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1. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 38

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
38 — größter Meßort des Reiches, Hauptmesse Juli und August: Austausch der Pro- dukte des Wolgabeckens (Gewebe, Zucker, Salz, Wachs, Pelze und Felle) und der Jndustrieartikel des europäischen Westens gegen die Erzengnisse Sibiriens, Turaus, Persiens, Chinas, Kleinasiens (Thee, Baumwolle, Wolle, Seide, Weine). 5. Kasan, am Ufer der Wolga, Fabrikstadt, wichtiger Mittelpunkt für den europäisch-sibirischen Binnenhandel. Alte Tatarenhauptstadt. Universität. Bergwerkstädte im Uralgebirge: 6. Jekatarinbürg, Oberbergamt für den Ural und Sibirien, in der Nähe Nickel- und Platinerze. 7. Orenburg, Festung am Uralfluß, Ausgangspunkt des Karawanen- Handels nach Jnnerasien; in der Nähe Gold, Knpser, Eisen, Steinsalz. Handels- und Hafenplätze des südrussischen Steppengebietes: 8. Astrachan, Jnselstadt im Wolgadelta, größter Handelsplatz des Süd- osteus, vielsprachig und nationenbunt (Russen, Kalmüken, Tataren, Perser, Armenier), Kriegshafen der kaspischen Flotte. Die „Riesensöhne der Wolga", Stör und Hausen, liefern Kaviar und Hausenblase; Handelsverkehr mit Persien. 9. Sewastopol aus der waldlosen Steppenhalbinsel Krim, das „russische Gibraltar", Kriegshafen. 10. Odessa am schwarzen Meere, zweiter Seehandelsplatz Rußlands, be- sonders in Getreide, Hausen, Talg und Spiritus, Sitz der russischen Dampfschiff- fahrtgefellfchaft; Universität. Östlich davon der Kriegshafen Nikolajew. 11. Kiew (kijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wallfahrts- ort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festnng und Universität, Mittelpunkt der russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniedernng: 12. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festung, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seiden- gewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Woll- Märkte. 13. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küstenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 14. Riga, Festung an derdünamünduug, wichtigster Handelsplatz der Ost- seeproviuzeu, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Hanf, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Eimvohnern viele Deutsche. 15. St. Petersburg an der Newamündung, von Peter dem Großeu (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Wersten für Schiffbau; wetteifert mit *

2. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 36

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 36 — Reiches sehr verschieden und im allgemeinen rauher als unter den gleichen Breiten Westeuropas. Die Unterschiede zwischen Sommer- und Wintertempe- ratnr sind sehr groß, da der mildernde Einfluß des Meeres wegfällt (konti- nentales Klima!). § 31. Erwerbsquellen. Rußland ist eiu Acker baustaat. Das Ge- biet der schwarzen Erde^) und die Ostseeprovinzen liefern trotz mangelhafter Bestellung so reiche Erträge an Korn, Flachs und Hanf, daß Rußland einen großen Teil des übrigen Europa damit versorgen kann. Die Steppenzonen sind das Hauptgebiet der Viehzucht (Pferde und Schafe); die nordrussische Waldzone (im 8. Linden, Eichen und Ulmen, im N. Nadelholz) versieht ganz Rußland mit Werkholz und Waldprodukteu; sie ist außerdem reich an Jagd- und Pelztieren. Die Fischerei wird in den an Stören, Hausen, Lachseu und Forellen reichen Gewässern mit großem Erfolge betrieben. — Der Bergbau liefert dem Staate bedeutende Einkünfte. Der Ural enthält unerschöpfliche Lager an Edelmetallen (Gold, Silber, Platina), nutzbaren Erzen und Erden (Nickel, Blei, Eisen, Kupfer, Graphit), und auch im übrigen Rußland sind Eisen, vorzügliche Steinkohlen (Anthraeit) und Kochsalz (Salzsteppen) reichlich vorhanden. — Die Hauptzweige der russischen Industrie sind die Weberei, Licht- und Seifenfabrikation, Zuckerindustrie und Branntweinbrennerei. — Der Handel leidet durch die Abgeschlossenheit vom Weltmeere und durch die weite Entfernung des Juueru vom Meere; allseitige Kaualverbiuduug der Flüsse und Seen unter einander ermöglicht es jedoch kleineren Fahrzeugen, von einem der vier russischen Meere jedes andere zu erreichen. Das Eisenbahnnetz ist sehr dünn. Dem Binnenhandel dienen seit alten Zeiten große Messen und Welt- Märkte. Die Ausfuhr Rußlands übertrifft die Einfuhr um das Doppelte. Sie besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh), Rohstoffen und Halbfabrikaten der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Ole, Tierhäute, Wald- Produkte) und einigen Jndnstrieerzengnissen (nach Rnssisch-Asien). Die Einfnhv umfaßt alle europäischen Jndnstrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisenwaren, ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Unter den Verkehrsländern Rußlands steht das deutsche Reich au der Spitze^ ihm zunächst Großbritannien, Frankreich und Österreich-Ungarn. Deutsch- laud tauscht besonders russisches Getreide gegeu Fabrikate feiner Groß- industrie ein. J) Die berühmte „Schwarzerde" Rußlands, das Tschernosem, lagert hauptsächlich auf der Ceutralplatte. Diese humusreiche, überaus fruchtbare Bodenschicht erreicht stellenweise 1v2 m Dicke (Mächtigkeit) und verdankt ihre Entstehung der Verwitterung des Felsbodens und der Steppenpflanzen,

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 39

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 39 — Riga in der Ausfuhr von Laudesprodukteu. Universität. Nach der Seeseite durch die starke Jnselfestnng Kronstadt gedeckt. 16. Heising fürs, Hauptstadt Finnlands, Haupthaudelsplatz für die Pro- dukte der finnischen Seenplatte (Werksteine, Holz, Waldprodukte und Fische). Nach der Seeseite durch die Juselfestuug Sweaborg, das „nordische Gibral- tar", gedeckt. 17. Archangelsk an der Dwinamündnng, einziger, 7 Monate vereister Hafen Rußlands am Eismeere; Ausfuhr von Leinsaat, Flachs, Hafer, Wald- Produkten (Holz, Pech, Teer), Thran und Pelzwerk. Deutsche Kolonien in Kutzland. 8 33. Im russischen Reiche leben gegen l1/^ Millionen Deutsche, meist Württemberger und Badenser, welche um 1800 eingewandert sind. Über 300000 leben in mehr als 500 Kolonien in den folgenden Kolonialgebieten beisammen: 1. Kolonien des St. Petersburger Gouvernements (Flußgebiet der Newa und Ufer des finnischen Meerbusens), 2. Wolga-Kolouien (Flußgebiet der mittleren Wolga) und 3. Kolonien Südrußlands (Niederlassungen am schwarzen Meer). Die Kolonisten des Petersburger Gouvernements versorgen die Residenz- bewohner mit Gemüse und vermieten in den Sommermonaten ihre schmucken Häuser als Sommerwohnungen. — Die Ackerbaukolonien an der Wolga in der Nähe von Saratow, etwa 100 Ansiedelungen nebst der Herrnhuter Kolonie Sarepta, gehören zu den bevölkertsten und blühendsten. — Am schwarzen Meere bestehen etwa 190 Ansiedelungen. Außerdem besitzen sehr viele russische Städte eme deutsche Kolonie. — In den letzten Jahren haben viele deutsche Kolonisten Südrnßland verlassen und sind nach Rumänien ausgewandert. 8. Tas Königreich Dänemark. § 34. Modenform und Gewässer. Das dänische Jnselreich um- faßt in Europa: a) das eigentliche Dänemark (Nordhälfte der Halbinsel Jütland und die Inseln Fünen, Seeland, Langeland, Laaland und Bornholm), b) die europäischen Nebenländer (Faröer und Island). Jütland, der nördlichste Ausläufer des germanischen Flachlandes, ist von Schleswig durch die Königsau geschieden. Es enthält: ein Hügelland im 0. und ein Flachland im W. (s. Karte 11 oben). Das Hügelland besteht aus fruchtbarem Lehm- und Marschboden, der hier wie auf den Inseln prächtige Buchenwälder trägt. Das Flachland ent- hält sandigen Heideboden. Die Inseln besitzen flachen oder sanft hügeligen, srnchtbaren Boden; sie bilden eine durch drei Meeresarme unterbrochene

4. Lehrbuch der Geographie - S. 104

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 104 — Die Hälfte der Ausfuhr besteht in Lebensmitteln (Getreide, Mühlenfabrikate, Vieh); außerdem werden exportiert Rohstoffe und Halbfabrikate der Industrie (Metalle, Flachs und Hanf, Öle, Tierhäute, Waldprodukte) und in geringem Maße Judustrieerzeuguisse, besonders nach Russisch-Asien. Die Einfuhr um- faßt alle europäischen Jndustrieartikel, besonders Maschinen, Stahl- und Eisen- waren; ferner Kolonialwaren, Thee, Wein, Wolle und Baumwolle. Deutsch- land tauscht besonders russisches Getreide gegen Fabrikate seiner Großindustrie ein. Hlerfcrffung, Wervobnev und Städte. tz 66. Das europäische Rußland, 10 mal so groß wie das deutsche Reich, umfaßt zwei dnrch Personalunion verbundene Staaten, das Kaiserreich Rußland und das Großfürstentum Finnland (von der Größe des Königreichs Preußen). Rußland ist eine absolute, Finnland eine konstitutionelle Erb- Monarchie. Dem Kaiser oder Zar („Selbstherrscher aller Reußen"), dessen Besehl (Ukas) Gesetzeskraft hat, stehen in weltlichen Angelegenheiten der Reichsrat und der Senat, in geistlichen der heilige Synod beratend und ausführend zur Seite. Obwohl das europäische Rußland doppelt so viel Einwohner wie das deutsche Reich hat, ist es nächst Skandinavien der am dünnsten bevölkerte Staat Europas (Volksdichte 19). Es wird jetzt in Gon- vernements (— Provinzen) eingeteilt, deren jedes mehrere Kreise enthält. Die Bewohner des europäischen Rußland sind größtenteils Slaven (die durch ihren Dialekt unterschiedenen Großrussen [f. Abb. 26], Weißrussen, Klein- russen und die Polen; auch die Kosaken sind seit langer Zeit ein militärisch organisierter Stamm der Russen). Neben den Slaven treten im N. und Nw. Finnen, Litauer und Deutsche, im Sw. Rumäuier und im 8. Ange- hörige des türkischen und mongolischen Stammes auf (Kirgisen, Tataren, Kalmüken). Im ganzen Reiche zerstreut lebeu mehrere Millionen Juden. Diese sowie die Deutscheu sind jetzt vielfacher Bedrückung ausgesetzt. — Die herrschende Staatskirche ist die griechisch-orthodoxe; die Polen sind römisch-katholisch. In der Volksbildung steht Rußland sehr hinter dem europäischen Westen zurück. Handels- und Industriestädte auf der Centralplatte: 1. Moskau*), ehemalige Hauptstadt des russischen Reiches, ausgezeichnet durch Pracht und Reichtum, Mittelpunkt des russischen Binnenhandels mit großen Messeu; durch große Kohlenlager der Umgegend zu bedeutender Fabrik- *) Moskau, das „Rom der russisch-griechischen Kirche, die Stadt des Glockengeläuts und der Klöster", liegt auf den hohen Ufern der Moskwa (zur Oka, Nebenfluß der Wolga). In der Mitte erhebt sich die Citadelle (= kleine Festung) mit dem Residenzschlosse (Kreml) der Zaren. Die Stadt hat viele Holzhäuser. — Einzug Napoleons und Brand (14. 9. 1812).

5. Lehrbuch der Geographie - S. 106

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
- 106 — 15. Berditschew, bedeutender Binnenhandelsplatz für Getreide und Vieh. 16. Kiew (fijeff) am Dnjepr, eine der heiligen Städte Rußlands, Wall- fahrtsort mit zahlreichen Kirchen und Klöstern, Festung und Universität, Mittel- Punkt der 'russischen Zuckerindustrie. Lederfabriken. Städte der Weichsel- und Pripetniederung: 17. Brest-Litowsk, starke Festung am Bug. 18. Warschau, ehemalige Hauptstadt des Königreichs Polen, Festuug, eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Reiches (Metallwaren, Woll- und Seidengewebe, Fabrikation von Bier, Branntwein und Zucker). Getreide- und Wollmärkte. 19. Lodz, das „polnische Manchester", bedeutendster Fabrikort Polens, besonders in Textilindustrie. Küftenstädte der russischen und finnischen Seenplatte: 20. Libau, bedeutender Ausfuhrhafen für dieselben Landesprodukte wie die folgende Stadt. 21. Riga, Festung an der Dünamündung, wichtigster Handelsplatz der Ostseeprovinzen, besonders für landwirtschaftliche Produkte (Getreide, Flachs, Haus, Hanfsamen, Leinsamen und Leinöl, Holz, Felle, Häute); unter den Ein- wohnern viele Deutsche. 22. Dorpat (russisch Jurjew) mit bedeutendem Binnenhandel, Flachs- und Hanfbau, Universität. 23. St. Petersburg au der Newamündung, von Peter dem Großen (1703) gegründet, Haupt- und Residenzstadt des Reiches, Mittelpunkt des gewerblichen, kaufmännischen und geistigen Lebens. Werften für Schiffsbau; wetteifert mit Riga in der Aussuhr von Landesprodukten. Universität. Nach der Seeseite durch die starke Juselsestung Kronstadt gedeckt. 24. Helsingsors, Hauptstadt Finnlands, Haupthandelsplatz für die Produkte der finnischen Seenplatte (Werksteine, Holz, Waldprodukte und Fifche). Nach der Seeseite durch die Juselsestung Sweaborg, das „nordische Gibraltar", gedeckt. 25. Archangelsk*) an der Dwinamündung, einziger, 7 Monate vereister Hafen Rußlands am Eismeere; Ausfuhr von Leinsaat, Flachs, Hafer, Waldpro- dnkten (Holz, Pech, Teer,) Thrau und Pelzwerk. Deutsche Kolonien in Hlußlcrnd. § 67. Im russischen Reiche leben gegen 11/% Millionen Deutsche, meist Württemberger und Badenser, welche um 1800 eingewandert sind. Über 300000 leben in mehr als 500 Kolonien in den folgenden Kolonialgebieten beisammen: *) Im Jahre 1553 von Engländern angelegt.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 164

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 164 — hier so viel Getreide, daß bedeutende Mengen zur Ausfuhr gelangen. Vieh- zncht und Bienenzucht in den Steppen, Jagd im Waldgebiet und Fischfang in den Strömen liefern den Lebensunterhalt der nicht ackerbauenden Be- völkernng. Die Gewinnung von Holz ans den Wäldern und die Verfertigung von Holzwaren bilden den Anfang der Industrie. Der Handel beschränkt sich auf die Ausfuhr von Getreide, Holz und sibirischem Elfenbein (Mammut- zähue) und die Einfuhr von Jndustrieerzengnifsen. Die große sibirische Eisen- bahn wird den ganzen Süden der Landschaft durchqueren. Stcrclten, Wen>ohner und Städte. § 123. Das westsibirische Flachland umfaßt die beiden Gouvernements Tobolsk und Tomsk (Westsibirien) und einen Teil des Gouvernements Jenisseisk (zu Ostsibirien, s. § 119). Wie im Berglande, so besteht auch hier die Bevölkerung aus eiuge- wanderten Russen im 8. und nordasiatischen Naturvölkern im N.; zu den letzteren gehören die Wogulen (am Ural), die Samojeden, Ostjaken und Tnngnsen. Handels- und Industriestädte des Steppengebiets: 22. Tjumen, Endstation der von Perm über den Ural führenden Bahn- linie, fchöne Stadt mit Holzindustrie und blühendem Handel. 23. Tobolsk an der Mündung des Tobol in den Jrtisch, mit bedeutender Industrie, Stapelplatz für Pelzwerk und Handelsstadt für Leder, Talg und Spiritus. Städte im Vorlande der nordwestlichen Umwallung Centralasiens: 24. Barnaul am linken Ufer des Ob, Hauptstadt des altaischeu Minen- bezirks, Sitz des Oberbergamts und einer Bergbanschnle. 25. Tomsk am Tom unweit des Ob, zweitgrößte und reichste Stadt Sibiriens, mit großen Bazars, Banken und einer Universität. 26. Krasnojarsk am Jenissei, eine Hauptstation der großen sibirischen Handelsstraße und der geplanten Eisenbahnlinie, in sehr fruchtbarer Um- gebung gelegen. B. Das kuranische Tiefland. Wodenform und Gewisser. § 124. Tnran, der südliche Abschnitt der westasiatischen Flachland- schast, umfaßt das flache Becken, das sich in weitem Umkreise um den Aralsee nach W. bis zum kaspischen Meer, nach 8. bis zu den nordirauischen Randge- birgen und nach 0. bis zur Pamir und zum Tienschan ausbreitet. Es enthält die größte Depressions der Erdoberfläche, das kafpische Meer nebst der nördlich *) Unter Depression oder Erdsenke versteht man eine Stelle der Erdoberflüche, welche tieser als der Meeresspiegel liegt.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 172

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 172 — Petroleum^), Steinsalz und Manganerz, welches in England und Amerika zur Erzeugung eines ausgezeichneten Stahles verwandt wird. Die Industrie um- faßt bisher nur die Fabrikation von gereinigtem Naphtha, Schmieröl, Schwefel- säure und anderen Drognen. Von großer Wichtigkeit für deu Handel ist die Eisenbahn, welche südlich vom Kaukasus das schwarze mit dem kaspischen Meere verbindet. Mit ihrer Hülfe gelangen Petroleum, Steinsalz, Mangan- erze, Wolle, Krapp zur Ausfuhr. Staaten, Wewcgne^ und Städte. Z 135. Politisch umfaßt die Landschaft die russische Statthalterschaft Kaukasien, zu der auch der russische Anteil des armenischen Hochlandes gehört. Der Kamm des Kaukasus scheidet die Statthalterschaft iu die Bezirke Ciskaukasieu und Transkankafien, von denen der erstere häufig auch zu Europa gerechnet wird. Die etwa 8 Mill. Menschen starke Bevölkerung^) des Deutschland au Größe wenig nachstehenden Kaukasien gliedert sich in eine Menge kleiner christlicher und mohammedanischer Stämme, die von den Russen znm Teil erst nach harten Kämpfen unterworfen sind. Die wichtigsten unter ihnen sind die Georgier (oder Grusinier), die Abchasier und dieosseteu, indoeuropäische Stämme im 8. des westlichen Hauptkammes, Tataren im 8. des östlichen Hauptkammes, Klein- und Großrussen, Tscherkessen (Cirkasster), Kal- müken, Kirgisen, Lesghier und Nogaier am Nordabhange des Kaukasus bis zum Manytsch. Handels- und Hafenstädte im südlichen Vorlande des Kaukasus: 42. Poti und Batnm, unweit von einander am Westende der trans- kaspischen Bahn gelegene Häsen des schwarzen Meeres mit großer Ausfuhr vou Petroleum, Manganerz, Mais, Hanf und Holz. 43. Tiflis, die im Kurthale***) herrlich gelegene Hauptstadt Trauskau- kasieus, Großstadt und Mittelpunkt des Handels und Verkehrs im Krenznngs- *) Das kaukasische Erdöl wird erst seit 1860 gewonnen. Tiefe Bohrlöcher, in welche Schöpfrohre eingesetzt werden, eröffnen der Flüssigkeit den Weg zum Lichte. In den Rohren steigt die mit Sand und Gasen gemischte dunkelfarbige Naphtha, oft als gewaltige Fontäne bis 200 m Höhe, empor; bisweilen haben einzelne Bohrlöcher Tag für Tag mehr als 9 Mill. kg Öl ausgeworfen. Nicht alle Bohrlöcher Apscherons liefern Fontänen, aus vielen muß das Petroleum durch Dampfpumpen geschöpft werden. Das kaukasische Erdöl besitzt eine höhere Entflammungstemperatur, explodiert daher weniger leicht als das ameri- kanifche, dem es auch an Leichtflüssigkeit und Leuchtkraft überlegen ist. **) In Kaukasien, besonders in der Umgegend von Tislis, leben in selbständigen Ort- fchaften (Elisabethfeld, Marienfeld, Katharinenfeld n. a.) über 20000 mit Ackerbau und Weinbau beschäftigte deutsche Kolonisten, meistens 1817 und 1848 eingewanderte Württemberger. ***) Fr. Bodenstedt (Mirza Schaffy): „Gelb rollt mir zu Füßen der brausende Kur im tanzenden Wellengetriebe; hell lächelt die Sonne, mein Herz und die Flur: o wenn es doch immer so bliebe!"

8. Lehrbuch der Geographie - S. 113

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 113 - erreicht das Hochland seine größte Höhe. Das Jostedalbrae-Fjeld bildet mit seinem riesigen Schneedache das größte Firnfeld Europas, und im Jotun- fjeld (sjell, — Riesenheim) erhebt sich der höchste Gipfel Skandinaviens, der Galdhöpig (2560 in); nördlich davon die Polarwüste des Dovresjeld mit dem Snöhätta (= Schneehut). 2. Das baltische Flachland ist reich bewässert. Fast jeder der zahl- reichen Flüsse durchströmt nach seinem Anstritt aus dem Hochlande einen lang- gestreckten See; die bedeutendsten unter ihnen sind außer der schon genannten Tornea-Els die Dal-Els (= Thalfluß, zum boltuischeu Meerbusen) und der Glommen (ins Skager Rak). Die Flüsse sind reich an Wasserfällen und Strom- schnellen und deswegen nur auf kurze Strecken schiffbar. In einer Boden- senke Südschwedens liegen die drei größten Seen: Wenern (der dritt- größte Europas), Weltern und Mälarn. Unter Benutzung der beiden ersten und der ans dem Wenern ins Kattegat fließenden Göta-Elf verbindet der Südschweden durchschneidende Göta-Kanal die Nord- und Ostsee. Die von der Göta-Elf gebildeten Trollhättafälle (— Teufelshutfälle) sind durch den Trollhätta-Kaual umgangen (f. Abb. 21). 3. Die ganze Küste Skandinaviens ist von einer Unzahl kleiner Inseln (norwegisch — Ö, Mehrzahl der, schwedisch Ö und Holm) besetzt, aus denen sich im Nw. die Gruppe der Losoten, im 80. die Inseln Öland und Got- land hervorheben. — Das Klima der Halbinsel ist an der Fjordenküste (Golfstrom) und in Südschweden gemäßigt, im Hochlande und dem nördlichen Teile des Flachlaudes rauh. Krrv erbsquell'en. G 79. Außer Ackerbau (besonders in dem ertragreichen Südschweden, der „Kornkammer Skandinaviens") und Viehzucht (im Innern Renntiere) bilden Fischfang und Holzexport die hervorragendsten Erwerbsquellen. 3/io der norwegischen Bevölkerung nimmt an dem Fischfang (Hering, Dorsch, Makrelen, Hummer) längs der Fjordenküste teil. Die Halbinsel gehört zu den waldreichsten Ländern Europas (Kiefer und Fichte). Der Berg- bau fördert besonders im Flachlande vorzügliches Eisen (Dannemöra), viel Kupfer (Fahrn), Blei und etwas Silber (Sala). Die Industrie betreibt besonders Holzverarbeitung (Schiffsbau, Zündholzfabrikation — Jönköping), Leder-, Handschuh- und Papierfabrikation. Der Handel, durch die auch im Winter eisfreien Häfen der Fjordenküste sehr gefördert, beschäftigt eine Flotte von etwa 12000 Seeschiffen, die mit Rußland, Dänemark, England und Deutschland verkehren. Der Export erstreckt sich auf Holz (V2 aller Aus- fuhr), Metalle, Fische, Waldprodukte, Zündhölzchen, Leder und Papier; der Import bringt Kolonialwaren, Kyhlen, Jndustrieerzeuguisse. Deutschland bezieht aus Skandinavien Heringe, Thran, Werksteine (schwed. Granit), Holzwaren. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 8

9. Lehrbuch der Geographie - S. 105

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 105 thätigkeit befähigt (Baumwoll-, Woll- und Leinengewebe, Maschinen, Eisen- waren, Bijonteriewaren, Leder- und Pelzsachen). Als Knotenpunkt des russischen Eisenbahnnetzes hat Moskau Verbindung mit Wologda, Nischni Nowgorod, Oreuburg (nach Asien), Astrachan, Krim, Warschan-Berlin, St. Petersburg. 2. Tnla, das „russische Birmingham", Fabrikort für Werkzeuge, Gewehre und Klingen (kaiserliche Waffenfabrik); in der Nähe Eisenminen. 3. Charkow (karkoff), Stapelplatz des südrussischen Handels mit vier großen Messen; Universität. Handels- und Industriestädte im Wolgabecken: 4. Wolögda, Endpunkt der nordrussischen Eisenbahn, Jndustrieort und Stapelplatz des nordrussischen Binnenhandels. 5. Nischni Nowgorod (Okamündung), der „innere Hafen Rußlands", größter Meßort des Reiches, Hauptmesfe Juli und Angust: Austausch der Produkte des Wolgabeckens (Gewebe, Zucker, Salz, Wachs, Pelze und Felle) und der Jndnstrieartikel des europäischen Westens gegen die Erzeugnisse Sibiriens, Turaus, Persiens, Chinas, Kleinasiens (Thee, Baumwolle, Wolle, Seide, Weine). 6. Kasan, am Wiesenufer der Wolga, Fabrikstadt, wichtiger Mittelpunkt für den europäisch-sibirischen Binnenhandel. Alte Tatarenhauptstadt. Universität. 7. Sarätow am Bergufer der Wolga, mit bedeutender Tabakfabrik, Stapelplatz für das Salz der Steppen, an deren Nordwestecke die Stadt liegt. Bergwerksstädte im Uralgebirge: 8. Perm an der Kama, Bergwerksort, in der Nähe Eisen- und Kupfer- gruben; Kanonengießerei. 9. Jekatarinbürg, Oberbergamt für den Ural und Sibirien, in der Nähe Nickel- und Platinerze. 10. Orenbnrg, Festung am Uralfluß, Ausgangspunkt des Karawanen- Handels nach Jnnerasien; in der Nähe Gold, Kupfer, Eisen, Steinsalz. Handels- und Hafenplätze des südrussischen Steppengebietes: 11. Astrachan, Jnfelstadt im Wolgadelta, größter Handelsplatz des Süd- ostens, vielsprachig und nationenbunt (Russen, Kalmüken, Tataren, Perser, Armenier), Kriegshafen der kafpischen Flotte. Die „Riesensöhne der Wolga", Stör und Hausen, liefern Kaviar und Hausenblase; Handelsverkehr mit Persien. 12. Sewastopol auf der waldlosen Steppenhalbinsel Krim, das „russische Gibraltar", Kriegshafen. 13. Nikolajew, Hauptkriegshafen des schwarzen Meeres mit Kriegswerft. 14. Odessa am schwarzen Meere, zweiter Seehandelsplatz Rußlands, besonders in Getreide, Hausen, Talg und Spiritus, Sitz der russischen Dampf- schiffahrtgesellschaft; Universität.

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 23

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 23 — dem Jrtisch umfassend, reicht im X0. über den unteren Jenissei und das Leuadelta hinaus. Der Süden ist eine hügelige, zum Teil mit fruchtbarer Schwarzerde erfüllte Steppe, die Mitte gehört der großen sibirischen Wald- zone an und der Norden liegt im Gebiete der Tundren. Das turamsche Tieftand enthält größtenteils Steppenboden, Salz- und Sandwüsten, welche fruchtbare, meist künstlich bewässerte Oasengruppen und große Binnenseen einschließen. Im W. der Landschaft liegt das tiefe kaspische Meer, in der Mitte der seichte Aralsee und im 0. der ebenfalls nur flache Balkafchsee. Das kaspische Meer mit der nördlich von ihm gelegenen aralo- kaspischen Erdsenke bildet die größte Depression der Erdoberfläche. Gieb die Grenzen des westasiatischen Tieflandes an! — Welche Zwillings- ströme münden in den Aralsee? § 33. Erwerbsquellen. Der Lebensunterhalt wird in Westsibirien auf dieselbe Weise gewonnen wie im sibirischen Berglande; der Ackerbau liefert hier sogar Getreide zur Ausfuhr. In Tnran wird, durch die Sonnen- Hitze begünstigt, Banmwoll- und Reiskultur sowie Seidenraupenzucht betrieben. In deu ausgedehuten Steppen des westasiatischen Tieflandes ist Viehzucht (Kamele, Schafe, Pferde) die Haupterwerbsquelle (f. Abb. 4). An Boden- schätzen liefert der Steppenboden Salz, Naphtha, Schwefel, Alaun, der ge- birgige Südostrand Gold und andere Metalle. Die Industrie beschränkt sich im N. der Landschaft auf Holzverarbeituug und Anfertigung von Holzwaren, im 8. auf die Herstellung wollener und baumwollener Stoffe für den Eigen- bedarf. Der Handel wird im N. durch die im Bau begriffene sibirische, im 8. durch die vollendete transkaspische Bahn sehr gefördert. Die Ausfuhr des N. erstreckt sich auf Getreide, Holz und sibirisches Elfenbein (Mammut- zahne), des 8. auf Produkte der Landwirtschaft (Baumwolle, Rohseide), der Viehzucht (Felle, Häute, Leder, Därme) und des Bergbaues (Salz, Petroleum). § 34. Stanken und Slndte. Politisch umfaßt das Tiefland zwei russische Besitzungen (Rnssisch-Westsibirien im N. und Russisch- Centralasien im 8.) und zwei russische Vasallenstaaten (das Khanat Ehiwa südl. vom Aralsee und das Emirat Buchara am Amu). Städte des weftsibirischen Steppenbezirks: 14. Barnaul am Ob, Hauptstadt des altaischen Minenbezirks, Sitz des Oberbergamts, einer Bergbauschule und großer Hüttenwerke. 15. '-tomsf am Tom unweit seiner Mündung in den Ob, zweitgrößte und reichste Stadt Sibiriens, mit Universität, großen Bazars und Banken. 16. Tobolsk am Jrtisch, Stapelplatz für Pelzwerk und Handelsplatz für Leder, Talg und Spiritus, mit bedeutender Industrie.
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