Israeliten. 15
pelbau; Palast; Handel und Schifffahrt nach Ophir (Arabien),
Tarschisch (Tardessus in Spanien); Luxus, fremde Götter;
Druck des Landes.
V. Von der Theilung deö Reichs bis zur babyloni-
schen Gefangenschaft (Exil), von 975 bis 586
v. Ch. G.
* Tyranneien des herrschenden Stammes führen eine
Theilung des Reichs und mit ihr eine völlige A u f l ö s u n g
der gottesdienstlichen Einheit herbei, die in der Ent-
artung aller moralischen Kräfte, im gegenseitigen
Kampfe der beiden Reiche mit einander, sowie mit den
heidnischen Nachbarstaaten, nur mit gänzlichem Unter-
gänge enden konnte.
Rehabeam, Salomo's Sohn, zu Sichem gewählt,
erregt durch vermehrte Bedrückungen den Aufstand des Volkes.
Zehn Stämme fallen von ihm ab — Reich Israel, zwei
bleiben ihm getreu — Reich Juda.
Die Könige von Juda, die mit einigen Unterbrechungen
aus David's Familie sich einander folgen, behalten ihren Sitz
mit dem Nationalheiligthum zu Jerusalem, und bleiben darum
auch mit wenigen Ausnamen (Ioram, Aches, Manaste) dem
Iehovahdienste getreu.
Die Könige von Israel folgen sich aus verschiedenen
Stämmen durch Empörungen und Ermordungen, erheben
Sichem und seit 920 v. Ch. Sam aria zu ihrem Sitze,
und sind meistens Anhänger des Götzendienstes, wie: Jaro-
beam, Achab, Jehu rc.
Beide Reiche schwächen sich durch abwechselnde Kriege
mit einander, wie durch Sittenverderben, besonders seitdem
Joas von Israel Jerusalem unter Amazia erobert und aus-
geplündert (830 v. Ch.), und so wird Juda schon unter
Achas, und Israel unter Pekah seit 740 v. Eh. durch
Tiglath Pilesar den Assyriern tributbar; und letzteres findet
unter Hosca durch Salmanassar's Eroberung von Sa-
marla 721 v. Eh. G. seinen Untergang — Verpflanzung der
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16
Israeliten.
Israeliten nach Mesopotamien und Medien, asiatische Kolo-
nisten nach Israel — Samariter. Juda wehrt zwar unter
Hiskia den Angriff Sanherib's noch einmal glücklich ab
(7.14), aber schon Manasse unterliegt dem kriegerischen
Asarhaddon; Iosia fällt gegen den ägyptischen Necho
in der Schlackt bei Megiddo (608) und Iojakim wird bei
der ersten Eroberung Jerusalems durch den babylonischen
Nebukadnezar getödtet, — erste Wegführung der Juden
ins babylonische Exil 604 v. Ch.; seine Nachfolger Io jachin
und Zedekia müssen nach der gänzlichen Zerstörung Jerusa-
lems 586 v. Ch. dem Nebukadnezar mit den noch übrigen
Juden nach Babylon folgen. Babylonische Statthalter in
Judäa.
Während der Verirrungen und der verhängnißvollen Schicksale der
Herrscher wie des Volkes traten zuweilen gottbegeisterte Männer,
Propheten, auf, welche mit Freimuts) und Selbstverleugnung dagegen
eiferten, Rückkehr zum Jehovahdienste forderten, und die Idee von
einer künftigen, glücklicheren Periode unter einem mächtigen Könige,
die Idee von einem rettenden Messias und seinem Reiche immer leben-
diger und eindringender verkündeten. Propheten-Schulen. Dichtkunst
(schon unter David Sänger und Sängerinnen).
Die vorzüglichsten Propheten waren: Nathan unter David;
Elias unter Achab; Micha unter Achas; Jesaja unter Hiskia; Habakuk
und Nahum unter Jotham — Hosea. Zephania unter Iosia; Hesekiel
und Daniel unter Iojachin nach Babylon; Jeremias unter Zedekia
bleibt zurück. Staatsannalen durch die Propheten.
Vi. Von'der babylonischen Gefangenschaft bis zu
den Makkabäern, von 586 bis 167 v. Ch. G.
(Ql. 48,3. bis Ql. 153,2.)
v Die Israeliten, nach ihrer Rückkehr unter ihren
von neuem sich erhebenden Hohepriestern ein Spielball
fremder Willkühr, bis die gesteigerten Tyranneien der
syrischen Herrscher ihre Empörung Hervorrufen.
Druck der Israeliten in Babylonien. Daniel; Esther.
Kyros (Cyrus) macht Babylonien unter Nabonedos zu einer
persischen Provinz, gestattet die Rückkehr der Juden unter
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Extrahierte Personennamen: Necho Nebukadnezar Nebukadnezar David_Sänger David David David Elias Micha Jesaja Nahum Zephania Hesekiel Daniel Daniel Esther Cyrus Cyrus
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Israel Juda Jerusalems Judäa Babylonien Babylonien
Israeliten.
19
Herodes der Gr. als König im Besitze von ganz Judäa, 37.
gewinnt den Antonius sowie den Augustus, veranlaßt durch
Grausamkeiten und Anhänglichkeit an die Römer Verschwö-
rungen und Unruhen, mordet seine in Rom erzogenen Söhne
Alexander und Aristobulus, stirbt, nachdem in seinem vorletzten
Jahre Christus geboren worden. Seine Söhne: Archelaus,
Philippus und Antipas theilen sich als Tetrarchen und Ethnar-
chen in das Land; aber Archelans, durch Tyranneien verhaßt,
wird von Augustus nach Vienna verwiesen, sein Land
römische Provinz zu Syrien unter Procuratoren (Pontius
Pilatus 27—36 n. Ch. G. wegen Grausamkeiten verwiesen). n.c.g.
Philippus stirbt; sein Land fällt an Syrien, später an 34.
Agrippa I., einen Enkel des Herodcs (von Aristobulus),
der nach der Verweisung des herrschsüchtigen Antipas als 41.
König ganz Palästina erhält, aber schon 44 n. Ch. stirbt,
worauf das Ganze als römische Provinz unter Procu-
ratoren mit Syrien vereint.
Unter Agrippa Ii. (König) bricht der Unwille der ^Z?'
Juden in allgemeine Empörung gegen die Römer aus. Fl.
Vcspasianus, von Nero gesandt, bezwingt Galiläa, und sein
Sohn Titus belagert, erobert und zerstört das in Parteien
zerrissene, unglückliche Jerusalem; die jüdischen Länder ver- 70.
kauft. Wiederholte Empörungen der zurückbleibenden Juden—
Aelia Capitolina an Jerusalem's Stelle durch Adrianus; erst 133.
der tapfere Feldherr Julius Severus unterwirft das Ganze
nach dreijährigem verzweifeltem Kampfe; darauf die Juden in
alle Welt hin zerstreut.
Nach dem Erile die hebräische Sprache mit Chaldaismen gemischt;
die Poesie unbedeutend. Propheten treten nicht mehr auf; Maleachi
seit 450 v. Ch. der letzte. — Nach Jerusalem's Zerstörung bilden sich
allmälig mehre gelehrte Schulen unter den Juden, die sich mit Sammeln
der mündlich überlieferten Gesetze und der Erklärung derselben beschäf-
tigen; daher der Talmud mit der Mischnah und Gemarah. Fl.
Josephos, Pharisäer aus Jerusalem, von Vespaslsnu« in Galiläa
gefangen genommen, hat in griechischer Sprache den jüdischen Krieg und
die jüdischen Antiquitäten beschrieben.
2*
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Extrahierte Personennamen: Antonius Augustus Alexander Alexander Christus Augustus Augustus Pontius
Pilatus Agrippa_I. Palästina Agrippa Galiläa Titus Aelia_Capitolina Adrianus Julius_Severus Josephos
Extrahierte Ortsnamen: Judäa Rom Syrien Syrien Syrien Jerusalem Jerusalem Galiläa
20
Syrer. Phönicier»
Die Jahre der Israeliten bestanden aus zwölf Monaten, abwech«
selnd von neunundzwanzig und dreißig Tagen; das an dem Sonnenjahre
Fehlende wurde durch Einschaltungen nachgeholt. Anfangspunkte für
ihre Zeitrechnung waren: die Regiernngsjahre ihrer Könige, der
Auszug ans Aegypten, der Salomonische Tempelbau, die babylonische
Gefangenschaft :c. und erst im eilften Jahrhundert n. §h. G. zählten
sie nach Jahren der Weltschöpfung, und rechneten 5761 Jahre bis zur
Geburt Christi.
§. 7.
Syrer.
Die Syrer wohnen im Nordosten von Palästina bis zum
Euphrat. Von ihren Städten, die von besonderen Oberhäup-
tern oder Königen beherrscht werden, zeichnen stch aus :
Damaskos und Zoba oder Nisi bin. Vergebens kämpfen
ste gegen die Uebermacht des israelitischen Davids; aber die
schwachen Nachfolger Salomo's werden wiederholt von ihnen
gezüchtigt (Hasael), bis ste selbst wieder den assyrisch-babylo-
nischen Eroberern unterliegen.
§. 6.
Phonicier (Phöniker).
* Durch Handel und Schifffahrt heben sich die phöni-
eischcn Städte, vorzüglich Sidon und Tyros, zu großer
B l ü t h e empor; doch Alles, w a s sie Großes erwarben
u nd hervorbrachten , mußte ihrem H andelsin ter esse
dienen. Den babylonischen Herrschern, den persischen
und makedonischen unterwerfen sie sich e r st n a ch h art en
K ä m p f e n.
Die Phonicier vom persischen Meerbusen her lassen sich
schon in der Urzeit am Mittelmeere nieder. Die Lage ihres
Landes führt sie zum Fischfang, zur Schifffahrt, Seeränbcrei
und zum Handel — Kolonien. Ihre Städte sind oft durch
Bündnisse vereint, von Königen mit Magistraten beherrscht.
Als die älteste und blühendste wird Sidon genannt; seine
kunstvollen Arbeiten rc. sind schon im Alterthum gerühmt; doch
bald hebt sich über alle das von ihm gegründete
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Extrahierte Personennamen: Davids Sidon
Extrahierte Ortsnamen: Christi Palästina Seeränbcrei
P h ö n i c i e r.
21
Tyros empor; von seinen Königen ist vorzüglich H iramv.c.t.
durch sein Handclsbündniß mit Salomo bekannt (1000 v. Ch.
G.), und Ith o bal als Vater der Jsebel, der götzendieneri-
schen Gemalin Achab's, sowie Matgenos (Mettinos) als
Vater Pygmalion's und Dido's. — Gegen die fünfjährige
Belagerung Salmanassar's von Assyrien, sowie gegen den
ägyptischen A pries behauptet sich Tyros unbesiegt; aber mit
Sidon und dem jüdischen Zedekia gegen Nebukadnezar 571.
verbunden, wird es nach dreizehnjähriger Belagerung erobert
und zerstört. Darauf bildet sich die Jnselstadt — Ne ntyros,
Babylonien tributbar, bis es mit ganz Phönicien 536 v. Ch»
durch Kyros an Persien übergeht.
Tetramnestos, König von Sidon, und Mapen von 480.
Tyros, Hauptanführcr der persischen Flotte in der Schlacht
bei Salamis.
Sidon unter seinem Könige Tenneö gegen Persien *
empört, wird durch Mentor's Verrath von Artarerres Ochos 350.
eingenommen und zerstört, jedoch bald wieder aufgebaut, den
Persern tribntbar. Darauf Tyros wieder im Vorrange, bis
es nach siebenmonatlicher Belagerung von Alexander dem Gr. 332.
zerstört wird. Phönicien von nun an den macedonischen,
syrischen und ägyptischen Herrschern abwechselnd bis gegen
218 v. Ch. zinsbar, wo es an Syrien völlig übergeht und
endlich mit diesem 64 v. Ch. durch Pompeji den Römern
unterworfen wird.
Die Schifffahrt und der Seehandel der Phönicier, verbunden mit
Seeränberei, dringt in alle Meere hin: in das mittelländische, ägeische,
schwarze, arabische, persische, indische, und durch die Säulen des Herakles
in das atlantische Meer, in die Nord - und Oftsee (auch um Afrika?);
ihre Kolonien sind weithin verbreitet: frühe schon auf Kypros,
Kreta, Rhodos, den Inseln des ägeischen Meeres, den Küften Klein-
asiens, Griechenlands und des schwarzen Meeres, wo sie jedoch allmalig
von den Griechen verdrängt werden; ferner auf Sicilien: Panormus,
Lilybäum ; auf Malta, Sardinien, Korsika (Kittim); auf Spanien:
Tartessos oder Tarschisch, Gadir - Gades, Hispalis — Sevilla,
Karteja rc.; an der Nordknfte Afrika's: Utika, Karthago, Adrumetvm,
die beiden Leptis; an der Westküfte Afrika's: an dreihundert Nieder-
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Sidon Sidon Artarerres_Ochos Alexander Alexander Hispalis_—_Sevilla
Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Babylonien Persien Salamis Syrien Pompeji Nord Afrika Kreta Rhodos Griechenlands Sicilien Malta Sardinien Korsika Spanien Karteja Karthago
26
Assyrier.
d-E.g. Nittyas, sowie seine Nachfolger, nur als Weichlinge
bekannt.
Sardanapalos, der letzte, von den empörten Medern
unter Arbakcs, und Babyloniern unter Belesys bedroht,
mordet sich in Ninive.
Assyrien, eine kurze Zeit mit Medien vereint, reißt sich
wieder los, und hat nach biblischen Nachrichten folgende
Könige bis zur Zerstörung Ninive's 606.
770. P h u l — sein Angriff gegen Israel unter Menachem.
740. Tiglath-Pilesar — bezwingt Syrien (Rezin), Israel
(Pekah) und Inda (Achas), und verpflanzt Syrer und
Israeliten nach Medien und Assyrien.
730. Salmanassar vernichtet Israel unter Hosea; Ver-
pflanzung der Israeliten und Assyrier — Samaritaner. Tyros
vergebens belagert.
713. Sanherib vermag Jerusalem (Hiskia) eben so wenig
als Aegypten zu erobern, wird von seinen Söhnen ermordet.
711. Die unterjochten Völker machen sich frei.
Asarhaddon unterwirft von neuem Babylonien, —
677. Babylon seine Residenz; bezwingt Inda, Arabien, Aegypten,
Acthiopien rc. — Assyrien in seiner früheren Größe: im Westen
bis zum Halys, im Osten bis zum Judos, im Süden znm
Nil und im Norden bis zum Tanais.
Na b u eh odon oso r ( Nebukadnezar ) schlägt die Meder
625. (Arpharad, — Phraortes) bei Ragau und laßt durch Holo-
fernes die westlichen Völker bezwingen, aber Judith
tobtet ihn in Bethnlia.
Sarak, von den Medern ynter Kyarares, und den
Babyloniern unter Nabopolasar in Ninive belagert, ver-
606- brennt sich mit seinen Schätzen, —• Ninive erobert, zer-
stört. Assyrien mit Medien unter Kyarares, Babylonien
mit Chaldäa, Mesopotamien, Syrien, Phönicien und Judäa
unter Nabopolasar.
Die Religion der Assyrier ist Sabäismus mit Thier - und
Pflanzendienst; Menschenopfer dem Nisroch und Adramelech. — Der
Herrscher ist vergötterter Despot, wie seine Satrapen in den Pro-
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Babylonier.
27
vinzen. - Das Volk ist roh kriegerisch, spater verweichlicht, üppigv.c.s.
nirgends Spuren von Kunst und Wissenschaft.
§. 11.
Babylonier.
* Babylonien ist frühe schon den assyrischen Herr-
schern unterworfen, erlangt durch Nabopolasar 606 seine
völlige Unabhängigkeit und geht 536 v. Ch. durch Kyros
an Persien über. Die Eroberungen seiner Könige sind
seit dem Untergange Assyriens vorzüglich südwärts ge-
richtet: gegen Juda, Phönicien, Aegypten re.
Chaldäer (Kephener) erhalten nach ihren wiederholten
Einfällen vom kaspischen und schwarzen Meere her feste Wohn-
sitze an den Ufern des Euphrat, werden allmälig vorherr-
schendes Volk.
B ele sys macht sich als assyrischer Satrap unabhängig; 821.
aber seine Nachfolger sind wieder Assyrien zinsbar.
Nabonasar, erster babylonischer König, — »er» 747.
Nabonasari.
Asarhaddon macht Babylon zu seiner Residenz. 680.
Nabopolasar erobert in Verbindung mit Kyarares
von Medien Ninive und macht sich unabhängig; er bezwingt 606.
Mesopotamien, Syrien, Phönicien und Judäa, und sein Sohn
Ncbukadnezar schlägt den ägyptischen König Necko bei Kar- 604.
chemis (Circesium) und führt Juden nach Babylon weg
(von hier an die siebenzigjährige Gefangenschaft der Juden).
Nebukadnezar züchtigt wiederholt das empörte Ieru- 604.
salem unter Jojakim, Jojachin und Zedekia, und zerstört- es
586; die benachbarten Völker müssen sich ihm unterwerfen;
Tyros wird nach dreizehnjähriger Belagerung eingenommen 671.
und vernichtet, und Aegypten mit Aethiopien zinsbar gemacht;
darauf verschönert er mit seiner Gemalin Nitokris die Stadt
Babylon auf alle mögliche Art (Hängegärten), und stirbt im
Wahnsinne 561.
Neriglissar fällt im Kampfe gegen die Meder, gegen 654.
den von Astyages gesandten Kyros.
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Nitokris
Extrahierte Ortsnamen: Babylonien Persien Juda Ninive Mesopotamien Syrien
» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
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in. Die Heroenm.
A. Einwandrer.
Der Zusammenhang der hellenischen Cultur mit dem Orient,
vor allen mit den semitischen Phönikern oder Kananitern (von
Kanaan — Niederland d. i. Tiefland von Syrien) ist unleugbar
und von den Hellenen selbst in ihren Einwandrungssagen aner-
kannt. Kretas vermittelnde Lage und Stellung, Ursitz höherer
Cultur; Minos, Gesetzgeber und König, Gründer einer See-
macht, vertreibt die seeräuberischen Karer von den Inseln des
ägäischen Meeres. — Niederlassungen der Phöniker aus diesen
Inseln und an den Küsten des Peloponnes, wo sie Handel,
aber auch Menschenraub treiben. Durch ihre Seefahrten die Be-
herrscher des Mittelmeeres und die Lehrer der Griechen in
manchen Kenntnissen: Nautik, Bergbau, Webereien und Färbereien.
Später werden sie von den entwickelteren Hellenen verdrängt.
Mythische Einwandrer und Urheber höherer Cultur (xziorui,
iniovv(.ioi, uq/rjybzai) t
1) Kekrops, erster König, Gesetzgeber und Stifter der
ältesten Gottesdienste in Attika, Gründer der Athenischen Akropolis
(Kekropia), in der älteren Gestalt der Sage als Autochthone an-
gesehen, später aus Sais in Aegypten hergeleitet.
2) Auf Danaos, angeblich aus Ober-Aegypten, wird die
Cultur in der fruchtbaren Argolischen Landschaft zurückgeführt.
3) Kadmos, Sohn des Agenor, aus Sidon oder Tyrus,
nach seinen Irrfahrten um die Schwester Europa Gründer der
böotischen Thebä, nach Argos der sagenberühmtesten Stadt
Griechenlands (die Burg Kadmea). Erfinder der Buchstaben, —
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Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]