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1. Die Weltgeschichte - S. 148

1835 - Mainz : Kupferberg
148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden. n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665. 1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen- den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr- 1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi- nands Iii. deutscher Kaiser. 11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv. gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor 1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er 1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi. schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*), und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans der andern Seite ***). *) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos- senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her- zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656 im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war. Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und Bahus abtreten mußte. Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628 gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort- geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit 1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.

2. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

3. Die Weltgeschichte - S. 171

1835 - Mainz : Kupferberg
Rheinbund. Napoleon in Berlin- 171 Klvpstock auf die rechte Bahn geführt, erreicht durch Göthe undn.c.g. Schiller ihre höchste Blüthe; an diese reihen sich Wieland, Herder und Voß rc. Iu der Pädagogik bricht Pestalozzi eine neue, naturgemäße Bahn. In der Philosophie machen Kant, Fichte und Schekling Epoche. Äie Philologie suchen Gesner, Ernesti, Reiske, Heyne, Wolff, Schütz, Voß rc. tiefer zu begründen; und die Geschichte macht Riesenfortschritte durch Schröckh, Gatterer, I. Schmidt, Schlözer, Meusel, Joh. v. Müller, Spittler) Eichhorn rc. rc. V. Dom r he i n i sch en Bunde bis zum deutschen B u n d e, von 1806—1816. Deutschland, zum großen Theile an das gebieterische Interesse Frankreichs gefesselt, und durch Napoleon's Eroberungssucht zum blutigen Kampfe gegen die ihm ver» wandten Fürstenhäuser hingerissen, richtet sich endlich auf aus der schmachvollen Unterdrückung, und erkämpft sich, dem er mut hi gen den Beispiele Preussens und Oesterreichs sich anschließend, im Sturze Napoleon's, Befreiung von der Gewaltherrschaft, und Selbstständigkeit eines neuen deutschen Reichsverbandes. 1) Preussisch-russischer Krieg gegen Napoleon, von 1806—1807, Frieden zu Tilsit. Preussen sieht sich in seinem zu Wien abgeschlossenen 1806. Vertrage wegen Hannover von Napoleon getäuscht, verbindet sich mit Rußland und Sachsen (Hessen neutral), vergleicht sich mit England und Schweden, und nachdem Napoleon seine Forderungen nicht gewahrt, rüstet es sich zum Kriege. Aber Mangel an Uebereinstimmung unter den Feldherrn führt das unglückliche Treffen bei Saalfeld herbei, wo Prinz Ludwig Ferdinand fallt, und worauf die getrennten Heere, das eine unter dem Herzog von Braunschweig von Davpust bei Auerstädt, das andere unter Hohenlohe von Napoleon bei Vierzehnheiligen und Jena, und das dritte unter dem Prinzen von Würtemberg bei Halle aufgerieben wird. Napoleon zieht in Berlin ein. Die einzelnen Festungen und noch übrigen Truppen ergeben sich nach und nach (Kolberg in Pommern unter Gneiscnau, Graudenz und Pillau halten sich). Der Ehurfürst von Hessen, der Herzog von Braun-

4. Neuere Geschichte - S. 28

1869 - Mainz : Kunze
28 theokratische Macht, giebt bet Kirche demokratische Formen. Sein Nachfolger Theodor Beza (äe Beze) 1519—1605. Genf durch Calvin der Mittelpunkt der reformierten Kirche. Von hier gehen Wirkungen aus namentlich nach Frankreich, Schott- land, England, den Niederlanden, wo indeß früher schon die lutherische Richtung, aber eruch wiedertäuferische Lehren (auch nach der Müusterschen Katastrophe) eingedrungen waren. Geographisches Bild der Niederlande. Geschichte des Abfalls. 1. Bis zu Herzog Albas Ankunft in den Niederlanden 1367. Karl V befolgte in Bezug auf die Niederlande (den burgun- dischen Kreis) namentlich zwei Mgiernngsgruudsatze: 1. Die katho- lische Kirche als die^allein herrschende zrt wahren, also das Wormser Edict und weitere Verordnungen (die s. g. Placate) streng aus- zuführen: 2. den Zusammenhang dieser Territorien mit dein deutschen Reich unter Erweiterung seiner Fürstengewalt möglichst zu lösen — eilt politischer Fehlgriff, indem dadurch das Land seiner natürlichen Verbindung entzogen ward und die unnatürliche mit Spanien um so greller hervortrat. Verfassung der Niederlande. An der Spitze des Ganzen standen ein Generalstatthalter (unter Karl V seine Schwester Maria, die Königin-Wittwe von Ungarn, dann sein Neffe Herzog Emanuel Philibert von Savoyen) und die General- staaten, an der Spitze der einzelnen (17) Provinzen Unter- statth alter und Provinzial st aaten. Gemeinsame und pro- vinzielle Regierungsbehörden. Unter dem hohen Landesadel, der im Besitz der Unterstatt- halterschaften und Staatsrathsstellen war, aber durch Philipp mehr und mehr politisch machtlos wurde, ragten beim Tode Karls V hervor W ilh elm Graf von Nassau (taciturnus), 1533 in Dillenburg ge- boten, Erbe der früher durch Heirat erworbenen niederländischen und franzö- sischen Besitzungen seines Hauses, als Kind lutherisch, am Hofe Karls V katho- lisch erzogen, später reformiert, in zweiter Ehe mit einer Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen verhejrathet, unter Philipp Ii Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht.

5. Neuere Geschichte - S. 32

1869 - Mainz : Kunze
32 1578, Die Wiedervereinigung der Südprovinzen (unter der Be- dingung des Abzugs der spanischen Truppen, Bestätigung der Landesprivilegien und Ausrechterhaltung der katholischen Kirche) 1579 fjatte die Utrechter Unio n der überwiegend deutschen und pro- testantischen Staaten Holland, Seeland, Geldern, Utrecht, Fries- land, Overyssel und Gröningen zur Folge. Die förmliche Los- reißungsacte von Spanien erst 1581, nach Oraniens Aechtung. 3. Bis zum Waffenstillstand 1609. 1584 Nach Wilhelms Ermordung zu Delft 1584 tritt sein Sohn, der 17jährige Moritz von Oranien, besonders im Festungs- krieg ein großer Feldherr, an die Spitze des Staatsraths von vier Provinzen und wird Statthalter von Holland und Seeland, dann auch von Utrecht, Geldern, Overyssel, später auch Hauptadmiral. Aber die Fortschritte Alexanders von Parma — Einnahme Ant- werpens 1585 — nöthigten die unierten Provinzen bei Elisabeth 1585 Von England Hülfe zu suchen. Robert Dudley, Graf Von Leicester Oberstatthalter. Dieser, persönlich ohne die nöthige Befähigung, stieß zugleich auf Widerstand gegen sein eigen- mächtiges Auftreten bei den Ständen und bei dem Oranischen Hause und gab Ende 1587 seine Stellung auf. Gleichzeitige Angriffe der Engländer auf Spaniens west- indische Besitzungen; 1586 nimmt Franz Drake auf kurze Zeit St. Domingo. Dies Eingreifen Englands, sowie die Hinrichtung der Schotti- schen Königin Maria Stuart 1587 führt zum Krieg Spaniens 1588 gegen England. Untergang der Armada unter dem Herzog Medina Sidonia durch englische Schiffe und die stürmische Um- fahrt um Schottland; das Ende der spanischen Seeherrschaft. Durch die Rückwirkung dieses Schlages und durch die fort- währenden Unterstützungen, die der Guisischen Partei nach Frank- reich gesandt wurden (seit 1584), nahm Alexanders Macht ab. Nach seinem Tode neigte sich vollends das Kriegsglück den ver- einigten Staaten zu. Hülfe Englands, Bündniß mit Frankreich unter Heinrich Iv, bis zum Frieden von Bervins 1598, der die Fortdauer der Unterstützungen nicht hinderte; 1608 Abschluß eines förmlichen Defensivvertrags.

6. Neuere Geschichte - S. 132

1869 - Mainz : Kunze
132 Friedenspartei im „schreibenden Hauptquartier". Blüchers (seit der Leipziger Schlacht Feldmarschall) entscheiduugslose Schlacht bei Bri enne; sein Sieg bei La Rothiere. Napoleons siegreiche Ueberfälle gegen die vereinzelten Corps des schlesischen Heeres, in der ersten Hälfte des Februar. Der allgemeine Rückzug wird nach dem Abbruch des Friedenscougresses zu Chatillon und nach der engeren Vereinigung der vier Mächte zu Chaumont ausgehalten durch das erneute Vorrückeu des schlesischen Heeres — verstärkt durch zwei Corps des Nordheeres unter Bülow und Winzingerode. ?.. 10. März Blüchers großer S i e g bei Laon bestimmte auch das Haupt- heer zum Vorrücken. Schwarzenbergs Sieg bei Ar eis sur Aube. Napoleons Versuch, die Verbündeten im Rücken anzn- greifen, den Volkskrieg anzufachen und dadurch Paris zu retten, scheitert durch das ungestörte Vorrücken der Heere. Sieg der ver- einten Heere bei La Före Champenoise. Die Schlachten um Paris. Einzug in die Stadt am 31. Mürz. Napoleons Thronentsagung für sich und seine Erben in Fon- tainebleau; Anweisung der Insel Elba als Aufenthalt; Rückgabe Frankreichs an die Bourbonen; Ludwig Xviii; Einführung einer Constitution; übertriebene Schonung des besiegten Landes. Der erste Pariser Frieden vom 30. Mai. Frankreich erhält die Grenzen vom 1. Januar 1792 mit einem Zuwachs von circa 150 Q. M. mit 450000 Einwohnern (darunter die Festung Landau); Herstellung der Oranier in bent zu vergrößernden Holland; England behält einige Eroberungen, namentlich Malta, Tabago u. s. w; Deutschland soll durch einen Bund geeinigt werden; ein Congreß soll über die Einzelheiten bestimmen. Der Wiener Congreß 1814/15. Die Hauptstreitpunkte, die nahezu zum Kriege ztvischen Oesterreich, England, Frankreich (Talleyrand) einer-, Preußen und Rußland andererseits geführt hätten, das Schicksal Polens und Sachsens. 1815. Hauptbestimmungen des Congresses: Preußens Besitz- stand wird zienllich auf den Stand von 1805 zurückgeführt; Ver- luste im Osten an slavischer Bevölkerung, Gewinne im Westen an deutschen Entschädigungen: circa die Hälfte von Sachsen, am linken Rheinuser circa 1100000 Seelen, dazu das Herzogthum

7. Neuere Geschichte - S. 134

1869 - Mainz : Kunze
134 rhein, auf dem rechten Flügel von der Weser zur Nordsee ein britisch- niederländisch-deulsches Heer unter Wellington, die Preußen unter Blücher. Die Entscheidung allein durch den rechten Flügel, zusammen etwa 200000 Mann stark. Napoleons Plan, die beiden Heerestheile der Nordarmee einzeln zu schlagen; sein nichts entscheidender Sieg bei Ligny, (Blüchers Gefahr). Neys Niederlage bei Quatrebras durch Wellington (Heldentod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun- schweig). Der Sieg der vereinten Heere bei W at e r lo o (Kelle Alliance) am 18. Juni*); — durch Wellingtons hartnäckige Gegenwehr und Blüchers rechtzeitige entscheidende Hülfe gewonnen; Gneise- naus Verfolgung. Napoleons zweite Thronentsetzung am 22. Juni, die Capitu- lation von Paris am 3. Juli, Einzug der siegreichen Heere und bald darauf der Monarchen Preußens, Oesterreichs, Rußlands; Aus- lieferung der früher geraubten Kunstschätze; Rückkehr Lud- wigs Xviii. Napoleon, Kriegsgesaugner der Engländer, nach St. Helena geführt, starb daselbst am 5. Mai 1821. — Der zweite Pariser Frieden vom 20. November 1815 Frankreich auf die Grenzen von 1790 beschränkt, Abtretung einiger Orte an die Niederlande, Saarbrücks und Saarlouis an Preußen, Landaus an Baiern; Zahlung von 700 Millionen Francs Kriegs- kosten; Besetzung der Nordostgrenze Frankreichs nebst 17 Festungen mit 150000 Mann unter Wellington auf 3 bis 5 Jahre, auf Kosten des Landes. Resultate: Frankreichs Rücktritt von der Hegemonie Europas in sein früheres Machtverhältniß; Herstellung eines relativen Gleichgewichtes der Mächte, bis Frankreich nach zwei Revolutionen in Napoleon Iii. sich auf läugre Zeit wieder zu einer überlegenen Stellung in Europa ausschtvingt. , Den Revolutionsjahren und der langen Kriegszeit folgt eine noch längere Friedenszeit, die *) Wellington hatte 67000 Mann, darunter 30000 Deutsche. Napoleon, sonst gleich stark, war an Reiterei und Artillerie überlegen. — Waterloo Wel- lingtons Hauptquartier, der Meierhof Leite Allianz der Mittelpunkt der fran- zösischen Stellung und erster Treffort der siegreichen Feldherrn.

8. Neuere Geschichte - S. 113

1869 - Mainz : Kunze
ns Rücktritt Preußens vom Coalitiouskrieg im Frieden zu Basel 1795, veranlaßt durch die Entziehung der eng- lischen Subsidien und durch die seindselige Haltung der beiden,Kaiserhöfe in der polnischen Theilungsfrage. Die Frage über den Besitz der linksrheinischen Lande wird dem späteren allgemeinen Frieden Vorbehalten. In den beiden letzten, den Revolutionskrieg so sehr hem- menden Theilungen Polens, der zweiten 1793 (durch Preußen und Rußland) und der dritten 1795 (durch die drei Mächte), die den Staat völlig vernichtete, erhielt Preußen 1896 Q. M. mit circa 2j/5 Millionen Einwohnern *). Wie Preußen sagen sich Toskana und Spanien von der Koalition los. Am Mittel- und Oberrhein jagen die Oesterreicher unter Clerfait und Wurmser 1795 die Franzosen überall mber den Fluß zurück, ebenso 1796 unter denr Erzherzog Car! nach den Siegen bei Amberg und Würzburg (über Jourdan) und nach dem berühmten Rückzug Moreaus aus Baiern. So wurde die beabsichtigte Bereinigung des letzteren mit Bonaparte in Italien zum gemeinsamen Angriff auf die deutsch-österreichischen Länder zu nichte. d. Der italienische Feldzug. Bonapartes Oberbefehl 1796 brachte hier in die Krieg- führung, die schon in vier Händen gelegen hatte, erst Leben und Erfolg; Italien der Schauplatz seines Feldherrnruhms, die Wiege seiner Größe. Napoleon Bonaparte geboren zu Ajaccio auf Corsica den 15. August 1769 als zweiter Sohn einer kinderreichen Familie. Seine Eltern: der ans italienischer Adelsfamilie stammende Advocat Carl Bonapartc, Theilnchmer am Freiheitskampfe der Corsen gegen die Genuesen (Paoli), und Letizia Ramolini. 1768 Corsica von Genua an Frankreich verkauft. Der achtjährige Napoleon auf der Kriegsschule zu Brienne, Pichegru fein Lehrer, Mathematik und Geschichte seine Lieb- lingsfächer; lljährig auf der höheren Kriegsschule zu Paris; 1785, dem Todesjahr feines Vaters, Artillerie-Unterlieutnant, 1789 sogleich der Re- volution zugethan, Republikaner, aber nicht Jacobiner, dann Capitain in dem revolutionierten Corsica, macht 1793 den Zug der Conventsarmce gegen die Royalisten und Girondisten in Südfrankreich mit (Toulon). *) Danzig und Thorn und die neuen Provinzen Süd-Preußen, Neu-Oft- vrensien, Neu-Schlesien. — Herbst, historisches Hiufsbuch Iii. 8

9. Neuere Geschichte - S. 120

1869 - Mainz : Kunze
120 Nationen. Zögerung Englands alle Friedensbedingungen zu er- füllen, namentlich Malta und das Cap zu räumen. Erneuerung des Kriegs, Besetzung Hannovers durch französische Truppen 1803, großartige Seerüstungen gegen England. Pitt wieder an der Spitze des Ministeriums 1804. Bündniß Englands mit Rußland und Schweden; Beginn der dritten Coalitivn, Frankreichs Bund mit Spanien, das an England den Krieg erklärt. Nach dem Beitritt Oesterreichs zur englisch-russischen Allianz 1805 giebt Napoleon seine Angriffsabsichten gegen Eng- land auf und richtet sie gegen Oesterreich. Die österreichischen Armeen gegen Baiern und gegen das Königreich Italien (Erz- herzog Karl); zwei russische Hülfsheere als Reserve; Preußen bleibt, von beiden Parteien umworben, leider neutral, und büßt für diese Schwäche sofort durch die Nichtachtung seiner Neutralität; — Gebietsverletzung seiner fränkischen Besitzungen durch den aus Hannover heranziehenden Bernadotte. Baiern, Würtemberg, Baden auf Frankreichs Seite. Napoleon kommt der Vereinigung der österreichischen und russischen Streitkräfte zuvor. Ueber- raschung und Uebergabe des General Mack und seiner 25000 Mann in Ulm. Rückzug der österreichischen Heere, auch des glücklicheren italienischen; die Franzosen in Wien, November 1805. Die Drei-Kaiserschlacht von Austerlitz (in Mähren), 2. Dxzbr. Napoleons blutiger Sieg, entschied den ganzen Feldzug. Der Friede zu Preß bürg: Verzicht Oesterreichs aus das venetianische Gebiet, das mit dem Königreich Italien vereinigt wird; die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg erhalten den Königstitel und ersteres u. A. Tyrol, Vorarlberg, die Reichs- stadt Augsburg, letzteres theilt sich mit Baden in die vorder- österreichischen Lande. Salzburg, dessen Kurfürst Würzburg von Baiern erhält, an Oesterreich als einzige Entschädigung. Dieser Demüthigung Oesterreichs folgten andere Neuerungen: Absetzung der Bourbonen in Neapel wegen Nentralitätsbruchs, Ende Dezember 1805; Joseph Napoleon König 1806. — Die batavische Republik kommt als Königreich Holland an Louis Napoleon. Joachim Mural, Napoleons Schwager, Großherzog l8oe von Berg (aus preußischen und bairischen Landestheilen).

10. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*
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