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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

4. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

5. Erdkunde - S. 296

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 296 - Die große Messe in Aischni-Mowgorod. Unter den großen Jahrmärkten Rußlands ist immer noch die Messe von Nischni-Nowgorod am bedeutendsten. Sie vermittelt und regelt zwischen Europa und dem nördlichen und östlichen Asien einen Verkehr, welcher immer größere Wichtigkeit gewinnt. Früher wurde die Messe weiter abwärts an der Wolga in einem dem hl. Makarius geweihten Kloster gehalten. Als aber im Jahre 1816 der Bazar daselbst niederbrannte, verlegte die Regierung den Markt an die Mündung der Oka in die Wolga nach der Stadt Nischni-Nowgorod, deren Lage sehr günstig ist; denn hier treffen nicht weniger als sieben große Handelsstraßen zusammen; zudem liegt die Stadt auch an der Eisenbahn. 1822 wurde von der russischen Regieruug ein groß- artiger Bazar aus Steinen gebaut, der aus 60 Gebäuden mit mehr als 2500 Verkaufslädeu besteht; aber auch dieser ungeheure Bazar reicht während der Messe nicht für den Handel. Es müssen oft noch über 3000 Holzbuden errichtet werden. Die Messe beginnt am 15. Juli und dauert bis zum 27. August. Das Völkergetümmel, welches während dieser Zeit herrscht, ist unbeschreiblich. Aus Ruß- land allein finden sich mehr als 30 verschiedene Völker zusammen; dazu kommen Geschäftsleute aus fast allen europäischen Staaten. Asiaten scheueu nicht den weiten Weg von Afghanistan und vom Indus her; selbst aus dem östlichen Sibirien kommen Jakuten mit Mammutzähnen, welche sie an der Lenamündung aus dem Eise hervor- gruben. Auch viele Chinesen erscheinen mit Thee, Lackwaren und andern Erzeugnissen des Reiches der Mitte. Der Wert der zum Verkauf ausgestellten Waren beträgt oft über 600 Millionen Mark. Zu den reichsten Buden gehören diejenigen, in welchen Pelzwerk ver- kauft wird. Tritt man in eine solche Bude, so sieht man an den Wänden einige unscheinbare Kisten und einige in Matten gehüllte Ballen, auf denen die Verkäufer plaudernd sitzen. Aber der Sitz des einen ist eine Kiste voll schwarzer Fuchsbälge, welche über 300 000 Mark wert sind; der andere hat vielleicht einen noch kost- barern Sitz. Hier wird nur im großen verkauft, und werden be-

6. Erdkunde - S. 156

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 156 — Landes. — Trondhjem (Drontheim, 33 000 E.) war im Mittel- alter die Hauptstadt Norwegens. — Hammerfest mit 2000 E. ist die nördlichste Stadt der Erde. Im Sommer geht die Sonne 2l/2 Monate nicht unter, im Winter ebensolange Zeit nicht auf. Die prächtig geformten Lofoten sind wichtig für den Fischfang (besonders Kabeljau). Osteuropa. Das Kaisertum Rußland. I. Es breitet sich über gauz Osteuropa und Nordasien bis zum Großen Ocean aus. Der Flächeuiuhalt dieses Riesenreiches beträgt über 22 Millionen qkm, d. i. ungefähr 1j6 der gesainten festen Erd- obersläche, und wird bewohnt von 131 Millionen Menschen. Das europäische Rußlaud nimmt vom ganzen Reiche nur den vierten Teil der Fläche ein, und doch umsaßt es allein schon mehr als die Hälfte unseres Erdteils und ist zehnmal so groß als Deutschland. Aas europäische Mußrand hat zwar an vier Meeren Anteil (nämlich?), doch ist es im Verhält- nis zur gewaltigen Flächenausdehuuug sehr wenig gegliedert. Zudem hat das Nördliche Eismeer für den Verkehr nur geringe Bedeutung. An Halbinseln sind zu nennen: Kanin und Kola im Nörd- lichen Eismeer und Krym im Schwarzen Meer. Ganz unbedeutend ist die Jnselbildung; dem Schwarzen Meere fehlt sie vollständig. Ii. Die Bodengestalt Rußlands ist ziemlich einförmig. Es bildet eine ungeheuere Tiefebene, über welche sich nur niedrige Boden- schwellungen erheben. Die bedeutendste derselben, die mittelrussische, zieht von der Waldaihöhe (350 in) südwärts. Im Osten wird die Tiefebene vom Ural begrenzt. Dieser, das längste Gebirge Europas, erstreckt sich vom Nördlichen Eismeer als ein wenig gegliedertes, bis 1700 in hohes Kettengebirge nach Süden. Der mittlere Ural besitzt außerordentlich großen Mineralreichtum. Finnland ist eine mit Seen und Sümpfen bedeckte Hochfläche (das „Land der tausend Seen").

7. Erdkunde - S. 158

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Man unterscheidet drei klimatische Gürtel: 1. Der nördliche Gürtel — vom Eismeer bis etwa zum 58. 0 n. Br. — Im nördlichsten Teile dieses Gürtels ist der Boden infolge der eisigen Kälte fast das ganze Jahr hindurch erstarrt. Die Vegetation beschränkt sich auf wenige Moose und Flechten. Nur einige Arten von Pelztieren beleben die öde Fläche. — Südlich des Polarkreises aber breiten sich unermeßliche Nadel- und Birkenwälder aus, von Büren, Wölfen und Luchsen bewohnt. Auch Getreide- und Flachsbau wird schon betrieben, an der Ostsee sogar mit be- deuteudem Erfolge. Doch dauert der sehr strenge Winter selbst im südlichen Teile dieses Gürtels noch über ein halbes Jahr. Der Hafen von Petersburg z. V. ist durchschnittlich sechs Monate des Jahres zngefroren. 2. Der mittlere Gürtel — ungefähr zwischen dem 58. und 50. 0 n. Br. — ist die Kornkammer Rußlands. Besonders fruchtbar ist die — auch noch nach Südrußland reichende — mittelrussische Bodenschwellung, das „Laud der schwarzen Erde". An Stelle der Nadelwälder treten große Laubwaldungen; vorherrschend ist die Linde. 3. Der südliche Gürtel — südlich des 50.° n. Br. — ist größtenteils Steppe, welche von nomadisierenden Völkern bewohnt wird. Im westlichen Teile dieses Gürtels wird noch sehr ergiebiger Ackerbau betrieben. Als Haustier dient vielfach schon das Kamel. Eine Ausnahme vom Steppengebiet bildet die fruchtreiche, mit ita- lienifchem Himmel beglückte Halbinsel Krym. Hauptbeschäftigung des russischen Volkes ist die Landwirt- schaft. Neben dem Getreidebau ist von großer Wichtigkeit der Hanf- und Flachsbau. Einen Hauptreichtum bilden die Walduugen, welche fast die Hälfte der bebauten Bodenfläche bedecken. — Die russische Viehzucht liefert besonders Pferde, Riudvieh, Schweine und Schafe. Bedeutend ist die Fischerei namentlich in der Wolga und dem Kaspischen Meere (Kaviar, d. i. der eingesalzene Rogen des Stör) und die Bienenzucht. — Der Bergbau ist bei dem großen Reichtum an nutzbaren Mineralien besonders wichtig. Un- erschöpfliche Schätze birgt namentlich der Ural. Hauptsächlich werden

8. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

9. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 113

1874 - Mainz : Kunze
— 113 — schen beiden Meeren. Scheidegebirge mit gefährlichen, schwer zugänglichen Pässen*). Dieses Asyl versprengter Völker (Les- ghier im O-, Tscherkessen im Nw ) jetzt nach langen Gebirgs- kriegen im Besitz der Russen. Die kriegerischen mnhamedanischen Bewohner leben mehr von Viehzucht als von Ackerbau, der den christlichen Georgiern an der Südseite in dem reichen Frucht- lande des Kur (Mittelpunkt Tislis) überlassen.ist. d. Das Gebiet des Eismeeres, der am spärlichsten bewohnte Theil Europas, durch die Dwina halbiert. Die oft- liche Hälfte ganz unwirtlich, die westliche im obern Theile an- bansähig und cnltiviert, und durch von der Dwina ausgehende Kanäle mit dem Mittlern Rußland in Verbindung (Wasserstraße zwischen Moskau und Archangel); jenseits der Tannen- und Fichtenregion erst wieder an der Küste belebt. Wie für die Steppenbewohner am heißen kaspischen Meere, so für die am Eismeere Fischfang ein hauptsächlicher Nahrungs- und Handels- zweig. Mittelpunkt Archangel, vor dem Besitz der Ostsee- küsten zugleich Rußlands Haupthafen. Die reichen Fischtris- ten, Fortsetzung der norwegischen, bis zur südöstlichen Wendung der Küste von Kola. Diese Halbinsel, im No. flache, den Eis- stürmen offene Tundra, westlich vom Kolasjord durch den Wech- sel von Thälern und Anhöhen geschützter und waldiger. Die gesicherten zahlreichen Fjorden, unter denselben klimatischen Verhältnissen wie die norwegischen^). Der übrige Theil des Eismeeres jetzt Object wissenschastlich-nantischer Erforschung. Rußlands außereuropäische Besitzungen: Sibirien nebst deni untern Amurgebiete, die Turanischen Länder und Transkaukasien, schließen sich unmittelbar an das Stammland an; hierdurch werden die Nachtheile der Ungeheuern Entfernun- gen (ohne Verbindung durch fahrbare Meere) einigermaßen ge- hoben. Die Grenzen dieser x/3 des asiatischen Festlandes um- fassenden Gebiete rücken stätig gegen das Innere Hochasiens vor. Dieses weitere Wachsthum, nothwendig zur Entwicklung der in- *) Nur an der kaspischen Seite bleibt ein schmaler Raum für die Pas- sage; die übrigen Wege führen durch die Schluchten des Gebirges. Daher begnügte sich Pompejus mit dem fruchtbaren Strich des Phasis (Rhion), von dem über einen schmalen Tragplatz die große indische Handelsstraße Constantinopels nach dem K ur in die südlichen kaukasischen Stufenlande führte. **) Hierher kommen zur See die Norwegischen Fischer und die Russen aus Archangel; zu Lande die Lappen, und selbst aus Finnland die Karelen in Wanderzügen. Götze, geographische Repetitionen. 8
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