P h ö n i c i e r.
21
Tyros empor; von seinen Königen ist vorzüglich H iramv.c.t.
durch sein Handclsbündniß mit Salomo bekannt (1000 v. Ch.
G.), und Ith o bal als Vater der Jsebel, der götzendieneri-
schen Gemalin Achab's, sowie Matgenos (Mettinos) als
Vater Pygmalion's und Dido's. — Gegen die fünfjährige
Belagerung Salmanassar's von Assyrien, sowie gegen den
ägyptischen A pries behauptet sich Tyros unbesiegt; aber mit
Sidon und dem jüdischen Zedekia gegen Nebukadnezar 571.
verbunden, wird es nach dreizehnjähriger Belagerung erobert
und zerstört. Darauf bildet sich die Jnselstadt — Ne ntyros,
Babylonien tributbar, bis es mit ganz Phönicien 536 v. Ch»
durch Kyros an Persien übergeht.
Tetramnestos, König von Sidon, und Mapen von 480.
Tyros, Hauptanführcr der persischen Flotte in der Schlacht
bei Salamis.
Sidon unter seinem Könige Tenneö gegen Persien *
empört, wird durch Mentor's Verrath von Artarerres Ochos 350.
eingenommen und zerstört, jedoch bald wieder aufgebaut, den
Persern tribntbar. Darauf Tyros wieder im Vorrange, bis
es nach siebenmonatlicher Belagerung von Alexander dem Gr. 332.
zerstört wird. Phönicien von nun an den macedonischen,
syrischen und ägyptischen Herrschern abwechselnd bis gegen
218 v. Ch. zinsbar, wo es an Syrien völlig übergeht und
endlich mit diesem 64 v. Ch. durch Pompeji den Römern
unterworfen wird.
Die Schifffahrt und der Seehandel der Phönicier, verbunden mit
Seeränberei, dringt in alle Meere hin: in das mittelländische, ägeische,
schwarze, arabische, persische, indische, und durch die Säulen des Herakles
in das atlantische Meer, in die Nord - und Oftsee (auch um Afrika?);
ihre Kolonien sind weithin verbreitet: frühe schon auf Kypros,
Kreta, Rhodos, den Inseln des ägeischen Meeres, den Küften Klein-
asiens, Griechenlands und des schwarzen Meeres, wo sie jedoch allmalig
von den Griechen verdrängt werden; ferner auf Sicilien: Panormus,
Lilybäum ; auf Malta, Sardinien, Korsika (Kittim); auf Spanien:
Tartessos oder Tarschisch, Gadir - Gades, Hispalis — Sevilla,
Karteja rc.; an der Nordknfte Afrika's: Utika, Karthago, Adrumetvm,
die beiden Leptis; an der Westküfte Afrika's: an dreihundert Nieder-
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Sidon Sidon Artarerres_Ochos Alexander Alexander Hispalis_—_Sevilla
Extrahierte Ortsnamen: Assyrien Babylonien Persien Salamis Syrien Pompeji Nord Afrika Kreta Rhodos Griechenlands Sicilien Malta Sardinien Korsika Spanien Karteja Karthago
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fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
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Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
Das Land.
I. Name, Lage, Gestalt.
Griechenland (jemccç, Graecia) der südlichste Theil der illyrischen
oder Hämos- (Balkan-) Halbinsel, der westlichsten unter den drei
südeuropäischen Halbinseln, vom 40. bis 36. Grad nördlicher
Breite sich erstreckend. Die Gestalt des Landes ein mit der Spitze
südlich gekehrtes gleichseitiges Dreieck. Die ganze Halbinsel hat
ihre (150 geographische Meilen) breite Basis in der Hämoskette,
welche wie eine Scheidewand alles südliche Land vom Norden,
den Donauländerw abschließt, nach Süden, auf die See hinweist.
Allgemeiner Charakter des Landes:
1) Auflösung in Halbinseln, Inseln, Landzungen, ungewöhn-
liche Küstenentwickelnng mit zahllosen Hasenbuchten, je mehr nach
Süden, desto reicher und mannigfaltiger. Im Peloponnes auf
3 Hi M. 1 Meile Küste. 2) Theilung des Landes in eine
Menge kleiner Cantone durch die zahlreichen Gebirgszüge.
Die Westfeite geographisch geringer ausgestattet, für die
Geschichte daher ohne höhere Bedeutung: mit Ausnahme zweier
Buchten und des Korinthischen Golfs durch Klippenküsten oder
Lagunen entstellt, einförmig, flach, hafenlos, ungesund. Die
Ostseite, nach dem Aegäischen Meer und Vorderasien hingekehrt,
die bevorzugte: regelmäßige Gebirgsgliederung Hand in Hand
mit der reichen Küstenbildung, anbaufähige Flnßthäler, Ebenen,
zur Stüdtegründung und Seefahrt geschaffen. Alle griechischen
Hauptstaaten liegen auf dieser Seite, dem Schauplatz der
Geschichte; Berührungen mit den westasiatischen Küstenländern,
der anderen Seite des Aegäischen Meeres. Die Inseln dieses
Meeres sind nur Fortsetzungen der orientalischen Gebirgszüge,
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Das Land.
1. Name, Lage, Grenzen, Eintheilung.
Italien (Italia, Rinderland) bezeichnete ursprünglich nur
einen Theil der südlichen Halbinsel, später die ganze eigentliche
Halbinsel bis zum Maera und Rubicon, nachdem diese durch die
römische Herrschaft auch politisch zusammengefaßt war, zuletzt
unter Augustus auch noch das oberitalische Tiefland bis zu den
Alpen.
Italien, die mittlere unter den drei südeuropäischen Halb-
inseln, liegt zwischen dem 36. und 46. Grade nördlicher Breite.
Der nördliche verhältnißmäßig breite Theil schiebt sich in den
europäischen Continent ein, während sich die eigentliche Halbinsel
lang hin mitten ins mittelländische Meer ausstreckt; durch den
tarentinischen Busen im Süden in zwei kleinere Halbinseln ge-
spalten, wovon sich die eine nach So., die andere längere nach
S. zieht, nimmt sie eine Gestalt cm, die man wohl mit einem
Stiefel verglichen hat.
Die italische Halbinsel gewinnt ihre Gestalt durch den
Apennin, der sie der Länge nach durchzieht und in eine west-
liche und östliche Hälfte theilt. Derselbe schließt im Quellgebiet
des Tanaro mit dem Col di Tenda an die Westalpen an, streicht
dicht an der ligurischen Küste vorbei bis an das adriatische Meer
und an dessen Küste hinab, erreicht in den die wilde Abruzzen-
landschaft umschließenden Ketten (Graie Sasso o. 9000' hoch) seine
höchste Erhebung, zieht sich im Quellgebiet des Bulturnus von
der Ostküste mehr ins Land zurück uitb nimmt, die apulische
Ebene freilassend, die südliche Landzunge ein.
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8
die Brücke von und nach Vorderasien; — Kykladen, Sporaden.
Kreta schließt das bunte Jnselmeer wie ein Querriegel nach
Süden ab.
Ii. Grenzen, Gliederung des Landes durch Gebirge, Flüsse
und Meerestheile.
Ueberall stark ausgeprägte Naturgrenzen; von drei Seiten
Meer; im Norden gegen Jllyrien und Makedonien die mächtige
Scheidewand der K er au nischen und Kambuni scheu Berg-'
kette; der (9160' hohe /.lay.qog '"Olv^noq) Olympos als Grenz-
wächter. Griechenland eine Welt für sich.
Die Griechische Halbinsel gliedert sich durch das Zusammen-
wirken von Meer und Gebirge wieder in drei peninsulare Bil-
dungen, deren südliche fast zur Insel wird: Nord-, Mittel-
(Hellas) und Süd-Griechenland (Peloponnes). Den Meeres-
einschnitten des Malischen und Ambrakischen, des Korinthischen
und Saronischen Busens entspricht genau die Formation der Ge-
birge, namentlich auf der Ostseite.
a. Nord-Griechenland: Der Lakmon die Wurzel aller
griechischen Gebirge. Quellpunkt der 4 größten griechischen Flüsse.
Seine südliche Fortsetzung der Pindos zwischen Thessalien und
Epiros, der Rückgrat des Landes. Der Ty mph restos Gebirgs-
knoten, von ihm östlich der Othry s und deroeta, die Scheide-
wand gegen Ost-Hellas, mit dem Thermopylenpaß; zwischen den
letzteren das S per che ios -Thal. Der Haupttheil Thessaliens
eine fast geschlossene Tiefebene, vom Peneios durchflossen, von
Pelion und Ossa, Pindos und Othrys umgeben, das Eng-
thal Tempe (xa Tsfxnrj) nebst dempagasäischen Golf die einzige
Oeffnüng des Landes. Die Westseite, Epiros C'hncioog) steht
durch das Acheloos-Thal mit West-Hellas in Verbindung.
b. Mitte l-Griechenland (die awe/^g reuáq im engeren
Sinne) zerfällt in zwei ungleiche Hälften: die westliche, ein wüstes
halbbarbarisches Hochland durch den unwegsamen Korax von
der östlichen Culturseite getrennt. Das Stammgebirge von Ost-
Hellas der heilig gehaltene Parnassos mit der Umschau über
fast ganz Hellas und die beiden Meere (7500' hoch); seine süd-
östlichen Fortsetzungen der Helikon und Kithae ron; dieser
mit dem Parnés die Grundlinie des Dreiecks von Attika. Vom
Parnassos kommt der Ke p hi sos.
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Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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— 14 —
Die „große Salzflut", der Weltocean, ist ein Ganzes, um-
schließt aber in den unregelmäßigsten Grenzen die zahlreichen großen
und kleinen Teile des Festlandes.
Man unterscheidet zunächst drei große zusammenhängende Land-
massen oder Kontinente, nämlich:
I. Ostfeste der „Alten Welt" •— fast ganz auf der östlichen
Halbkugel gelegen,
Ii. Kontinent der „Neuen Welt" — auf der westlichen Halbkugel,
Iii. Kontinent der „Neuesten Welt" (oder Neuhollaud) im
Süden der Osthemisphäre.
Hauptsächlich durch diese Erdfesten wird das Weltmeer in fünf
große Becken geschieden, die folgende Namen tragen:
1. Großer oder „Stiller" Oeean (zwischen Ostküste der „Alten"
und Westküste der „Neuen Welt") — ca. 176 Millionen qkm groß.
2. Atlantischer Oceau (zwischen Westküste der „Alten" und Ost-
küste der „Neuen Welt") — ca. 90 Millionen qkm groß.
3. Indischer Oeean (zwischen Südasien, Ostafrika und Nen-
Holland) — mit ca. 74 Millionen qkm.
4. Nördliches Eismeer (umschlossen vom nördlichen Polarkreis
und dem Norden der „Neuen" und der „Alten Welt") — mit fast
13 Millionen qkm.
5. Südliches Eismeer (innerhalb des südlichen Polarkreises :c.)
mit ungefähr 14 Millionen qkm.
Der Flächenraum aller Meere zusammengenommen beläuft sich
auf ca. 374 000 000 qkm — etwa 6 790 000 j J Meilen.
Auch die Festländer der Erde hat man in fünf große Teile,
sogenannte „Erdteile", unterschieden. Sie heißen:
1. Asien — mit fast 45 Millionen qkm, ]
2. Afrika — mit fast 30 Millionen qkm, j
3. Europa — mit über 9v2 Millionen qkm, J " e e
4. Amerika — mit 39 Millionen qkm,
5. Australien und Polynesien — mit ca. 9 Millionen qkm.
Alle Festländer zusammengenommen bedecken einen Raum von
ungefähr 135^/z Millionen qkm — etwa 2 460 000 □ Meilen.
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Extrahierte Ortsnamen: Weltocean Ostafrika Holland Asien Afrika Europa Amerika Polynesien
— 28 —
immer mehr ab; sie ist am größten (3800 km) zwischen dem Kap
Matapan (Bild 6) und dem Nordkap auf Magerö, dem nördlichsten
Punkte (71^ rtördl. Br. und 26° östl. L.) des Erdteils.
Die Hauptmasse Europas bildet ein rechtwinkliges Dreieck,
dessen rechter Winkel am Nordende des Kaspischen Meeres liegt,
während die beiden andern Ecken durch den innersten Teil des
Golfes von Biscäya und das Nordende des Ural bezeichnet sind.
Auf diesen Rumpf entfallen 2/3l auf die Glieder 1/3 des Flächen-
Bild 6. Das Kap Matapan.
inhaltes: Rumpf und Glieder verhalten sich demnach 2 : 1 (bei
Asien 3 : 1, Amerika 12 : 1, Afrika 47 : 1). Europa ist also der
gegliedertste Erdteil; es hat die größte Küstenentwick-
lung.
An den Seeseiten des Dreiecks liegen zahlreiche Meeresteile,
Halbinseln und Inseln.
A. Meere und Meere-steile.
Die Nordgrenze Europas bildet das Nördliche Eismeer
mit dem Karischen und Weißen Meere.
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Extrahierte Ortsnamen: Kap
Matapan Nordkap Europas Kaspischen_Meeres Biscäya Asien Amerika Afrika Europa Europas
— 30 —
C. Inseln.
Im Nördli chen Eismeere liegen: 1. die langgestreckte
Doppelinsel Nowaja Semlja, 2. die Inselgruppe Franz Joseph-Land.
3. die Inselgruppe Spitzbergen und 4. der Losot-Archipel; im
Atlantischen Ocean: 1. das vulkanische Island, 2. die Färöer
(Schafinseln), 3. die Shetland-Jnseln, 4. die Orkney-Jnseln, 5. die
äußern und innern Hebriden, 6. Großbritannien und Irland,
7. die Kanal- oder Normannischen Inseln, 8. die Friesischen Inseln,
9. die Dänischen Inseln und 10. die zerstreuten Ostsee-Inseln; im
Mittelmeere: 1. die Pityusen (Fichten-) und Balearen (Schleuder-
inseln), 2. Corsica, 3. Sardinien, 4. Sicilien, 5. die Maltagruppe,
6. die Jonischen Inseln, 7. die Dalmatischen Inseln, 8. Kreta und
9. die Inseln des Ägäischen Meeres.
Die Inseln machen den 16. Teil des Flächeninhaltes von
Europa aus; sie liegen meist in der Nähe des Festlandes und siud
fast sämtlich durch Abgliederung von demselben entstanden (kouti-
nentale oder Abgliederungs-Jnseln).
Ii. Senkrechte Gliederung. Europas Bodengestaltung zeigt
eine große Mannigfaltigkeit. Während die Glieder meist von
Gebirgen und Hochlandsmassen ausgefüllt sind, ist der Rumpf
größtenteils Tiefland. Eine Linie von der Westfälischen Pforte
zur Mündung des Dnjestr trennt vom europäischen Dreieck ein süd-
westliches kleines Gebirgsdreieck ab.
A. Hieftand.
Das Tiefland, fast 2/3 der Gesamtfläche, füllt als russische
Tiefebene den Osten Europas aus, wird nach Westen zu schmäler
und umzieht als deutsch-französische Tiefebene den Nordwest-
rand des Gebirgsdreiecks bis an die Pyrenäen.
B. Kochtand.
Der südwestliche Teil Europas ist überwiegend Gebirgs-
land. Die Gebirge streichen wie in Asien meist von Westen nach
Osten; so besonders die Pyrenäen, die Alpen und der Balkan,
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Extrahierte Personennamen: Franz_Joseph-Land Franz Corsica Kreta
Extrahierte Ortsnamen: Spitzbergen Island Irland Sardinien Sicilien Europa Europas Westfälischen Europas Europas Asien Balkan