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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 157

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revulution. 157 mit 80,000 Mann in Esthland eingebrochen und belagerte Narwa. Mit 9o00 Mann landete Karl in Liefland, rückte vor Narwa und schlug daselbst das fast zehnfach überlegene Heer der Rüsten (1700). Der König hatte sich so in die Hitze treiben lasten, daß er einen Stiefel im Moraste stecken ließ und im Strumpfe heranstürmte. Unter Kano- nendonner zog der junge Held in die Stadt ein; sein erster Gang war in das Haus des Herrn, um Gott auf den Knien für seinen Sieg zu danken. Peter der Große soll nach dieser Niederlage die prophetischen Worte gesprochen haben: „Ich weiß wohl, daß uns die Schweden noch oft schlagen werden, aber endlich müssen sie uns auch siegen lehren." Auch das sächsische Heer unterlag bei Riga. König August ver- suchte insgeheim und öffentlich den Frieden zu erhalten; allein Karl wies die Unterhandlungen zurück, und nach zwei neuen Siegen über die Sachsen ließ er in Warschau den König August durch den polnischen Reichstag absetzen und den Woiwoden Stanislaus Lesczinski zum Könige ausrufen. August Ii. machte mit Hülfe der Russen Versuche, den pol- nischen Thron wieder zu erlangen, allein Karl besiegte seine Gegner abermals und beschloß, trotz aller Vorstellungen seiner Freunde und dem ausdrücklichen Verbote des deutschen Kaisers, seinen Gegner' in Sachsen anzugreifen. Er führte seinen Vorsatz aus, und als er in der Nähe von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altran- städt (1706), worin er für sich und seine Nachkommen auf den polni- schen Thron verzichtete und dem Bunde mit Rußland entsagte. Aus Karls Rückmarsch nach Polen traf eines Tages eine Ge- sandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen. Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, ge- währte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht auch seinen Uebertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde. Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt, Jngermannland, Liefland und Esthland genommen und am Ausflusse der Newa (1703) den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches, St. Petersburg, gelegt. 100,000 Leibeigene arbeiteten Tag und Nacht u. August n. vou Sachsen. Karl seht den König von Polen ab und zwingt Sachsen zum Frieden. Die schlesi- schen Prote- stanten erhal- ten Karls Beistand. Peter der Große grün- det St. Pe- tersburg 1703.

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 35

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die andern europäischen Völker. Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. 35 schöfen und Synoden vor, daß die Herren das Schindel- oder Strohdach der Kirche nicht abdecken, um damit das eigene Haus zu versorgen, daß sie nicht ihr Heu oder Stroh in der Kirche unterbringen u. s. w. Die Kirchen und die Priester erhielten auch Opfer (oblatio), Ver- gabungen (solche Briefe wurden auf den Altar gelegt), und in den meisten Gegenden Deutschlands verstanden sich die Leute zur Entrichtung des Zehntens an die Bischöfe. Die Bildung der Pfarrherren war, wie schon gesagt, meistens sehr nothdürftig: wo hätten sie auch studieren sollen, und wer hätte für ihren Unterhalt gesorgt? Nach einer späteren Verordnung mußten sie die Psalmen, die Taufgebete und die bei andern hl. Handlungen vorge- schriebenen Gebete aus dem Gedächtnisse hersagen können; sie mußten sich eine Auslegung des Vaterunsers und christlichen Glaubens sowie eine Homilie St. Gregors anschaffen, die ihnen als Predigtmuster dienen sollte; in ihren Predigten sollten sie die christliche Religion nach ihren Hauptsätzen vortragen und erklären. Sie beteten in der Kirche die Tageszeiten; ihr Oberkleid war weiße Leinwand, andeutend, daß sie den Andern durch fleckenlosen Wandel voranleuchten sollten. Jeder Pfarrgenosse mußte in seine Pfarrkirche gehen und es war nicht er- laubt, eine andere zu besuchen. Taufstein und Kanzel standen in der Mitte der Kirche. Viertes Kapitel. Die andern europäischen Völker. Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. Die nordgermanischen oder skandinavischen Stämme stehen um diese Zeit noch im Hintergründe. Kleine dänische Königreiche finden sich auf der jütischen Halbinsel, auf den Inseln zwischen dem Kattegat und dem baltischen Meere, sowie im südlichen Schweden (Holland, Blekingen, Schonen); im eigentlichen Schweden bestehen die König- reiche der Schweden und Gothen (Suealand und Götaland), in Norwegen zahlreiche kleine Staaten unter Häuptlingen oder sogenannten Königen. Die skandinavische Halbinsel ist noch in ihrer weitaus größeren Hälfte von dem finnischen oder tschudischen Stamme der Lappen (Samelads) besetzt, welche aber von den nordgermanischen Stämmen immer weiter gegen Norden gedrängt werden. Finnische Stämme (die eigentlichen Finnen zwischen dem weißen Meere, den beiden Busen des baltischen Meeres und den großen Land- 3*

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 6

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 6 - Mittelmeer, Ocean. — Meerbusen, Bai, Straße, Bucht, Hafen; Ebbe und Fluth. Wirbel, Brandung, Wasserspiegel, Tiefe, Untiefe, Furth. Ufer, Küste, Strand. Alles Meer oder die See zerfällt ebenfalls in fünfhaupt- theile, Meere oder Oceane: 1) der westliche oder atlantische Ocean, 2) das nördliche Eismeer, 3) das südliche Eismeer, 4) der indische Ocean, 5) der östliche Ocean oder das stille Meer. Meere: die Nordsee, das mittelländische, schwarze, chinesi- sche, japanische, indische, persische, arabische Meer, das europäi- sche, ostindische und westindische Jnselmeer. Meerbusen: das weiße Meer, die Ostsee, der bottnische, finnische, biscayische Mehrbusen, das adriatische Meer, der ara- bische, persische, bengalische, obische Meerbusen, die Meerbusen von Siam, Korea, Ochotsk, Guinea, Merico und Calisornien, die Bassins- und Hudsons-Bai. Meerengen: die Dardanellen, die Straßen von Calais, von Gibraltar, von Constantinopel, von Madagaskar, Bab-cl- Mandeb. Hudsons-, Magellans-, Behrings-Straße. Landseen: Ladoga-, Onega-, Wener-, Wetter-, Boden-, Genfer-, Aral-, Ontario-, Huron-, Tschad-, Baikal-, Kaspischer See. Ströme: Wolga, Don, Donau, Po, Tiber, Rhone, Ebro, Tajo, Loire, Seine, Themse, Rhein, Elbe; Euphrat, Tigris, Indus, Ganges, Jenisei, Lena, Ob; Nil, Niger, Senegal, Gam- bia; Amazoncnstrom, Mississippi, Missuri. Alle Erzeugnisse, welche Land und Wasser mit menschlicher Beihülfe oder ohne dieselbe hervorbringen, nennt man Pro- ducte; sie gehören dem Thierreich, dem Pflanzenreich und dem Mineralreich an. Naturproducte, Kunstproducte. Sind sie ein Gegenstand des Handels, so nennt man sie Maaren. Gegenstände des Großhandels sind unter anderen folgende: Getreide, Baumfrüchte, Baumöl, Wein, Kaffee, Thee, Zucker, Gewürze, Holz, Taback, Hanf, Baumwolle. Seide, Pelzwerk, Vieh, Fische, Perlen. Edelsteine, edle und unedle Metalle, Steinkohlen. 8. 3. Nach der Erzählung der heiligen Schrift stammen _ von Adam und Eva alle Menschen ab. Die Verschiedenheit in

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 30

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 30 — das nördliche Eismeer ergießt, reicht Europa am weitesten nach Osten. Gebirge. Der Ural bildet die natürliche Scheidewand zwischen Europa und Asien. Vom Ural aus erstrecken sich in südöstlicher Richtung zwei Landrücken durch die russische Ebene; der nordrussische Landrücken bis zur Weichselmündung, der südrussische Landrücken bis in die Nahe der Donaumündung. Die skandinavischen Gebirge durchziehen die große nördliche Halbinsel. Die höchsten Gebirge sind die Alpen. Sie setzen sich nach Süden in den Apenninen fort, südöstlich im Hämus- gebirge oder Balkan und im Pindus. Durch die Donau sind die Alpen nordöstlich von den Karpathen getrennt, welche durch das schlesische Gebirge mit den böhmischen Gebirgen in Ver- bindung stehen. Nordwestlich sind sie durch die Rhone von dem Jura getrennt, welcher durch die Goldhügel mit den Seven- nen im südwestlichen Frankreich zusammenhängt. Die Pyrenäen trennen Frankreich von der pyrenäischen Halbinsel. Von den britann i schen Gebirgen sind die nördlichen Inselgruppen Fort- setzungen. Der Kaukasus liegt zwischen dem schwarzen und caspischen Meere. Meere. Das weiße Meer ist ein Theil des nördlichen Eismeeres. Theile des atlantischen Oceans: die Ostsee mit dem finnischen, bottnischen und rigaischen Merbusen, das Kattegat, das deutsche Meer oder die Nordsee, der Canal mit der Straße von Calais und der Meerbusen von Biscaya. Theile des Mittelmeeres: die Straße von Gibraltar, das adriatische Meer, der Archipelagus, die Straße der Dar- danellen, die Straße von Constantinopel, zwischen beiden Letzteren das Meer von Marmora, endlich das schwarze Meer mit dem Meerbusen von Aso w. Das mittelländische Meer bildet die größte cingeschlossene Wasscrmasse der Erde, hat keine Ebbe und Fluth und vermittelt den Verkehr der drei Erdthcile, welche die Alte Welt ausmachen. Seen. Der Ladoga- und der Onegasee zwischen dem finnischen Meerbusen und dem weißen Meere, der Wen er- und der Wettersee im südlichen Skandinavien', der Boden- und der Genfersee in den Schweizer Alpen, der Neusiedler- und der Plattensee in Ungarn, der Locarner-, Comcr- und Gardasee in Oberitalicn. Inseln. An der Nordseite Europa's: die britannischen Inseln, nördlich von ihnen die Hebriden, die Orkaden, die fk f\ & + 1 zt r» h t f iía o rt htv £?Avr\i>v-icvnfi’frt

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 31

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 31 — w egisch en, dänischen, deutschen, schwedischen und russischen Inseln. Im Süden Europa's: die Balearen, Elba, Corsica, Sardinien, Sicilien, Malta, Can- dia, die Inseln des Archipelagus. Flüsse. Die Dwina in das weiße Meer; die Düna von der Waldaihöhe, der Mitte des nordrussischen Landrückens, in den Meerbusen von Riga. In die Ostsee: der Niemen oder Memel, die Weichsel, die Oder. In die Nordsee: die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Maas. Die Seine in den Canal; die Loire und die Garonne in den Meerbusen von Biscaya. In der pyrenäischen Halbinsel von Osten nach Westen: der Duero, der Tajo, die Guadiana, der Guadalquivir. In das Mittelmeer: der Ebro, die Rhone, die Tiber; der Po nördlich in das adriatische Meer, die Donau vom Schwarz- wald und der Dnjepr von der Waldaihöhe in das schwarze Meer; der Don in das asowsche Meer. Die Wolga und der Gränzfluß Ural in das caspische Meer. Berge von mehr als 3000 Fuß Höhe: Alpen . . . . Montblanc . . . 14700 F. Pyrenäen . . . Mal adetta . . . 10700 F. Sicilischc Berge . der Vulcan Aetna . 10480f. Apennkncn . . . Gran Sasso . . 9500 F. Pindus .... Olymp .... 6100 F. Niescngebirge . . Schneekoppe . . 4930 F. Isländische Berge der Vulcan Hekla . 4800f. In Italien . . der Vulcan Vesuv . 3500 F. Harz . . . Brocken . . . . 3300 F. Fichtelgebirge . . Schneeberg. . . 3280 F. Gipfel der isländischen Gebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt, im Innern sind sie von Feuer erfüllt. Man zählt aus Island gegen 12 brennende Vulcane. Gebirgsland und Tiefebene, Meeresküste und Binnenland, Norden und Süden veranlassen viele Verschiedenheiten und Ver- änderungen des Klima's. Im Osten ist es kälter, als im Westen. Erzeugnisse. Unter den Südfrüchten ist die Olive die wichtigste. In keinem Erdtheil gibt cs so viel Obst. Der Wein stock kommt bis zum 51° nördl. Br. fort, Getreide in fast ganz Europa. Im Mittlern Europa gedeihen Hopfen und Kartoffeln, Eichen, Buchen, Linden; am weitesten nördlich gibt es nur noch Nadelholz. Europa hat mehr Haust hie re, als die anderen Erdtheile, vorzüglich Pferde und Maulthicre. Der Esel ist am schönsten im Süden,

8. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die andern europäischen Völker. Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. 39 nicht abdecken, um damit das eigene Haus zu versorgen, daß sie nicht ihr Heu oder Stroh in der Kirche unterbringen u. s. w. Die Kirchen und die Priester erhielten auch Opfer (oblatio), Ver- gabungen (solche Briefe wurden auf den Altar gelegt), und in den meisten Gegenden Deutschlands verstanden sich die Leute zur Eutrichtung des Zehntens an die Bischöfe. Die Bildung der Pfarrherren war, wie schon gesagt, meistens sehr nothdürftig: wo hätten sie auch studieren sollen, und wer hätte für ihren Unterhalt gesorgt? Nach einer späteren Verordnung mußten sie die Psalmen, die Taufgebete und die bei andern hl. Handlungen vorge- schriebenen Gebete aus dem Gedächtnisse hersagen können; sie mußten sich eine Auslegung des Vaterunsers und christlichen Glaubens, sowie eine Homilie St. Gregors anschaffen, die ihnen als Predigtmuster dienen sollte; in ihren Predigten sollten sie die christliche Religion nach ihren Hauptsätzen vortragen und erklären. Sie beteten in der Kirche die Tageszeiten; ihr Oberkleid war weiße Leinwand, andeutend, daß sie den Andern durch fleckenlosen Wandel voranleuchten sollten. Jeder Pfarr- genosse mußte in seine Pfarrkirche gehen, und es war nicht erlaubt, eine andere zu besuchen. Taufstein und Kanzel standen in der Mitte der Kirche. Viertes Kapitel. Die andern europäischen Völker. Dänen, Schweden, Norweger, Finnen. Die nordgermanischen oder skandinavischen Stämme stehen um diese Zeit noch im Hintergründe. Kleine dänische Königreiche finden sich auf der jütischen Halbinsel, auf den Inseln zwischen dem Kattegat und dem baltischen Meere, sowie im südlichen Schweden (Halland, Dlekingen, Schonen); im eigentlichen Schweden bestehen die Königreiche der Schwe- den und Gothen (Suealand und Götaland), in Norwegen zahlreiche kleine Staaten unter Häuptlingen oder sogenannten Königen. Die skan- dinavische Halbinsel ist noch in ihrer weitaus größeren Hälfte von dem finnischen oder tschudischen Stamme der Lappen (Samelads) besetzt, welche aber von den nordgermanischen Stämmen immer weiter gegen Norden gedrängt werden. Finnische Stämme (die eigentlichen Finnen zwischen dem weißen Meere, den beiden Busen des baltischen Meeres und den großen Land- seen, Esthen, Tschuden und Woten am baltischen Meere, Wessen, Mu- romen, Mordwinen re. im Norden des heutigen europäischen Rußlands,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 324

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
324 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. Gelde, hatten in der Regel 20,000 Schweizer im Solde, und die „freie" Schweiz wurde für Jahrhunderte die Magd der stolzen Dame Frankreich. Nach dem burgundischen Kriege 1481 nahmen die acht alten Orte die Städte Solothurn und Freiburg in den ewigen Bund auf; dem hl. Einsiedler Nikolaus von der Flühe war es gelungen, die Eifersucht der Hirtenkantone auf die Städte, deren Uebergewicht in dem Bunde durch die Aufnahme von Solothurn und Freiburg entschieden wurde, zu bre- chen, indem er sie auf die Verdienste der beiden Städte um die Eidge- nossenschaft hinwies, andererseits aber vor der Einmischung in „fremder Herren Händel" verwarnte. Zwölftes Kapitel. Entdeckungen und Macht der Portugiesin (1385—1518). Portugal erwehrte sich 1385 durch den Sieg von Albujarotta der kaftilifchen Oberherrschaft, und obwohl es auch seine Thronstreitigkeitcn und Adelörebellionen hatte, schritt es im Ganzen muthig auf dem Wege fort, der ihm durch die Natur angewiesen war. Unter Johann I. (1383 bis 1433) eroberten die Portugiesen (1415) die Stadt Ccuta auf dem afrikanischen Ufer der Meerenge von Gibraltar, den einen Schlüssel der- selben; damals war Ceuta eine große und reiche Handelsstadt und wurde forthin der Stützpunkt der portugiesischen und später der spanischen Unternehmungen gegen die nordafrikanischen Moslemin. Afrikas Küsten waren von nun an das Ziel der portugiesischen Kriege und Fahrten, aber die westlichen Küsten, die der atlantische Ocean bespült, waren nur auf eine sehr kurze Strecke bekannt. Man wußte nicht mehr, daß Phö- nikier unter Pharao Necho den ganzen Erdtheil umschifft hatten, daß der Karthager Hanno tief gegen Süden vorgedrungen und glücklich wie- der zurückgekehrt war; Fabeln über die Sonnenglut, welche hinter dem Aethiopenlande alles Holz verzehre, über die Schrecken des Oceans u. s. w. vertraten die Kenntniß der alten Seefahrer. Prinz Heinrich der Seefahrer (1418—1463). Prinz Heinrich, ein Sohn Königs Johann I., beschäftigte sich viel mit den Wissenschaften; die Astronomie führte ihn zur Geographie, und er faßte den Entschluß, wo möglich das Dunkel aufzuhellen, welches über Afrika und dem südlichen Meer ausgebreitet lag. Seine Wißbegierde stimmte vortrefflich mit dem Interesse Portugals überein und ebenso sehr mit dem Eifer der Nation und seines Zeitalters, den christlichen

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 441

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rußland. 441 der Menschenverlust wurde um so mehr empfunden, als die Bevölkerung des Reichs ohnehin eine dünne ist, und die finanziellen Kräfte waren so abgespannt, daß sie allein schon den Frieden als das einzige Heilmittel rathsam machten. Unter Alerander ruhten daher von 1815 bis 1825 die russischen Waffen und die seit Peter I. traditionelle russische Politik zeigte sich während dieses Decenniums nur dadurch, daß 1824 die Nord- westküste von Amerika zum großen Aergeruisse der Briten und Nord- amerikaner förmlich in Besitz genommen wurde; wie das Augenmerk der russischen Herrscher unverrückt gegen Centralasien schaut, bewies die Ge- schicklichkeit, mit der im gleichen Jahre 7 kirgisische und kalmückische Hor- den sich dem chinesischen Reiche entziehen und zu russischen Schützlingen machen ließen. Für den Ackerbau sorgte der Kaiser, insoweit dies über- haupt ein Fürst thun kann, in dessen Lande die Mehrzahl der Bauern Leibeigene sind. Den Ausfuhrhandel mit den Erzeugnissen des Acker- baues, der Viehzucht, der Jagd, des Fischfangs, des Bergbaues (Hanf, Lein, Talg, Häute, Pelzwerk, Hausenblase, Kaviar, Holz, Theer, Kupfer), beförderte er durch weise Gesetze; die Industrie, die den Bedürfnissen Rußlands bei weitem nicht genügte, versuchte er bereits durch die un- mittelbare Betheiligung des Staats zu heben, indem er z. B. Wollen- tuchfabriken auf Regierungskosten anlegte. Erst 1823 jedoch wurde durch den Finanzminister Kankrin (einen Deutschen aus Hanau) das System der russischen Handelspolitik in seinen Grundzügen aufgestellt, das jetzt vollendet dasteht: Ausschließung jedes fremden Fabrikats, dessen Erzeu- gung in Rußland nur irgendwie möglich ist; Herstellung einer einheimi- schen Industrie nicht allein durch diese Sperre gegen das Ausland, son- dern nöthigenfalls dadurch, daß aus den Leibeigenen Arbeiter für die Fabriken wie Rekruten ausgehoben, gedrillt und eingetheilt werden; Ver- schließung des alten Handelswegs nach Centralasien über Kolchis und das kaspische Meer für alle nichtrussischen Maaren. Dadurch strebte Ruß- land sein ungeheueres Gebiet der Abhängigkeit von fremder Industrie zu entziehen, wie es auch andererseits als eine eigene Welt dastehen und dem, was man in dem andern Europa den Zeitgeist zu nennen pflegt, keine Opfergaben oder Tribute darbringen wollte. Anfangs gehörte Ale- rander selbst der liberalen Richtung an (das beweisen die finnländische und polnische Verfassung, die Manifeste im Kriege von 1812—15 re.), er entzog ihr jedoch bald seine Gunst. Er gründete allerdings 5 Uni- versitäten, 50 Gymnasien, 100 Kreis- und mehrere tausend Volksschulen, aber er ließ den öffentlichen Unterricht streng überwachen und führte eine scharfe Censur ein, Maßregeln, die unter seinem Nachfolger bis zur äußersten Konsequenz ausgebildet wurden, so daß der Umfang des Wis- sens jedem Russen der unteren Stände genau zugemessen ist. Religiö- sen Bewegungen und Differenzen wurde er schon 1816 sehr abhold; in
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