136
Karl's Kriege gegen Frankreich
N.c.t. den Türken nachgebend, bewilligt, nach wiederholten Ausglcich-
1532. versuchen, den ersten Religionsfrieden zu Nürnberg
(keiner seines Glaubens wegen befehdet rc.).
1534. Der Herzog Ulrich von Würtemberg erobert, von
Philipp von Hessen und Franz I. unterstützt, sein Land wieder,
und führt, von Oesterreich belehnt, Luthers Lehre ein.
1535. Die schwärmerischen Wiedertäufer in Münster (Rott-
mann, Matthiesen, Knipperdolling rc.) vertilgt.
Karl segelt mit Andreas Doria nach Afrika gegen den
Seeräuber Haradin Barbarossa, — Goleta und Tunis
erobert, Christen-Sklaven frei; der vertriebene Mulei Hassen
wieder König von Tunis, Goleta dem Kaiser.
1536. Dritter Krieg gegen Franz von Frankreich, der
in Savoien einbricht. Karl's vergebliche Herausforderung an
ihn; Einfall in die Provence, öor Marseille; Rückzug. Waffen-
stillstand zu Nizza 1538. Vertrauliche Zusammenkunft Karl's
mit Franz in Frankreich.
1537. Indessen Erweiterung des schmatkaldischen Bundes, —
schmalkaldische Artikel durch Luther; das Concil zu
Mantua von den Protestanten verworfen. Die Zwinglianer
gleichen sich mit den Lutherischen aus; der König von Däne-
1538. mark Christian Iii., sowie schon sein Vater Friedrich I.
schließt sich der Reformation an.
1541. Karl's verunglückter zweiter Zug nach Algier, während
Ferdinand eben so gegen Soliman nichts ausrichtct.
1542. Vierter Krieg gegen Franz, der sich mit den Türken
verbindet. Karl überall siegreich, dringt in die Champagne
et», Heinrich Vi0. von England in die Picardie (Paris
1544. bedroht), — Frieden zu Crespy (Karl belehnt seinen Sohn
Philipp Ii. mit Mailand rc.).
Der unruhige Herzog Heinrich der i'üngere von Braun-
schweig wird vom schmalkaldischen Bunde bekriegt, gefangen;
aber Moriz, Herzog von Sachsen, im Zwiespalt mit dem
Churfürsten Johann Friedrich, der 1532 dem Johann
nachgefolgt, tritt aus dem schmalkaldischen Bunde. Mehre
Reichstage bleiben für die Religionsvereinigung ohne Erfolg.
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Extrahierte Personennamen: Ulrich_von_Würtemberg Philipp_von_Hessen Philipp Franz_I. Karl Karl Andreas_Doria Haradin_Barbarossa Barbarossa Franz_von_Frankreich Franz Franz Franz Christian_Iii Friedrich_I. Ferdinand Soliman Franz Franz Karl Karl Heinrich_Vi0 Heinrich Karl Karl Philipp_Ii Philipp Heinrich Heinrich Moriz Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nürnberg Oesterreich Luthers Matthiesen Afrika Goleta Tunis Tunis Goleta Savoien Marseille Nizza Frankreich Mantua Algier England Paris Mailand Sachsen
Schmalkaldischer Krieg. Moriz.
157
Das Concil zu Trient wird von den Protestanten ver-n.s.g.
worfen.
Lurher stirbt zu Eisleben unter den immer mehr wachsen-1546.
den Mißhelligkeiten der Stande und des Kaisers, die traurige
Zukunft ahnend.
Karl rüstet sich zum Kriege; versendet drohende Erklä-
rungen ins Reich. Darauf rasche Vereinigung und Rüstung
des schmalkaldischen Bundes. Der Churfürst von Sachsen
und Philipp von Hessen stoßen mit ihren Truppen zu den
oberländischen unter Schärt! in von Burtenbach, von dem
Kaiser in die Acht erklärt.
Schmalkaldischer Krieg 1546 und 47: Unentschlossen
und uneinig, lassen die Verbündeten ihre Vortheile unbenutzt,
und alsbald von dem verstärkten Kaiser zurückgedrängt, lösen
sie ihren Bund auf. Der Churfürst eilt seinem Lande gegen
den eingefallenen Herzog Moriz zu Hilfe, schlägt ihn zurück
und dringt in das Herzogliche ein; aber der Kaiser unterwirft
und züchtigt rasch die oberländischen Städte, und zieht mit
seinem Bruder, mit Moriz und Herzog von Alba gegen Sach-
sen heran. — Der Churfürst wird durch seine Sorglosigkeit
bei Mühlberg (Loch au er Haide) geschlagen, gefangen 1547.
Wittenberger Capitulation, Moriz Churfürst. Auch der
Landgraf Philipp von Hessen unterwirft sich zu Halle,
wird aber ungeachtet der Fürsprache seines Sebwieger-
sohnes Moriz und des Churfürsten Joachims von Branden-
burg gefangen gehalten. Daher entwirft Moriz, während
er das geächtete Magdeburg belagert, und der Kaiser wegen
der Franzosen besorgt ist, den Plan zu seiner Rache und rüstet
sich; er täuscht den Kaiser, nimmt Magdeburg durch geheimen 1551.
Vergleich ein, und bricht plötzlich mit Landgraf Wilhelm von
Hessen und Markgraf Albrecht von Brandenburg in das obere
Deurschland; er erc.bert die Ehrenbürger.klause, überrascht
den Kaiser in Jnspruck, und erzwingt endlich, nach wieder-
holten Unterhandlungen mit Ferdinand, den Passauer Ver-1552.
trag (die Protestanten gleiche Partei im Reiche mit den Ka-
tholischen), — der Churfürst und Landgraf wieder frei.—'
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Schmalkaldischer Moriz Karl Karl Philipp_von_Hessen Philipp Schmalkaldischer Moriz Moriz Moriz_Churfürst Philipp_von_Hessen Philipp Moriz Moriz Wilhelm_von
Hessen Wilhelm Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Ferdinand
138
Neligions frieden. Hugenotten.
N.c.g.
1553.Im folgenden Jahre indessen fällt Moriz bei Sivershau-
sen auf der Lüneburger Haide gegen den Markgrafen Albrecht
von Brandenburg, der das Reich durch Plünderuug und Ver-
wüstung heimgesucht.
1555. Religion sfr iede zu Augsburg mit dem geistlichen
Vorbehalte und königlichen Nebenabschiede.
1556. Karl, durch die Unruhen seines vielseitig bewegten Lebens
an Geist und Körper geschwächt, überträgt zu Brüssel seinem
Sohne Philipp die Regierung der Niederlande und Spaniens*),
legt seine deutsche Krone zu Gunsten seines Bruders nieder,
und begibt sich nach Spanien in sein einsames Gebäude bei
dem Hieronymiten-Kloster St. Iuste in Estremadura, wo er mit
Andachtsübungen rc. beschäftigt, 56 Jahre alt, stirbt 1558.
1558. Ferdinand I. übernimmt zu Frankfurt feierlich die kai-
serliche Regierung; sein Zwiespalt mit Pabst Paul Iv.' Von
jetzt die päbstliche Krönung von keinem Könige mehr nach-
gesucht.
Die Spaltung in der lutherischen Kirche selbst immer
größer; bis endlich, nach dem Tode Melanchthon's 1560**),
zu Naumburg die Augsburger Eonfesston revidirt und von den
1561. Fürsten neu unterschrieben wird.
1562. Das Concil zu Trient bleibt für die Reformation ohne
allen Erfolg, — Einfluß des von Ignaz Loyola, einem
Spanier, gestifteten, von Pabst Paul Iii. 1540 bestätigten
Jesuiten-Ordens.
*) Das burguudisch - österreichische Haus, welches mit Karl I. (V.)
1516 iu Spanien begonnen, dauert fort bis 1700 zum Tode Karls Ii.,
worauf mit Philipp V. das Haus Anjou beginnt, s. die Tabelle.
##) In Frankreich beginnen um diese Zeit (1559) mit Franz H.
die Verfolgungen der Hugonotren, die unter Karl Ix. (seine Mutter
Katharina von Medicis) 1572 im August die Pariser Bluthochzeit
oder Bartholomäusnacht (Vermählung Heinrichs von Bearne, Navarra,
mit des Königs Schwester, Margarethe von Valois) zur Folge haben,
und mit wenigen Unterbrechungen bis unter Heinrich Iv. 1593 fort-
dauern — Edict von Nantes, f. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Moriz Albrecht
von_Brandenburg Albrecht Karl Karl Philipp Philipp Ferdinand_I. Pabst_Paul Ignaz_Loyola Pabst_Paul_Iii Karl_I. Karls Philipp_V. Philipp_V. Franz_H. Franz Karl_Ix Karl Katharina_von_Medicis August Heinrichs_von_Bearne Heinrichs Margarethe_von_Valois Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Estremadura Frankfurt Naumburg Spanien Karls Haus_Anjou Frankreich Navarra Nantes
140
Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N
n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und
Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei-
tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu-
friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der
1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den
kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält
das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli-
1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts-
brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari-
milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg
(1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch
den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des
Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen
in Prag gekrönt worden, stirbt.
1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit,
sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien
nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher-
zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne
(dessen Krönung zu Prag 1617).
Dreißigjähriger Krieg 1618—1648.
1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau
der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster-
grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant-
wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern
Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius
in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn,
Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc.
treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung
weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis.
Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, —
Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt.
1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen,
und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer,
*) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Rudolf Rudolf Roth Friedrich_Iv Friedrich Matthias Matthias Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Fabricius Graf_von_Thurn Paul_von_Rziczan Wilhelm_von_Lobkowitz Wilhelm Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
142
Gustav Adolf. Tilly. Magdeburg.
n.c.g.
1627. das Restitutions-Edict desselben. Maximilian von
Baiern -- Churfürst von der Pfalz; aber Wallenstein,
als Herzog von Meklenburg und Admiral des baltischen Mee-
res , schaltet willkührlich im Reiche mit seinen räuberischen
Truppen, belagert vergebens Stralsund, schenkt Dänemark
einen erträglichen Frieden rc., — wird seiner Würden entsetzt,
1630.Tilly Oberbefehlshaber.
<1) Schwedische Periode, und zwar günstig für
die Schweden 1630—1634.
1630. König Gustav Adolf von Schweden*) landet am 24.
Juni mit seiner kleinen Armee in Pommern, nimmt die Insel
Usedom, vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern und Meck-
lenburg (sein Manifest), schließt, während Tilly mit Pappeu-
1631. heim gegen Magdeburg zieht, ein Bündniß mit Frankreich**)
und dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, erobert Frank-
furt, ertrotzt sich Spandau von dem zögernden Churfürsten
Georg Wilhelm von Brandenburg, vermag aber wegen der
Unentschlossenheit des Churfürsten Joh. Georg von Sachsen
das belagerte Magdeburg (Obrist Dietrich von Falkenberg)
nicht zu retten.
Magdeburg von Tilly erobert, mit Grausamkeit zer-
stört.
*) Die lutherische Reformation war durch Johann Hi. (1568—
1592) zum Theil in Schweden verdrängt worden; aber Sigismund,
der Sohn desselben, der 1587 zugleich den polnischen Thron eingenommen,
wurde wegen seines katholischen Glaubens rc. abgesetzt, und sein Oheim
Karl Ix.,'der ihm folgte (1600-1611 ), schützte den Protestantismu
und führte Krieg mit Polen und Dänema.k; ihm folgt sein Sohn
Gustav Adolf (1611—1632 ), der mit Dänemark 1615 und mit
Rußland 1617 Frieden, und mit Polen 1629 Waffenstillstand schließt,
Wohlstand in sein Reich zurückführt, und an den Schicksalen des Prote-
stantismus nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland den
innigsten Antheil nimmt.
#») Hier war 1610 dem von Ravaillac ermordeten Heinrich Iv.
der schwache Ludwig Xiii. (bis 1643) nachgefolgt, abhängig von dem
herrschsüchtigen Cardinale Richelieu (starb 1642).
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Maximilian_von
Baiern Maximilian Meklenburg Gustav_Adolf_von_Schweden* Gustav Adolf Tilly Wilhelm_V._von_Hessen Wilhelm_V. Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Georg_von_Sachsen Dietrich_von_Falkenberg Tilly Johann_Hi Johann Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Adolf Gustav Adolf Ravaillac Heinrich_Iv Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Cardinale_Richelieu
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Schweden Pommern Pommern Magdeburg Frankreich Spandau Magdeburg Magdeburg Schweden Schweden Deutschland
Josepl/s Nenerungen. Fürstenbund. Revolution. 163
n.c.g.
Aufhebung des Jesuiten - Ordens durch Pabst Clemens 1773.
Xiv.* * **)).
In dem bairischen Erbfolgestreite maßt sich Oester-1777.
reich den Besitz Baierns au, gegen die näheren Ansprüche von
Ehurpfalz. Der König Friedrich, um Hilfe gebeten, rüstet
sich. Nach rmbedeutenden Gefechten — Frieden zu Teschen: 1779.
Oesterreich erhält den Burgauer Kreis, das Uebrige Chur-
pfalz.
Joseph beginnt, nach dem Tode seiner Mutter, seine 1780.
raschen Neuerungen: neue Stolordnnng, Verschenkung der
Bisthümer und Abteien, Aufhebung von 644 Klöstern rc.,
will seine Niederlande als Königreich Burgund gegen Pfalz-
baiern austauschen; allein Friedrich Ii., von dem Herzoge
von Zweibrücken anfgcfordert, widersetzt sich, und veranlaßt
den deutschen Fürstenbund zu Berlin; bald darauf stirbt 1785.
der große Mann 75 Jahre alt; ihm folgt Friedrich Wil-
helm H. (1786-97).
In den Niederlanden (Löwen und Lüttich) brechen 1789.
indessen durch Josephs Neuerungen unruhige Bewegungen aus.
Einfluß der um dieselbe Zeit in Frankreich begonnenen Revo-
lution *).
zum Kriege auf 0 768—1774). Die Russen erobern 1770 die Moldau
und Wallachei, 1771 die Krimm; aber Oesterreich rüstet sich. Daher,
nach dem Plane Katharinas und Friedrich's zur Erhaltung des Gleich-
gewichts die erste Theilung Polens.
*) Um diese Zeit brach der nordamerikanische Krieg gegen England
ans, indem die englischen Colonien in Nordamerika die Besteuerung von
ihrem Mutterlande nicht ertragen wollten. Im 1. 1776 vereinen sich 15
Provinzen, und erklären sich für unabhängig; sie bestehen unter ihrem
Feldherrn Washington blutige Kämpfe, erhalten durch Benjamin
Franklin Hilfe von Frankreich 1780, und werden endlich, nachdem Eng-
land seine Ueberlegenheit zur See gegen Frankreich behauptet, im Frieden
zu Versailles in ihrer Unabhängigkeit anerkannt 1783. Dagegen gewann
um dieselbe Zeit die von Elisabeth schon 1600 gestiftete ostindische Com-
pagnie immer mehr an Bedeutung und Umfang.
**) Die durch Ludwigs Xiv. Kriege entstandene Schuldenlast war
durch die Verschwendungen Ludwigs Xv. über tausend Million Thaler
11*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Joseph Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Wil- Friedrich Benjamin
Franklin Ludwigs Ludwigs_Xv. Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Teschen Oesterreich Burgund Berlin Josephs Frankreich Oesterreich Katharinas Polens England Nordamerika Frankreich Frankreich Versailles Ludwigs_Xiv
Marimilian n, Rudolf Ii. Neligivnsspaltungen. 139
n.ñ.t.
6) Maximilian H., Ferdinands Sohn, erwirbt sich,1562.
nachdem sein Vater in Wien in unermüdeter Thätigkeit gestorben
()564), durch seine Unparteilichkeit allgemeines Vertrauen.
Der Churfürft Friedrich von der Pfalz tritt zu der refor-1566.
mirten Lehre über.
Der Sultan Solimán Ii. bricht mit dem Fürsten Sicg-
mund von Siebenbürgen in Ungarn ein, belagert und erobert
Sigcth (Zriny); sein Nachfolger Selim Ii. schließt Frieden.
Der Herzog Johann Friedrich der Mittlere von Sachsen
als beharrlicher Beschützer des geächteten Grumbach in lebens-
länglicher Gefangenschaft.
Maximilian, im Begriffe, den ihm angetragenen Thron
von Polen in Besitz zu nehmen, stirbt 1576.
7) R ndolf H. täuscht, am spanischen Hofe (Philipps Ii.11576.
erzogen, alle günstige Erwartungen. Parteiungen und Reli-
gionsverfolgungen brechen überall hervor.
Abfall der Niederlande durch Philipps Ii. Unduldsamkeit,
— Inquisition; empörende Grausamkeiten des Statthalters
Herzogs von Alba; seit 1569 allgemeiner Aufstand, — Meer-
Gueusen für die oranische Partei (Egmvnt hingcrichtet).
Wilhelm von Oranien bewirkt die Utrechter Union:1579.
Holland, Seeland, Utrecht, Geldern und Friesland, später
Ober-Assel und Groningen*).
In Oesterreich werden die Evangelischen verfolgt; in der
Pfalz wie in Sachsen ist Spaltung zwischen den Reformirten
und Lutherischen; in Aachen, Köln und Straßburg zwischen
den Katholischen und Protestanten, — Churfürst Gebhard von
Köln ic.**).
Wilhelm wird 1584 ermordet, sein Sohn Moriz setzt den
Kampf glücklich fort; Waffenstillstand 1609; die völlige Anerkennung
der Union erfolgt ini westphälischen Frieden.
**) Auf gleiche Wehe werden damals in England unter Elisabeth
die Katholischen verfolgt, und selbst Maria Stuart, die eifrig katho-
lische Königin von Schottland, Jakobs V Tochter, wird durch Elisabeth,
zu der sie geflohen, nach langjährigem Gefängniß 1587 hingerichtet; —
im folgenden Jahre die unüberwindliche Flotte (Armada) Philipps Ii.
von Spanien vernichtet, s. die Tabelle.
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Extrahierte Personennamen: Marimilian Rudolf_Ii Rudolf Maximilian_H. Maximilian Ferdinands Friedrich Friedrich Johann_Friedrich Johann Friedrich Grumbach Maximilian Maximilian Philipps Philipps Philipps Herzogs_von_Alba Wilhelm Gebhard_von
Köln Wilhelm Moriz Maria_Stuart Maria Jakobs Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Wien Ungarn Sachsen Polen Niederlande Holland Seeland Utrecht Friesland Oesterreich Sachsen Aachen England Schottland Spanien
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein.
kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g.
gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der
böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von
der Pfalz als König von Böhmen gekrönt.
L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625.
Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620.
Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern
darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge
bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried-
rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser-
licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die
reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten
zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621.
Die Unirten aufgelöst.
Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622.
im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem
seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn-
Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst
von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach
Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs,
den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt,
sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu
behaupten.
c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625»
serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von
Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng-
land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls-
haber der protestantisch-pfälzischen Partei.
Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland,
führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626.
Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach-
sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet,
und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst
von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben.
Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei
Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden,
bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian_von_Baiern Maximilian Karl_von_Lichtenstein Karl Friedrich Friedrich Tilly Friedrich_von_Badcn-
Dnrlach Friedrich Christian_Ernst
von_Braun Ernst Friedrichs Jakob_I._von_England Christian_Iv Karl_I. Karl_I. Albrecht_von_Wallen Albrecht Johann_Ernst_von_Sach- Johann Ernst Ernst Christian_Ernst_von_Braunschweig Ernst Christian_von_Dänemark Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Mansfeld Frankfurt Prag Pilsen Holland Mansfeld Holland Friedrichs Ostfriesland Friedland Dessau Mansfeld Ungarn Bosnien Sachsen
148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden.
n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem
Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten
Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu
den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665.
1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und
zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen-
den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr-
1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi-
nands Iii. deutscher Kaiser.
11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv.
gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König
Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und
mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav
von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor
1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der
Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die
Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er
1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi.
schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*),
und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor
auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und
England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans
der andern Seite ***).
*) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und
seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von
Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos-
senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her-
zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656
im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war.
Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu
Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und
Bahus abtreten mußte.
Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628
gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort-
geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's
Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit
1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Karl_Gustav Karl Gustav Wolfgang_von_Neuburg Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ferdinand_Iv Ferdinand Leopold_Erbfolger Leopold Leopold_I. Ludwigs Casimir_von_Polen Karl_Gustav
von_Schweden Karl Gustav Karl_Gustav Karl Gustav Karl_Xi Karl Ludwig Philipp_Iv Philipp Welan Karl_Gustav Karl Gustav Dänemark_Halland Ludwig_Xiii Ludwig Philipp_Iv. Philipp_Iv. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Dorsten Wien Ludwigs_Xiv Brandenburg Polen Kopenhagen Brandenburg Schweden Holstein Kopenhagen Ludwig_Xiv England Spanien Schweden Brandenburg Kopenhagen Spanien England Spanien
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Reichstag von Worms 1521. Seine politischen Be-1521
fchlüsfe: Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellver-
tretung des oft abwesenden Königs, Herstellung des Kammerge-
richts, Kriegsordnung, Reichsmatrikel; die kirchlichen: das
Wormser Edict. Luther, der zweimal vor Kaiser und Reich
aufgetreten war, mit feinem Anhang in die Acht erklärt, aber
auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das
Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift),
kehrt er zum Kmnpf gegen Karlstadts bilderstürmerifchen Unfug
und die Verirrungen der Zwickauer „Propheten" im Frühjahr
1522 nach Wittenberg zurück. "22
b. Die Reichsfürsten und die Reformation: Unter
den Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sach-
sen (1525 — 1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige);
Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen (feit 1526 das
Land protestantisch); die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg
und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt; die Grafen von
Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säcularisierten und von
Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen Albrecht von
Brandenburg. Das Tor g au er (oder Gothaer) Bündniß. Da-1526
gegen außer den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutschland
die Herzöge von Baiern, in Norddeutschland Herzog Georg von
Sachsen.
e. Scheitern der Plane des Adels: Franz von Sickingen
nach einem unglücklichen Einfall in Frankreich als Karls Feldhaupt-
mann gegen diesen verstimmt, ging eigemnächtig vor. Rittertag
zu Landau 1522 unter Theilnahme der rheinischen, fränkischen,
schwäbischen Ritterschaft. Sickingens rechtlose Fehde gegen Kur-
Trier, vielleicht mit der Absicht, das Erzstift zu sücnlarisieren,1522
scheitert an der gut vertheidigten Stadt und der Gegenunternehmung
des Landgrafen Philipp und des Kurfürsten von der Pfalz.
Offensive dieser Fürsten und des Kurfürsten von Trier gegen ,
Sickingen; dessen Tod auf der belagerten Burg Landstuhl. Rache
der Fürsten an der verbündeten Ritterschaft. Bald darauf starb1523
Hutten flüchtig und bettelarm auf der Insel Ufnau im Züricher See.
ä. Die Städte und die Reformation: Namentlich die
reichsfreien oberdeutschen Städte, wie Nürnberg, Straßburg, (förm-
lich erst 1534) Ulm, in Niederdeutschland am frühesten Magdeburg,
dann die drei Hanfastädte Bremen, Hamburg und Lübeck, auch
Braunschweig, Nordhaufen u. a. traten bis 1530 auf die Seite
der Reformation, meist unter heftigen innern Kämpfen der Bürger-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Johann Philipp_der_Großmüthige Philipp Albrecht_von
Brandenburg Albrecht Georg_von
Sachsen Franz_von_Sickingen Franz Karls Philipp Philipp