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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Für Seminare - S. 391

1912 - Breslau : Hirt
C. Die Skandinavisch-Russische Tafel, — 2. Rußland. 391 Woll-, Leinen- und Hanfindustrie ansehnliche Werte. Die größte Aus- dehnnng hat sie in Polen (in und um Lodz und in Warschau), ferner in der Moskauer Gegend gewonnen. Die Metallindustrie hat ihren Sitz um Tula und Kaluga südlich von Moskau, am Donetz und untern Dnjepr, ferner im Süduräl. In dem bedeutenden Handel Rußlands überwiegt der Warenvertrieb im Binnenlande den Außenhandel. Deutschland steht in der russischen Ein- und Aussuhr bei weitem au erster Stelle. In unserer Einfuhr nimmt Rußland die erste, in unserer Ausfuhr die vierte Stelle ein. Wir erhalten von Rußland an Wert mehr als das Doppelte von dem, was wir ihm liefern. Das Dentfche Reich bezieht vornehmlich Getreide, Holz, Eier, Flachs, Edelmetalle, Milch, Butter, Geflügel, Pferde und Felle, also besonders landwirtschaftliche Erzeugnisse; es liefert Web- und Eisenwaren, Häute, 209. Holzflößerei in Nordrutzland. Der Wald bedeckt im nördlichen Rußland 60 bis 70% der Bodenfläche und liefert trotz des gewaltigen Verbrauchs von Holz zum Bau der Häuser und als Brennstoff riesige Mengen für die Ausfuhr. Die gehauenen Hölzer über- gibt man in der eisfreien Zeit dem Flusse zum Transport in die Städte. Hier werden sie mit Stangen in den ab- getrennten Holzhafen gestoßen, am Lande aufgestapelt und zu Schiff oder mit der Bahn zum Versand gebracht. Leder und Maschinen. Zur Bewältigung des russischen Außenhandels genügt die einheimische Handelsflotte (reichlich ein Drittel der deutschen) bei weitem nicht. Er wird zu neun Zehnteln von fremden Schiffen besorgt. Im Vergleich zur Seeschiffahrt, deren geringe Entwicklung in der Binnen- läge des Landes ihre Begründung findet, ist die Binnenschiffahrt ver- hältnismüßig vou großer Bedeutung. Dem ersten Verkehrsstrom, der Wolga, folgen der Wichtigkeit nach die Newa und die Düna. Das russische Bahn- netz ist nicht ganz so groß wie das des Deutschen Reiches. Von Moskau aus strahlen die Hauptlinien, durch Systeme von konzentrischen Ringbahnen unter sich verbunden, radienartig auseinander. St. Petersburg (28 Std. von Berlin) ist der Ausgangspunkt des Nord-Expreß nach Paris; Warschau sammelt den russischen Verkehr nach Wien und Italien. Die Verbindung

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 205

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 205 Der Reformator der deutschen Schweiz ist Ulrich Zwingli, ge-boren 1484 zu Wildhaus im Toggenburg, Erasmus und den Hnma-nisten befreundet, zuletzt Leutpriester (d. h. mit dem eigentlichen Pfarramte betraut) am Gromnster in Zrich. Auch er begann mit Predigten gegen den Abla; obwohl in seiner reformatorischen Ttigkeit von Luther beeinflut, ging er bald in der Fassung der Lehre wie in der Gestaltung des Gottesdienstes eigene Wege und kam in Hauptpunkten zu abweichender Meinung. Der Rat in Zrich bernahm das Kirchenregiment. Politische Reformen der Eidgenossenschast wurden in Aussicht genommen, fanden aber an den Urkantonen, die altglubig blieben, Widerstand. Der alte Plan eines engeren Anschlusses von Oberdeutschland an die Schweiz trat wieder hervor. 101. Die politische Teilung der Nation. Die im Mittelalter begrndete enge Verbindung der kirchlichen mit den staatlichen Angelegenheiten brachte es mit sich, da die kirchliche Spaltung der Nation in Anhnger und Gegner der Reformation auch eine politische Trennung der Reichs-stnde zur Folge haben mute. Es geschah dies in der Weise, da sich aus beiden Seiten Sonderbnde zusammenschlssen, deren Mitglieder sich zu gemeinsamem Handeln insbesondere auf den Reichstagen verpflich-teten. In dem Mae als die kirchliche Frage zu einer politischen Macht-frage wurde, erhhte sich die Bedeutung der materiellen Interessen (z. B. der geistlichen Jurisdiktion, des Besitzes der kirchlichen Gter). Am frhesten gelang die Einigung auf katholischer Seite. Nachdem sich das Nrnberger Reichsregiment zur Durchfhrung des Wormser Edikts unfhig gezeigt hatte, schlo (1524) Ferdinand von sterreich mit den bayrischen Herzgen und den sddeutschen Bischfen zu Regensburg ein Bndnis, zum Schutz der alten Lehre. Erst nach dem Bauernkriege kam in Norddeutschland ein Bndnis Evangelischer zustande. Wie man im Sden den Sieg der die Bauern dazu benutzt hatte, um die Prdikauten" zu verfolgen, so schlug Georg von Sachsen den nord-deutscheu Fürsten nach der Schlacht bei Frankenhausen vor, sich zusammen-zutun, um die verdammte lutherische Sekte" auszurotten. Der Plan scheiterte am Widerstand Johanns von Sachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen. Beide verbndeten sich (1526) zu Torgau mit mehreren norddeutschen Fürsten und der Stadt Magdeburg. In Abwesenheit des Kaisers wurde 1526 zu Speyer ein Reichstag gehalten und beschlossen, ein jeder solle sich in Sachen der Religion so halten, wie er es vor Gott und kaiserlicher Majestt zu verantworten getraue". Diesen Abschied legten die Anhnger Luthers zu ihren Gunsten aus und fuhren fort, in ihren Lndern zu reformieren. So fhrte Landgraf Philipp 1526 die Reformation in Hessen ein und grndete 1527 die erste evangelische Universitt zu Marburg. Die Fürsten und die Freien Städte

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 215

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. Calvin. 215 Deutschland ist durch den unausgetragenen Gegensatz der Konfessions-Parteien so sehr gelhmt, da es den vierzigjhrigen Kmpfen an seinen Grenzen unttig zusieht. Europische Staaten. In allen Staaten, in denen sich Alt- und Neuglubige in greren Mengen nebeneinander finden, entstehen fr die Herrscher die grten Schwierigkeiten aus der Notwendigkeit, die Stellung der Neuglubigen im Staate und ihr Verhltnis zum katholischen Teile der Bevlkerung befriedigend zu ordnen. Zunchst versucht die eine Partei die andere zu berwltigen. Das Er-qebnis ist in den verschiedenen Staaten verschieden: in den beiden sud-licheu Halbinseln bleibt die katholische Kirche die alleinherrschende. In England siegt nach Schwankungen die Reformation, tn Schottland desgleichen; Jrlaud bleibt katholisch. Die evangelischen Niederlande trennen sich von den katholischen. In Frankreich end-lich gelingt es dem staatsmnnischen Genie Heinrichs Iv., einen modus vivendi zu finden, der dem Staate die Krfte beider Parteien dienstbar macht. Whrend der Religionskmpse ist es oft geschehen, da Religions-verwandte verschiedener Nationalitt einander gegen die eigenen Volksgenossen untersttzten; um 1600 aber zeigt sich in Konflikten zwischen kirchlichen und nationalen Pflichten das nationale Band schon als das strkere. In diesen Kmpfen treten auf beiden Seiten Staatsmnner und Feldherren von ungewhnlicher Strke des Charakters und berlegener Einsicht aus, die die Staatsmnner der frheren Jahrhunderte weit zu berragen scheinen; denn es konnte damals nur derjenige der Fhrer feines Volks oder seiner Partei sein, der seine nchsten Aufgaben in ihrem Zu-fammenhang mit den allgemeinen europischen Angelegenheiten aufzufassen und zu lsen verstand. Calvin und die Gegenreformation. $ 107. Calvin (15091564). Seit Zwinglis Tode trat Zrich in der schweizerischen Reformation zurck und Genf in den Vordergrund. An dem bergange aus dem Rheingebiet nach Sdfrankreich liegend, wurde es durch Johann Calvin der Ausgangspunkt der westeuropi-scheu Reformation. Geboren in Noyon in Nordfrankreich, hatte Calvin in Paris Luthers Lehre kennen gelernt und sich ihr angeschlossen. Aus Frankreich verbannt, flchtete er nach Basel, wo er seine religisen berzeugungen in seinem Haupt-werke, der Institutio religionis christianae, niederlegte. 15381541 weilte er in Straburg, wo der dortige Reformator Martin 33ucer groen Einflu auf ihn ausbte. 1541 kam er nach Genf, wo er in 23jhriger Ttigkeit das fr den Protestantismus in Westeuropa vorbildliche Gemein-wesen schuf. In seiner Lehre ist das Wirksame die Prdestinationslehre. In seiner Kirchenordnung liegt aller Nachdruck auf der Kirchenzucht. Das brgerliche und Familienleben wird durch eingehende Vorschriften geordnet und

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 169

1896 - Breslau : Hirt
Die Hauptverkehrswege der einzelnen Erdteile. 169 nischen*) ober marokkanischen Hadsch, d. i. der Pilgerfahrt nach Hedschäs, die alljährlich den Islam in Bewegung bringt und zugleich Handelszwecken dient. Der Zug Mittelafrikas geht über Massäna, die „syrische Hadsch" von Konstantin opel über Damaskus und dann durch die arabische Wüste. Die Perser und Juder werden auf Dampseru nach Dschidda befördert. d) Asien. Küstenschiffahrt oder die Fahrt von Insel zu Jusel hat in S.- und S.o.- Asien von jeher geblüht, Karawanenhandel in Vorder-Asien und den Flachländern, Fluß- und Kanalfahrt im ö. China. Hier dienen dem Verkehr hauptsächlich die beiden Riesenströme Jängtsekjang und Hoanghö mit ihren Nebenflüssen, weit aufwärts auch vou europäischen Dampfern befahren, die ihre Waren bis in das Innere des Landes bringen. Europäische und amerikanische Dampfer verkehren auch in allen wichtigeren Hafenplätzen des chinesischen Reiches und führen Thee, Rohseide, sodann Zucker, Baumwolle, Kampfer, Farbstoffe u. a. tu. aus, während sie das Land mit Opium, Baumwoll- und Wollwaren, sowie mit vielen anderen Erzeugnissen der Industrie versorgen. Außerordentlich mannig- faltig sind die Verkehrsmittel in dem' britischen Kaiserreich Indien. Indus, Ganges, Brahmaputra und Jräwadi bilden wichtige Wasserstraßen in das Innere. Viele Eisenbahnen (s. S. 160) und ein reich entwickeltes Telegraphennetz unter- stützen deu Handel, der sich überwiegend in den Händen des Mutterlandes be- findet und diesem unberechenbare Mengen Reis, Baumwolle, Opium, Jute u. dgl. mehr liefert, die mit europäischen Fabrikaten, namentlich mit Geweben, bezahlt werden. Für einen Durchgangsverkehr bieten die breite Maffe und die mächtigen Hochländer Hiuter-Asieus noch größere Hindernisse als Afrika, dennoch hat der Zug chinesischer Waren nach dem Westen kaum iu der Zeit der Mongolenstürme ganz aufgehört. Noch besteht, und zwar mit geregeltem Postdienste, der alte Karawanenweg von Peking über Urga in der Mongolei nach Kjächta in Sibirien; doch werden auf diesem Wege keiue erheblichen Mengen des „Kara- wanenthees" mehr verfrachtet. An der sibirischen Grenze tritt der federlose Tarautaß oder der Schlitten mit Pferden an die Stelle des Lasten tragenden Kamels und befördert die Waren im sogenannten „sibirischen Trakt" nach Tjumeu am Urälgebirge, von wo sie mit der Bahn weiter gehen nach Perm au der Käma. Im Sommer steht auf derselben langen Strecke fast von Kjachta an bis Tjumen eine Wasserstraße von Flüssen und Kanälen znr Verfügung. Bereits läßt auch die russische Regierung au verschiedenen Strecken der großen trans- sibirischen Bahn arbeiten, die, 7500 km lang, 3000 km länger als die Union-Pacisicbahn, von Samara an der Wolga über Omsk^Tomsk-Jrkütsk nach Wladiwostok am Japanischen Meere führen soll. —Den Zugang zu den Gebirgsthoreu Juner-Asiens hat sich Rußland gesichert durch die transkaspische Bahn iu Turau, von Usun Ada am Kaspischeu Meere bis Samarkäud (1440 km); sie soll bis Taschkent und nach Fergana fortgesetzt werden. Mittels dieser Bahn, der kaspischen Dampfer und der transkaukasischen Bahn über Tislis kann mau in 41/* T. von Batüm, am Schwarzen Meere, nach Samarkänd gelangen. Das türkische Reich besitzt an Bahnen die Strecke Jasa-Jerusalem (3'/?St.) und ein Paar Linien in Kleinasien, darunter die von Deutschen erbaute und be- triebene Linie Haidar Pascha am Männara-Meere^Eski-Scheher^Angöra, _ *) Maghreb sind die Mohammedaner des W., aus dem u. Afrika, die sich über Kairo, Sues zu Schiffe nach Dschidda begeben.

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 98

1896 - Breslau : Hirt
98 Elementare mathematische Erdkunde. aus diesen der Berg plastisch nachbilden. Man kann ferner für jede beliebige Richtung, iu der man den Berg senkrecht durchschneiden will, die Schnittfläche vder das Profil des Berges angeben, wie Fig. 26 zeigt. Aus dem Profile ist zu ersehen, daß der Berg- A ,00 _,oo hang um so sanfter geneigt X ist, je weiter die aufein- / \ L'| ander folgenden Schich- / Ii \ tenlinien voneinander ent- Ißj fernt sind, und das; er um /Ätbt !-1 so steiler ist, je näher /—W--- -\ 200-30om . ^ r* l * c ■ / --! j aneinander sie verlaufen. jt- \ 3oo h)o Für das Schraffieren Dum!- 5»» der Berghänge zur Erzie- lnng eines plastisch wir- gj_ ) Ii • • I ^ ^ | •O" • I'00 kenden Bildes geben die Schichtenlinien genaue Anhaltspunkte. Die Berg- striche werden senkrecht zu diesen Linien gezogen. Bei senkrecht von oben kommender Beleuchtung werden die flacher geneig- ten Hänge stärker, die stei- leren schwächer beleuchtet. Deshalb sind die Berg- striche um so stärker und dichter zu zieheu, je näher aneinander die Schichten- linien verlaufen, und um Proiil in. der Eaclxtiaig Ab. j0 garter und weitläufiger, Fig. 28. Gebirgsdarstellung durch Höhenschichten. je mehr sie sich vonein- ander entfernen (Fig. 27). Werden die Flächen zwischen je zwei aufeinander folgenden Schichtenlinien mit wechselnden Farbentönen versehen, so erhält man ein Kartenbild in Höhen- schichten, das einen raschen Überblick über die Gebiete von annähernd gleicher Höhe gewährt. In Fig. 28 sind die Farben so durch Schraffen ersetzt, daß die tiefer liegenden Flächen in helleren, die höheren in dunkleren Tönen gehalten sind. Maßstab : 1 : 100.000

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 151

1896 - Breslau : Hirt
Die kleineren Staaten in Norddeutschland. 151 2. Das Fürstentum Lübeck, ein Teil des n. Landrückens, in Holstein an der Ostsee. 3. Das Fürstentum Birkeufeld, s. vom Hunsrück, in der Rheinprovinz. Im Hauptlande vorzüglicherinder; im Fürstentumbirkenfeld großartige Verarbeitung von Achaten und anderen Halbedelsteinen, die selbst ans Sibirien zugeführt werden. Oldenburg, Hst. und Residenz, im Schmuck der Blumen und Bäume. 22 und 23. Die Großherzogtümer Mecklenburg *) umfassen ein sechseckiges Stück des n. Landrückens, begrenzt von Preußen und der Ostsee. Die Bevölkerung, niedersächsischen Stammes, beschäftigt sich ganz über- wiegend mit Ackerbau und Viehzucht (Schafe, Pferde). Neben trefflichem Boden finden sich auch weite Heide- und Saudstreckeu. Gegen 700 qkm ent- fallen auf die Seeen. a) Mecklenburg - S chw erin. Schwerin, Hst. und Residenz am Schweriner See, n.w. davon Gadebnsch, wo Theodor Körner 1813 die Todeswunde empfing. Rostock, an der Warnow, treibt lebhaften Seehandel; sein Vorhafen ist Warnemünde. Den besten Ost- seehafen hat Wismar. b) Mecklenburg-Strelitz. Der größere Teil des Landes liegt ö., der kleinere w. von Mecklenburg- Schwerin. Neustrelitz ist die Refideuz und Hst. In dem nahegelegenen Lust- schlösse Hoheuzieritz starb 1810 die edle Königin Luise. 24. pic Ireie Kansestadt Wremen**). Bremen, 140000 E., liegt auf beideu Seiten der Weser, ist die zweite Seehandelsstadt des Reiches und sehr bedeutender Auswanderungsplatz nach Amerika, von wo Baumwolle, Wolle, Tabak, Reis und Petroleum eingeführt werden. Die neuerdings ausgeführte Vertiefung der Weser ermöglicht es See- schiffen bis zu 5 m Tiefgang in die Stadt selbst zu gelangen. Die großen Ozean-Dampfer ankern in Bremerhaven. 25. pie Areie und Kanseftadt Kamöurg***). Hamburgs Gründung wird auf Karl d. Gr. zurückgeführt. Otto Iv. erhob die schon wichtige Handelsstadt zur Freien Reichsstadt. 1241 legte sie mit Lübeck den Grund zur Hansa. Die Stadt entwickelte sich mehr und mehr, bis Napo- leons I. Willkür auch ihr namenlosen Schaden bereitete. Aber nach der Be- sreiuug vom französischen Joche hob sich Hamburg schnell wieder zu großer Bedeutung, die auch der furchtbare Brand von 1842 nicht vernichtete. Hamburg (625000 E.), im Vorzug vor Bremen den größten Handels- schiffen zugänglich, ist der erste Seehandelsplatz des europäischen Festlandes, der auch einen großen Teil Österreichs mit überseeischen Waren versorgt, und unser erster Auswandererhafen. Haupteinfuhr: Kaffee, Thee, Petroleum. Sein Außen- *) Kirchner, Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg - Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. 2. Aufl. Breslau 1893. **) Wolkenhauer, Landeskunde von Bremen. 2. Aufl. Breslau 1894. ***) Dilling, Landeskunde von Hamburg. 3. Aufl. Breslau 1896.

8. Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz - S. 20

1912 - Breslau : Hirt
20 Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz, §8. Bei den Sw,-Winden niedriger Stand des Barometers, bewölkter Himmel, Feuchtig- keit und Wärme (vom Atlantischen Ozean her), bei Nordost dagegen hoher Barometer- stand, trockene, heitere Lust, im Sommer große Hitze, im Winter starke Käbe ans den russischen Steppen. Schnee im Winter, im Sommer rauhe, aber feuchte Luft und nicht selten Hagel briugt der Nordwest. In den Küstengegenden bewirkt die geringere Er- wärmung des Wassers im Vergleich zu der des Landes um die wärmste Tageszeit Seewinde, umgekehrt die stärkere um die kälteste Tageszeit Landwinde, der Wechsel wird durch Eintritt einer Windstille bezeichnet. $ 8. Die Bevölkerung. Bevölkerungsdichte. Religion. Beschäftigung. 1. Die Bevölkerung ist eine rein deutsche (vgl. S. 24) und gehört dem niedersächsischen Stamme an. Daher wird auf dem Lande und vielfach auch noch in den Städten das Plattdeutsche (Fritz Reuter) gesprochen, doch ist es gegen- über der hochdeutschen Schriftsprache unverkennbar im Zurückweichen begriffen. Auf dem Lande, zumal in den Bauerndörfern des Südwestens, herrscht noch das sächsische Haus vor, in welchem sich das Wirtschaftsleben um die große Diele dreht lbild 4 u. 5). Das Strohdach macht notgedrungen mehr und mehr dem Ziegeldache Platz. Das Wahrzeichen des sächsischen Hauses sind zwei nach außen gekehrte Pferdeköpfe aus Holz, vorn am Giebel befestigt. Der Plan „Sächsisches Haus" und die „Tenne e.ines niedersäch- sischen Bauernhauses" gebeu die Grundzüge des links der Elbe vorherr- schenden Bauernhauses des sächfischeu Volksstammes, welches sich mit kleinen Veränderungen in dem mecklenburgischen wiederfindet. Hier wie dort nimmt die Tenne, in Mecklenburg Scheunendiele („Schündeel") genannt, den Haupt- räum ein. Dahinter liegen die Wohnräume, darüber die Scheune zum Auf- bewahren der Getreide- und Futtervorräte, links und rechts Pferde- und Kuhställe. Die Ställe pflegen in Mecklenburg gegeu die Diele durch Wände abgeschlossen zu sein, ebenso in jetziger Zeit meist auch der Herd. Hierdurch vereugt sich der hintere Raum der Diele und wird zu einem Gange, welcher zu deu Türen der Wohnräume führt. Die Vorderwand zwischen Herdraum und Diele hat dauu ein Feuster, vou welchem man letztere übersieht. Unter den ältesten Bauernhäusern in Mecklenburg findet man hier und da noch solche ohne Schornsteine. Fig. 3. Grundriß eines sächsischen Kaufes. Erklärung der Buchstaben: a) Diele (Flur). b) Stall. c) Herd. cl) (Täglicher) Wohnraum. e) Gute Stube. f) Kammer. 2. Mecklenburg - Schwerin zählte am 1. Dezember 1910 639958 Ew., Mecklenburg-Strclitz 106347. M.-Schw. nimmt innerhalb der deutschen Staaten der Bevölkerung nach die 9., dem Umfang nach die 7., M.-Str. die 20. bzw. die 12. Stelle ein.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 187

1911 - Breslau : Hirt
102.103. Die Reformation vom Nrnberger bis zum Augsburger Religionsfrieden. 187 2. Die deutsche Reformation in der Zeit vom Nrnberger bis zum Augsburger Religionsfrieden (15321555). 103. Fortschritte der Reformation. Das Jahrzehnt nach dem Nrnberger Religionsfrieden war die Bltezeit des Schmalkaldischen Bundes. Landgraf Philipp von Hessen fhrte den Herzog Ulrich von Wrttem-Wurtt-m-Berg, den 1519 Ferdinand von sterreich vertrieben hatte, in fem Land zurck und ntigte den Habsburger, darauf zu verzichten, wogegen ihn die Schmalkaldener als rmischen König, d. h. als Stellvertreter des Kaisers, anerkannten (1534). Damals erhielt Philipp den Namen der Gro-mutige". Ulrich fhrte in feinem Lande die Reformation ein. Whrend fo die Reformation in Sddeutschland Fortschritte machte, verlor sie in denselben Jahren (15341535) den bereits gewonnenen Boden in Westfalen. Trotz groer Verfolgungen hatte sich die Sekte der Wiedertufer, welche die Kindertaufe verwarfen, in aller Stille durch ^eder-ganz Westdeutschland bis nach den Niederlanden hin verbreitet. Von hier in Mnster wurde ihre Lehre nach Mnster in Westfalen verpflanzt. Der Prediger <1534-1535 -Rottmann, der bereits reformierte, schlo sich ihr an, und sie gewann unter Leitung von Jan Matys die Oberhand in der Stadt, ja schlielich die alleinige Herrschaft. Mit der religisen verband sich eine soziale Umwlzung: Gtergemeinschaft und Vielweiberei wurden eingefhrt. Nach Matys' Tode trat Jan Bockelson, ein ehemaliger Schneider aus Leiden, an die Spitze und nannte sich König des himmlischen Jerusalem". Die Eroberung der Stadt durch den Bischof, den Philipp von Hessen unter-sttzte, machte dem Treiben ein Ende. Die schrfste Verfolgung vernichtete die letzten Reste des Wiedertnserturns, aber auch die Reformation in den geistlichen Gebieten Westfalens*). Von weltgeschichtlicher Bedeutung war es, da 1539 Kurfürst Iva-Branden-chim Ii. von Brandenburg dem Beispiele seines Bruders, des Mark-grasen Hans von Kstrin, folgte und mit seinen Untertanen zum Luther-turne bertrat. Um dieselbe Zeit gelangte die neue Lehre auch in Sachsen-Za^ Meien (durch Herzog Heinrich den Frommen) und in Mecklenburg, bald auch in der Rheinpfalz zur Einfhrung. Das Vorhaben des Erz-bischoss von Cln, auch sein Erzstist zu reformieren, wurde jedoch vom Kaiser vereitelt. 103. Die Kriege Karls Y. In dem Jahrzehnt nach dem Nrn-berger Religionsfrieden war Karl durch neue Kriege gegen Franz I. und die Trken beschftigt. Im Jahre 1534 erschien an den unteritalischen Ksten eine trkische gegen Flotte unter Chaireddin Barbarossa, dem Bei von Tunis, und ver- Algier, breitete berall Schrecken. Karl, der sonst seine Feldherren fr sich hatte *i Die Lehre der Wiedertufer lohne jene Auswchse) lebte in den Niederlanden fort imennoniten") und hat sich auch nach England und Nordamerika verpflanzt.

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Rußland. 37 Da die Russen durch den Fall von Konstantinopel die Heimat ihrer geistigen Kultur verloren hatten, regte sich jetzt nach ihrer Befreiung von der Mongolenherrschaft der Wunsch bei ihnen, mit den Lndern christlicher Kultur im Abendlande in Verbindung zu treten. Iwan Iv. der Schreckliche" (15331584) suchte sich den Weg dahin zu ffnen, indem er gegen den Schwertorden in Livland Krieg fhrte. Er stie aber dabei auf die Feindschaft von Polen und Schwe-den und mute einen ungnstigen Frieden schlieen. Iwan gewhrte den Englndern, die den Seeweg der Archangel entdeckt hatten, Handels-vorteile, zog Deutsche in das Land, lud Knstler, Gelehrte, Kaufleute nach Moskau ein. Er begrndete die fast absolute Macht des Zaren-tnms in Rußland; während in dem benachbarten Polen der Adel die Gewalt an sich ri und das Knigtum unterdrckte, machte sich Iwan durch die Bildung eines Krondomaniallandes, das zum Unterhalte des Zaren bestimmt war, in seinen Einknften vom Adel unabhngig und verschaffte sich die Mittel, ein stehendes Heer, die Strelzi" (Strelitzeu, d. h. Schtzen), zu unterhalten. 1598 starb das Hans der Rnrik aus. Whrend der darauffolgenden Wirren erhoben die Polen einen Jngling, der behauptete, Demetrius, ein Sohn Iwans Iv., zu fein, auf den russischen Thron; da er aber die Fremden und die rmischen Katholiken begnstigte, konnte er sich nicht halten und wurde bald wieder gestrzt. 1613 bestieg Michael Romanow, ein Verwandter der Rnriks, den Thron. Sein Enkel ist Peter der Groe, der Begrnder der Machtstellung Rulands in Europa. 18. Peter der Groe (16891725). Peter, der Sohn des Zaren Alexei und einer Bojarentochter Natalie Narischkin, geboren 1672 im Kreml zu Moskau, wurde nach dem Tode seines Stiefbruders Fedor Iii. (16761682) zugleich mit seinem schwachsinnigen Stiefbruder Iwan als Zar ausgerufen; allein seine Stiefschwester Sophie bernahm die Regierung fr ihn, ja sie legte sich den Titel einer Selbstherrscherin bei. Peter zeigte frh eine groe Wibegier und war zugleich unermd-lich praktisch ttig. Durch den Genfer Lefort wurde er in die Mathematik und die Kriegskunst eingefhrt und lernte durch ihn europische Einrichtungen wenigstens vom Hrensagen kennen; auch schuf er sich auf dem Landgute Preobrascheusk eine kleine Truppe, die er erst spielend, dann ernsthaft einbte. 1689 wurde Sophie eines Mordanschlages gegen ihn angeklagt, aus der Regierung verdrngt und in ein Kloster gebracht. Peter zog als Alleinherrscher in Moskau ein, schuf, untersttzt von Lefort und dem Schotten Gordon, ein Heer nach westeuropischem Muster, legte den Grund zu einer Flotte und nahm 1697 den Trken Asow. Noch in demselben Jahre trat er als Mitglied einer russischen Gesandtschast seine erste Reise nach dem Westen Europas an. Er besuchte die
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