Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Erdkunde - S. 102

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 102 — die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder- nisse des gebirgigen Bodens überwindend. V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch- schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst- bewohnten Gegenden Europas. b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver- schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden, Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener (im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau- bünden). c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote- stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der Ebene und im Jura. ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl- reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch- schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische Hochschule. e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize- rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan- tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein- samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-

4. Erdkunde - S. 103

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 103 — rat (den Vertretern der Kantone) besteht, hat die gesetzgebende, der Bundesrat die vollziehende oder Regierungsgewalt. An der Spitze des letztern steht der immer nur auf ein Jahr gewählte Bundespräsident. Sitz der Regierung ist Bern. — Die Schweiz hat kein stehendes Heer; jeder waffenfähige Schweizer ist vom 20. bis 44. Jahr militärpflichtig und wird in bestimmten Zeitabschnitten einige Wochen im Soldatendienste geübt. A. Die 18 deutschen Kantone: 1. St. Gallen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 35 000 E. ist besonders durch Baumwollindustrie hervorragend. Die Abtei des hl. Gallus war im Mittelalter ein Hanptsitz der Wissenschaft. Be- rühmte Bibliothek. — Am Bodensee Rorschach, bedeutender Handels- Platz und Getreidemarkt. — Rapperswyl, Hafenplatz am Züricher- fee. — Pfävers, berühmtes Bad in der großartigen Taminaschlucht, am Ausgange derselben Bad Ragaz. 2. und 3. Appenzell zerfällt in zwei Halbkantone: a) das südliche (katholische) Appenzell Inner-Rhoden mit dem Hauptorte Appenzell; b) das nördliche (protestantische) Appenzell Außer- Rhoden, dessen dichte Bevölkerung hauptsächlich Stickerei- und Baum- Wollweberei betreibt. Hauptort: Herisan (15 000 E.). 4. Thurgau. Hauptort Frauenfeld. — Am Bodensee der Hafenplatz Romanshorn. 5. Schaffhausen, fast ganz von Baden eingeschlossen. Die altertümliche Hauptstadt Schaffhausen mit 13 000 E. liegt unweit des bekannten Rheinfalles. 6. Zürich. Die am Ausfluß der Limmat aus dem See schön ge- legene Hauptstadt Zürich (mit den einverleibten Vororten 162000 E.) ist Mittelpunkt der schweizerischen Seidenfabrikation, anch ein wichtiger Handelsplatz. Universität und technische Hochschule. — Winter- thnr (23 000 E.) hat großartige Maschinenfabrikation und Baum- Wollweberei. 7. Aargau mit dem Hauptorte Aarau (7000 E.). — Bei Baden altberühmte warme Bäder. — Unfern der Aare die Rninen der Habs bürg.

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 191

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Silber, Blei, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. Sehr lebhaft ist der Verkehr mit China. Die wichtigsten Handelsplätze sind: Irkutsk (51 000 E.) und Kjachta gegenüber der chinesischen Stadt Mai- matschin; ferner: Tomsk (52 000 E.) mit einer Universität, Tobolsk am Jrtisch (20 000 E.), Hauptort für Pelzhandel. — Wladiwostok (30 000 E.) am Japanischen Meer ist ein wich- tiger Seehandelsplatz. Als Endpunkt der bald vollendeten über 7500 km langen sibirischen Eisenbahn, welche Europa mit Ostasien verbindet, wird die Stadt eine große Bedeutung gewinnen. Afrika. I. Wagerechte Gliederung. Afrika hat einen Flnchenraum von 29 818 000 qkm, nimmt also seiner Größe nach unter den fünf Erdteilen die dritte Stelle ein. Im Norden hängt Afrika durch die — nunmehr durchstochene — Landenge von Snes (Bild 65) mit Asien zusammen; außerdem ist es ganz vom Meere nmgeben. Trotzdem hat Afrika unter allen Erdteilen die geringste Küstengliederung. Von Meeresteilen sind nur der Golf von Guinea im Westen, sowie die Große und Kleine Syrte im Norden zu nennen. — Das Somali-Land — die 'Ostspitze des Erdteiles — ist die einzige Halbinsel. — Un- bedeutend ist auch die I n s e l b i l d n n g. Im Atlantischen O c e a n liegen: 1. Die Azoren, 2. Madeira (beide von den Portugiesen zu Europa gerechnet), 3. die kanarischen Inseln, 4. die Kapverdischen Inseln (Inseln des Grünen Vorgebirges), 6. vier kleine Inseln im Golf von Guinea, 6. Ascension, 7. St. Helena. — Im In- dischen Ocean: 1. Die große Insel Madagaskar, 2. die kleinen Gruppen der Mascarenen, der Amiranten, Seychellen, Comoren und Sausibarinseln. — Im Norden und Süden Afrikas fehlt die Jnselbilduug vollständig. Ii. Senkrechte Gliederung. Das Innere Afrikas war jähr- hundertelang fast ganz unbekannt. Die Erforschung wurde durch

8. Erdkunde - S. 31

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 31 — welche die Grundlinie des Gebirgsdreiecks bilden und die drei süd- lichen, von Gebirgen erfüllten Hauptglieder vom Rumpfe abtrennen. Um die Alpen, die in einem 1100 km langen Bogen vom Mittel- meere bis zur ungarischen Tiefebene ziehen, liegen im Halbkreise die französischen und deutschen Mittelgebirge und die Kar- pateu. Die beiden nordwestlichen Hauptglieder bestehen nur auf der Westseite aus Hochland, das sich in beiden ostwärts nach der Meeresküste zu abdacht. Innerhalb des Gebirgslandes liegen mehrere Tiefebenen: 1. die lombardische oder Po-Ebene, 2. die Rhone-Ebene, 3. die oberrheinische Tiefebene, 4. die große und kleine ungarische Tiefebene. Iii. Bewässerung. Europa hat zwar nicht so gewaltige Ströme wie Amerika, Afrika und Asien, aber seine Bewässeruugsver- Hältnisse sind günstig, weil nicht nur der flache Osten, sondern auch die Mitte und der Westen eine Anzahl schiffbarer Flüsse be- sitzen, die das wasserreiche Gebirgsdreieck uach allen Richtungen aussendet. Die Hauptströme unseres Erdteils fließen strahlenförmig von zwei Quellgebieten aus. Auf der breiten Waldaihöhe in Rußland entspringen: die Düna, der Dnjepr und die Wolga, En- ropas größter Strom. Die Alpen sind das Quellgebiet des Rheius, der Rhone, des Po, der Etsch und der wasserreichsten Nebenflüsse der Donau. Übersicht der bedeutenderen Ströme. A. In das Nördliche Eismeer münden: 1. die Petschora, .2. die Dwina. B. In den Atlantischen Ocean, und zwar: a) in die Ostsee: 1. die Newa, 2. die Düna, 3. die Memel oder der Njemen, 4. die Weichsel, 5. die Oder; b) in die Nordsee: 1. die Elbe, 2. die Weser, 3. die Eins, 4. der Rhein, 5. die Schelde, 6. die Themse; c) in den Kanal: die Seine; d) in den Atlantischen Ocean: 1. die Loire, 2. die Garonne (in den Golf von Biscäya), 3. der Duero, 4. der Tajo, 5. der Guadiana, 6. der Gnadalquivir.

9. Erdkunde - S. 156

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 156 — Landes. — Trondhjem (Drontheim, 33 000 E.) war im Mittel- alter die Hauptstadt Norwegens. — Hammerfest mit 2000 E. ist die nördlichste Stadt der Erde. Im Sommer geht die Sonne 2l/2 Monate nicht unter, im Winter ebensolange Zeit nicht auf. Die prächtig geformten Lofoten sind wichtig für den Fischfang (besonders Kabeljau). Osteuropa. Das Kaisertum Rußland. I. Es breitet sich über gauz Osteuropa und Nordasien bis zum Großen Ocean aus. Der Flächeuiuhalt dieses Riesenreiches beträgt über 22 Millionen qkm, d. i. ungefähr 1j6 der gesainten festen Erd- obersläche, und wird bewohnt von 131 Millionen Menschen. Das europäische Rußlaud nimmt vom ganzen Reiche nur den vierten Teil der Fläche ein, und doch umsaßt es allein schon mehr als die Hälfte unseres Erdteils und ist zehnmal so groß als Deutschland. Aas europäische Mußrand hat zwar an vier Meeren Anteil (nämlich?), doch ist es im Verhält- nis zur gewaltigen Flächenausdehuuug sehr wenig gegliedert. Zudem hat das Nördliche Eismeer für den Verkehr nur geringe Bedeutung. An Halbinseln sind zu nennen: Kanin und Kola im Nörd- lichen Eismeer und Krym im Schwarzen Meer. Ganz unbedeutend ist die Jnselbildung; dem Schwarzen Meere fehlt sie vollständig. Ii. Die Bodengestalt Rußlands ist ziemlich einförmig. Es bildet eine ungeheuere Tiefebene, über welche sich nur niedrige Boden- schwellungen erheben. Die bedeutendste derselben, die mittelrussische, zieht von der Waldaihöhe (350 in) südwärts. Im Osten wird die Tiefebene vom Ural begrenzt. Dieser, das längste Gebirge Europas, erstreckt sich vom Nördlichen Eismeer als ein wenig gegliedertes, bis 1700 in hohes Kettengebirge nach Süden. Der mittlere Ural besitzt außerordentlich großen Mineralreichtum. Finnland ist eine mit Seen und Sümpfen bedeckte Hochfläche (das „Land der tausend Seen").

10. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
   bis 10 von 99 weiter»  »»
99 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 99 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 8
5 2
6 6
7 1
8 2
9 0
10 2
11 0
12 3
13 0
14 0
15 2
16 1
17 34
18 1
19 0
20 0
21 1
22 10
23 0
24 6
25 19
26 4
27 19
28 0
29 7
30 1
31 3
32 0
33 0
34 13
35 0
36 2
37 9
38 3
39 1
40 14
41 5
42 3
43 0
44 20
45 7
46 1
47 1
48 1
49 25

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 45
1 16
2 1
3 31
4 35
5 4
6 14
7 45
8 37
9 41
10 1
11 21
12 3
13 7
14 4
15 13
16 48
17 117
18 7
19 18
20 16
21 20
22 1
23 64
24 2
25 3
26 6
27 4
28 17
29 20
30 1
31 1
32 4
33 7
34 39
35 4
36 19
37 9
38 3
39 11
40 14
41 50
42 3
43 33
44 3
45 20
46 9
47 50
48 111
49 20
50 54
51 6
52 11
53 4
54 6
55 0
56 18
57 4
58 176
59 28
60 15
61 34
62 30
63 8
64 7
65 13
66 2
67 4
68 29
69 35
70 42
71 13
72 15
73 22
74 27
75 3
76 29
77 15
78 168
79 12
80 21
81 1
82 16
83 10
84 3
85 4
86 27
87 5
88 1
89 6
90 29
91 2
92 98
93 98
94 30
95 58
96 32
97 38
98 99
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 30
1 26
2 16
3 31
4 6
5 28
6 93
7 158
8 2
9 91
10 7
11 35
12 88
13 23
14 20
15 9
16 82
17 5
18 5
19 40
20 31
21 16
22 7
23 9
24 161
25 16
26 53
27 8
28 33
29 6
30 106
31 33
32 46
33 76
34 119
35 24
36 12
37 6
38 6
39 60
40 323
41 1
42 13
43 23
44 23
45 20
46 26
47 112
48 22
49 85
50 19
51 19
52 33
53 28
54 69
55 135
56 1
57 9
58 50
59 118
60 7
61 19
62 24
63 5
64 20
65 11
66 1
67 252
68 41
69 1
70 6
71 55
72 7
73 114
74 28
75 44
76 27
77 32
78 84
79 32
80 84
81 174
82 6
83 108
84 22
85 7
86 27
87 58
88 66
89 44
90 19
91 43
92 13
93 45
94 8
95 58
96 8
97 15
98 60
99 11
100 58
101 53
102 28
103 63
104 178
105 3
106 11
107 27
108 24
109 167
110 19
111 3
112 6
113 95
114 33
115 15
116 5
117 33
118 2
119 65
120 9
121 29
122 27
123 12
124 99
125 19
126 64
127 101
128 1
129 42
130 9
131 118
132 6
133 43
134 45
135 9
136 136
137 23
138 62
139 31
140 25
141 19
142 32
143 23
144 45
145 19
146 7
147 16
148 121
149 13
150 41
151 21
152 51
153 40
154 9
155 30
156 19
157 11
158 20
159 112
160 92
161 18
162 5
163 1
164 38
165 17
166 25
167 4
168 11
169 9
170 6
171 6
172 17
173 63
174 53
175 134
176 93
177 156
178 50
179 30
180 45
181 3
182 240
183 140
184 148
185 13
186 58
187 14
188 50
189 20
190 1
191 61
192 14
193 340
194 40
195 43
196 23
197 29
198 18
199 22