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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

4. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

7. Geschichte des Mittelalters - S. 26

1870 - Mainz : Kunze
Iii. Das Irankenlkich unter den Merowingern. 481 - 752. Italien sollte ferner nicht mehr Hauptsitz der weltlichen Macht bleiben; der politische Mittelpunkt wird durch die Bildung des großen Frankenreichs nach Norden verlegt, wo sich roma- nische und germanische Völker zu einem neuen Staate einigen. Vom Rhein, dem deutschen Hauptstrom, geht für die deutsche Ge- schichte ein neues Leben aus. Die Franken schließen die Periode der Wandrungen völlig. Alle übrigen Reiche der Völkerwandrung sind von kürzerer Dauer; das Frankenreich bestimmt jahrhunderte- lang die Weltgeschichte; aus ihm entwickelt sich dann die selb- ständige Geschichte des deutschen Volks. Scheidung der Franken in zwei Stämme, die sali scheu, Hanptträger der Entwickelung des Volkes, von der Issel auf die insnla Batavorum, von da bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts über die Schelde nach der Somme hin ohne Kampf vordringend (Hauptstadt Tournay); und die ripuarischen (Riparii s. Ripuarii a. v. ripa), die Rheinfranken, ursprünglich römische Unterthanen, dann befreit, seit 470 mit der Hauptstadt Cöln. Im nördlichen Maasgebiet stießen beide Stämme zusammen. An der Spitze der Salier mehrere Stammkönige; die vor- ragende Dynastie die der Merowinger*) (Clojo, Merovech od- Meroväus?), aus der Chlodovech (Chlodwig), Childerichs Sohn (481 — 511), der Gründer des vereinigten Frankenreichs, stammt. Fast gleichzeitig des weströmischen Reiches Untergang, des Frankenreiches Aufgang. a. Seine Eroberung des Restes römischer Herrschaft in Gal- lien mit Hülfe der übrigen salischen Fürsten. Niederlage des Syagrins bei Soissons 486. Nordgallien fränkisch mit *) Fraglich, ob der Name ein patronymicum ist oder von der „Meruwe" — Meergau abznleiten.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 27

1870 - Mainz : Kunze
27 Soissons, später Paris als Residenz. Glimpfliche Behandlung der römischen Bevölkerung, welche Grundbesitz, Freiheit, zum Theil ihr Recht behält; nur die Krongüter und verlassenen Grundstücke fallen an den König und sein Gefolge. b. Krieg gegen die Alemannen an beiden Ufern des Oberrheins bis zur Mainmündung 496. Chlodwigs Sieg mit 496 Hülfe der ripuarischen Franken bei Zülpich (?). Fränkische An- siedlungen in den nördlichen Gauen der Alemannen; — Eroberung Alemanniens bis auf den südöstlichen Theil, der sich unter den Schutz des Ostgothenkönigs Theoderich begiebt. Hauptresultat der Schlacht Chlodwigs Uebertritt zum Christenthum in Form des katholischen Bekenntnisses. Einfluß seiner Gemahlin, der burgundischen Chlotilde (Chrotechildis). Seine Taufe zu Rheims durch den Bischof Remigius gleichzeitig mit der von 3000 Franken. Christenthnm und Kirche das geistige Band, das die beiden Natio- nalitäten zusammenkittet. Anschluß der Geistlichkeit an Chlodwig nach seiner Taufe. Nach einem entscheidungslosen Zug gegen die Burgunder um 500 sein e. W e st g o t h e n k r i e g 507. Mit Hülfe der religiösen Sym- 507 pathien der katholischen Römer im Westgothenreich siegt Chlodwig. Seine Anrede: „valde moleste fero, quod hi Ariani partem teneant Galbarum. Eamus cum Dei adiutorio, et superatis redigamus terram in ditionem nostram.“ — Eroberung des Landes bis zur Garonne, nur das Gebiet südlich bis zu den Pyrenäen bleibt westgothisch. d. Einigung aller Frankens!ämme durch Ausrottung der Theilfürsten. Der ripuarische Sigibcrt von seinem Sohne ermordet, dieser durch Chlodwigs Leute. Theilung des Reichs unter seine 4 Söhne nach fränkischem Recht, doch so, daß die deutschen Lande unter dem ältesten Theo- derich (der indeß auch romanisches Gebiet erhielt) zusammenbleiben. Große Gebietserweiterungen, denen nach des Ostgothenkönigs Theoderich Tode keine Macht mehr in den Weg trat. So wer- den erworben: 1) Burgund durch die 3 jüngeren Brüder, die den Krieg, im Zusammenhänge mit den früheren Streitigkeiten, aus Blut- rache für ihren Großvater 523 begannen. Eroberung und Ein- verleibung des Reichs 534. 2) Thüringen im Herzen Deutschlands. Die Thüringer, 534

9. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1870 - Mainz : Kunze
35 Glauben und die alte Freiheit kämpfte. Daher der Krieg zu- gleich Religionskrieg. 1. Feldzug von 772. Zerstörung derjrmiusul bei Eres- 772 bürg; Verwüstung des Landes bis zur Weser; Unterwerfung ohne offenen Kampf; Beginn der Mission. Während Karls Abwesenheit in'jtalien Erhebung der Sachsen, Einfälle in das fränkische Gebiet. Daher 2. Feldzug vom Jahre 775 gegen die Westfalen (unter 775 Widukind), Engern und Ostfalen; Vordringen bis zur Ocker. Er- neuter Abfall. 3. Feldzug von 776 bis zu den Quellen der Lippe; 770 rasche Unterwerfung der Sachsen, die durch Zwingburgen gesichert wird. Reichstag zu Paderborn 777. Massenweise Bekehrung. Widukinds Flucht zum Dänenkönig Siegfried. Karls Abwesenheit in Spanien ermuthigt die Sachsen aufs neue. Zerstörung eben angelegter Kirchen, Tödtung der Priester, verheerende Einfälle in das fränkische Rheinland. 4. Feldzug 779 und 780. Abermalige Unterwerfung des 779-730 ganzen Landes; Anlage von Befestigungen; Einführung der fränkischen Gerichts- und Heeresverfassung, sowie der Verwaltung durch Grafen; Grundzüge kirchlicher Einrichtungen; scheinbar dauernder Friedensznstand. Als die Sachsen mit den Franken gegen den slavischen Stamnl der Sorben (zwischen Saale und Elbe) Heeresfolge leisten sollten, allgemeiner Ausstand unter Widukinds Leitung, mit Hülfe der Friesen 782. Niederlage des Frankenheeres am Süntel. 732 5. Feldzug 782—785. Das Blutbad von Verden (Ent- 732-733 hauptuug von 4500 Sachsen) das Signal zu verzweifeltem Auf- stand unter Widukinds Führung. Schlachten bei Detm'old und an der Hase (bei Osnabrück) 783. Unterwerfung und Taufe 733 Widukinds zu Attigny. Gewaltsame Ausrottung des Heidenthums. Allmähliche Errichtung von Bisthümern: Münster und Osnabrück (für Westfalen), Minden, Paderborn, Verden und Bremen (für Engern), Halberstadt (für Nordthüringen), unter den Metropoli- tanbischöfeu von Mainz und Köln. — Eine letzte vorübergehende Bewegung der Sachsen im Jahr 794 hält den Friedenszustano nicht dauernd auf. — Doch fand kein allgemeiner Friedensschluß statt. Iii. Spanischer Krieg 778 in Folge der Aufforderung 773 des Emirs von Saragossa; Hülfezug gegen den Chalifen von Cordova. Unterwerfung Spaniens bis zum Ebro. Gründung 3*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1870 - Mainz : Kunze
36 der spanischen Mark nach wiederholten Kämpfen erst 801, in der Karls Sohn Ludwig aufwuchs. Angriffe der Vasconen (Basken) auf dem Rückzug im Thal von Roncesvalles. 788 Iv. Gegen Tassilo von Bayern 788. Niederwerfung der noch selbständigen Gewalten in Karls Reich; so der Herzoge der Bretagne, von Aquitanien. Bayern unter Herzog Tassilo fast unabhängig. Nach wiederholtem Treubruch Absetzung und Ver- bannung des Herzogs; völlige Einverleibung Bayerns in das Frankenreich. Die Verbindung Tassilos mit den Avaren führte zum Kriege gegen dies räuberische Volk (S. ob. S. 22). — 79i_796 V. Avaren krieg 791—96. Karls siegreicher Zug bis zur Raab 791, Colonifiernug des Landes durch fränkische Ansiedlers- Beendigung des Krieges durch Pippin, Karls Sohn, der die s. g. Ringe zwischen Donau und Theiß stürmt und den Chakan (Ober- chan) 796 zur Huldigung zwmgt. Untergang des auch von den Bulgaren bedrängten Avarenreichs. Bekehrung der Avaren von Salzburg aus. Vi. Slaven- und Dänenzüge: Die Slaven waren in die während der Völkerwandrung verlassenen ostdeutschen Länder nachgerückt; Hauptzweig im Nordosten die Wenden, getheilt namentlich irr Wilzen (imbrandenburgifchen) mib Abodriten 780 (im Mecklenburgischen). Die letzteren seit 780 mit Karl im Bunde gegen Sachsen und Milzen. Sein Kriegszug gegen die Milzen 78g bis zur Peene und Ostsee 789; gegen die böhmischen Slaven 805und806 und die Sorben (an der Saale) 805 und 806. — Mit Karl dem Gr., auch darin dem Urheber der größten Aufgaben unserer Geschichte, beginnt die Jahrhunderte lang andauernde Richtung derselben nach Offen, zur Germanisierung der Slaven mit deutschem Schwert und deutscher Arbeit, später Hand in Hand mit der christlichen Mission. Erster Zusammenstoß mit den Germanen des Nordens, den Normannen, die berufen waren, so tief in die Geschichte des Mittelalters einzugreifen, — als Staatengründer oder Eroberer in Nordfrankreich, Britannien, Rußland (als Varinger), Süd- italien. — §08 Vordringen des Dänenkönigs Gottfried bis zur Elbe 808; Unterjochung der mit Karl verbündeten Abodriten. Glücklicher Zug Karls, des ältesten Sohnes Karls des Gr., in das über- elbifche Land. Im Begriff, an der Spitze einer großen Land- und Seerüstung noch einmal das Frankenreich anzngreifen, fiel
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