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1. Die Weltgeschichte - S. 8

1835 - Mainz : Kupferberg
8 Chinesen. fungen. Aber mit der weiteren Entwickelung des menschlichen Geistes wurden auch höhere Kräfte in der Natur anerkannt, die sich theils feindlich und zerstörend, theils freundlich und wohlthuend offenbarten. Diese für sich zu gewinnen durch Geschenke und Pflege lag dem rohen Menschen all zu nahe. Aeussere Formen knüpften sich an die Götterverehrung, und machten in ihrer Ausbildung von dem niederen Fetischismus gleiche Fortschritte mit der Cultivirnng des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen. Die stetige Pflege der Götter und ihrer Verehrung erzeugte den Götterdienst und mit ihm auch bestimmte Diener oder Priester desselben, abgeschlossen von allen weltlichen Beziehungen. Je größer und allgemeiner die Achtung vor den Göttern sich offenbarte, um so größer war auch der Einfluß ihrer Priester. Der weltliche Herrscher suchte durch ihre Weihe seine Würde zu erheben, und unterlag oft der priesterlichen Gewalt; — daher die Theokratischen Verfassungen und Priester-Herrschaften. §. 4. Chinesen. * Der Stamm der Mongolen, von welchen die Chinesen ein Nebenzweig sind, ist aus dem Stande der Rohheit und Knechtschaft eigentlich nie in den Stand der freien Entwickelung übergegangen, und hat die Eigenthümlich- keilen seiner Urzeit mit wenigen Abänderungen stets bei- behalten. Die Chinesen hatten eine Menge zum Theil fabelhafte Herrscher-Dynastien, und nahmen in ihrer Vorzeit zwei große Ueberschwemmungen an, die erste gegen 3000 v. Ch. G., worin Fouhi, gleich dem biblischen Noah, und die zweite, gegen 2300 v. Ch. G., worin Pao, gleich dem griechischen Deukalion, gerettet wurde. Durch die reichen Produkte ihres Landes befriedigt, blieben die Chinesen ohne alle Verbindung mit den übrigen Völkern des Alterthums; ihre Cultur daher sehr einseitig und beschränkt; ihre Verfassung patriar- chalisch , despotisch; ihre bürgerlichen Einrichtungen und industriellen

2. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

3. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

4. Alte Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 vom Tigris begränzt, die A s s y r i e r. Die letzteren bilden bis um 714 das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs (am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und 7i4 der Ausstand der Meder (714). Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000 □ M. Flächenraum, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen um 1300 ein Reformator, Zoroaster (Zarathustra) austritt, ist, im Gegensatz zu den übrigen Religionen Vorderasiens, die eines ritterlichen und arbeitsamen Volkes, dem die Naturkräfte nicht in schaffender Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich berühren, die Natur vielmehr als im Kampf begriffen, als bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden und eines zerstörenden. So die ganze äußere und innere Welt aufgefaßt als Kampf einer guten und einer bösen Macht (schroffer Dualismus): das Licht, der fruchttragende Acker, das fließende Wasser, die Hausthiere sind Geschöpfe O r m uz d' s (Ahuramazda's) und seiner Geister •— Finsterniß, Wüste, Salzwasser (Her. 7, 35 Xerxes' Anrede an den Hellespont) Geschöpfe des Bösen, des Ahriman und seiner Devas; derselbe Gegensatz im Thun der Menschen; Ackerbau, Jagd, Wahrhaftigkeit Ormnzd wohlgefällig, Müssig- gang und Lüge Werke Ahrimans. Die iranischen Stämme, ohne größere Reiche, ohne schroffen Kastenunterschied und ohne drücken- den Despotismus, zahlen bis gegen 714 den Assyrern Tribut. Begünstigt von der Gebirgsnatur ihres Landes reißen die Meder sich los. Ihr Reich wächst mit der gewöhnlichen Raschheit orientalischer Gewaltherrschaften. D ej okes, Erbauer von Ekba- tana, Phraortes, Kyaxares; letzterer belagert Niniveh, durch einen Einbruch skythischer Horden abgerufen. Schlägt eine derselben, befreit sein Land, macht Eroberungszüge nach Armenien und Lydien, welches letztere Reich, blühend unter der Dynastie der Mermnaden, nach O. bis zum Halysflnß reicht, nach W. sich auf Kosten der Selbstständigkeit der griechischen Küstenstädte aus- zudehnen sucht. Kyaxares erobert, mit Nabopolassar von

5. Alte Geschichte - S. 96

1869 - Mainz : Kunze
96 geschlagen wird, unterwirft Alexander die Provinzen Drangiana, Gedrosien, Arachosien, gründet am Fuße des Hindukusch eine Alexanderstadt, geht 329 über den Oxus nach Sogdiana: Ge- fangennehmung des Bessos, der unterdessen als Artaxerxes den Königstitel angenommen; wird auf persische Weise gerichtet, ver- stümmelt und hingerichtet. Vordringen bis über den Jaxartes, an dessen nördlichem Ufer die Scythenstämme beginnen: Alexander- stadt am Jaxartes (Ax^üvöqov so/ura) gegründet. Aufstand der Provinzen Sogdiana undbaktrien; schwere Kämpfe (Spitamenes, Hülse einzelner Scythenstämme); Anlegung von Städten und militärischen Posten; Vermählung Alexanders mit Roxane, einer baktrischen Fürstentochter; Heranziehung persischer und anderer barbarischer Großen in seine Dienste, medische Tracht und Hofceremoniell (npooxwetv) bei großen Empfangstagen, welche in seiner jetzigen Stellung mit Nothwendigkeit be- gründet bei Hellenen und Makedonen als Abwendung von der väterlichen Sitte und Bevorzugung der Barbaren heftigen Widerspruch findet. Opfer dieses Kouflikts, welcher zweimal zu Verschwörungen in Alexanders nächster Umgebung führt, werden Philo tas und dessen Vater Parmenion, der Verdienteste von Philipps Generalen; Kleitos, bei einem Gastmahl zu Mara- kanda in Sogdiana, der ihm beim Granikos das Leben gerettet; der Philosoph K a l l i st h e n e s: Parteiung für und wider Alexanders neue Regierungsweise. In diesen Vorgängen liegt unter andern Beweggründen die Nothwendigkeit des indischen Feldzugs. Dieser im Sommer 325 von Baktra aus angetreten; im Heere befinden sich 30000 aus den asiatischen Landschaften ausgehobene Krieger. Die Halbinsel Indien bildet in geschichtlicher und geographische'' Beziehung eine eigene Welt, welche im Alterthum die Mittelmeerländer und ihre Entwicklung nur sehr mittelbar berührt. Um 2000 v. Ehr. Einwanderung von Stämmen der östlichen, Arier in das Jndnsthal, wo sie in zahlreiche kleine Stämme getheilt unter Königen ähnlich wie die Griechen der homerischen Zeiten ein heroisches Zeitalter verleben, von welchem die Vedas Kunde geben; um 1300 v. Chr. finden einzelne Stämme allmälig den Weg nach dem zweiten großen Tiefland der Halbinsel, der Gangesebene; von hier ans allmälige Er- oberung der ganzen Halbinsel. Allmälige völlige Veränderung des Volks; schroffe Kasteneintheilnng, neue Religionsvorstellnngen (Brahma, Brahmanen), Priestermacht: despotisches Königthum unter priesterlicher Vor- mundschaft. Um 600 v. Chr. dann Reaktion gegen Priestcrreligion und Kasten- drnck durch einen religiösen Reformator Buddha; weite Ausbreitung seiner Lehre; Gegensatz, Kampf, Verschmelzung des Brahmaismus und Buddhismus.

6. Alte Geschichte - S. 194

1869 - Mainz : Kunze
194 Zweite Abtheilung. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zum Untergang des weströmischen Reiches. 284—476. Erster Abschnitt. Vom Regierungsantritt Diocletians bis zur Thei- l u n g des Reiches. 284—395. Dioclelian (284—305), Seine Neuerungen: 1) absolutes Kaiserthum in orientalischen Formen (Purpur, Diadem*), fuß- fällige Verehrung), 2) Theilung der Gewalten. Diocletiau be- herrscht den Orient und residirt in Nicomedien, Maximianus herrscht über Italien und Afrika, residirt in Mailand, Galerius über Illyricum und Griechenland, residirt in Sirmium, Con- stantius über Spanien, Gallien und Britannien, residirt abwech- selnd in Trier und Jork. Neue Thronfolgeordnung, Augusti et Caesares, Das Christenthum war schon lange thütig gewesen, den heidnischen Glauben zu untergraben, und hatte eine wohlorganisirte Kirche, einen Staat im Staate gebildet, es bestanden christliche Gemeinden zu Jerusalem, Antiochia, Philippi, Ephesus, Colossèi, Athen, Coriuth, Rom rc. Diocletiau beschloß das Christenthum ganz zu vernichten. Er gab Edikte, deren Strenge sich immer steigerte, stellte die Christen außerhalb des Schutzes der Gesetze und gab den Beamten alle Vollmacht gegen dieselben. Schreckliche Ver- folgung, zahlreiche Märtyrer. Kämpfe an den Grenzen des römische:! Reiches. Diocletiau dankt 305 ab. Nach langen Kämpfen zwischen den verschiedenen Herrschern, vereinigt das ganze Reich wieder Constantin der Große (324—337). Einführung des Christenthums, dessen Geist schon die Zeit beherrscht, als Stnatsreligion, aber lediglich aus politischen Gründen; er selbst erst kurz vor seinem Tode getauft; seine Mutter Helena war Christin; das Kreuz auf der kaiserlichen Fahne. Er berief das Concilium zu Nicüa 325, wo gegen die Lehre des Anus entschieden wurde, daß Christus der Sohn mit dein Vater Eines Wesens (¿¿ioovoiog, consubstantialis) sei. *) Das von Diocletiau zuerst augelegte Diadem wurde von Coustautin noch mit Edelsteiucu und Perlen geschniückt.

7. Erdkunde - S. 25

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 25 — Der englische Forscher Richard hat zu den fünf Blumenbachschen Rassen noch zwei weitere hinzugefügt: 1. Eine südafrikanische Rasse, die Hotten- totten und Buschmänner umfassend, mit zartem Körperbau, büschelför- miger Verfilzung des Haares, sonst mongolenähnlich. 2. Die Australneger — mit rauchbrauner Farbe und meist büschelförmig angeordneten Haaren. Geistige Verschiedenheiten der Völker. Die Hauptsprachstämme. Die Hanptreligionen. Die verschiedenen Kulturstufen und Staatsformen. Tiefer greifend als die körperlichen Verschiedenheiten der Erd- bewohner sind die geistigen, die sich in Sprache, Religion, Kultur- stand und Staatsform kundgeben. Erst in unserer Zeit ist es gelungen, die vielen Hunderte der- schiedener Sprachen auf einige wenige Sprachstämme znrückznführeu. Die wichtigsten der letztern sind: 1. Der indo-europäische Sprach stamm (oder derjenige der kaukasischen Rasse). Er umfaßt weit über 1/d der Menschheit. Fast alle europäischen Sprachen sind Zweige dieses Stammes, so die germanischen, romanischen, slavischen Sprachen. (Die Nationen dieser Sprachzweige!) 2. Der oft asiatische oder mongolische Sprach stamm. Über seine Verbreitung belehrt uns im allgemeinen schon der Name. 3. Der amerikanische, 4. der malayische, 5. der afri- kanische Sprachstamm u. s. w. Im großen Ganzen kann man sagen, daß Sprachstämme und Rassen ungefähr zusammenfallen. Doch ist dies im einzelnen nicht immer der Fall. Wie ans verschiedene Sprachen, so verteilt sich das Menschen- geschlecht auch auf verschiedene Religionen. Mehr als die Hälfte aller Menschen ist noch der Vielgötterei (—Polytheismus) oder dem Heidentum ergeben. Die niedrigsten Formen desselben sind der Fetisch dien st, welcher die Verehrung der gewöhnlichsten Dinge fordert, und der Schamanismus, die Religion der Zauberei. Viel höher stehen der Brahmaismus (das verbreitetste Bekenntnis Vorderindiens) und der Buddhismus (Hinterindiens. Chinas und Japans). Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausgabe. 2. Aufl. 2

8. Erdkunde - S. 34

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 34 — — Mit Ausnahme der Polarländer bilden in ganz Europa Rind, Pferd und Schaf die Haustiere. Im Süden werden Esel und Maultiere als geschickte Bergsteiger zum Reiteu und Tragen benutzt; dem Norden ist das Renntier eigentümlich. Von reißenden Tieren hat Europa nur noch Bären und Wölfe. Beide sind in Großbritannien, die Büren anch in Deutsch- land ausgerottet; sonst kommen sie am hänsigsten in Rußland vor. Der Mineralreichtum Europas besteht in Kohlen, Eisen und Salz, außerdem in Quecksilber, Kupfer, Zinn, Zink und Blei. Von edlen Metallen gewinnt man Gold in ergiebiger Menge nur im siebenbür- gischen Erzgebirge und im Ural, wo sich auch Platina findet. Silber kommt zwar an vielen Orten vor, aber die Ausbeute ist durchweg gering. V. Bevölkerung. (Übersicht der Staaten siehe S. 37.) a) Zahl. Europa ist mit 380 Millionen Einwohnern unter allen Erdteilen weitaus am dichtesten bevölkert. Auf 1 qkm kommen 38 (in Asien 19, in Afrika 6, in Amerika 3) Menschen. Doch ist die Bevölkerung sehr ungleichmäßig verteilt. Am gering- sten ist die Volksdichtigkeit im Osten und Norden: in Norwegen wohnen 6, in Rnßland 20, in Belgien 221 und im Königreich Sachsen sogar 253 Menschen auf 1 qkm. b) Abstammung. Die Bevölkerung Europas verteilt sich auf zwei Rassen: die kaukasische und die mongolische. Zur mongolischen Rasse rechnet man etwa 17 Millionen, nämlich: 1. Die Renntier weidenden Lappen und Samojeden West- lich und östlich vom Weißen Meere, die Finnen, Liven und Esthen in den russischen Ostseeprovinzen, die Wolgafinnen an der Wolga und Kama — zusammen etwa 5 Millionen. 2. Die Magyaren oder Ungarn in der ungarischen Tief- ebene, 7^ Millionen. 3. Türkische Völker: die Osmatten der Balkanhalbinsel und tatarische Stämme im südlichen und östlichen Rußland, au 5 Millionen.

9. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

10. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
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