27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
§ 190. Die Schweiz. 519
Dienste und zwar in den französischen Religionskriegen sogar Schweizer gegen Schweizer.
524) Auch die Sekten verursachten in den Schweizer Kantonen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, Unordnungen und fanden blutige Unterdrückung. Besonders waren es die Wiedertäufer, welche sich von Walds Hut aus über die Schweiz verbreiteten. Auch der Bauernkrieg fand in der Schweiz feine traurige Fortsetzung. Die von Luzern abhäugigeu Eutlibucher und die zu Bern gehörigen Emmenthal er thaten sich zusammen, um ihre alten Rechte zu wahren, welche sie vou den Städten verletzt glaubten. Zn Snmiswald im Bernischen stifteten sieden Bund aller Bauern. Aber Bern 1653. und Luzern erhielten Hilfe von Zürich, und bei Wohlen-schwyl am Zürcher See wurdeu die Bauern geschlagen. Die Patrizier, welche mit den Schweizerbauern nicht besser umgegangen waren als die deutschen Herren mit den ihrigen, übertrafen die letztem nach Unterdrückung des Aufstandes noch in der Grausamkeit. Unter den andern innern Streitigkeiten ist noch der Toggenbnrger Handel hervorzuheben, der mit dem Frieden^-von Baden endete, in welchem der Abt von St. Gallen die E. Rechte der Toggenbnrger Bauernschaft anerkennen mußte.
Anmerkungen.
1. Matthäus Schinn er, Bischof von Sitten und päpstlicher Legat in der Schweiz, hatte den Eidgenossen, die vorher im Solde der Franzosen gekämpft hatten, ein fünfjähriges Bündnis mit dem Papste vorgeschlagen. Da die Schweizer für ihre den Franzosen geleisteten Dienste nicht mehr so reichlich wie früher belohnt, ja öfters beschimpft wurden, so beschlossen sie, sich vom französischen Heere zu trennen und sich auf die Seite des Papstes und des Kaisers zu schlagen. Als sie aber später mit Frankreich den ewigen Bund geschlossen hatten und die katholischen Kantone Hilfstruppen nach Frankreich sandten, so eilten aus den protestantischen Kantonen viele den Hugenotten gegen die Ligue zu Hilfe; auch fanden viele vertriebene Hugenotten Aufnahme in der reformierten Schweiz.
2. Ein großes Verdienst um die Erhaltung des katholischen Glaubens in der Schweiz hatte der heilige Karl von Borromäo, Kardinal und Erzbischof von Mailand. Er brachte den Goldenen oder Borromäischen Bund zu stände, in welchem die Kantone Luzeru,
Uri, Schwyz, Uuterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg und Wallis sich zu Luzern auf ewige Zeiten zum katholischen Glauben verpflichteten (1586).
3. Der Anführer der Schweizerbauern war Nikolaus Leuenberg, ein Bauer aus Schönholz im Kanton Bern. Er ließ sich keinerlei Gewaltthätigkeit zu schulden kommen und suchte stets zu vermitteln; auch ging die Regierung von Bern einen Vertrag mit ihm ein, wodurch die Streitigkeiten zwischen Land und Stadt beigelegt werden sollten. Wäh-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Matthäus_Schinn Karl_von_Borromäo Karl Nikolaus_Leuenberg Nikolaus
Extrahierte Ortsnamen: Luzern Baden Schweiz Frankreich Frankreich Mailand Schwyz Solothurn Freiburg Bern
Die neuen und neuesten Santene der Schweiz. §. 57.
259
enthält die größte, bevölkertste (31,000, mit den Außengemeinden
40,000 E.) und reichste Stadt der Schweiz, welche ihrer Stellung am
Fuße des Alpenlandes und an der Oeffnung verschiedener, dort auslau-
fender Thäler ihre historische und commercielle Bedeutung verdankt, zu-
gleich in geistiger Beziehung allen Städten der französischen Schweiz
weit überlegen ist und dem „gelehrten" Zürich an wissenschaftlicher Bil-
dung und literarischen Berühmtheiten nicht nachsteht.
17—19. Die drei neuen Cantone der deutschen Schweiz haben
das Gemeinschaftliche, daß sie alle drei auf bedeutende Strecken vom
Rheine (einschließlich des Bodensees) begrenzt werden, Aargau ge-
hört größtentheils, Thurgau ganz der hier hügelsörmigen Ebene an,
St. Gallen vorzugsweise dem Alpenlande. — Aargau umfaßt das
Gebiet des Zusammenflusses sämmtlicher Aar-, Reuß-, Limmat- und
Rheingcwässer, in welchem außer der wenig bedeutenden Hauptstadt
Aarau der älteste und besuchteste Badeort der Schweiz, Baden (von
der Limmat durchströmt), liegt. In einiger Entfernung von dem Ein-
flüsse der Reuß und Liinmat erheben sich über der Aar die Trümmer
der Habsburg. — Die hügelförmige Landschaft des Thurgau, zu beiden
Seiten der Thur und östlich bis zum Bodensee, hat viele Schlösser,
aber keine irgend bedeutende Stadt (Hauptstadt Frauenseld, mit nur
2500 E.). — Im Canton St. Gallen, welcher sich vom Züricher-
und Wallenstätter- bis zum Bodensee und Rhein ausdehnt, ist die gleich-
namige Hauptstadt (11,000 E.) durch Fabrikfleiß und die literarischen
Schätze der um das Jahr 630 vom hl. Gallus gestifteten Abtei (auf-
gehoben 1805), von wo aus die Eultur sich einst über das Schwaben-
land und über ganz Deutschland verbreitete, Rorschach, als Hafenort
am Bodensee, und Rapperschwyl, als Hafen am Zürichersee (der
Brücke gegenüber), wichtig. Das Bad Pfäffers s. S. 222.
20—22. Die drei südlich en und südöstlichen Cantone gehören
sämmtlich dem Alpenlande an. Graubünden (das Land der grauen,
d. h. alten Romanen, Grisons) oder das Quellengebiet des Rheines, an
welches sich das kleinere Quellengebiet des Inn angeschlossen hat, ist der
größte (140 □ M., also beinahe Vs der Schweiz) und zugleich der am
schwächsten bevölkerte von allen Cantonen. Er gibt durch seine schroffen
Gegensätze in der plastischen Gestaltung, in der Vegetation (fruchtbare
Thäler, auf dem Südabhang der Alpen Kastanienwälder, wechseln ab
mit wüsten Einöden und Gletschermassen) und in der Bevölkerung nach
Abstammung, Sprache, Religion und Sitten (Vz deutsch, % romanisch
mit verschiedenen Dialeeten, Vr katholisch, Zu protestantisch, selbst pro-
testantische Italiener finden sich im S.) ein Bild der Alpenwelt im
Kleinen und macht so speziell den Uebergang von Mittel- zu Südeuropa,
wie dies von der ganzen Schweiz im Allgemeinen behauptet werden
kann. Der Canton bildete lange neben der schweizerischen Eidgenossen-
schaft einen besondern Bund für sich, zusammengesetzt aus drei Bünden:
dem grauen Bund, dem Gotteshausbund und dem Zehngerichte-
bund, welche (bis zur Verfassung von 1848) wieder aus einer Anzahl
(26) kleiner, unabhängiger Republiken, Hochgerichte genannt, bestanden.
17 *
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Gallus
Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Schweiz Rheine Thurgau Rheingcwässer Baden Habsburg Thurgau Rhein Deutschland Rorschach
Die schweizerische Eidgenossenschaft gegründet.
247
Die schwehcrische Eidgenossenschaft gegründet (1308).
Der ermordete König hatte besonders eifrig darnach getrachtet, die
Leute im schweizerischen Alpengebirge an sich zu bringen; denn er er-
kannte die Wichtigkeit dieses Landes als Eckstein gegen Frankreich und
Italien recht wohl und als tüchtiger Kriegsmann schätzte er das aleman-
nische Fußvolk wie sein Vater, der sich ausgesprochen hatte, mit 40,000
Fußgängern und 4000 Reitern aus Alemannien wolle er der ganzen
Welt die Schlacht anbieten; denn die Natur jener Thäler und Berge
hatte dafür gesorgt, daß die altdeutsche Kriegsweise dort erhalten blieb.
Albrecht hatte vieles ererbt und vieles erworben in diesen Gegen-
den, und es brauchte nur noch einige Schritte, bis seine Herrschaft ab-
gerundet war. Thurgau, Zürichgan, Aargau, Zug, Freiburg und Luzern
gehörten ihm; als Schirmvogt von Säckingen war er Oberherr von
Glarus, als Schirmvogt von St. Gallen, Bisthum Chur und Kloster
Einsiedcln war er in diesen Stiftslanden Oberrichter und Pannerherr;
in Schwyz und Unterwalden hatte er Landvogtrechte, überdies Herr-
schaften und Güter; dagegen sind die Rechte Habsburgs in Uri noch
nicht hinlänglich aufgehellt. Von diesen drei Ländern ging ein Wider-
stand aus, dessen Veranlassung und Umfang wir nicht mehr bestimmen
können; denn was die Schweizer erzählen, ist Volkssage, durch lange
Feindseligkeit gänzlich verunstaltet, und gleichzeitige Geschichtschreiber
haben wir über jene Ereignisse keine. Wir lassen demnach die Geschichte
von Tell, Melchthal, Walter Fürst und Staufacher der Poesie und Sagen-
geschichte und begnügen uns, die Punkte herauszustellen, die unbestritten
bleiben müssen. Obwohl kein Geßler auf der Burg bei Küßnacht ge-
schichtlich erwiesen ist, so haben jedenfalls Adelige des Königs, mögen
diese Vögte gewesen sein oder nicht, das Landvolk durch Uebermuth er-
bittert; dies war bei der damals überhaudnehmenden Entartung des
Adels allbereits an der Tagesordnung. Noch gewisser ist, daß die Land-
gemeinden in den Bergen die Wirren der Zeit so gut benutzt hatten als
die Fürsten; als kein Kaiser die Rechte des Reiches wahrte, die Adeligen
sich für oder gegen die Hohenstaufen oder in eigenen Fehden schlugen,
als selbst die beiden Habsburger Linien einander bekriegten, nahmen die
Städte im damaligen Oberdeutschland (so nennt es noch der Schweizer
Tschudi im sechszehnten Jahrhundert) z. B. Zürich und noch mehr Bern
die Gelegenheit wahr sich jeder Oberherrlichkeit, die doch keinen Schutz,
sondern nur Lasten im Gefolge hatte, zu entziehen, was um so leichter
anging, als Schwaben keinen Herzog von Burgund, keinen Neichsstatt-
halter mehr hatte. Das gleiche thaten die Bauern, voran die Schwyzer,
welche bereits zweihundert Jahre mit dem Kloster Einsiedeln in einem
Streite wegen Wäldern und Alpen lagen; Zürich hatte sich an ihnen
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Extrahierte Personennamen: Albrecht Walter_Fürst Schweizer
Tschudi
588
Die Zeit von 1815 bis 1857.
Gericht zu stellen, sondern sie zu beschimpfen und zu pensionieren; es
war gegen alles Recht, die Mitglieder einer Korporation anzuklagen, sie
nicht zu strafen, aber die Korporation aufzuheben und ihr Gut wegzu-
nehmen; die Aufhebung der Klöster schlug endlich das eidgenössische Bun-
desrecht ins Gesicht, indem §. 12 der Bundesakte ausdrücklich den Be-
stand der Klöster und Stifte verbürgte. Die katholischen Kantone Uri,
Schwyz, Unterwalden, Zug und Fr ei bürg protestierten alsbald
energisch gegen die Gewaltthat, Neuen bürg sprach sich in gleicher Weise
aus, St. Gallen erklärte sich ebenfalls in diesem Sinne und der Vor-
ort Zürich mußte auf das Begehren der sechs ersten Stände eine außer-
ordentliche Tagsatzung einberufen, die einzelnen Kantone also ihren Ge-
sandten die nothwendigen Instruktionen in der Klosterfrage ertheilen, was
das Feuer der Zwietracht in der ganzen Schweiz aufs neue anfachte. Die
Tagsatzung kam 1841 den 15. März in dem Vororte Bern zusammen,
dessen Schultheiß Neuhaus sie mit einer gespreizten Rede in franzö-
sischer Sprache eröffnete. Dieser Neuhaus war ein geborner Vieler,
hatte die Handlung erlernt und war lange in Frankreich beschäftigt ge-
wesen, woher er den angebornen protestantischen Haß gegen die Klöster
mit philosophischem Franzosenthum verquickt in die Schweiz zurückbrachte.
Seit dem Zahre 1830 war er in die politische Laufbahn eingerückt, war
1831 Sekretär des Verfassungsraths, hierauf Vorstand des Departements
des Erziehungswesens und wurde, als die radikale Partei in Bern das
Uebergewicht erhielt, Schultheiß und so Präsident der Tagsatzung. Er
hatte der Solothurner Negierung bei der Verfassungsrevision den Ge-
fallen gethan und Bataillone an die Gränze geschickt (von nichts sprach
er lieber als von Berns 30,000 Bajonetten), hatte das Freienamt er-
drücken helfen und der aargauischen Regierung die bestimmte Versicherung
gegeben, daß sie auf die Unterstützung Berns unter allen Umständen
rechnen dürfe. Schon in seiner französischen Eröffnungsrede zeigte er
seine radikale Gewaltthätigkeit und Sophisterei, indem er dem Artikel 12
der Bundesakte den Artikel 1 gegenüber stellte, der jedem Kanton seinen
unversehrten Bestand garantierte; Aargau aber könne allein entscheiden,
ob der Bestand der Klöster mit dem Bestand des Kantons vereinbarlich
sei und bei dem Urtheil des Aargaus werde es die Tagsatzung bewen-
den lassen. So beutete damals der Radikalismus die Käntonalsouve-
ränität aus, die er sonst als eine Duelle des nationalen Unheils an-
klagte; die Tagsatzung jedoch ging nicht darauf ein, sondern erklärte mit
Stimmenmehrheit (zu der die reformierten Stände Zürich, Schass-
hausen, Waadt, Neuenburg, Baselstadt, die paritätischen St. Gallen,
Glarus und Graubünden, nicht aber die katholischen Luzern und Solo-
thurn gehörten), Aargau möge wegen seines Dekrets, die Klosteraufhe-
bung betreffend, noch einmal eintreten und dem Bunde Genüge thun,
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Unruhen im Wallis.
579
sollte im November 1839 endlich geschehen, wurde aber durch den Sturz der
tessinischen Regierung abermals verhindert. Anführer dieser Revolution
war der Oberst Luvini; es mangelte ihm nicht an Geld, um etwa 1200
Bewaffnete aus den Bezirken Medrisio, Lokarno und Lugano zusammen-
zubringen und Bellinzona, den damaligen Sitz der Regierung (mit ihm
wechseln Lugano und Lokarno als Regierungssitze) zu überfallen, wodurch
die Gegenpartei, die ihre Hauptstärke in den obern Thälern hat, ihres
Stützpunktes und Sammelplatzes beraubt und zur Unterwerfung genöthigt
wurde. Mit den schönsten Worten nahm eine neue Regierung den Platz
der alten ein, die Dinge blieben aber im Tessin sonst in jeder Hinsicht
beim Alten, doch hatte Luvini dafür gesorgt, daß er nicht so leicht durch
einen „Putsch" weggeblasen würde. Er organisierte, was seitdem alle
radikalen Machthaber in der Schweiz nachgeahmt haben, in seiner Partei
eine engere Partei, einen Kern oder eine Elite, die entschlossen und dis-
cipliniert auf den Wink zur bewaffneten Unterstützung der Parteihäupter
bereit war. Als daher im Jahre 1841 der Advokat Nessi die Luvini'sche
Negierung durch eineu Aufstand stürzen wollte, konnte ihm sein Gegner
augenblicklich mit Uebermacht entgegentreten; Nessi wurde gefangen, und
obwohl sich sein Weib und seine Kinder vor Luvini auf die Kniee war-
fen, augenblicklich erschossen.
Unruhen im Wallis (1840 — 44).
Mehr als der Kanton Tessin beschäftigte der Kanton Wallis die
Aufmerksamkeit der Schweiz und selbst Europas. Dieses Gebirgsthal,
wegen seiner Lage einer der Schlüssel zu Italien (über den St. Bern-
hard, vor Zeiten der penninische Paß, marschierten einst die römischen
Heere vom Rhein an den Po, Napoleon 1800 zur Schlacht von Ma-
rengo, über den Simplon baute er als Kaiser den berühmten Heerweg)
war von Napoleon 1810 als Departement des Simplon Frankreich ein-
verleibt worden und kam durch den Wiener Kongreß als 20ster Kanton
in den eidgenössischen Bund. Natürlich stellten sich zum Theil auch die
alten Verhältnisse wie vor der französischen Herrschaft wieder her, es
hatte sich auch das obere Wallis aus Haß gegen das neue französische
Wesen sogleich erhoben, als die ersten Oesterreicher sich zeigten, so daß
das Thal bis an den Genfersee von den Franzosen schnell gesäubert
war. Das obere, deutschredende Wallis behielt seine alte Eintheilung
in Zehnten, das französischredende Unterwallis, dessen größerer Theil
bis 1798 Unterthanenland des oberen Wallis oder des Bischofs von
Sitten gewesen war, trat nun selbstständig und ebenfalls in Zehnten
getheilt in die wallisische Föderativrepublik ein. Diese Zehnten heißen:
Gombs, Brieg, Visp, Raren, Leuk, Siders, Sitten, Herens, Gundis,
Martinach, Entremont, St. Maurice und Monthey. Jeder dieser Zehnten
37*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Luvini Napoleon Napoleon Leuk Maurice
Extrahierte Ortsnamen: Wallis Lokarno Lugano Bellinzona Lugano Europas Italien Rhein Frankreich Brieg Martinach
28 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands re.
fremd waren sie in der Kirche geworden! Die Stadt entschied sich nnn
für die Reformation, die Kirchen wurden geräumt, die Orgeln ver-
stummten, und jetzt galt auch in der Schweiz der Grundsatz, daß die
Religion des Landesherrn die Landesreligion sein müsse.' Dies erfuhren
die Leute des Oberhaslithales zuerst; sie hatten sich für die neue Lehre
entschieden, weil sie dadurch des Klosters Jnterlachen und ihrer Leistungen
an dasselbe loswerden wollten; als nun Bern zwar das Kloster auf-
hob, aber jetzt für den Staat forderte, was sonst dem Kloster zugekom-
men war, wollten die Leute wieder katholisch werden und riefen die
Unterwaldner zu Hilfe. Diese getrauten sich aber nicht gegen die von
Bern abgeschickte Mannschaft Stand zu halten und kehrten heim, worauf
die Oberhasler sowohl bei dem „Evangelium" als bei den alten Abgaben
ausharren lernten. Bald darauf verbanden sich Unterwalden, Uri,
Schwyz und Zug mit einander und später mit dem Bruder des Kai-
sers, dem Könige Ferdinand, daher dieses Bündniß das ferdinan-
dische hieß; die reformierten Stände aber schloßen ein evangelisches
Bündniß und hatten ihren Rückhalt an dem Könige von Frank-
reich. Dies geschah 1528; im gleichen Jahre enthaupteten die Züricher
einen thurgauischen Katholiken, der Schmähreden ausgestoßen hatte, und
die Schwyzer fingen und verbrannten den Prediger Kaiser, der in ihrer
Vogtei Gaster aufgetreten war. Darauf zogen beide Theile zum Kriege
aus; da jedoch die Katholiken viel schwächer waren, so waren sie froh,
daß durch den Landamman Aebli von Glarus ein Friede vermittelt
wurde; sie mußten den ferdinandischen Bundesbrief herausgeben und ver-
brennen lassen, auch einwilligen, daß in den Gemeinden der gemeinschaft-
lichen Vogteien das Handmehr über die herrschende Religion entschied;
denn daß beide neben einander geduldet wurden, davon war hier so
wenig als irgendwo Rede.
Im Oktober 1529 disputierten Zwingli und Oekolampadius
mit Luther wegen des Abendmahls zu Marburg; Zwingli wich
nämlich noch weiter von der Kirchenlehre als Luther ab und sah in Brot
und Wein nur Zeichen. Luther konnte ihn nicht überzeugen und man
versprach sich nur gegenseitigen Waffenstillstand, was aber Luther nicht
hinderte, gegen „die schweizerische Verdammniß" zu donnern und Zwinglis
Lehre eine durch-, ver-, über- und eingeteufelte zu nennen.
Der erste Religionskrieg.
Schlacht bei Lappet (11. C)kt. 1531).
Der Kappel er Friede, von dem Zwingli eifrig abgerathen hatte,
war von kurzer Dauer; die Reformierten hoben in den gemeinschaft-
lichen Vogteien die Klöster einseitig auf, Zürich und Glarus aber, die
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Aebli Zwingli
Schlacht bei Kappel.
29
mit Luzern und Schwyz Schirmorte des Stifts St. Gallen waren, ver-
kauften dasselbe um ein Spottgeld an die Stadt St. Gallen. Die ka-
tholischen Kantone protestierten und wurden nicht gehört, man forderte
im Gegentheile von ihnen, sie sollen auch in ihrem Lande das Evange-
lium frei predigen und Disputationen abhalten lassen. Das wollten
diese nicht; Zwingli rieth zu raschem Kriege (seine kriegerischen Ent-
würfe sind noch handschriftlich auf dem Züricher Nathhause erhalten),
Bern und Zürich wollten aber die Hirtenkantone allmählig mürbe machen
und sperrten ihnen die Zufuhr an Korn und Salz. Vergebens predigte
Zwingli, daß sie dadurch nur den Krieg später herbeiführten; hätten sie
das Recht die Bergkantone auszuhungern, so hätten sie auch das Recht
sie zu bekriegen, und jetzt sei der Zeitpunkt günstiger als im Herbste,
jetzt könne man den kleinen Kantonen nehmen, was sie zu viel Recht
hätten. Die Städte blieben bei ihrer Sperre, und als die Hirten im
Herbste mit ihrem Vieh von den Alpen gefahren waren, rückten sie mit
ihren Bannern aus und sandten Zürich den Absagebrief. Die Züricher
zogen ihnen über den Albis entgegen auf die Hochebene bei Kappel,
ohne Ordnung und Begeisterung, auch der Zahl nach viel schwächer.
Dennoch ließen sie sich in ein Treffen ein; „druckend tapfer nach, ihr
alten Christen," scholl es aus dem Schlachthaufen der Bergleute, und die
Züricher wurden mit einem Verluste von mehr als 400 Bürgern in die
Flucht getrieben. Auch Zwingli blieb auf dem Schlachtfelde; er lag
schwer verwundet auf dem Gesichte (wie die Augenzeugen melden), als
ihn die feindlichen Krieger auffanden und fragten, ob er beichten wolle;
er schüttelte mit dem Kopfe und wurde von einem Unterwaldner durch-
stochen, sein Leichnam aber zerrissen und verbrannt. Nach dieser Niederlage
kamen die Berner und reformierten Landschaften den Zürchern zu Hilfe
und standen den Katholischen bei Baar unweit Zug mit großer Ueber-
macht gegenüber. Diese überfielen aber (21. Oktober) eine Heeresabthei-
lung nächtlicher Weile auf der Höhe des Gubels und rieben sie auf.
Nun wurde abermals ein Friede geschlossen, denn das unzufriedene Land-
volk zwang Zürich und Bern hiezu, in welchem die Städte versprechen
mußten, die Katholiken „bei ihrem wahren christlichen Glauben unarguiert
und undisputiert zu lassen", die einseitig aufgehobenen Klöster wieder-
herzustellen und in den gemeinsamen Vogteien den Unterthanen die freie
Wahl des Glaubens zu gestatten. Jetzt wurde Solothurn wieder ka-
tholisch, ebenso viele Leute in den gemeinschaftlichen Vogteien, die Klöster
wurden in diesen wieder hergestellt, und der Abt von St. Gallen durfte
wieder in sein halbzerstörtes Stift zurückkehren. Dieser Kappeler
Friede bezeichnet den Stillstand der Reformation in der deutschen
Schweiz.
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Die Plünderung der Schweiz.
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einandergesprengt; im Grauholz faßten sie abermals Stellung und
fochten des alten Ruhmes würdig; aber was konnten 1400 Milizen,
2oo0 Bauern, zum Theil mit Sensen und Gabeln bewaffnet, und 4
Feldgeschütze gegen den doppelt so starken Feind und seine Batterieen
ausrichten? Die Berner mußten nach großem Verluste weichen und
ermordeten auf der Flucht die ihnen begegnenden Offiziere als Verräther.
Da half es nichts, daß eine Abtheilung unter Oberst Weber die von
Freiburg heranziehenden Franzosen bei Neueneck blutig zurückgeschlagen
hatte, Bern kapitulierte und sah seit seiner Erbauung, nach 600 Jahren,
den Feind zum erstenmale innerhalb seiner Mauern. Alle Städte der
Eidgenossenschaft bequemten sich ohne Widerstand zu der französischen
Verfassung (12. April), nur Uri, Schwyz und Unterwalden woll-
ten sich nicht fügen und wagten den Kampf, nachdem sie Bern ohne
Unterstützung hatten fallen lassen. In den Pässen der Schindeleggi, bei
Rothenthurm und am Morgarten, an beiden Bergseiten bei Arth schlu-
gen sich die Hirten unter Alois Reding ihrer Heldenväter würdig;
aber sie verbluteten an ihren Siegen und unterwarfen sich unter ehren-
vollen Bedingungen der neuen Verfassung. Nun sperrten sich noch allein
die Nidwaldner; sie, die kaum 1400 Bewaffnete stellen konnten,
widersetzten sich dem helvetischen Direktorium, das hierauf den General
Schauenburg zu Hilfe rief. Dieser griff Nidwalden von drei Seiten
an, indem er eine Abtheilung seines Heeres auf Kähnen auch nach Stanz-
stad übersetzte. Die Nidwaldner vertheidigten sich (18. September) ver-
zweifelt, ihre Schützen streckten im Drachenriede ganze Reihen Feinde
nieder, aber diese drangen doch durch und wüthend über ihren Verlust
stachen und schoßen sie alles nieder; in der Kirche von Stanz wurde der
Priester am Altäre erschossen, alle Weiber, Kinder und Greise niederge-
metzelt, 18 Jungfrauen an der Kapelle Arnolds von Winkelried ermordet;
Stanzstad, Beckenried, Buchs u. s. w. gingen in Flammen auf. So
wurde nach diesem letzten Widerstande die Schweiz zur einen und un-
theilbaren Republik; die Franzosen führten 500 Geschütze aus den Zeug-
häusern , leerten die Magazine und nahmen aus den Kassen über 40
Millionen Franks an baarem Gelde; „man müsse den Aristokraten die
Waffen nehmen", damit trösteten die Kommissäre die Schweizer. Die
helvetische Republik wurde wie die batavische eine Freundin und
Verbündete der französischen und stellte 18,000 Mann, die immer er-
gänzt werden mußten.
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Zeitalter der Revolution.
aargauische an; bei Schanis ging Soult über die Linth; Hohe fiel durch
die Kugel eines Scharfschützen gleich bei der Eröffnung des Treffens
und sein Korps wurde bis St. Gallen gesprengt. Unterhalb Zürich
täuschte Massen« die Russen durch eine Kriegslist; er ließ in der Rich-
tung der Stadt vom Albis her einen Scheinangriff machen und als die
Russen ihre meisten Streitkräfte hier zusammengezogen hatten, ging er
bei Dietikon über die Limmath und warf die russischen Heerhaufen un-
geachtet ihres verzweifelten Widerstandes auf die Stadt zurück (25. Sep-
tember), wo nun Korsakow mit der Hauptmacht eingeschlossen war. Er
bahnte sich jedoch mit 10,000 Mann (26. September) einen blutigen
Weg an den Rhein und ging bei Eglisau, Schaffhausen, Dießenhofen
und Konstanz über die schweizerische Gränze zurück.
Suwarow erfuhr in Uri die Niederlage seiner Landsleute; er
zog hierauf durch das Schächenthal in das schwyzerische Muottathal; hier
kam ihm bereits Massen« entgegen, aber seine Bataillone standen den
Bajonetangriffen der Russen nicht, und nur ein Seitenangriff des Ge-
nerals Lekourbe, der bei Brunnen gelandet war, rettete Massen« von
einer Niederlage und trieb Suwarow wieder in den Bergschlund der
Muotta zurück. Von hier ging dieser über den Präget in das glarnische
Klönthal und rastete vom 1. bis 4. Oktober mit seinen entsetzlich er-
müdeten Kriegern, und als ihm Massen« zu nahe kam, warf er ihn
abermals grimmig aus dem Gebirgsthal hinaus. Von Glarus marschierte
Suwarow über den Panirer Paß durch zwei Fuß hohen Schnee nach
Graubünden, wo er endlich vor den Angriffen der Franzosen Ruhe fand;
er hatte auf diesem beispiellosen Marsche ein Drittheil seiner Mannschaft,
alles Geschütz und fast alle Pferde verloren. Aus Graubünden rückte
er über das Vorarlberg nach Oberschwaben, wo er sich mit den Trüm-
mern des Korsakow'schen Heeres vereinigte.
Mit solchem Erfolge fochten zwei russische Heere an den Rhein-
quellen; nicht besser ging es einem dritten, das in Verbindung mit den
Engländern die batavische Republik den Franzosen entreißen sollte. Dies
schien keine schwere Aufgabe; denn das Haus Oranien hatte immer einen
sehr zahlreichen Anhang und die „Patrioten" waren durch die Franzosen
von dem früheren Schwindel gründlich kuriert. Trotzdem mißlang die
Erpedition jämmerlich; die holländischen Matrosen ließen Oranien hoch
leben, als die englische Flotte heransegelte, und thaten keinen Schuß
(17. August), die Engländer aber führten die holländischen Kriegsschiffe
nach England als gute Prise; so hatten es die holländischen Seeleute
nicht gemeint, denn sie hatten unter Oraniens Farben gegen die Fran-
zosen fechten wollen, nun sahen sie aber, daß England die batavische
Republik in derselben Weise zu befreien gedachte, in der die Franzosen
die Generalftaaten von dem Erbstatthalter erlöst hatten. Deßwegen fand
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Suwarow Suwarow August
Extrahierte Ortsnamen: Dietikon Rhein Schaffhausen Konstanz Glarus Vorarlberg Oberschwaben Rhein- England England