r
I5í Metzen zu Utrecht, zu Rastadt und Baden.
n.c.t.
1709. Niederlage bei Malplaquet zieht er die Fortsetzung des Kriegs
einem schimpflichen Nachgeben vor.
1711. Plötzliche Ministerial-Veränderung in England:
die Partei der Torys siegt gegen die der Whigs; Marlborough
sinkt in seinem Ansehen. Joseph stirbt, und sein Bruder folgt
als
1711. 13) Karl Vi. ; daher Friedensunterhandlungen zu
1713. Utrecht. Marlborough seiner Würde entsetzt. Frieden
zwischen England und Frankreich, zugleich mit Savoyen,
Portugal, Prcussen und Holland. Der Kaiser beleidigt, setzt
den Krieg allein fort; aber Eugen muß der französischen Ueber-
1714. macht weichen; daher durch ihn und Villar« der Frieden zu
Rasta dt und im Namen des Reichs zu Baden, dem auch
Spanien sich anschließt*).
Gleichzeitig mit dem spanischen Erbfolgekrieg wurde ge-
führt :
b) Der nordische Krieg, von 1700 bis 1721, Frie-
den zu Nystadt.
Karl Xii. folgt, fünfzehn Jahre alt, seinem Vater
Karl Xi. 1697 auf dem schwedischen Throne; bedroht von
den Verbündeten: August Ii., König von Polen, Christian V.
von Dänemark und dessen Nachfolger Friedrich I V., und
Zar Peter I. von Rußland**), schließt er sich an England
»') Der Kaiser erkennt Philipp von Spanien, der auf die fran-
zösische Krone Verzicht leistet, an, und erhalt die spanischen Niederlande,
Neapel, Mailand, Mantua und Sardinien; das Reich erhält Breisach,
Kehl und Freiburg zurück, Baiern und Köln werden restituirt. Eng-
land gewinnt: Anerkennung der protestantischen Erbfolge, die Hudsons-
länder, Neufundland, Neuschottland, Gibraltar, Minorka rc. Hol-
land: das Besatzuugsrechc in acht niederländischen Plätzen — Barrieren.
Savoyen: Sicilien als Königreich und die Zusicherung der einstigen
Nachfolge in Spanien rc. Preussen: Geldern und Beutel,»tel rc.
Rußland war frühe voü Scythen und Sarmaten, alsdann
von Slaven, Finnen, Tschnden, Chazaren, Petschenegen, Polowzern
und andern Nomadenvölkern bewohnt; vorherrschend wurden vorzüglich
int nördlichen (Kiew) gegen 862 die Waräger unter ihrem Fürsten
Rurik, und Wladimir, einer von seinen Nachfolgern, dehnt sein
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Marlborough Joseph Karl_Vi Karl Marlborough Eugen Karl_Xii Karl Karl_Xi Karl August Christian_V.
von_Dänemark Friedrich_I_V. Friedrich Peter_I._von_Rußland** Philipp_von_Spanien Philipp Gibraltar
Extrahierte Ortsnamen: Baden England Utrecht England Frankreich Portugal Holland Baden Spanien Polen England Neapel Mailand Mantua Sardinien Breisach Kehl Freiburg Baiern Neufundland Neuschottland Sicilien Spanien Kiew
Karl Xu. Peter X Pultawa.
1l3
und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
f
15(3f Äarl's Xli. Tod, Frieden zu Nystadt.
n.c.g.
1710. August wieder glücklich in Polen; Peter erobert zum Theil
Finnland, ganz Liefland und Esthland, und Friedrich Iv.
belagert mit August Stralsund 1711. Karl reizt die Türken
zum Krieg gegen Peter, eilt, nachdem dieser durch den Frieden
der Katharina gerettet worden, von den Türken bedrängt, in
seine von Dänen, Sachsen, Preussen und Russen angegriffenen
1714.Erbländer zurück, wird in Stralsund belagert, entflieht nach
Schonen, unternimmt zwei Feldzüge gegen Norwegen, unter-
handelt auf Aaland heimlich mit Peter, der seine deutschen
Besitzungen (Wismar) zu erweitern sucht, und fällt vor
1718. Friedrich sh all. Seine jüngere Schwester »Ulrike Eleo-
nore, die ihm nachfolgt, überläßt ihrem Gemal Friedrich
von Hessen-Kassel 1720 die Regierung. Darauf Frieden mit
Hannover gegen Bremen und Verden, mit Preussen gegen
Vorpommern und Usedom und Wollin re., mit Dänemark
gegen 600000 Thaler und Zollfrciheit im Sunde, und endlich
mit Peter, der die schwedischen Küsten verwüstet, und den
1721.Kaiscrtitel annimmt, zu Nystadt gegen Liefland, Esthland,
Jngermannland und Karelen rc. August Ii. als König von
Polen anerkannt*).
In England war indessen Anna, welche 1707 England
mit Schottland durch Vereinigung der Parlamente verbunden
— Großbritannien, 1714 gestorben, und das Haus
Hannover mit dem Churfürsten Georg I., einem Enkel der
Tochter Jakobs auf den Thron gelangt, günstig den Whigs.
Auch Ludwig Xiv. starb 1715, und sein Nachfolger Lud-
wig Xv., sein zweiter Urenkel, unter Vormundschaft des
Herzogs Philipp von Orleans bis 1723, erzeugt durch Aus-
schweifungen aller Art allgemeine Unzufriedenheit.
Mit diesem Frieden ist Schwedens Herrschaft für immer im
Norden gestürzt; die folgenden Könige sind mehr oder weniger von den
Parteien der Aristokraten, der hormischen und gyllenborgischen (der
Mützen und Hüte) abhängig. An seine Stelle tritt, als erste Macht
des Nordens, Rußland; wenngleich durch Peters nächste Nachfolger:
feine Gemalim Katharina 1. «.Fürst Menzikow) 1725 — 27, seinen
Enkel Peter Lt. 1727 — 20, iuld seine Nichte Anna Jwanowita
1720—4a eie Civillstrung wenig gefördert wurde.
L
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Extrahierte Personennamen: August Peter Friedrich_Iv Friedrich August Karl Karl Peter Katharina Peter Friedrich Friedrich
von Friedrich Peter August Anna Georg_I. Jakobs Ludwig_Xiv Ludwig Philipp_von_Orleans Philipp Schwedens Peters Katharina_1._«.Fürst_Menzikow Peter_Lt Anna_Jwanowita
Extrahierte Ortsnamen: Polen Finnland Sachsen Preussen Stralsund Norwegen Wismar Hessen-Kassel Wollin Esthland Polen England England Schottland Haus
Hannover
41
Geographisches Bild der Scandinavischen Halbinsel.
2. Schwedischer Krieg 1630 — 1632.
Aus Schwedens Vorgeschichte: Gustav Erichson
Wasa (1523—1560) hatte zugleich Schweden von der dänischen
Herrschaft befreit und somit die Calmarsche Union (von 1397)
gesprengt, seine Dynastie erblich gemacht (1544) und die lutherische
Reformation begründet. Seine Nachfolger eroberten zu dem
längst erworbenen Finnland Theile von Esth- und Livland.
Gustav Wasas Enkel Sigismund wird von Polen (seit 1572
völliges Wahlreich) 1587 zum König gewühlt, von Schweden
aber nach dem Tod seines Vaters, da er katholisch war, als
König nicht anerkannt, vielmehr sein Oheim Karl 1599 mit der
Regentschaft, ■— die sich 1604 in das Königthum verwandelte —
betraut. Im Kriege gegen Polen eroberte er auch die oben er-
wähnten, in Sigismunds Besitz gebliebenen Ostseelünder.
Ihm folgt sein Sohn Gustav Ii Adolf (1611—1632).
Gustav Adolf ist geboren 1594 zu Stockholm vou einer deutschen Mutter,
Prinzeß vou Holstein; früh reif und nt die Geschäfte eingeweiht, vielseitig ge-
bildet, Kenner der beiden alten Sprachen, im völligen Besitz von fünf neueren
(außer seiner Muttersprache des Deutschen, Holländischen, Französischen, Italie-
nischen) bekannt auch mit der russischen und polnischen. Sein Gegner, der Kar-
dinal Caraffa über ihn: Orwtavus rex cui parem Suecia nullum, Europa
paucos dedit.
Er erwarb von Rußland 1617 Jngermannland und Karelen,
später im Waffenstillstand von Altmark 1629 bedeutende 1629
Ostseeplätze von Preußen und Polen, das Wallenstein durch ein
Hülfscorps unter Arnim unterstützt hatte*) und Spanien durch
einen Seekrieg an der Schwedischen Küste unterstützen wollte.
Anfang der gemeinschaftlichen Politik Schwedens und
Frankreichs (unter Richelieu), das zwischen Polen und Schweden
vermittelt, um das letztere zum Kampfe gegen den Kaiser frei zu
machen und diesen dadurch voll Italien, (dem Mantuanischen Erb-
folgekrieg), und einem beabsichtigten Angriff gegen Frankreich ab-
zuziehen. -— Drei Hauptgründe bestimmten Gustav Adolf Zum
Eingreifen in den deutschen Krieg: das Interesse seiner Ver-
wandten, der damals lioch vertriebenen Herzoge von Mecklenburg;
sein Widerstand gegen des Kaisers Machterweiterung an der Ost-
see, die Gefährdung des deutschen und nordischen Protestantismus.
*) Die, c v ft e Hülfe sandte Ferdinand den Polen bereits 1627 unter dem
Herzog von Holstein.
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Erichson
Wasa Gustav Gustav_Wasas Gustav Sigismund Karl Karl Sigismunds Gustav_Ii_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Caraffa Gustav_Adolf Gustav Adolf Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Schwedens Finnland Esth- Livland Polen Schweden Stockholm Holstein Holländischen Französischen Italie- Europa Altmark Polen Spanien Schwedischen Schwedens Frankreichs Polen Schweden Italien Frankreich Holstein
19
fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
Ii. Zeitalter Peters -es Großen non
Rußland.
1680 — 1725.
Geographisches Bild von Rußland.
Aus der Vorgeschichte.
Am Ende des Mittelalters schüttelte der Fürst von Moskau
Iwan I Wasiljewitsch, aus dem Hause Rurik, das seit dem
13. Jahrhundert von seinem Lande getragene Mongolische Joch ab.
Erste Versuche, die europäische Kultur nach Rußland zu ver-
pflanzen unter Iwan Ii Wasiljewitsch, dem Schrecklichen
(1534 — 1584). Künstler und Handwerker aus Deutschlands-
Handelsverbindungen der Holländer und Engländer mit Archangel;
Errichtung des mit Feuergewehren bewaffneten Corps der Stre-
litzen; vergebliche Versuche, erobernd die Ostsee zu erreichen —
in seinen Planen und Reformen Peters des Großen Vorgänger.
Mit seinem Sohn Feod or I erlischt (1598) derrurik'-
sche Mann es stamm. In der Folgezeit Anarchie im Innern,
(der falsche Demetrius), feindliche Angriffe von Außen. Erst
mit der Thronbesteigung des H au s e s Romanow, eines Zweiges
der Ruriks, kehrt Friede und Ordnung zurück. Ans diesem Hause
stammt Zar Peter I, dessen Regentenziel die Annäherung seines
halbbarbarischen Landes an westeuropäische Kultur und die Aus-
dehnung der Grenzen seines Reiches bis zur Ostsee und dem
schwarzen Meere war, — beide Ziele nur erreichbar durch Kamps
mit Schweden, bis dahin der nordischen Großmacht, und der
Türkei.
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80
Augusts Ii, des Starken, Kurfürsten von Sachsen und Königs
von Polen (seit 1697), Christians V, dann — seit 1699 —
seines Nachfolgers Friedrichs Iv von Dänemark.
Der Krieg.
I. Karls Xii Kriegsglück. 1700 — 1709.
a. gegen Dänemark, das gegen den Herzog von Hol-
stein-Gottorp, Karls Xii Schwager, und dessen Ansprüche auf
die Souveränetät über Schleswig feindlich austritt. Karls Xii
rasche Landung auf Seeland; Niederlage der zugleich von den
Seemächten angegriffenen Dünen: Frieden zu Travendahl 1700.
d. gegen Rußland und Polen 1700—1706. Sieg
Karls Xii über die ungleich stärkeren Russen bei Narwa 1700;
nach der Eroberung Warschaus 1702, den Siegen bei Klissow
1702, bei Pultusk 1703 geräth ganz Polen in seine Gewalt,
das die Sachsen 1706 nach ihrer Niederlage bei Fraustadt
vollends räumen. Thronentsetzung Augusts Ii mit Hülfe einer
antisächsischen Adelspartei, Wahl des Stanislaus Lesczinski
zum polnischen König 1704. Karl Xii in Sachsen; im Alt ran-
städter Frieden 1706 verzichtet August aus Polen.
c. gegen Rußland. Innere Stärkung Rußlands durch
Peters Reformen, namentlich im Heerwesen; Eroberung Jnger-
manlands im Rücken des gegen Polen thätigen Karl Xii;
Gründung von St. Petersburg und Kronstadt 1703; Einnahme
Narwas.
Nach Augusts Ii Demüthigung wendet sich Karl mit unge-
teilter Macht gegen Rußland. Verbindung mit dem Kosacken-
Hetman Maz eppa, daher sein unglücklicher Zug in die Ukraine.
Mazeppa von den Kosacken großentheils verlassen; der schwedische
General Löwen Haupt, der Zufuhr bringen sollte, bei Liesno
geschlagen.
1709 Karls Niederlage bei Poltawa, das er belagerte, durch
Peter, seine Flucht in die Türkei.
Ii. Wendung bis zu Karls Xii Tod 1709 — 1718.
а. Karl Xii in der Türkei. Sein Aufenthalt in
Bender; Kriegserklärung der Pforte auf Antrieb Karls Xii;
i7ii Gefahr und Rettung des russischen Heeres am Pruth; Ab-
tretung Asows und der russischen Besitzungen am schwarzen Meer.
б. Vorgänge im Norden während Karls Entfer-
nung: Rücktritt des Stanislaus Lesczinski; Rückkehr
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Extrahierte Personennamen: Augusts Christians Friedrichs Karls Karls Karls Karls Klissow Augusts Stanislaus_Lesczinski Karl_Xii Karl August Peters Karl_Xii Karl Augusts Karl Karl Mazeppa Karls Peter Karls Karl_Xii Karl Karls Karls Stanislaus_Lesczinski
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Polen Friedrichs Karls Karls Karls Seeland Polen Karls Warschaus Sachsen Sachsen Polen Polen Petersburg Kronstadt Poltawa Karls Karls Karls
— 32 —
C. In das Wittelmeer, und zwar:
a) in das westliche Becken: 1. der Ebro, 2. die Rhone,
3. der Tiber;
d) in das Adriatische Meer: 1. der Po, 2. die Etsch;
c) in das Ägäische Meer: die Maritza.
0. In das Schwarze Meer: 1. die Donau, 2. der Dnjestr,
3. der Dnjepr; und in das Asowsche Meer: der Don.
E. In das Kaspische Meer: 1. die Wolga, 2. der Ural.
Seen.
Die große Mehrzahl der europäischen Seen sind Flußseen, die
sich hauptsächlich auf zwei Gebiete verteilen:
1. Die Seen an der Ostsee: a) die skandinavischen
Seen: der zackige Mälar-, der schmale Wetter- und der breite
Wenersee; b) die Seen der finnischen Platte; c) die
russischen Seen: der Peipus-, Jlmen-, Onega- und Ladogasee,
Europas größter Süßwassersee; cz) die Seen der norddeutschen
Tiefebene. (Siehe Seite 62.)
2. Die Seen am Fuße der Alpen. (Siehe Seite 40.)
Reich an Seen ist auch Irland; berühmt sind die dunkeln
Seespalten (Lochs) Schottlands.
Iv. Klima und Produkte. Das Klima zeichnet sich durch
seine Mäßigkeit aus, denn Europa liegt allein von allen Erd-
teilen außerhalb der heißen Zone und reicht nur mit einem kleinen
Teile über den nördlichen Polarkreis. Es fehlen daher die schroffen
Gegensätze von Wärme und Kälte. Da es nirgends der befeuchten-
den Niederschläge ganz entbehrt, hat es keine Wüste; baumlose
Steppe findet sich nur im südlichen Rußland.
Abgesehen vom äußersten Norden, lassen sich drei klimatische
Gebiete unterscheiden:
1. Der Westen, der reichgegliederte Nordwesten
und die Mitte besitzen infolge der erwärmenden Nähe des Golf-
stromes und der andauernden, feuchten Südwestwinde ein gleich-
mäßiges und ziemlich mildes Klima (Seeklima).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Wolga Ostsee Europas Irland Schottlands Europa Niederschläge
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— Mit Ausnahme der Polarländer bilden in ganz Europa Rind,
Pferd und Schaf die Haustiere. Im Süden werden Esel und
Maultiere als geschickte Bergsteiger zum Reiteu und Tragen benutzt;
dem Norden ist das Renntier eigentümlich.
Von reißenden Tieren hat Europa nur noch Bären und
Wölfe. Beide sind in Großbritannien, die Büren anch in Deutsch-
land ausgerottet; sonst kommen sie am hänsigsten in Rußland vor.
Der Mineralreichtum Europas besteht in Kohlen, Eisen und Salz,
außerdem in Quecksilber, Kupfer, Zinn, Zink und Blei. Von edlen
Metallen gewinnt man Gold in ergiebiger Menge nur im siebenbür-
gischen Erzgebirge und im Ural, wo sich auch Platina findet. Silber
kommt zwar an vielen Orten vor, aber die Ausbeute ist durchweg gering.
V. Bevölkerung. (Übersicht der Staaten siehe S. 37.)
a) Zahl. Europa ist mit 380 Millionen Einwohnern
unter allen Erdteilen weitaus am dichtesten bevölkert. Auf 1 qkm
kommen 38 (in Asien 19, in Afrika 6, in Amerika 3) Menschen.
Doch ist die Bevölkerung sehr ungleichmäßig verteilt. Am gering-
sten ist die Volksdichtigkeit im Osten und Norden: in Norwegen
wohnen 6, in Rnßland 20, in Belgien 221 und im Königreich
Sachsen sogar 253 Menschen auf 1 qkm.
b) Abstammung. Die Bevölkerung Europas verteilt sich
auf zwei Rassen: die kaukasische und die mongolische.
Zur mongolischen Rasse rechnet man etwa 17 Millionen,
nämlich:
1. Die Renntier weidenden Lappen und Samojeden West-
lich und östlich vom Weißen Meere, die Finnen, Liven und
Esthen in den russischen Ostseeprovinzen, die Wolgafinnen an
der Wolga und Kama — zusammen etwa 5 Millionen.
2. Die Magyaren oder Ungarn in der ungarischen Tief-
ebene, 7^ Millionen.
3. Türkische Völker: die Osmatten der Balkanhalbinsel
und tatarische Stämme im südlichen und östlichen Rußland,
au 5 Millionen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Deutsch- Rußland Europas Europa Asien Afrika Amerika Norwegen Rnßland Belgien Königreich
Sachsen Europas Ungarn