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— Einfluß der deutschen christlichen Mission (Hamburg, Ansgar)
und der Hansa auf die Kultur. Lutherische Kirche mit Festhalten
am alten Episcopat (Stifte). Der wilde Trotz erst spät ge-
bändigt.
1) Die skandinavische Halbinsel (die Königreiche
Schweden und Norwegen). Diese zwischen dem Varanger Fjord
uvd ver Torueämünduug von Rußland begrenzte Halbinsel*)
die größte Europas (fast 14,000 Qm.), aber am schwächsten
bevölkert (in Schweden 520, in Norwegen 300 auf 1 Qm.)
besteht jetzt aus zwei durch Personalunion verbundenen König-
reichen; das kleinere, Norwegen (Norrige), nur als oceauischer
Küstenstreif von Bedeutung, ohne Raum für Coueeutration der
Volkskraft, daher in viel längerer Abhängigkeit von Dänemark,
als das größere compaetere Schweden (Sverige), das wem-
ger vom Meere abhängig durch die südlichere Lage und den
Reichthum au Ackerflächen und Metalladern bevorzugt ist.
Dieses ungeheure Waldland bildet vom Cap Lindesnäs
bis zum Nordeap (mit Verzweigungen bis zur finnischen Seen-
platte) ein System von meist granitnen, durchschnittlich 2—3000'
hohen, sanftwelligen, langgedehnten Flächen (Fjell) mit alpiner
Natur, die schroff zur zerrissenen Jnselküste**) des offenen Meeres
und ihren tief einschneidenden Buchten (Fjord, Förder) abfallen,
nach der Ostsee sich durch Terrassen (baltische Seenplatte) mit
allmählicher südöstlicher Abdachung zu einer Küstenebene herab-
senken, ohne den zahlreichen parallelen Flüssen (Elf) eine regel-
mäßige Beschiffnng zu gestatten. Die größte Breite der Halb-
insel unter dem 60° n. Br.***) Von da bis zur Höhe von
Naturmächte gebändigt. — In Norwegen ist das hitzige Element in ihrem
Charakter mit der Auswanderung erloschen, nicht so in Dänemark und noch
weniger in Schweden; hier „im Lande der Sonne und des Lichts wechselt
das Temperament eben so schnell wie die Temperatur seiner Jahreszeiten" -
daher in der äußeren Geschichte plötzlicher großer Anlauf zu gewaltigen
Thaten, dann eben so plötzliche Ermattung, und in der inneren die großen
Adelskämpfe um Macht und Existenz.
*) Wie alle großen Halbinseln hängt sie also im Norden an dem
Festlande.
**) Beiden Küsten gemeinsam die Skären, die anch Finnland umgürten,
aber nach Schonen zu verschwinden.
***) Nordgrenze der europäischen Hauptstädte. Hier größte Ausdehnung
der Küstenebene zwischen Mälar und Dalefmüudung und Raum für die
nach S. streichenden Parallelthäler der oberen Dalels, der Klarelf und des
Glommen.
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Königr. Schweden — Länder n. Städte.
Insel Oeland gegenüber, alle Slädte. Neu sind: die Festung Landskrona
am Snnd, und der Kriegshafen Karls kr ona mit 15000 E. Am südlichsten
liegt der Hafen Pstadtiu der Landschaft Schonen. — 3) Norrland erstreckt sich
bis zu der jetzt Rußland gehorchenden Stadt Tornea. 2500 Qm. mit nur
280000 Menschen, worunter die Hälfte finnischen Urstammes, obgleich schwedisch
redend. Gefle mit 9000(5. hübsche Stadt nahe der Mündung der Dal Elf.—
4) Lappland, nämlich das schwedische, denn in Norwegen und Rußland gibt's
auch Lappen oder Same. Fast 2000 Qm. mit nur 4000 Lappen und 7500 Co-
louisten. Rennthiere, Jagd, Fischerei, isländisch Moos und Waldbeeren dienen
zur Nahrung und Erhaltung der armen Bewohner. — Insel Gothland in der
Ostsee, wo Hauptstadt Wisby init 4000 E., im Mittelalter ein vorzüglicher
Handelplatz, der an 12000 wohlhabende Bürger, mehrentheils Deutsche, zählte.
Kleiner ist die Insel Oeland.
lf. Norwegen wird wie Dänemark in Stifte abgetheilt. Städte:
Christiania im Stift Aggerhuus, mit 28000 E. und einer Universität, Haupt-
stadt und Sitz des Storthings am tiefsten Winkel eines langen Fiords, der mit
Gebirg, Landhäusern und Dörfern umkränzt ist. Bergen, eben so groß, Seestadt
und Hauptplatz des Stockfisch- und Häringhaudels, nördlich vom Hardauger Fiord.
Drontheim nordwestlich des Dovresields, Krönungsstadt, mit Hafen und
14000 E. Kongsberg südwestl. von Christiania, bedeutendste Bergstadt, wo
auch Silber ausgebeutet wird. Röraas, großes Kupferbergwerk im rauhen
Quellbezirk des Glommen. — Der Handelplatz Hammerfest (400 Bew.) ist
der nördlichste bewohnte Platz, nabe dem Nordkap. — Die Lo foden Inseln mit
nackten Bergen, viel besucht wegen des reichen Fischfangs; im Süden davon der
Maelstrom, ein gefährlicher Strudel.
Außer Europa besitzt die Krone Schweden nur die Insel Barthélémy in
Westindien mit 16000 Bewohnern.
§. 10. Königreich Polen.
Es gibt zwar kein polnisches Königreich mehr; was man noch so nennt, ist
eine russische Provinz. Da aber die Selbständigkeit Polens erst vor kurzem völlig
aufgehört hat, so mag seiner Geschichte und seinem jetzigen Bestände ein
besonderer Paragraph gewidmet sein.
Die polnische Geschichte zerfällt in drei Abschnitte: I) Wachsthum und äußere
Größe unter den Häusern Piasts und Jagello's, bis 1572. — 2) Innere Zer-
rüttungen bis zum Untergange 1795. — 3) Versuche neuer Erhebung.
Die wendischen Völker östlich der Elbe mußten sich dem deutschen Reiche
unterwerfen; nur die Polen an der obern Oder, Wartha und Weichsel, wenn
gleich ihre Fürsten geraume Zeit bei den Kaisern zu Lehn gingen, erhielten sich
als selbständige Nation. Das christliche Priesterthum, das schon im 10. Jahr-
hundert bei ihnen Eingang fand, hatte sie vor dem Geschick ihrer nördlichen
Nachbarn der Preußen bewahrt, die dem deutschen Ritterorden und den Kreuz-
fahrern ihre Unabhängigkeit und eigenthümliche Sprache aufopfern mußten. Die
weiter rückwärts wohnenden Lithauer (oder obern Lithauer, wenn man die
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Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Karls Lappland Norwegen Ostsee Christiania Drontheim Christiania Hammerfest Europa Schweden Westindien Polen Polens