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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 80

1868 - Mainz : Kunze
80 Erste Periode der neueren Geschichte. lich, treu und aufrichtig handeln, und wenn ich das thue, so bekümmere ich mich um diese böse und heillose Welt gar nicht." (Vergl. S. 55.) Türkenkriege. Maximilian hatte, wie sein Vater, blutige Kämpfe mit den Türken zu bestehen. 1566 war der Sultan Soliman nach Ungarn gekommen und hatte die Feste Sziget belagert, welche der Graf Zriny aufs heldenmüthigste vertheidigte!*) Zriny konnte sich nicht länger halten; er that einen Ausfall und starb den Heldentod. Sobald die Türken eindrangen, hielt einer seiner Freunde die brennende Lunte ins Pulverfaß und sprengte sich und die Feste mit Tausenden von Türken in die Luft (1566). Rudvlf 1k. Rudolf Ii. war schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen 12.6-1612 Könige gekrönt worden. Er hatte längere Zeit am Hose Philipp Ii. gelebt und dessen Unduldsamkeit und Vorliebe für die Jesuiten ange- kümmert sich nommen. Die Regierung überließ er seinen Räthen und Günstlingen, während er sich selbst in seinem Studirzimmer zwischen Retorten und Globen gelehrten Studien hingab, Alchymie trieb und mit den be- rühmtesten Astronomen, I. Keppler und Tycho de Brahe, den Lauf der Gestirne besprach. Auf Gemmen, Gemälde, Alterthümer, seltene Pflanzen und schöne Pferde verwandte er große Summen. Er ging stundenlang in den Ställen auf und ab. Mancher Gesandte, welcher dem Kaiser ein Gesuch vorzutragen hatte, mischte sich unter die Stall- und Reitknechte, um Gehör zu bekommen. Er alterte freudelos zwischen seinen Schätzen ohne Freund und Frau, ohne Frieden und Frohsinn in der Brust. Bei seiner Thronbesteigung herrschte in Deutschland die protestantische Lehre vor. Allein die Uneinigkeiten unter den Protestan- ten und die Thätigkeit der Jesuiten änderten dies Verhältniß gar bald Zwietracht zum Nachtheil der Reformation. Die Bekenner der Augsburger und thnen u' helvetischen Confession haderten um einzelne Lehrsätze, bekämpften ein- Reformirten. ander in Schriften und Predigten, verfluchten und verdammten sich gegenseitig. Man fühlte das Bedürfniß größerer Einigung, da der Feind nicht sorgloser Ruhe sich hingab. Auf einer Zusammenkunft theologischer Lehrer zu Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) wurde nach dem Entwürfe des gelehrten Tübinger Professors Jakob Andreä eine Bekenntnißschrift zu Stande gebracht, die Coneordien- oder Ein- trachtsformel, welche zwar von Knrsachsen, Kurpfalz, Brandenburg und vielen Reichsständen unterschrieben, aber von vielen lutherischen Stän- den verworfen wurde. Die ersehnte Eintracht zwischen Lutheranern und Reformirten ward nicht erreicht. ') Theodor Körner hat diese Begebenheit zu seinem Trauerspiel „Zriny" benutzt.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 298

1868 - Mainz : Kunze
298 Dritte Periode der neueren Geschichte. Fortschritte auf dein Ge- biete der Geschicht- schreibung, der Philosophie in Schweden sind Tegner, Friederike Bremer, in Dänemark Oehlenschläger und Andersen bekannte Namen. Wie die Befreiungskriege auf alle Gebiete geistiger Bildung mächtig einwirkten, so auch auf das der Wissenschaften. Neue Universitäten entstan- den (zu Berlin, Gent, Lüttich, Bonn, u. a.), und auch zur Hebung der allgemeinen Volksbilduug in Deutschland geschah viel; namentlich zeichnete sich ans diesem Felde der Schweizer Pestalozzi ans. Die deutsche Ge- schichtschreibung nahm in diesem Jahrhundert neuen Aufschwung. Karl Adolph Menzel und Heinrich Luden bearbeiteten die Geschichte des deutschen Volkes, Friedrich von Raumer die der Hohenstaufen, Stengel die der fränkischen Kaiser, Joh. Voigt die Zeit Gregors Vii. und die Geschichte Preußens, Johannes von Müller die Geschichte der Schweiz. Niebuhr, August Böckh, Gottfried Hermann, Otfried Müller bearbeiteten das klassische Alterthum; Heeren und Schlosser reihen sich ihnen würdig an. Als berühmte Geschichtschreiber der Gegenwart sind Leo, Dahlmann und Leopold Ranke zu nennen. Großer Eifer herrschte auch ans dem Gebiete der Philosophie, und die Forschungen Kants, Fichte's, Schellings und Hegels haben der deutschen Nation wiederholt aus diesem Gebiet den ersten Rang ein- geräumt. Heinrich Ritter bearbeitete die Geschichte der Philosophie, und Hermes, Professor in Bonn, versuchte durch ein philosophisches System die katholische Kirchenlehre wissenschaftlich zu begründen. Characteristisch für die Zeit sind die Erscheinungen aus dem Ge- biete der Kirche. Der Bischof Arnoldi von Trier veranstaltete im Jahre 1844 eine großartige Wallfahrt nach dem heiligen Rocke zu Trier, den man für das Gewand Jesu Christi ausgab. Dagegen er- klärte sich ein katholischer Priester in Schlesien, Johannes Ronge, in einem Schreiben an den Bischof Arnoldi, indem er ein solches Verfahren als Mißbrauch und Aberglauben darstellte. Es bildete sich in Folge dessen die deutsch-katholische Secte in der katholischen Kirche, die einen freisinnigen, aufgeklärten Katholicismus einführen wollte. Anfangs machte sie großes Aufsehen, trat aber bald wegen Mangels echt christ- licher Anschauung ganz in den Hintergrund. Auch in der evangelischen Kirche trat eine Partei auf, die ein oberflächliches, gehaltloses Vernunft- Christenthum ausstellte und mit dem Namen Lichtfreunde bezeichnet wurde. Es entstanden freie Gemeinden, denen ein Toleranz-Edict im Jahre 1847 die bürgerlichen Rechte zuerkannte. Zur Unterstützung armer evangelischer Gemeinden in katholischen Landen bildete sich der Gnstav-Adolfs-Verein, und zum Schutz der evangelischen Christen im

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 80

1876 - Mainz : Kunze
80 Erste Periode der neueren Geschichte. sie werden es vor Gott verantworten müssen. Ich will für meine Person ehrbar, christlich, treu und aufrichtig handeln, und wenn ich das Xiirfejifne e. ^ bekümmere ich mich um diese böse und heillose Welt gar nicht." Maximilian hatte, wie sein Letter, blutige Kämpfe mit den Türken zu bestehen. 1566 war der Sultan Soliman nach Ungarn gekommen und hatte die Feste Szigeth belagert, welche der Graf Zriny aufs heldenmütigste vertheidigte?) Zriny konnte sich nicht länger halten; er that einen Ausfall und starb den Heldentod. Sobald die Türken eindrangen, hielt einer seiner Freunde die brennende Lunte ins Pulverfaß und sprengte sich und die Feste mit Tausenden von Türken in die Luft (1566). 3576-1612 Rudolf Ii. war schon bei Lebzeiten des Vaters zum römischen Könige gekrönt worden. Er hatte längere Zeit am Hofe Philipps Ii. gelebt und dessen Unduldsamkeit und Vorliebe für die Jesuiten angenom-“2“ Regierung überließ er seinen Räthen und Günstlingen, Reich, während er sich selbst in seinem Studirzimmer zwischen Retorten und Globen gelehrten Studien hingab, Alchymie trieb und mit den berühmtesten Astronomen, Tycho de Brahe und Joh. Kepler, den Lauf der Gestirne besprach. Auf Gemmen, Gemälde, Alterthümer, seltene Pflanzen und schöne Pferde verwandte er große Summen. Er ging stundenlang in den Ställen auf und ab. Mancher Gefandte, welcher dem Kaiser ein Gesuch vorzutragen hatte, mischte sich unter die Stallund Reitknechte, um Gehör zu bekommen. Er alterte freudelos zwifchen seinen Schätzen ohne Freund und Frau, ohne Frieden und Frohsinn in der Brust. Bei seiner Thronbesteigung herrschte in Deutschland die protestantische Lehre vor. Allein die Uneinigkeiten unter den Protestanten und die Thätigkeit der Jesuiten änderten dies "Verhältnis gar Ää bald zum Nachtheil der Reformation. Die Bekenner der Augsburger theranern u. und helvetischen Eonsession haderten um einzelne Lehrsätze, bekämpften einander in Schriften und predigten, verfluchten und verdammten sich gegenseitig. Man fühlte das Bedürfnis größerer Einigung, da der /stind sich nicht sorgloser Ruhe hingab. Auf einer Zusammenkunft theologischer Lehrer zu Kloster Bergen bei Magdeburg (1577) wurde nach dem Entwürfe des gelehrten Tübinger Professors Jakob Andrea eine Bekenntnisschrist zu Stande gebracht, die Concordien- oder Ein-trachtssormel, welche zwar von Kursachsen, Kurpfalz, Brandenburg und vielen Reichsstünden unterschrieben, aber von vielen lutherischen Stän- *) Theodor Körner hat diese Begebenheit zu seinem Trauerspiel „Zriny" benutzt.

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 599

1855 - Mainz : Kunze
Schweiz. — Das Geschichtliche. 597 Unabhängigkeit, ist die schweizerische Eidgenossenschaft entstanden. Ihr Beginn im Jahr 1308 war klein, doch wuchs sie in den nächsten Jahrhunderten durch heldenmüthige Bekämpfung der Gegner und durch glückliche Erwerbungen zu einem Bunde, der sich über die herrliche Alpenlaudschaft vom Hochgebirg bis zum schwäbischen Rhein, und auf der Südseite bis zum italischen Lago maggiore erstreckte. 'Sie rechnete sich anfangs noch zum deutschen Reiche, dem sie erst durch den Krieg mit Kaiser Max I., der sie 1499 vergebens angriff, völlig ent- fremdet wurde. 1648 im westfäl. Frieden galt sie als eigner europäischer Staat und bestand aus folgenden Theilen: a) 13 (Santone, die theils städtische Ge- biete waren, mehr und minder aristokratisch regiert von kleinem und großem Rath, mit Bürgermeister oder Schultheiß an der Spitze, wie Zürich, Bern, Luzern, Zug, Basel, Freiburg, Solothurn, Schafhausen; theils Län- der, demokratisch regiert durch Landsgemeinden mit Landammanns an der Spitze, wie Uri, Schwvz, Unterwalden, Glarus, Appenzell. >,) Schutz- genossen oder zugewandte Orte, nämlich Abtei und Stadt St. Gallen, Rhätien, Wallis, Biel, Genf, Fürstenthum Neuenburg, und Mühl- hausen im Elsaß, o) Unterthauenlande oder eidgenössische Vogteien, die von einigen Cantonen regiert wurden, nämlich ital. Vogteien südl. des Gott- hard, Sarg ans und Rheinthal neben Voralberg, Baden nebst freien Aemtern; Murten, Gransou. — So mancherlei regierende, regierte, be- schützte und unterthänige Theile mußten auch mancherlei Rechtsame und große Ungleichheit haben, und keineswegs war an eine feste innige Vereinigung der- selben gedacht. Vielmehr hielt der Gegensatz von aristokrat. und demokrat. An- forderungen nicht blos die Cantone, sondern auch die verschiedenen Volksklassen in den Cantonen auseinander; wozu leider im Beginn des 16. Jahrh., da die Reformationsidee nicht den ganzen Schweizerbund durchdringen konnte, noch ein kirchlicher Gegensatz kam, der eben so heftigen innern Streit erregte und auch im Frieden eben solche Absonderung und Verschiedenheit der geistigen Kultur veranlaßte, wie in Deutschland. Jedoch fiel trotz der Entfremdung ihrer Theile die Eidgenossenschaft nicht auseinander. Man hielt wenigstens am schweizerischen Vaterlande, und so lange noch die innern Einrichtungen nicht veraltet waren, wurden sie auch trotz ihrer Mängel nicht morsch. Aber im 17. und 18. Jahr- hundert veralteten sie wirklich. Lange Ruhe, indem man bei großen Kriegen mächtiger Nachbarn Neutralität behauptete, ließ die ehmalige politische Thätig- keit, ohne die ein jedes Volk eigne Kraft und fremde Achtung verliert, allmählig erstarren; das Hergebrachte ward ängstlich erhalten, nicht verbessert. — Unterdeß wirkten die Ideen des 18. Jahrhunderts auch ans schweizerische Gelehrte und Bürger. An der Literatur Deutschlands und Frankreichs Theil nehmend, zeich- neten sich Albrecht Haller, Jselin, Bodmer, d'jvernois, Rousseau, Salomon Gesner, Euler, Bernouilli, Lambert, Sulzer, Zurlauben, Zimmermann, Füeßli, Mallet, Lavater, Salis, Pestalozzi, Johann Müller, Bonstetten u. a. aus; Vater- landsfreunde stifteten eine gemeinnützige Gesellschaft zu Schinznach, und Ein- sichten in das, was dem Volks- und Staatsleben dringend noth that, begannen sich zu verbreiten. Doch ehe sie noch kräftig Wurzel fassen konnten, ward am
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