6. Zwingli und Calvin. 249
fierfeft entließ der Kaiser die protestantischen Stände mit dem Bescheid' da ihr Bekenntniß gehört und widerlegt sei, so werde ihnen eine Frist bis zum 15. April kommenden Jahres bewilligt, um zu berathen ob sie in den Schoß der katholischen Kirche zurückkehren wollten oder nicht; bis dahin sollten sie sich jeder weiteren Der-
kam einer Kriegserklärung aeaen die evanqelische Lehre und ihre Bekenner gletdj. Saturn Menen die Fürsten und Städte Angsbnrgischer Coufesston zur Vertl eidiauna ihres Glaubens — wenn es nöthig, auch mit dem Schwerte — den schmalkaldischen Bund. Doch die Gefahr wurde [löol noch einmal abgewendet. Der drohende Ausbruch dev Krieges mit den Türken und Franzosen machte den Kaiser zum Nachgeben geneigt^ und so kam in dem Nürnberger Religionsfrieden ein vorläufiger Ausgleich zu Stande.
6. Zwingli und Calvin.
2u aleicher Reit mit Luther eröffnete Huldreich Zwingli in der Schweiz den Kamps gegen die Irrthümer und^ Mißbrauche der römischen Kirche. Er wurde geboren den 1. Januar 1484 zui484 Wild haus im heutigen Kanton St. Gallen, wo sein Vater ein wohlhabender Bauer war. Seine erste Bildung empfingeraus den Schulen zu Basel und Bern; dann gmg er zur Universität
Wien und widmete sich dort vorzugsweise dem Studium der alten
Sprachen. 1506 zum Priester geweiht, erhielt er em Pfarramt m Glarus, und ernsten, frommen Sinnes war er aufrichtig bemüht, das Seelenheil seiner Gemeinde zu fordern. Bei steten Forschen nach Wahrheit lernte er auch Me heilige Schrift kennen. Da fand er denn, was so mancher Andere vor und mit ihm gefunden, daß das wahre Wesen des Christenthums grundverschieden von dem sei, das in der damaligen Kirche zur scheinunq trat. 1516 wurde er Pfarrer zu Maria (Sinftedeln,i5i6 einem berühmten Wallfahrtsorte im Kanton Schwyz. Hier, wohin Tausende kamen, um sich Vergebung der Sunden zu holen, hatte er Gelegenheit genug, gegen römische Werkhelligkeit zu eisern.
Er predigte, wie Gott sich aller Orten finden lasse und um des Einen Erlösers Jesu Christi willen den Bußfertigen ihre Sunden vergebe. Drei Jahre später wurde er als Pfarrer am Dome zui5i9 Zürich angestellt, und von dieser Zeit an beginnt seine eigentliche
informatorische Thätigkeit. , n . r ...
Beim Antritt seines Züricher Amtes erklärte Zwuigu, nicht Menschenwort, sondern das lautere Gotteswort lehren zu wollen. Statt die sonntäglichen Perikopen seinen Predigten zu Grunde zu legen, wie man bisher gethan, sing er an, die gesammte apostolische Heilslehre im Zusammenhange vorzutragen. Gegen den Äblafz-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Calvin Angsbnrgischer_Coufesston Calvin Huldreich_Zwingli Maria_(Sinftedeln Maria Jesu_Christi
Extrahierte Ortsnamen: Schwerte Basel Bern Wien Glarus Schwyz
7. Zug der Reformation durch Deutschland und Europa. 251
und die Spaltung zwischen Lutheranern und Reformirten, wie die
beiden Religionsparteien von jetzt ab genannt wurden, wurde noch mehr erweitert.
Zwei Jahre später brach der Glaubenshaß iu der Schweiz in offenen Krieg aus. Die katholischen Fünforte fielen in das Gebiet von Zürich ein und besiegten die weit schwächeren Gegner in der Schlacht bei Kappel. Zwingli, der als Feldpredigeri53i am Kampfe theilgenommen, lag verwundet unter einem Baume,
als ein Uuterwaldener herzukam und ihm den Todesstreich ver-
setzte. Sein Leichnam wurde geviertheilt und verbrannt und die Asche in den Wind gestreut. In Folge dieser Niederlage wurde an vielen Orten die reformirte Lehre durch die katholische wieder verdrängt.
Doch Zwingli's Werk sollte nicht untergehen; Johann Calvin, aus Noyon iu der Picardie gebürtig, setzte es fort. Aus Frankreich vertrieben, kam er nach Genf, wo Farel der Reformationi536 Eingang verschafft hatte und ihn bestimmte, an dem Aufbaw der evangelischen Kirche mitzuwirken. Nun versuchte Calvin, an Stelle der in Genf herrschenden Ueppigkeit und Weltlust ein Leben von apostolischer Einfachheit und Sittenstrenge dort heimisch zu machen, und entwarf eine Kirchenordnung, nach welcher jeder, der sich offenbarer Unchristlichkeit schuldig mache, aus der Stadt verwiesen werden solle. Diese Strenge zog ihm viele Gegner zu, und er sah sich genöthigt, Genf zu verlassen und nach Straß bürg zu gehen. Nach seiner Entfernung riß in Genf die alte Zügellosigkeit wieder ein und der Rath rief ihn zurück. Calvin begann sein Werk von Neuem und mit solchem Erfolg, daß Genf bald als Muster strenger Sittenreinheit allen reformirten Gemeinden voranleuchtete, er selbst aber bei dem großen Einfluß, den er auf kirchliche wie bürgerliche Verhältnisse ausübte, der eigentliche Beherrscher des Freistaats wurde. In Betreff der Abendmahls lehre näherte er sich der Auffassung der Lutheraner, entfernte sich aber wieder von ihnen durch Aufstellung des Lehrsatzes von der Gnadenwahl — Gott habe von Anfang an einige Menschen zur Seligkeit bestimmt, andere nicht. Seine Anhänger, die Ealvinisten, breiteten sich besonders über die Niederlande und Frankreich ans, in welch letzterem Lande sie unter dem Namen „Hugenotten" eine mächtige Partei bildeten. Die wichtigste Bekenntnißschrift der deutschen Reformirten ist der auf Veranlassung des Kurfürsten Friedrich Iii. von der Pfalz verfaßte Heidelberger Katechismus.
7. Zug der Reformation durch Deutschland und Europa.
Das Licht der Wahrheit ist ein hellglänzendes, daß es weithin leuchtet und selbst die dunkelsten Orte erhellt. So hatte sich die Reformation nicht nur in fast allen Theilen Deutschlands,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Zwingli Johann_Calvin Johann Calvin Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Kappel Frankreich Genf Genf Genf Genf Frankreich Heidelberger_Katechismus Deutschland Europa Deutschlands
— 50 —
noch in den Anfängen der Entwicklung, die gewaltigen Triebkräfte der Ge-
wäsfer werden fast gar nicht ausgenutzt.
Die norwegische'handelsflotte ist die drittgrößte in Europa. Norwegische
Schiffe fahren auf allen Meeren. Der Bau von Eisenbahnen ist im Innern
des wenig bewohnten Landes sehr schwierig. An vier Stellen überschreiten
die Bahnen das Hochland.
Deutschland, das mit England und Dänemark unter den Verkehrsländern
Norwegens obenan steht, erhält aus Norwegen für etwa 37 Mill. Mark
Fische, Fischtran, Hummer, Holz, Steine; es liefert für etwa 105 Mill. Mark
Waren nach Norwegen, besonders Getreide und Mehl (20), Maschinen und
Metallwaren (9), Gewebe, Zucker usw.
2. Das Königreich Schweden.
(448000 qkih, 5,48 Mill. Einw., 12 auf 1 qkm.)
Das Königreich Schweden besteht aus zwei Landschaften: Nord- und
Südschweden.
1. Noräsckwecken umfaßt Teile des Hochlandes, den terrassenförmigen
Abfall und das Flachland. An den Flußtälern des Augerman-, Lule- und
Tornea-Elf ziehen sich liebliche Saatgefilde, zahlreiche Gehöfte und Dörfer hin.
Sonst ist der Boden für Ackerbau und Viehzucht ungeeignet. Der Waldreich-
tum des Landes ermöglicht dagegen eine bedeutende Holzausfuhr, besonders
nach England und Deutschland. Holzkohlen werden namentlich nach Süd-
europa versandt. Bei Gellivare und Kirnua sind wohl die reichsten Eisenerz-
lager der Welt. Gauze Berge sind von mächtigen Eisenerzgängen bis zur Ober-
stäche durchzogen. Die Eisenerze werden mit der Eisenbahn nach Lnlea am
Bottnischen Meerbusen und Narwick an der eisfreien Küste des Atlantischen
Ozeans und von da aus vorwiegend nach dem rheinifch-westfälifchen Industrie-
bezirk versandt. Auch die Bergwerke von Danemora liefern gute Eisenerze,
während die Blei- und Kupfergruben (Faluu) in ihren Erträgen zurück-
gegangen sind.
2. Sücilckxveäen. Die Landschaft Schonen stimmt in der Beschaffen-
heit des Bodens und des Klimas mit Seeland überein. Sie ist Schwedens
Kornkammer. Die Hauptfrüchte sind Hafer, Roggen, Weizen, Kartoffeln,
Flachs, Tabak und Hopfen. Die breite Senke nördlich von Schonen mit
ihren großen Seen (Mälar-, Hjelmar-, Wener- [so groß wie Oldenburgs
und Wettersee), die zum Teil durch Kanäle verbunden sind, hat gleichfalls
fruchtbaren Boden. Die Getreideernte reicht aber für den Bedarf des Landes
nicht aus, die ausgedehnte Viehzucht ermöglicht dagegen eine starke Ausfuhr
von Butter.
Die Hauptstadt von Schweden ist Stockholm (355 T.) am Malärsee-
Sie hat eine äußerst herrliche Lage. Mit Malmö (85 T.), das den Verkehr
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Danemora
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland England Norwegens Norwegen Norwegen Schweden Lule- England Deutschland Lnlea Bottnischen_Meerbusen Atlantischen
Ozeans Seeland Schwedens Oldenburgs Wettersee Schweden Stockholm Malärsee-
— 59 —
Durch seinen Reichtum an Bodenschätzen aller Art ist der mittlere Ural
eins der wichtigsten Industriegebiete Rußlands geworden. Der Ural liefert
Steinkohlen, Eisenstein, Gold, Platina und Schmucksteine. Im Mittelpunkt
des Jndnstriebezirks liegt Jekatarinenlmrg (55 T.). Andere Städte sind
Perm und Orenburg.
8. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Rußland (2,8 %) hat im
Vergleich zu seiner Größe und Einwohnerzahl einen viel geringeren Anteil
am Welthandel als Deutschland (12,5 °/o). Es hat trotz der Meeresgrenzen
eine ungünstige Weltlage. Die Gegenden in der Mitte des Landes liegen
sehr weit vom Meere ab. Das Nördliche Eismeer kommt für den Verkehr
kaum in Betracht, in der Ostsee wird
der Verkehr 6 Monate durch das Eis
unterbunden, und das Schwarze Meer
ist arm an guten Häfen. In seiner
Ostgrenze stößt Rußland an dünn be-
siedelte Gebiete, mit Rumänien hat es
die gleichen Erzeugnisse. Mit Deutsch-
laud dagegeu kann es, da der Ver-
kehr durch schiffbare Flüffe unter-
stützt und nirgends sonst gehemmt ist,
in einen lebhaften Verkehr treten, zu-
mal beide Länder sich in ihren Er-
Zeugnissen ergänzen können. Von
dem Gesamthandel Rußlands kommt
etwa 1k auf Deutschland, 1i& auf
England. Rußland liefert uns Roh- Verteilung der Rassen im Europäischen Ruß-
stoffe, es erhält von uns Fabrikwaren. ^roäenten)-
Rußland führte in Millionen Mark (1908) nach Deutschland aus:
Getreide (360 — 1907: 414), Holz (100), Eier (65), Hanf und Flachs
(42), Vieh (60), Butter (24), Pelze (25), Metalle (35), Erbsen (16), ins-
gesamt 950 Millionen Mark; aus Deutschland wurden eingeführt für etwa
450 Millionen Mark Waren: Gewebe (43), Metallwaren (Maschinen, Pflüge,
Goldwaren (22), Steinkohlen (11), Leder (12), Bücher (4,6).
9. Einen Überblick über die mannigfach zusammengefetzte Bevölkerung
l^uklancls gibt die obige Skizze.
Gewöhnlich unterscheidet man die Russen in Groß-, Klein- und Weiß-
russen. Das Hauptverbreitungsgebiet der Großrussen ist Mittelrußland. Von
hier ans haben sie sich nach allen Seiten ausgebreitet. Die Weißrussen wohnen
am obern Don, südlich von ihnen die Kleinrussen (Rmheuen). An der Wolga
liegen bei Saratow zahlreiche deutsche Siedlungen, die größte ist Sarepta
(vgl. S. 56).
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Eisenstein Orenburg Deutschland Ostsee Deutschland England Europäischen_Ruß- Deutschland Deutschland Weiß- Saratow Sarepta
— 71 —
Sennhütte.
Die Erwerbsverhältnisse sind in den Hochalpen nicht besonders günstig.
Die nach Italien offenen Täler allerdings liefern bei ihrem milden Klima
Obst, Wein, Weizen und Mais. In den nördlichen Tälern ermöglichen die
weiten Matten die Viehzucht. Weite Flächen sind aber mit Eis bedeckt.
Die milden Orte an der Südseite (Daoos, Ponteresina) sind Genesungsstätten
für Kranke. Die wichtigste Einnahmequelle für die Bewohner der Alpen ist
der Fremdenverkehr. Kein Staat der Welt hat gleich vorzügliche Einrichtungen
für die Versorgung der Fremden.
2. Die politischen Verkältnine. Die Schweiz ist eine Republik. Sie besteht
aus 25 Kantonen. Die Bundeshauptstadt ist Bern. Hier hat der Bundesrat, der das
Land regiert, seinen Sitz. An der Spitze des Bundesrates steht der Präsident.
Sprachverhältnisse. In den nördlichen Kantonen wohnen überwiegend
Deutsche, die Westkantone sind von Franzosen bewohnt. Im Kanton Tessin herrscht
die italienische Sprache vor.
Religionsverhältnisse. Etwa ^/s der Bewohner gehören der katholischen
Kirche an; der Rest ist evangelisch.
3. Handelsbeziehungen zu Deutfcbland. Im Außenhandel der
Schweiz steht Deutschland an erster Stelle. Wir liefern nach der Schweiz
vorwiegend Kohlen, Bekleidungsstücke, Getreide, Mehl, Maschinen, Leder usw.
■— insgesamt für 402 Millionen Mark. Deutschland bezieht aus der Schweiz
Seide und Seidenstoffe, Baumwollsachen, Uhren, Käse, Häute usw. — ins-
gesamt für 192 Millionen Mark.
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien Ponteresina Deutschland Deutschland
— 85 —
Ii. Ruffifcb-Huen (Dordauen).
(11/2 inat so groß wie Europa — 30 Mill. Einw.)
Dns russische Asien umfaßt Kankasien, Zentralasien und Sibirien. .
1. Raukatten gehört nach, seiner Bodenbeschaffenheit, seinem Klima und
seinen Produkten zu Vorderasien. Es ist das Land zu beiden Seiten des
Kaukasus. Der Kaukasus erstreckt sich in einer Länge von 1200 km und
einer Breite von 200 km vom Schwarzen zum Kaspischen Meer. Nach Südeu
wird er durch eine Talsenke, durch die der Kura strömt, vom Hochland von
Armenien getrennt. Im Norden bilden Kuban und Terek die Grenze.
Zahlreiche Gipfel ragen in das Gebiet des ewigen Schnees empor. (Elbrus
5700 m.) Die Schneegrenze liegt auf der regenreicheren Südseite bei 3300 m,
auf der Nordseite bei 2900 m. Der Kaukasus, ein Kettengebirge, ist wie die
Pyrenäen ein Verkehrshindernis. An der Grusischen Straße, die quer über
den Kaukasus führt, liegt die Hauptstadt Tiflis (185 T.). Am Fuße der Berge
wachsen Kastanien, Eichen und Buchen, die höheren Hänge sind mit Nadel-
Wäldern bedeckt. Oberhalb der Baumgrenze breiten sich saftige Alpenmatten
aus. Die geschützten langen Täler zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit ans.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse. Kaukasieu liefert weit über feinen Be-
darf all unsere Obst- und Feldfrüchte, dazu Reis und Mais. Ausgeführt wird
auch viel Buchs- und Nnßbanmholz. Auch die Seidenzucht wird hier betrieben.
Kaukasieu ist sehr reich an Bodenschätzen aller Art. An der Südseite des
Kaukasus finden sich reiche Lager von Manganerz, das in der Stahlindustrie
unentbehrlich ist. Durch seine reichen Naphthaqnellen auf der Halbinsel Baku
macht Rußland dem amerikanischen Petroleum Konkurrenz. Naphtha ist eine
trübe, nach Petroleum riechende grüne Flüssigkeit. Aus ihm wird in den
Raffinerien das reine Petroleum durch Destillation gewonnen. Die Rückstünde
(Mafud) fiud ein vorzügliches Heizmittel der Lokomotiven und Dampfkessel.
Durch eine Röhrenleitung wird das gereinigte Petroleum zum Schwarzen
Meer geleitet. Die Stadt Batum am Schwarzen Meer ist der Hauptausfuhr-
Hafen für Petroleum (86 Mill. Mark). Auch von Baku (216 T.) aus wird
viel Petroleum verschickt.
2. Runisck-^entralanen ist ein großes, einförmiges Tiefland zwischen
Sibirien und Iran. Die beiden Hanptslüsse, der Amn (Oxus) und Syr (Jaxartes),
enden in dein großen Aralsee, der aber bei der starken Verdunstung immer mehr
cm Umfang abnimmt. Das Klima zeigt scharfe Gegensätze. Die Sommer sind
im südlichen Teile sehr trocken. Die Regenmenge ist gering. Das Pflanzen-
leben hängt von der künstlichen Bewässerung ab. Wir finden Steppen,
Wüsten und Oasen. In den Steppen zwischen dem Kaspischen Meer und
dem Aralsee nomadisieren die Turkmenen, nördlich davon die Kirgisen mit
ihren zahlreichen Herden.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Kuban
Extrahierte Ortsnamen: Europa_— Zentralasien Sibirien Kaukasus Armenien Kaukasus Tiflis Baku Baku Sibirien Iran Kaspischen_Meer
I — 66 —
sich bei anderen Meistern weiter auszubilden und Land und Leute kennen zu lernen. Ohue Zustimmung der Zunft konnte kein Geselle Meister werden. Er mußte das Bürgerrecht in der Stadt besitzen und sein Meisterstück tadellos gemacht haben. Streng hielt die Zuuft auf Zucht und Sitte und wachte darüber, daß nur gute Ware und sorgfältige Arbeit geliefert wurde. Der Handwerkerstand war darum sehr geachtet. Im 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts hatten es viele Meister zu großer Kunstfertigkeit in ihrem Handwerk gebracht. Sie schufen mit Liebe und Hingebung Werke in Holz und Eisen, die wir heute noch bewundern. So arbeitete z. B. der Erzgießer Peter Bischer in Nürnberg nach 1500 mit seinen fünf Söhnen zwölf Jahre lang an dem Sebaldusgrab. Es ist ein hohes, tempelförmiges Gehäuse mit allerlei kunstreichen Figuren, das den silbernen Sarg des heiligen Sebaldus in der Kirche gleichen Namens umschließt.
Aber um die Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt der Verfall des Handwerks. Die Zünfte bestimmten, um das Handwerk vor Überfüllung zu schützen, daß jeder Meister nur einen, ein jüngerer Meister gar keinen Lehrling halten durfte. Fremde durften sich in einer Stadt nicht als Meister niederlassen. So wurden viele begabte und tüchtige Kräfte ferngehalten, und damit hörte dann jedes Streben nach Verbefsernng und Fortschritt auf. Dazu kam noch, daß damals in Deutschland weniger Kapital vorhanden war, einmal weil durch die Silbereinfuhr aus Amerika das Geld entwertet wurde, zum anderen, weil Deutschland vom Welthandel ausgeschlossen war.
. 8. Meistergesang. Als der Minnegesang verklungen war, pflegten die ehrsamen Handwerker Dichtkunst und Gesang. Wenn der Meister abends seine Arbeit beiseite gelegt hatte, dann übte er sich im stillen Kämmerlein in der Nachahmung und im Erfinden künstlicher Gesänge. Meist waren es biblische Geschichten, die er in Reime brachte. Am Sonntage kamen die Meister auf dem Rathause oder in der Kirche zusammen und trugen ihre Lieder vor, denen zahlreiche Zuhörer andächtig lauschten. Der berühmteste Meistersänger war Hans Sachs in Nürnberg, „ein Schuh- machet und Poet dazu".
9. Wehr und Waffen. Jeder Bürger war zum Waffendienst verpflichtet und mußte, wenn die Sturmglocke erschallte, mit seinem Spieße auf dem bestimmten Platze erscheinen (daher Spießbürger). Manche Städte hielten sich auch Stadtknechte oder Söldner.' In Friedenszeiten übten sich die Bürger in den Waffen und veranstalteten Schützenfeste, auf denen sie mit der Armbrust nach einem hölzernen Vogel schossen. Wer am besten traf, wurde Schützenkönig und bekam einen Preis. — Verkündete vorn hohen Warttnrrne der spähende Wächter den Feind, so führte der Stadthauptmann das Bürgerheer aus der Stadt, um die Feld sch lacht zu wagen. Voran ritten die Geschlechter mit dem Stadtbanner, dann folgten die Zünfte: die Schmiede, Metzger, Tuchmacher, Webet, Schuster usw. unter ihren Zunftmeistern. Zuletzt kamen die Söldner. Mußte eine Belagerung ausgehalten werden, dann gab es saute Arbeit; denn die Feinde suchten die Mauer zu zerstören oder zu übersteigen. Sie schoben den Mauerbrecher heran, zogen den an Ketten wagerecht hängenden schweren Balken etwas zurück und stießen ihn dann mit seiner eisernen Spitze gegen die Manet, um eine Bresche zu legen. Oder sic schleuderten mit Wurfmaschinen schwere Steine in die Stadt. Mittlerweile war der hölzerne Belagerungs-
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TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
— 163 — , I
Halske in Berlin die erste elektrische Sttaßeubahn, und heute fährt nicht nur die „Elektrische" in kurzen Zwischenräumen durch die Straßen der Stadt und zu den Nachbarorten, sondern auch Fernbahnen werden elektrisch betrieben.
Der Elektromotor bewegt die gewaltigen Schiffskrane und die Laufkrane in Fabriken. Er hat in Bergwerken, wo er zum Betrieb von Pumpen, Ventilatoren, Bohr- und Fördermaschinen gebraucht wird, die Dampfmaschine verdrängt, weil er gefahrloser arbeitet und die Kraft leicht an die Arbeitsstätte geführt werden kann.
Die größte Bedeutung der Erfindung liegt aber darin, daß sich kleine Motoren von weniger als % Pferdekraft in Werkstätten an Maschinen, die nähen, sägen, hobeln, schneiden, bohren, drehen, hämmern, leicht anbringen lassen. Jederzeit kann der Strom eingeschaltet werden, und die Maschine verrichtet die Arbeit, die sonst die Hand leisten mußte. Dadurch wird das Kleingewerbe den: Großbetriebe gegenüber leistungsfähiger; denn es hat nun auch die billige Ma° schinenkraft, die ihm bis dahin fehlte.
Elektrische Heizung. Eine Glühbirne, die eine Zeitlang geleuchtet hat, ist warm. Der elektrische Strom erzeugt also auch Wärme. Die Beobachtung hat dazu geführt, elektrische Herde und Ofen zu bauen. Die Handhabung ist sehr einfach und sauber, mir bis jetzt noch zu teuer für den allgemeinen Gebrauch. Wer treibt nun aber die Dynamomaschine, die Erzeugerin der elektrischen Kraft? — Oft die Dampfmaschine. Weit billiger aber ist es, wenn man die Wasserfälle im Gebirge und die Abflüsse künstlicher Talsperren durch Turbinen dienstbar machen kann.
Der Funkspruch. Schon längst trat der Fernsprecher dem Fernschreiber ebenbürtig an die Seite. Nun hat man auch für den Fernschreiber den Draht nicht mehr nötig. Der Physiker Herz in Bonn sand, daß sich von einem elektrischen Fuuken rasche elektrische Wellen nach allen Seiten durch den Äther fortpflanzen. Sie können an einer entfernten Stelle durch eine geeignete Vorrichtung aufgefangen werden. Der Italiener Marconi baute nun einen Zeichengeber, der die Wellen ausstrahlt und einen Empfänger, der mit den aufgefangenen Wellen einen Morseschreiber in Tätigkeit setzt. Je nachdem man auf der Gebestation einen oder mehrere Funken erzeugt, werden auf der anderen Station ein Punkt oder eine Punktreihe aufgeschrieben. Das Morse-Abc kann also auch hier benutzt werden. Durch elektrischen Funkspruch sendet man heute ohne Draht Mitteilungen in ungemessene Weiten, in fremde Erdteile, zum einsamen Schiffe auf den: Ozean, zum Flugzeug oben in der Luft.
Die Luftfahrzeuge. Die Flugmaschine und der stolze Luftkreuzer werdeu, ebenso wie das mit Elsenbahngeschwindigkeit dahinsausende Auto durch den Benzinmotor getrieben. Der Gasmotor hat dazu beigetragen, daß sich der Traum der Menschheit, fliegen zu können, endlich erfüllt hat.
Graf Zeppelin, der sich schon zu Beginn des französischen Krieges durch einen kühnen Erkundigungsritt in Feindesland berühmt gemacht hatte, erfand nach jahrelangen Versuchen ein lenkbares Luftschiff, mit dem er 1900 zum ersten Male aufstieg. Groß war in Deutschland die Begeisterung für den mutigen Mann. Als dann ein vielfach verbessertes Fahrzeug iitt Jahre 1908 in der Nähe von Stuttgart, wo es gelandet war, von einem ; löblich ausbrechenden Sturm vernichtet wurde, brachte man eine reiche Zeppelinspende zusammen, und nun konnte der Graf, der trotz aller Mißerfolge niemals Mut und Zuversicht verlor,
ll*
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Bonn Deutschland Stuttgart
1 - 88 —
Bockolt, gewöhnlich Johann von Leyden genannt. Dieser gab sich für einen Propheten aus. Sein Anhang vermehrte sich von Tag zu Tag. Schln ß'ich errichtete er in Münster ein Königreich Zion und kündigte sich als dessen König an. Er führte die Vielweiberei ein und' ließ durch seinen Scharfrichter Knipperdolling viele Unschuldige hinrichten.
Bald aber erschien der Bischof von Münster mit einem Heere und schloß die Stadt ein, die binnen kurzem ausgehungert war und sich ergeben mußte. Johann von Leyden wurde gefmtgeu und ein Jahr lang in mehreren Städten zur Schau ausgestellt, dann aber auf dem Marktplatze in Münster grausam hingerichtet.
6. Zwingli und Calvin*
Fast gleichzeitig mit Luther trat auch in der Schweiz ein Reformator auf: Huld-
reich Zwingli, Pfarrer in Zürich. Wie Tetzel in Deutschland, so trieb damals der
Mönch Samson in der Schweiz den Ablaßhandel in der unverschämtesten Weise. Das
gab Zwingli Veranlassung (1519), öffentlich gegen Ablaß und Fegefeuer, gegen die weltliche Macht des Papstes und den Reichtum der Geistlichkeit aufzutreten. Zwingli schöpfte wie Luther alle seine Erkenntnis nur aus der Bibel selbst und stimmte auch in den meisten Punkten mit ihm überein. In der Lehre vom Abendmahl wichen jedoch die beiden Reformatoren voneinander ab. Während Luther behauptete, es müsse heißen: „Das ist mein Leib", meinte Zwingli, es sei richtiger zu sagen: „Das bedeutet den 1529 Leib." Auf Wuusch Philipps von Hessen kamen Luther und Zwiugli in Marburg (1529) zusammen, um sich über diesen Punkt zu einigen; aber jeder blieb bei seiner Meinung. — Die Lehre Zwinglis breitete sich in der Schweiz immer mehr aus. Die Kantone Schwyz, Uri, Unterwalden, Luzern und Zug aber widersetzten sich der neuen Lehre und verbraunten sogar einige Prediger der zwinglischen Lehre. Bald entstand ein blutiger Kampf zwischen den reformierten und katholischen Kantonen. Bei Kappel kam es zur Schlacht. Die Züricher'erlitten eine Niederlage, und Zwingli selbst, der das Banner der Stadt trug, wurde erschlagen. (1531.) In dem bald darauf folgenden Frieden wurde festgesetzt, daß es jedem Kanton freistehe, feine kirchlichen Angelegenheiten selbst zu ordnen. — Später setzte Johann Calvin in Genf das Werk Zwinglis fort. Seine und Zwinglis Anhänger nennt man Reformierte, während die Anhänger Luthers Lutheraner genannt werden. Die Hauptbekenntnisschrift der Reformierten ist der Heidelberger Katechismus.
7* Karl V\ (15^—1556) und der Scbmalhalditcbe Krieg. (1547*)
1. Stellung zur Reformation. Nach den: Tode Maximilians wurde sein Enkel Karl, Körticj von Spanien, zum Kaiser von Deutschland gewählt. Er war der mächtigste Fürst seiuer Zeit, und in seinem weiten Reiche, das sich auch über eiueu großen Teil Südamerikas erstreckte, ging, wie er selbst sagte, die Sonne nicht unter. Als eifriger Anhänger der katholischen Kirche erklärte er den
1521 deutschen Fürsten auf dem Reichstage zu Worms (S. 82), daß er entschlossen sei, alle seine Reiche, Freuude, Leib und Leben dahin zu verwenden, daß der deutschen Nation die katholische Religion erhalten werde. Weg'en seiuer Kriege mit Frankreich konnte sich der Kaiser jedoch nicht viel um den Fortgang der Reformation kümmern.
2. Reichstag zu Speier. Augsburgijche Konfession. Als die Reformation 1529 aber immer weiter imt sich griff, hielt er 1529 zu Speyer einen Reichstag ab,
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Leyden Johann Johann Zwingli Zwingli Zwingli Luther Zwingli Wuusch_Philipps_von_Hessen Philipps Kappel Zwingli Johann_Calvin Johann Zwinglis_Anhänger Karl_V\ Karl Maximilians Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Zürich Deutschland Marburg Schwyz Unterwalden Luzern Genf Maximilians Spanien Deutschland Worms Frankreich
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fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys