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1. Die Weltgeschichte - S. 163

1835 - Mainz : Kupferberg
Josepl/s Nenerungen. Fürstenbund. Revolution. 163 n.c.g. Aufhebung des Jesuiten - Ordens durch Pabst Clemens 1773. Xiv.* * **)). In dem bairischen Erbfolgestreite maßt sich Oester-1777. reich den Besitz Baierns au, gegen die näheren Ansprüche von Ehurpfalz. Der König Friedrich, um Hilfe gebeten, rüstet sich. Nach rmbedeutenden Gefechten — Frieden zu Teschen: 1779. Oesterreich erhält den Burgauer Kreis, das Uebrige Chur- pfalz. Joseph beginnt, nach dem Tode seiner Mutter, seine 1780. raschen Neuerungen: neue Stolordnnng, Verschenkung der Bisthümer und Abteien, Aufhebung von 644 Klöstern rc., will seine Niederlande als Königreich Burgund gegen Pfalz- baiern austauschen; allein Friedrich Ii., von dem Herzoge von Zweibrücken anfgcfordert, widersetzt sich, und veranlaßt den deutschen Fürstenbund zu Berlin; bald darauf stirbt 1785. der große Mann 75 Jahre alt; ihm folgt Friedrich Wil- helm H. (1786-97). In den Niederlanden (Löwen und Lüttich) brechen 1789. indessen durch Josephs Neuerungen unruhige Bewegungen aus. Einfluß der um dieselbe Zeit in Frankreich begonnenen Revo- lution *). zum Kriege auf 0 768—1774). Die Russen erobern 1770 die Moldau und Wallachei, 1771 die Krimm; aber Oesterreich rüstet sich. Daher, nach dem Plane Katharinas und Friedrich's zur Erhaltung des Gleich- gewichts die erste Theilung Polens. *) Um diese Zeit brach der nordamerikanische Krieg gegen England ans, indem die englischen Colonien in Nordamerika die Besteuerung von ihrem Mutterlande nicht ertragen wollten. Im 1. 1776 vereinen sich 15 Provinzen, und erklären sich für unabhängig; sie bestehen unter ihrem Feldherrn Washington blutige Kämpfe, erhalten durch Benjamin Franklin Hilfe von Frankreich 1780, und werden endlich, nachdem Eng- land seine Ueberlegenheit zur See gegen Frankreich behauptet, im Frieden zu Versailles in ihrer Unabhängigkeit anerkannt 1783. Dagegen gewann um dieselbe Zeit die von Elisabeth schon 1600 gestiftete ostindische Com- pagnie immer mehr an Bedeutung und Umfang. **) Die durch Ludwigs Xiv. Kriege entstandene Schuldenlast war durch die Verschwendungen Ludwigs Xv. über tausend Million Thaler 11*

2. Die Weltgeschichte - S. 147

1835 - Mainz : Kupferberg
Philipp Melanchrhon. ísinríín Opip- 147 wohl veredelter; aber unter dem Adel herrscht noch immer viel Rohheit, noch immer Befehdungen und Räubereien (Götz von Berlichingen, Franz von Sickingen, Ulrich von Würtcmberg rc.), und das unmäßige Trinken, vorzüglich in Sachsen. — Der Land bau, sowie die Manufacturen, die im sechzehnten Jahrhundert vorzüglich blühten zu Nürnberg, Augs« bürg, Ulm, Braunschweig, Magdeburg, Aachen rc. leiden sehr durch die fortdauernden Kriege. Das Post wesen erhält durch Rudolf Ii. festen Bestand, — Leon» hard von Taris. Wissenschaften und Künste schreiten allmälig voran. Die deutsche Sprache durch Luther und mehre Gesellschaften (Palmen-Orden) kultivirt. Indessen ist der Aberglauben auch noch sehr herrschend, — Herenverbrennen allgemein. ' Universitäten, Gymnasien und Schulen entstehen immer mehr. In der Litt era tur zeichnen sich aus: Luther, Ulrich von Hutten (starb im Elend in der Schweiz, auf der Insel Ufnau im Zürichersee 1525), Philipp Melanchrhon (geboren 1497^u Breiten in der Pfalz, gestorben 1560 zu Wittenberg), Conrad Peutinger zu Augsburg c Peutingersche Charte), Hans Sachs zu Nürnberg rc. Coperuicus und Kepler, Astronomen. — Wiederhersteller der deut- schen Dichtkunst ist Martin Opitz, von Ferdinand Ii. 1625 mit dem poetischen Lorbeere gekrönt, und 1628 als von Bo der selb geadelt, starb 1659 zu Danzig an der Pest. — Vorzügliche Maler sind: Lucas E r a n a ch und Hans H o l b e i n. Ii. Vom westphälischen Frieden bis zum spanischen Erbfolgekrieg, von 1648 bis 1701. Kaiser ans dem österreichischen Hause herrschen fort. '"Die für das Reich nacht heiligen Folgen des west- phälischeu Friedens offenbaren sich deutlich in dieser Pe- riode des französischen Uebergewichts. Die locker zusam- men gehaltene Einheit des Ganzen läßt' nicht nur den Mächtigeren im Innern ungeahndet den Schwächeren be- drängen, sondern bietet auch der Eroberungssucht Lud- wigs Xiv. vielfältige Gelegenheit, die Kräfte des Reichs gegen es selbst zu benutzen, und so schon jetzt de» Reichs- verband seiner Auflösung entgegen zu führen. 10*

3. Die Weltgeschichte - S. 148

1835 - Mainz : Kupferberg
148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden. n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665. 1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen- den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr- 1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi- nands Iii. deutscher Kaiser. 11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv. gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor 1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er 1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi. schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*), und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans der andern Seite ***). *) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos- senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her- zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656 im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war. Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und Bahus abtreten mußte. Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628 gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort- geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit 1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.

4. Neuere Geschichte - S. 71

1869 - Mainz : Kunze
71 Mittel wie der Stellejrverkauf im Civil und Militär, Mnnz- verschlechterungen re. hielten den Ruin incht auf. Iv. Kirchliche Verhältnisse Frankreichs unter Ludwig Xiv. Ludwigs Grundsatz: die möglichste Unabhängigkeit der galli- canischen Kirche von Ronl und die kirchliche Einheit des Landes. — Die erst er e wurde namentlich gefördert durch die Beschlüsse des Nationalconcils von 1681—82, die andere durch die Ver- nichtung des Protestantismus. Der König, im Anfang seiner Regierung milde gegen die Reformierten *), die in den Unruhen der Fronde dem Mnigthum treu geblieben waren, änderte seit 1675 in Folge der Vorstellungen des Klerus sein Verfahren. Zunächst: Verbot des Uebertritts von Katholiken zum Protestantismus; Verdrängung der Re- formierten aus den öffentlichen Aemtern; Schließung oder Zer- störung vieler Kirchen; Verhinderung der Auswanderung; die schon früher (1681) begonnenen Dragonaden in Bearn seit 1685, von Louvois auch über Südfrankreich und andere Landes-"85 theile ausgedehnt. Aufhebung des Edicts von Nantes 1685: Verbot des Gottesdienstes auch in Privathäusern, sowie der Auswanderung, Zerstörung aller Kirchen, Verbannung der Prediger. Massenhafte Auswanderung der Hugenotten unter den größten Gefahren nach England, Holland, Deutschland, namentlich auch nach Brandenburg. Ganze Industriezweige, die in ihren Händen lagen, wanderten mit aus. Religionskrieg dercamisarden iu den Cevennen 1701 bis 1705. *) Frankreich zählte damals zwischen 1 x/2 und 2 Millionen hugenottische Bewohner; über deren Bedeutung vgl. oben Seite 5ö.

5. Neuere Geschichte - S. 88

1869 - Mainz : Kunze
88 kommt. Der Herzog Franz Stephan von Lothringen wird nach dem Aussterben der Medicäer (1737) Großherzog von Toskana. Hierdurch wird die Rivalität Frankreichs und Oesterreichs beseitigt. 4. Die Anerkennung der s. g. pragmatischen Sanc- 1713 tion von 1713, die bei fehlendem Mannsstawm den Töch- tern des Kaisers die Erbfolge in den habsburgischen Läu- dern sichern sollte, die Hauptfrage der österreichischen Politik unter Karl Vi. Besonders durch des Prinzen Eugen (ß 1736) Geschick und Friedrich Wilhelms I Mitwirkung im Reiche (außer bei Baiern und Sachsen), sowie fast über- all in Europa zur Anerkennung gebracht. A. Friedrich d. Gr. bis zum siebenjährigen Kriege. 1740—1756. Friedrich der Große führt in diesen Jahren Preußen zum nächsten Ziel seiner Entwickelung, in den Kreis der europäischen Großmächte ein. Erster schslesischer Krieg 1740 — 1742. Tod Kaiser K asr l s Vi, des letzten Habsburgers, am 20. Oct. 1740; seine älteste Tochter Maria Theresia, Gemahlin des Groß- herzogs Franz öou Toskana, Universalerbin. Die Garantie der pragmatischen Sanetion, von Preußen nur gegen die Zusage des Besitzes von Berg übernommen, wirkungslos, da diese Bedingung wegfiel. Berg als entlegeneres Land, das mit Frankreich zu Collisionen führen mußte, weniger wünschenswert!). Die An- sprüche auf Schlesien erwachen und werden durchgeführt. Fried- richs Manifest im Dezember; Besitznahme des Landes binnen Moltatsfrist, da Verhandlungen in Wien sich zerschlugen. Sieg Friedrichs und des Feldmarschalls Schwerin über die Oester- 1741 reicher unter dem Grafen Neipperg bei Mollwitz (bei Brieg) 1741. Friedrichs Schutz- und Trutzbündniß mit Baiern und Frank- reich: Garantie der schlesischen Fürstenthümer nebst der Grafschaft Glatz, Verzicht auf Jülich-Berg zu Gunsten Baierns. Sieg Friedrichs über Karl von Lothringen (Schwager Maria Theresias) bei Chotusitz (in der Nähe von Czaslau) irr Böhmen. 1742englische Vermittlung führt zum Breslauer (in Berlin voll- zogenen) Frieden 1742: Nieder- und Ober-Schlesien nehst Glatz mit voller Souverainetät — ca. 680 Q. M. und 1v» Millionen Einwohner — fallen an Preußen.

6. Neuere Geschichte - S. 56

1869 - Mainz : Kunze
56 bürgerlicher und militärischer Aemter an den Suprematseid und das Empfangen des Abendmahls nach anglikanischem Ritus ge- bunden war. 4. Die Frage der Thronfolge: Den Herzog von Jork, der sich zum zweitenmal mit einer Prinzeß von Modena ver- mählte, und als Katholik durch die Testacte der Großadmiral- würde verlustig wurde, suchte das Parlament von der Thronfolge auszuschließen — die ,Ausschließungs-Bill' 1680 vom Unterhaus angenommen, von den Lords verworfen. — Ursprung der Partei- namen ,Whigs' und ,Tories'. Die Verschwörung des Grafen Shaftesbury (von ihm auch die Habeas-Corpus-Acte 1679 durchgesetzt) und des Kron-Prätendentey Herzogs von Monmouth (illegitimer Sohn des Königs) entdeckt, das Thronrecht des Herzogs von Jork fest- gestellt, Karl tritt auf dem Sterbebette zur katholischen Kirche über. Jakobs Ii (■—1688) Versuche, seiner Kirche im Lande Ein- gang zu verschaffen, ferner die Aufhebung des Test-Eides, die Aufnahme von Katholiken in das Heer, in den Geheimen Rath, in die Universitätsstellen weckten allgemeine Opposition, die sich bei der Geburt eines männlichen Thronerben 1688 steigerte. Die zweite Revolution 1688. Eine Anzahl Lords wendet sich an Jacobs Neffen und Schwiegersohn Wilhelm Iii von Oranien, der im Spätjahr 1688 mit einer hollätidischen Flotte in England landet. Wilhelm Heinrich von Oranien, Sohn Wilhelms Ii und Marias, der Tochter Karls I von England, geboren 1650 nach seines Vaters Tod, — kühner und bedeutender Soldat, aber noch größer als Staatsmann. Im zwei- undzwanzigsten Jahre Statthalter der Niederlande und an der Spitze der Lan- desvertheidigung, der mächtigste Gegner von Frankreichs Uebergewicht unter Ludwig Xiv. Fllicht des Königs unter tiefen Demüthigungen nach Frank- reich, wo ihm Ludwig Xiv in St. Germain en Laye ein Asyl gab. Nach langem Schwanken und nach dem Verzicht Marias auf die selbständige Erbfolge bot die sogenannte Convention*) dem Oranier, dem zuerst provisorisch die Gewalt übertragen worden, Anfang 168v* die Königskrone an. Gleichzeitig die Erklärung der Rechte' (decla- ration of rights) als Inbegriff des altenglischen Verfassungsrechtes. So vollzog Wilhelm (1689—1702) in seiner Person die Union der protestantischen Seemächte, der Niederlande und Groß- britanniens, die schon Oliver Cromwell allgestrebt hatte. *) d, i. ein nicht von der Krone berufenes Parlament,

7. Neuere Geschichte - S. 59

1869 - Mainz : Kunze
I. Zeitalter Ludwins Xiv von Frankreich. 1661 - 1713. Geographisches Bild von Frankreich. Aus der Vorgeschichte. A. Die Keligions- und Bürgerkriege in Frankreich bis 1598. Nach Beendigung der laugen auswärtigen Kriege der Könige aus dem Hause Valois gegen das Haus Haosbnrg beginnen heftige innere, Bürger- und Religionskriege, die Frankreich in Anarchie und an den Rand des Untergangs führen, hervorgerufen durch die reformatorische Bewegung im Lande und durch den Widerstand des Adels gegen die kirchlich-politische Einheit, nach welcher die Krone strebte. Die Reformation in Frankreich geht, von geringeren Vor- läufern abgesehen, von Johann Calvin's Einfluß aus und ver- breitet sich besonders im Süden (s. oben S. 28). Im Jahre 1561 fanden sich im ganzen Lande bereits über 2000 Gemeinden der sogenannten Hugenotten.*) Ihre Be- deutung für die materielle und wissenschaftliche Cultur des Landes; Scaliger, Cafaubvnus, die Stephani u. a. dazu gehörig. Gegen ihr weiteres Fortschreiten wirkten zusammen: die Könige (nament- lich begünstigte Heinrich Ii die Verfolgungen), die Pariser Uni- versität (Sorbonne), die Partei der Guisen, an deren Spitze die Brüder Herzog Franz von Guise und der Cardinal Karl von *) Früher hießen sie Christandins; der Name Hugenotten (seit 156.0) bezeichnet ursprünglich eine wilde aufständische Menge. Hugo Capet galt in Frankreich als der ,wilde Jäger' der Bolkssage.

8. Neuere Geschichte - S. 61

1869 - Mainz : Kunze
t 61 Hülfstruppen unter Alexander Farnese. Die Versöhnung der Parteien tritt erst allmählich nach seinem Uebertritt zu der katho- lischen Kirche (1593) ein, welchem 1595 die Lossprechung vom Bann durch den Pabst und die Unterwerfung des Herzogs von Mayenne folgte. Der Friede zu Vervins nach einem dreijährigen Kriege 1593 mit Spaniel) sicherte dein Staat die Unabhängigkeit von deni Nachbarlande; das Edict von Nantes 1598 versöhnt die religiösen Parteien, indem es die katholische Kirche als Landes- kirche bestehen läßt, den Hugenotten aber freie Religionsübung außerhalb der meisten großen Städte, Zutritt zu den Aemtern, Theilnahme an den höchsten Gerichtshöfen (Parlamenten) bei Streitsachen zwischen Katholiken mtb Reformierten zusichert. B. Herstellung der Staatseinheit und Hebung der Macht Frankreichs. Drei große Vorläufer hatte Ludwig Xiv in diesem Jahr- hundert für seine politischen Bestrebungen: 1. Heinrich Iv besiegte, nachdem er den Religions- und Bürgerkrieg beendigt, alle ferneren Angriffe des hohen Adels gegen die Krone; führte unter seines Ministers Sully Beirath eine geordnete Verwaltung ein; entwickelte den Wohlstand des Landes in Ackerbau, Handel, Seefahrt; hob Frankreichs Macht nach Außen um ein Bedeutendes und war eben im Begriff, durch Einmischung in den Cleveschen Erbfolgestreit den Kampf gegen Spanien und Oesterreich in Deutschland und Italien wieder auf- zunehmen, als er durch Ravaillac 1610 ermordet wurde —ißio seit Jahrhunderten Frankreichs größter König. 2. Richelieu von 1624 — 1642 leitender Staatsminister unter dem sittlich würdigen, aber schwachen und kränklichen Ludwig Xiii (1610—1643); Frankreichs größter Staatsmann im siebzehnten Jahrhundert. Jean Armand du Plessiö, Cardinal°H erzog von Richelieu, geboren 1585, ursprünglich zur militärischen Laufbahn bestimmt, widmet sich dann dem geistlichen Stande, wird noch vor dem canonischen Alter Bischof von Lu^on, durch die Königin-Mutter Maria von Medici gehoben; von dem iuugen König 1624 an die Spitze des Staatsraths berufen, und von ihm, auch nach- dem ihn seine Mutter 1631 wieder zu stürzen suchte, in dieser Stellung geschützt. Seine Politik, nach Innen: Streben nach der unbe- schränkten Einheit der Königs- und Regierungsgewalt; — nach Außen: Kampf gegen Oesterreich und Spanien. Daher einer-

9. Neuere Geschichte - S. 62

1869 - Mainz : Kunze
62 seits seine siegreiche Bekämpfung der wiederholten Adelsaufstände, und der politischen Macht der Hugenotten, denen er ihren Haupt- sicherheitsplatz St. Rochelle trotz englischer Hülfsversuche 1628 nahm, doch den Besitz ihrer Güter und freie Religionsübung be- ließ; andererseits jetit Antheil an dem dreißigjährigen Kriege (s. oben S. 39) und seine Kämpfe gegen Spanien in Italien und den Niederlanden. Offener Ausbruch des vierundzwanzig- jährigen Krieges gegen Spanien 1635; während desselben groß- artige Entwickelung der französischen Seemacht durch Richelieu; Eroberung spanischer Colonien in Westindien. 3. Mazarin (Giulio Mazarini), Richelieus (von diesem selbst noch empfohlener) Nachfolger in der Leitung des Staates während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit, der Regentschaft der Königin Anna und während der ersten Jahre von Ludwigs Xiv Großjährigkeit 1643—1661, — nicht von seines Vorgängers Kraft und Größe, aber der gewandteste und erfahrenste Diplomat seiner Zeit. Seine Politik folgt Richelieus Grundsätzen; hat mit Volks- und Adelsanfständen im Innern zu kämpfen und setzt den Krieg gegen Spanien fort. — Der Widerstand des Pariser Parlaments gegen den zuneh- menden Steuerdruck, die Verhaftung zweier Parlamentsräthe und die Opposition des hohen Adels gegen Mazarins Regiment führte 1648 zu den sogenannten Unruhen der Fronde, an deren Spitze der Coadjutor von Paris, Gondi, Cardinal von Retz stand. Bald darauf überwarf sich Mazarin mit Ludwig Ii Herzog von Enghien, Prinzen öcnt Conds, dem größten Feldherrn seiner Zeit, und verbindet sich, um diesen Gegner zu stürzen, mit den Frondeurs. Gefangennehmung Condss und seines Bruders, des Prinzen von Conti 1649. Doch ihre Partei setzt Mazarins Absetzung durch 1651, der sich nach Deutschland zurückzieht, während Conds nach Paris zurückkehrt. Condss Kampf gegen den nun großjährigen Ludwig Xiv 1652, Mazarins Rückberufung; Uebertritt (Heinrich de la Tour d'auvergne, Vicomte de) Turennes von Condss Partei auf die Seite des Königs. Eine Volksbewegung in Paris zu Gunsten des Königs zwingt Conds, die Stadt zu verlassen; er stellt sich an die Spitze der spanischen Heeresmacht. So fällt der Aufstand der französischen Großen mit dem Spanischen Krieg zusammen.

10. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*
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