denn die Viehzucht bildet neben dem
Bergbau bis jetzt noch die Hauptbeschäftigung der Kolonisten, und große Massen von
Wolle, Häuten und Fett werden von dort in den Welthandel gebracht. Vieh findet auf
weiteren Strecken, die zum Landbau ungeeignet scheinen, noch reichliche Nahrung, nament-
lich das genügsame Schaf, dem die mit Salzpflanzen bedeckten Striche besonders zu-
sagen, wie denn die Kolonisten im Innern fast nur auf die Schafzucht augewiesen
sind. So bedecken die Squatters (Ansiedler) mit ihren Stationen fast den ganzen Osten.
Man zählt jetzt 40 Mill. Schafe, 5 Mill. Stück Rindvieh und G00000 Pferde, die
zahlreich nach Indien ausgeführt werden. Mit der Einführung des Kamels — Oberst
Warburton z. B. hat bei seiner letzten großen Reise durch Westaustralien 18^/V* Ka-
mele als Transportmittel mit vielem Erfolge gebraucht — und des Alpacas sind glück-
liche Versuche gemacht worden. Die jährliche Goldausfuhr beträgt etwa 70 Mill. Thl.
jährlich; 6/V davon kommen auf die Goldfelder von Ballarat. Nur in Südaustralien
ist der Ackerbau (Weizen, Mais, Reis, Tabak, Obst und Südfrüchte, Wein, Zucker,
Kaffee:c.) die Hauptnahrungsquelle. Die Fabriken sind noch wenig entwickelt, doch
haben sie eine große Zukunft. Die Ausfuhr beträgt jetzt schon mehr als die Einfuhr,
nämlich 32 Mill. Pf. St. gegen 28 Mill. Einfuhr, und der Handel Australiens mit
Neuseeland, Tahiti, Ostindien, Insel Moritz, Brasilien, und vorzüglich mit dem Mutter-
lande Großbritannien ist fortwährend im Zunehmen begriffen. Der Küsten- und Seeverkehr
ist sehr lebhaft, der Landverkehr noch zurück, da die Straßen meist schlecht sind. Doch
ist bereits eine große Zahl von Eisenbahnen, die in rascher Zunahme begriffen sind, in
Betrieb, und Telegraphen verbinden nicht nur die Städte der Süd- und Ostküste, son-
dern es ist bereits eine Drahtlinie von Adelaide nach Port Darwin so ziemlich
quer durch die Mitte des ganzen Continentö gespannt, ja es ist bereits Aussicht vor-
Händen, daß diesem Telegraphen bald eine Eisenbahn folge.
Diese Kolonieländer oder Provinzen sind zwar der brittischen Krone unter-
worsen, aber beinahe freie Staaten mit englischen Governors oder Statthaltern (von
denen der zu Sydney zugleich Generalstatthalter von ganz Australien) und kleinen
Garnisonen, da sie fast alle Angelegenheiten selbständig verwalten; Doppelkammern
und parlamentarische Ministerien. Es gibt gegenwärtig 6 solcher Kolonien auf dem
Coutinente.
1) Neu-Süd-Wales (14500 Q.'Mln., 519000 Bew., wovon 3a Protestanten,
V* röm. Katholiken, meist Iren). Am Port Jakfon, nnweit der Botanybai, liegt der
Hauptort Sydney mit 135000 E., Universität, Gymnasien und andern Schulen,
Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Bibelgesellschaft, Theater, Druckereien, Zeitungen,
Gasbeleuchtung, botanischem Garten, Landwirthschastsverein, Schiffswerften u. f. w.
Haupthandelsstadt. Eine der andern Städte, Namens Paramatta, hat 16000 E.;
sie liegt auch an der Jakson-Bai. Bat hur st im Westen. Im Kohlenbezirk am Aus-
flnß des Hunter ist ein neues Newcastle entstanden.
2) Victoria (4160 Q.-M, 761000 B.), Australia felix; neben Südaustralien
die blühendste Kolonie, namentlich seit den Goldentdeckungen. Melbourne in ro-
mantischer fruchtbarer Gegend an der Mündung des Aarra, hat bereits 194000 E.;
zweiter Handelsplatz. Geelong. Ballarat 64000 E., durch Eisenbahnen mit Mel-
dourne und Geelong verbunden. Sandhurst im Innern 27000 E.
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Extrahierte Personennamen: Moritz Namens_Paramatta Victoria_(
Extrahierte Ortsnamen: Indien Westaustralien Südaustralien Neuseeland Ostindien Brasilien Adelaide Sydney Sydney Melbourne Sandhurst
160
Im nördlichen Teile Englands sind die größten der außerordent-
lich reichen englischen Steinkohlen- und Eisenerzlager. Hier
hat sich auf einem verhältnismäßig kleinen Flächenraum die großartigste
Fabrikthätigkeit der Welt entwickelt. Unbedeutende Orte haben sich
in kurzer Zeit zu mächtigen Städten emporgeschwungen. Jede der-
selben hat ihre besondere Industrie. Den Mittelpunkt der Baum-
wollenweberei bildet Manchester (mit Salford 540000 Ein-
wohner). Von hier aus wird ein großer Teil der Völker aller Erd-
teile gekleidet. Unter den mehr als ll2 Million Fabrikarbeitern
des ganzen Distriktes sind leider auch ungefähr 100000 Kinder. —
Leeds mit 333000 Einwohnern und Bradford mit 214 000 Ein-
wohnern sind die Hauptsitze der Wollenindustrie. — Birmingham
(430 000 Einwohner) ist das Centrum der Metallwarenfabrikation,
wovon es alle möglichen Arten liefert: weltberühmte Dampf-
maschinen, Gewehre, Nähnadeln und Schreibfedernrc.— Sheffield
(306000 Einwohner) fertigt besonders Scheren und Messer. (Eng-
lische Stahlklingen!) — Stoke upon Trent (152000 Ein-
wohner) liefert ausgezeichnete Thonwaren.
Die großartige Ein- und Ausfuhr des Fabrikbezirkes hatte
auch ein schnelles Emporblühen der beteiligten Seehandelsplätze zur
Folge. Liverpool an der Mersepmündung mit 580 000 Ein-
wohnern ist als der Hafenplatz für Manchester zugleich der erste
Baumwollenmarkt der Welt, nach London die bedeutendste Handels-
stadt des Reiches. Die großartigen Hafenanlagen übertreffen selbst
diejenigen Londons. — Hüll au: Humber (186 000 Einwohner),
Hauptausfuhrhafen für den Verkehr mit Nordeuropa. — New-
castle unfern der Tynemünduug, mit Vororten 220000 Einwohner,
ist der wichtigste Hafen für den Kohlenhandel.
Außer den genannten Städten giebt es in diesen: gewerbreichei:
Teile Englands noch viele namhafte Fabrik- und Handelsplätze.
Ii. Schottland.
Der gebirgige Teil Schottlands ist wenig bewohnt. Die Bevölke-
rung drängt sich hauptsächlich auf dem kleinen, kohlen - und eisen-
reichen Gebiete zwischen dem Forth- und Clydebusen zusammen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Englands Leeds London Nordeuropa Englands Schottland Schottlands
214
gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme
des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet.
— Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels-
platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße
des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern
der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz
Marokkos.
West- und Südafrika.
Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch-
weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in
denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel
getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren,
Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos
sehr ungesund.
Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts
unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem
Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den
wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen
auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste
von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö-
sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl.
Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische
Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna.
Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic
eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36)
mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro-
dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern,
Diamanten u. s. w.
Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan-
derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten:
die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte
Nindviehzucht betreiben.
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
238
zauberhaft schnell emporwuchsen. Gegenwärtig liegt die Bedeutung
Kaliforniens in erster Linie im Getreidebau und in der Viehzucht
und erst in zweiter Linie in der Gewinnung von Gold, Silber und
Quecksilber. — San Francisco an der Bai gleichen Namens
mit 234000 Einwohnern — darunter alle Rassen vertreten — ist
der wichtigste Hafenplatz an der Westküste Amerikas, durch die
Pacificbahn mit den östlichen Staaten, durch Dampferlinien mit
den wichtigsten Punkten Ostasiens und Australiens verbunden, deren
Handel mit Amerika und Europa es zum großen Teile vermittelt.
23. Oregon mit besonders bedeutender Schafzucht.
F. Die sieben Mnnenstaaten iw Men des Mississippi
betreiben den großartigsten Getreidebau und die ausgedehnteste
Viehzucht.
24. Ohio. Cincinnati am Ohio mit 285 000 Einwohnern
hat lebhaften Handel mit Getreide, besonders aber mit Schweine-
fleisch, Schinken, Speck u. s. w. — Cleveland am Eriesee
(160000 Einwohner) betreibt ebenfalls bedeutenden Handel.
25. Michigan. Detroit (133000 Einwohner, darunter sehr
viele Deutsche) ist Stapel- und Haudelsplatz für Getreide und Vieh.
26. Wisconsin. Milw aukee am Michigansee mit 160000
Einwohnern — i/3 davon Deutsche — hat schwunghaften Getreide-
handel. Vor 30 Jahren war hier noch eine Wildnis.
27. Illinois. Chicago in sehr glücklicher Lage am Michi-
gansee, eine unglaublich schnell emporblühende Stadt mit 600000 Ein-
wohnern — 1830 standen hier 13 kleine Häuser — ist mittels
Kauales mit dem Mississippi und durch den großen St. Lorenzstrom
direkt mit dem Atlantischen Ocean verbunden, also gewissermaßen
eine Seehandelsstadt, zugleich einer der wichtigsten Eisenbahnknoten-
punkte. Chicago ist der erste Getreide-, Holz- und Fleisch-
markt der Welt.
28. Indiana.
29. Kentucky mit der wichtigen Handelsstadt Louisville
am Ohio (150000 Einwohner).
30. Tennessee.
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Extrahierte Personennamen: Milw Indiana
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Ostasiens Amerika Europa Oregon Ohio Cincinnati Ohio Cleveland Eriesee Michigansee Illinois Chicago Michi- Atlantischen_Ocean Chicago Kentucky Louisville Ohio
244
Die Industrie beschränkt sich auf das Flechten von Matten
und Hüten (Panamahüte). Der Handel ist zur Zeit noch un-
bedeutend.
Hauptstadt der vereinigten Republiken ist Santa Fe de
Bogota (mit 84000 Einwohnern). — Kolon (Aspinwall) am
Atlantischen Ocean, zur Zeit noch ein schmutziges Negerdorf, und
Panama, eine alte Stadt mit 18 000 Einwohnern, sind die
Endpunkte der Eisenbahn über die Landenge und daher Knoten-
punkte für den Dampfschiffahrtsverkehr auf dem Atlantischen und
Großen Ocean.
Die acht vereinigten Republiken von Venezuela
(1 640000 qkm und über 2 Millionen ausschließlich katholische Ein-
wohner, der Abstammung nach fast durchweg Mischlinge) umfassen
nahezu das ganze Orinokogebiet und find durch ungemein reiche
Vegetation ausgezeichnet; aber nur ein kleiner Teil des Bodens ist
bebaut; der größte Teil ist Steppenland (Llanos des Orinoko).
Unter den Produkten sind besonders wichtig: Kaffee, Zucker,
Kakao, Baumwolle, Chinarinde, endlich Tabak. Berühmt ist der
Varinastabak. Das Mineralreich liefert Gold und Kupfer.
Die Industrie beschäftigt sich vorzugsweise mit Baumwollen-
weberei und Strohhutstechterei. Der ziemlich lebhafte Handel liegt
zum größten Teile in den Händen deutscher Kaufleute.
Die schön gebaute Hauptstadt Caracas (mit Umgebung
74 000 Einwohner) wurde 1812 durch ein entsetzliches Erdbeben
fast ganz zerstört. — La Guapra (14 000 Einwohner) ist die
Hafenstadt für Caracas. — Andere Hafenplätze sind: Puerto
Cabello, Cumana und Ciudad Bolivar am Orinoko.
Guyana fg u a y a u a)
(460 000 qkm, l/3 Million Einwohner), ein Küstenland zwischen
der Mündung des Orinoko und des Amazonenstromes, ist das
einzige südamerikanische Gebiet, das im Besitze europäischer Mächte
ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar fruchtbar, aber höchst
ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
England. Wales.
167
Südosten, diese den Westen und Norden, zum Theil auch den Nord-
osten des Landes. Das erstere enthält die Hauptstadt London (2*4
Mill. E.), im Mittelpunkte der reichsten und fruchtbarsten Provinzen,
an dem größten Strome des Landes und zwar an dem Punkte desselben,
wohin die Meeresflut noch die größten Schiffe hinaufführt, daher in
unmittelbarer Verbindung mit dem nahen gegenüberliegenden Conti-
nente und allen Inseln und Küstenländern der Erde. Außer der uner-
meßlichen Hauptstadt stnd hier die älteren Universttäten Oxford und
Cambridge, die Sitze des reich dotirten Clerus (die Cathedralstädte,
wie Canterbury), des hohen Adels (stattliche Schlösser mit reichen
Kunstsammlungen und von weitläufigen Parks umgeben) und der Acker-
bau treibenden Bevölkerung (reinliche Dörfer, zahlreiche Landhäuser
kleinerer Gutsbesitzer), endlich die besten Kriegshäfen, wie Ports-
mouth, Southampton, Plymouth u. s. w.
Dagegen enthält das gewerbliche England die reichhaltigen
Kohlengruben, die ergiebigsten Metalllager, die großen und kleineren
Fabrikstädte nebst ihren durch Wasser- und Eisenstraßen benachbarten
Stapelplätzen an der Küste zur Einfuhr von Rohstoffen und Ausfuhr
von Kunstprodukten. Die Fabrikstädte, schon von Ferne durch eine
Reihe thurmähnlicher Schornsteine sich ankündigend, im Innern mit
ihren düstern, von kasernenartigen Steinmassen eingeschloffenen Straßen,
sind stets in dichte, schwarze Rauchwolken gehüllt und von dem unauf-
hörlichen Getöse der zahllosen Werkstätten, Hüttenwerke u. s. w. belebt,
daher der reiche Fabrikherr sie jeden Abend verläßt, um auf seinem be-
nachbarten Landsitze reine Luft zu athmen. Jede dieser Städte hat ihre
besondere Industrie: Birmingham (190,000 E.), in der Mitte
Englands, erzeugt die verschiedenartigsten Metallarbeiten, Manchester
(450,000 E.) verarbeitet Baumwolle, Leeds (170,000 E.) Schaaf-
wolle, Sheffield liefert Messer und Scheeren. Die Hafenstädte des
gewerblichen Englands sind: Liverpool (420,000 E.) im W. (am
Mersey) mit Hafenanlagen, welche die der Hauptstadt noch überbieten
und zu denen die Schienenwege mittelst unter der Stadt angelegter
Tunnels führen, Hüll im O. (am Humber) und Newcastle (90,000
Einw.) im N.
Ii. Das Fürstenthum Wales hat, wie die schottischen Hoch-
lande, keine großen Städte, sondern hier wie dort sind die öden Berge
und Haiden von magern Schaafherden bevölkert. Nur im S. gibt es
zahlreiche Hüttenwerke, welche vermittelst der einheimischen Kohlenschätze
die Metallausbeute an Kupfer, Zinn, Zink, Blei aus den Bergbau-
bezirken des gegenüberliegenden Cornwallis ausschmelzen. — Mit der
Küste von Wales ist die Insel Anglesea durch eine aus hohlen Eisen-
röhren bestehende Brücke (in einer Höhe von 100') verbunden, welche
schwerbeladene Eisenbahnzüge trägt und unzweifelhaft die größte Lei-
stung der Brückenbaukunst ist. Vor derselben liegt die kleine Insel
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Extrahierte Personennamen: Canterbury Zinn
Extrahierte Ortsnamen: England Wales London Oxford Southampton Plymouth England Englands Leeds Englands Liverpool Mersey Wales Wales