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1. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

2. Neuere Geschichte - S. 71

1869 - Mainz : Kunze
71 Mittel wie der Stellejrverkauf im Civil und Militär, Mnnz- verschlechterungen re. hielten den Ruin incht auf. Iv. Kirchliche Verhältnisse Frankreichs unter Ludwig Xiv. Ludwigs Grundsatz: die möglichste Unabhängigkeit der galli- canischen Kirche von Ronl und die kirchliche Einheit des Landes. — Die erst er e wurde namentlich gefördert durch die Beschlüsse des Nationalconcils von 1681—82, die andere durch die Ver- nichtung des Protestantismus. Der König, im Anfang seiner Regierung milde gegen die Reformierten *), die in den Unruhen der Fronde dem Mnigthum treu geblieben waren, änderte seit 1675 in Folge der Vorstellungen des Klerus sein Verfahren. Zunächst: Verbot des Uebertritts von Katholiken zum Protestantismus; Verdrängung der Re- formierten aus den öffentlichen Aemtern; Schließung oder Zer- störung vieler Kirchen; Verhinderung der Auswanderung; die schon früher (1681) begonnenen Dragonaden in Bearn seit 1685, von Louvois auch über Südfrankreich und andere Landes-"85 theile ausgedehnt. Aufhebung des Edicts von Nantes 1685: Verbot des Gottesdienstes auch in Privathäusern, sowie der Auswanderung, Zerstörung aller Kirchen, Verbannung der Prediger. Massenhafte Auswanderung der Hugenotten unter den größten Gefahren nach England, Holland, Deutschland, namentlich auch nach Brandenburg. Ganze Industriezweige, die in ihren Händen lagen, wanderten mit aus. Religionskrieg dercamisarden iu den Cevennen 1701 bis 1705. *) Frankreich zählte damals zwischen 1 x/2 und 2 Millionen hugenottische Bewohner; über deren Bedeutung vgl. oben Seite 5ö.

3. Neuere Geschichte - S. 59

1869 - Mainz : Kunze
I. Zeitalter Ludwins Xiv von Frankreich. 1661 - 1713. Geographisches Bild von Frankreich. Aus der Vorgeschichte. A. Die Keligions- und Bürgerkriege in Frankreich bis 1598. Nach Beendigung der laugen auswärtigen Kriege der Könige aus dem Hause Valois gegen das Haus Haosbnrg beginnen heftige innere, Bürger- und Religionskriege, die Frankreich in Anarchie und an den Rand des Untergangs führen, hervorgerufen durch die reformatorische Bewegung im Lande und durch den Widerstand des Adels gegen die kirchlich-politische Einheit, nach welcher die Krone strebte. Die Reformation in Frankreich geht, von geringeren Vor- läufern abgesehen, von Johann Calvin's Einfluß aus und ver- breitet sich besonders im Süden (s. oben S. 28). Im Jahre 1561 fanden sich im ganzen Lande bereits über 2000 Gemeinden der sogenannten Hugenotten.*) Ihre Be- deutung für die materielle und wissenschaftliche Cultur des Landes; Scaliger, Cafaubvnus, die Stephani u. a. dazu gehörig. Gegen ihr weiteres Fortschreiten wirkten zusammen: die Könige (nament- lich begünstigte Heinrich Ii die Verfolgungen), die Pariser Uni- versität (Sorbonne), die Partei der Guisen, an deren Spitze die Brüder Herzog Franz von Guise und der Cardinal Karl von *) Früher hießen sie Christandins; der Name Hugenotten (seit 156.0) bezeichnet ursprünglich eine wilde aufständische Menge. Hugo Capet galt in Frankreich als der ,wilde Jäger' der Bolkssage.

4. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

5. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

6. Erdkunde - S. 74

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 74 — Staßfurt mit dem größten deutschen Salzbergwerk und vielen Fabriken zur Herstellung künstlichen Düngers. 9. Schleswig-Holstein. Die lebhafte Fabrik- und Handelsstadt Altona (152 000 E.) an der Elbe ist mit Hamburg zu einer Stadt verwachsen. — An der Ostsee: Die Universitätsstadt Kiel (97 000 E.), äußerst lieblich an einem ausgezeichueteu Hafen gelegen, der als Kriegshafen für die deutsche Ostseeflotte dient. Marine-Aka- demie. Große Schissswerfte. Von der Kieler Bucht führt der fast 100 km lange Kaiser Wilhelm-Kanal nach Brunsbüttel an der Elbemündung. (Bedeutung des Kanals?) — Schleswig (18000 E.) ist Provinzialhauptstadt. — Flensburg (43000 E.) hat bemerkens- werten Schiffsbau und treibt ansehnlichen Handel. — Von den nord- friesischen Inseln ist Sylt wegen des Seebades besucht. Zur Provinz gehört auch die 1/2 qkm große Felseninsel Helgoland mit 2000 E. 10. Hannover. Die Hauptstadt Hannover an der Leine (234 000 E.) betreibt lebhafte Industrie, besonders Baumwoll- Weberei, Maschinenbau und blühenden Handel. Technische Hochschule. — Göttingen (28000 E.), Universität. — Osnabrück (48 000 E.) und Hildesheim (42 000 E.) sind altertümliche Städte. — Lüne- burg (23 000 E.) hat ein ergiebiges Salzwerk. In der Nähe die bekannte Heide mit vortrefflicher Schafzucht (Heidschnncken). — Am Harz die Bergwerkstadt Klausthal mit Bergakademie. — Unter den friesischen Inseln sind besonders Norderney und Borkum wegen ihrer Seebäder 511 erwähnen. — Zur Provinz Hannover gehört auch das Jadegebiet mit Wilhelmshaven (22 000 E.), dem deutschen Kriegshafeu für die Nordsee. 11. Westfalen. Dortmuud mit 127000 E. ist Mittelpunkt des großartigen Bergbaues auf Kohlen und Eisen, wie der blühenden Eisenindustrie, die auch in Hamm (30 000 E.), Bochum (58000 E.), Gelsenkirchen (34 000 E.), Witten (30 000 E.), Hagen (46000 E.), Iserlohn (26000 E.) und Siegen (20 000 E.) betrieben wird. — Bielefeld (53000 E.) und Herford (23000 E.) siud Hauptsitze der geschätzten westfälischen Leinenindustrie. — Die Hauptstadt Münster (mit 62 000 E.) ist eine altertümliche Stadt

7. Erdkunde - S. 146

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 146 — Wein und Südfrüchte gedeihen daher in Großbritannien nicht; doch kommen alle Gewächse fort, welche keiner bedeutenden Sommerwärme bedürfen, selbst Myrte und Lorbeer. Unangenehm sind die häusigen dichten Nebel. Der Boden des Landes ist mit geringen Ausnahmen srucht- bar, wird fleißig und geschickt bebaut und liefert in England vor- nehmlich Weizen, in Schottland Hafer, in Irland aber Kartoffeln. Weil jedoch die feuchte Sommerwitterung dem Reifen des Getreides nicht günstig ist, überwiegt die Wiesen- und Weidenknltur. Darum ist auch die Viehzucht außerordentlich hoch entwickelt. In Schott- land wird besonders Schafzucht betrieben; weltberühmt sind die englischen Pferde. Die F i s ch e r e i ist ausgedehnter als in jedem andern europäischen Staate. Die größten Schätze des Landes liegen unter der Erde. Der Boden birgt reiche Lager von Zinn und Kupfer (iu Cornwall), Blei und Schiefer (in Wales), Graphit (in Cnmberland), vor allem aber schier unerschöpfliche Mengen von Steinkohlen und Eisen- erz. Kein Land der Erde fördert so viel Kohlen wie Großbritannien. Infolge dieses außerordentlichen Reichtums entwickelte sich hier seit Erfindung der Dampfmaschinen die großartigste Industrie der Welt. In seltener Vollkommenheit erstreckt sich die englische Gewerbthätigkeit über fast alle Gebiete des menschlichen Bedarfes; die größte Bedeutung hat jedoch die Weberei in Baumwolle, Wolle und Leinen, außerdem die Fabrikation von Eisen- und Thonwaren, Leder, Glas und Papier. Der Schiffsbau ist der erste der Welt. Groß wie die Industrie ist auch der Handel. Schon der Binnenhandel ist von Bedeutung; aber viel wichtiger ist der aus- wärtige Handel. Das Land, rings von Wasser umgeben, wies seine Bewohner schon frühzeitig auf die See, und gegenwärtig befahren die englischen Schiffe alle Meere der Erde und bringen die Produkte englischen Fleißes in die entlegensten Länder. Die englische Han- delsflotte übertrifft an Größe zur Zeit noch weit die aller andern Länder. Über 900 Kriegsschiffe dienen zum Schutz des Landes und der Kolonien.

8. Erdkunde - S. 103

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 103 — rat (den Vertretern der Kantone) besteht, hat die gesetzgebende, der Bundesrat die vollziehende oder Regierungsgewalt. An der Spitze des letztern steht der immer nur auf ein Jahr gewählte Bundespräsident. Sitz der Regierung ist Bern. — Die Schweiz hat kein stehendes Heer; jeder waffenfähige Schweizer ist vom 20. bis 44. Jahr militärpflichtig und wird in bestimmten Zeitabschnitten einige Wochen im Soldatendienste geübt. A. Die 18 deutschen Kantone: 1. St. Gallen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 35 000 E. ist besonders durch Baumwollindustrie hervorragend. Die Abtei des hl. Gallus war im Mittelalter ein Hanptsitz der Wissenschaft. Be- rühmte Bibliothek. — Am Bodensee Rorschach, bedeutender Handels- Platz und Getreidemarkt. — Rapperswyl, Hafenplatz am Züricher- fee. — Pfävers, berühmtes Bad in der großartigen Taminaschlucht, am Ausgange derselben Bad Ragaz. 2. und 3. Appenzell zerfällt in zwei Halbkantone: a) das südliche (katholische) Appenzell Inner-Rhoden mit dem Hauptorte Appenzell; b) das nördliche (protestantische) Appenzell Außer- Rhoden, dessen dichte Bevölkerung hauptsächlich Stickerei- und Baum- Wollweberei betreibt. Hauptort: Herisan (15 000 E.). 4. Thurgau. Hauptort Frauenfeld. — Am Bodensee der Hafenplatz Romanshorn. 5. Schaffhausen, fast ganz von Baden eingeschlossen. Die altertümliche Hauptstadt Schaffhausen mit 13 000 E. liegt unweit des bekannten Rheinfalles. 6. Zürich. Die am Ausfluß der Limmat aus dem See schön ge- legene Hauptstadt Zürich (mit den einverleibten Vororten 162000 E.) ist Mittelpunkt der schweizerischen Seidenfabrikation, anch ein wichtiger Handelsplatz. Universität und technische Hochschule. — Winter- thnr (23 000 E.) hat großartige Maschinenfabrikation und Baum- Wollweberei. 7. Aargau mit dem Hauptorte Aarau (7000 E.). — Bei Baden altberühmte warme Bäder. — Unfern der Aare die Rninen der Habs bürg.

9. Erdkunde - S. 108

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 108 — um Bordeaux. — Nächst dem Weinbau ist von besonderer Wich- tigkeit die Obstzucht. Im südlichen Frankreich gedeihen Südfrüchte und der Ölbaum (Provencer Öl) in vorzüglicher Güte. — Getreide, namentlich Weizen, wird im Norden und Westen gebaut; doch reicht der Ertrag nicht für den Bedarf, der durch Einfuhr aus dem östlichen Europa und ans Amerika gedeckt werden muß. In der Viehzucht ist die Geflügel- und Kaninchenzucht hervor- ragend; dagegen muß Schlachtvieh zum großen Teil ans Dentsch- land, der Schweiz und den Niederlanden eingeführt werden. Die Mineralschätze Frankreichs sind nicht groß. Edle Metalle fehlen ganz. Von reichem Ertrag ist der Bergbau auf Eisen; er- giebige Steinkohlenlager finden sich bei St. Etienne und Valenciennes doch müssen sowohl Eisenerze, wie namentlich Kohlen, letztere aus England, Belgien und Deutschland, eingeführt werden. In der Industrie nimmt Frankreich schon seit langer Zeit eine hohe Stufe ein. Französische Arbeiten zeichnen sich zumeist durch Geschmack und Feinheit aus. Die wichtigsten Zweige der französischen Industrie sind: a) die Seidenweberei, die erste der Welt; ihr Hauptsitz ist Lyon; — b) die Leinen-, Woll- und Baum- Wollindustrie, welche vorzugsweise im Norden Frankreichs heimisch ist. In Bezug auf Leinen nur von Großbritannien übertroffen, ist Frankreich in der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle neuer- dings auch von Deutschland überholt worden. — c) In der Verferti- gung von Luxus- und Modewaren behauptet Paris den ersten Rang in der Welt. — Außerdem liefert Frankreich vortreffliche Ma- fchinen, feines Porzellan, Schmucksachen, Glas- und Lederwaren u. a. Der Handel Frankreichs ist von großer Bedeutung. Unter den europäischen Staaten wird er mir von demjenigen Großbritanniens und Deutschlands übertroffen. V. a) Frankreich nimmt unter den europäischen Großmächten nach der Größe die vierte, nach der Einwohnerzahl die fünfte Stelle ein. Es hat auf einem Flächenraum von 536 000 qkm 331/2 Millionen Einwohner. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 72 Menschen. Am dichtesten ist der gewerbreiche Norden bewohnt,

10. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.
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