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1. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

2. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

3. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

4. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

7. Erdkunde - S. 224

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 224 arbeitung von Metallen, Baumwolle, Tabak, Papier, Glas u. s. w. hervorragend ist. Auch der Handel ist ganz bedeutend. Der Binnenhandel ist durch die natürlichen Verhältnisse sehr begünstigt. Die große Wasser- straße des Mississippi-Missouri verbindet nicht bloß den Norden der Union, sondern auch den Abhang des Felsengebirges (im Westen) wie den des Alleghanygebirges (im Osten) mit dem mexicanischen Busen. Zudem durchziehen Kanäle die Ebenen, weit voneinander entfernte Gegenden vereinigend. Die kanadischen Seen z. B. sind durch schiffbare Kanüle sowohl mit dem Mississippi wie auch mit dem Atlantischen Ocean (dnrch den Hudson) verbunden. — Äußerst ausgebreitet ist das Eisenbahnnetz, welches schon eine Länge von 300 000 km hat (d. i. sechsmal mehr als das deutsche). Die groß- artigsten Bahnen sind die 4 pacisischen, so genannt, weil sie von der Ostseite Amerikas zum Pacisischen, d. i. Stillen Ocean führen. Noch bedeutender als der Binnenhandel ist der auswärtige Handel. Die Handelsflotte der Vereinigten Staaten zählte im Jahre 1898 über 22 700 Seeschiffe, davon mehr als 6700 Dampfschiffe, und wird an Größe nur von der britischen übertroffen. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Baumwolle (im Jahre 1898 im Werte von uugefähr 970 Mill. Mark), Getreide und Mehl (vornehmlich Weizen und Mais), Speck, Schmalz, Schinken, Schweinefleisch, Rindvieh und Rindfleisch, Petroleum (für mehr als 260 Mill. Mark) und Tabak. In kurzer Zeit sind die Vereinigten Staaten unter sämtlichen Ländern der Neuen Welt das bevölkertste, reichste und mäch- tigste geworden. Diese Blüte verdanken sie nicht bloß dem Boden- reichtum und der glücklichen Lage ihres Gebietes, sondern besonders den europäischen Einwanderern, welche, oft freilich nur vou der Not getrieben, unter den schwierigsten Verhältnissen mit bewnnderns- werter Kraft und Ausdauer die Hilfsquellen des Landes erschlossen und ausbeuteten. Aber auch heute noch ist Entbehrung und mühe- volle Arbeit in den weitaus zahlreichsten Fällen das Los der ein- gewanderten Europäer, um so mehr, als besonders die östlichen Staaten der Union von einem allzugroßen Einwanderungsstrom überschwemmt

8. Die Neuzeit - S. 21

1905 - Bamberg : Buchner
21 5. In der Schweiz hatte Ulrich Zwingli (14841531), Pfarrer zu Einsiedeln, dann zu Zrich, gegen den Abla, bald auch gegen andere Einrichtungen und Lehren der rmischen Kirche gepredigt und eine neue Kirche begrndet (1523). Eine Vereinigung mit den deutschen Reformatoren scheiterte an dem Widerspruch Luthers in der Abendmahlslehre; ein Religionsgesprch zu Marburg (1529) hatte kein Ergebnis. Zwingli fiel in dem Kampfe der Zricher gegen die katholisch gebliebenen Urkantone bei Kappel (1531). Da in der Schweiz die Entscheidung in Sachen der Religion den einzelnen Ge-mein den berlassen blieb, so bestanden in der Eidgenossenschaft wie in Deutschland die beiden Konsessionen sortan nebeneinander. 7. Karls Y. erste Kriege, sein Wiedererscheinen im Reich und der Augs-burger Reichstag (1530). 1. berblick. Karl V. erhob als Enkel der Maria von Burgund Ansprche auf das Herzogtum Burgund, welches nach dem Tode Karls des Khnen (1477) von Frankreich eingezogen worden war, ebenfo verlangte er die Herausgabe des Herzogtums Mailand, welches die franzsischen Könige Ludwig Xii. und Franz I. dem Hause Ssorza entrissen hatten. So entstanden vier Kriege (152144) des Kaisers gegen Franz I. von Frankreich. Das schlieliche Ergebnis war, da Karl Mailand fr Spanien er-warb, während das Herzogtum Burgund bei Frankreich verblieb. 2. Im ersten Krieg gegen Franz I. (152126) eroberten die kaiserlichen Feldherrn Pescara und Georg v. Frundsberg Mailand, welches Franz Sforza, ein Sohn des S. 13 genannten Ludovico il Moro, erhielt; dagegen milang ein Versuch unter Karl von Bourbon, der vom sran-zsischen König abgefallen war, in der Provence einzudringen (1524). Als Franz I. die Wiedereroberung der Stadt Mailand unternahm, wurde er vor Pavia geschlagen und gesangen (1525). Im Vertrage von Madrid (1526) entsagte der franzsische König seinen Ansprchen aus Italien und willigte in die Herausgabe des Herzogtums Burgund ein. Der Sieg von Pavia, durch deutsche und spanische Sldner erfochten, war ein entscheidender Schlag; vergl. 1356 (die Schlacht von Maupertuis) und 1870 (Sedau). Von dem 30000 Mann starken franzsischen Heere kamen 10000 in der Schlacht oder auf der Flucht (im Tessin) um. Franz I., der sich in der Gefangenschaft mit einer Schwester Karls V. verlobt hatte, beschwor den Vertrag von Madrid, protestierte aber in einer geheimen Erklrung gegen den Eid als einen erzwungenen.

9. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 30

1909 - Bamberg : Buchner
30 Neue Geschichte. berief einen Reichstag nach Regensburg (1541) und legte demselben eine von einer theologischen Kommission (bestehend aus je drei katholischen und evangelischen Theologen, worunter wiederum D. Eck und D. Melanchthon) entworfene Vereinbarung vor, zu der auch der anwesende ppstliche Legat, der gemigte Kardinal Contarwi, seine Zustimmung gab, so da man anscheinend erreicht hatte, was das Konzil nicht gebracht hatte: die Einigung im Glauben. Allein die katholischen Reichsstnde, und, durch sie gentigt, auch der Papst, wie auf der andern Seite Luther' traten diesem Ver-mittelungsversuch entgegen, und Karl mute zugeben, da sich auch auf dem von ihm betretenen Weg ein Ausgleich der religisen Gegenstze schlechter-dings nicht erreichen lasse. 15. Die Reformation indes zog immer weitere Kreise. In W e st-falen wurde der neue Glaube zwar infolge der Greuel des Wieder-tufertums in Mnster^ erst spter und nur vereinzelt angenommen, dagegen hielt sie im Kurfrstentum Clu unter dem milden Grafen Hermann von Wied, sowie in den angrenzenden Gebieten am Nieder-rhein ihren Einzug (1542). Auch Braunschweig wurde jetzt reformiert (1542), und fast smtliche norddeutschen Bistmer waren in den Besitz der evangelischen Fürsten und damit zur neuen Lehre bergegangen. In Sddeutschland trat die noch ausstehende Oberpfalz zur Reformation der (1542)8, und von Regensburg bis Metz gewann auch in den noch schwankenden Reichsstdten der neue Glaube die Oberhand. Und so konnte 1 Ihm hatte sogar der Kaiser (trotz seines Wormser Edikts) von Regensburg aus durch eine besondere Abordnung den Wortlaut des Abkommens mitteilen lassen. 2 Die Wiedertufer (bergt. S. 21 Aum. 3) hatten sich bereits im Salz-burgischen, dann aber auch in den Niederlanden stark verbreitet. Ihr Anhang war namentlich unter den Handwerkern groß. Von den Niederlanden aus kam die Sekte ins Mnsterland. Ein Bcker Matth Ys aus Harlem und ein Schneider Bockold aus Leydeu, die in Mnster eingewandert waren, gewannen daselbst solchen Einflu, da bei der Neuwahl des Stadtrates lauter Tufer" oder Erleuchtete" aufs Rat-haus kamen (1534). Sofort wurde alles, was sich nicht der Wiedertaufe unterzog, aus der Stadt vertrieben, in der Stadt selbst aber die Gtergemeinschaft und Vielweiberei (hierin sind die Tufer die Vorlufer der Mormonen) eingefhrt, und Bockold zum König des neuen Jerusalem" ausgerufen. Mit Krone und Welt-fuget geschmckt schritt er einher und vermhlte sich gleich David mit 17 Frauen, und die ganze Gesellschaft lebte herrlich und in Freuden. Allein der Bischof von Mnster schlo die Stadt ein. Nach verzweifeltem Widerstand ergaben sich die Tufer im Sommer 1535. Was dem Schwert nicht erlag, wurde hingerichtet, auch Bockold. Mnster aber wurde wieder katholisch. Etliche Wiedertufer entkamen und verbreiteten ihre Lehre weiter. In Wrttemberg gibt es derzeit der 1400. Natrlich ist ihnen die Vielweiberei untersagt. 3 Die Kurpfalz trat erst 1546 endgltig der. 296

10. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 46

1909 - Bamberg : Buchner
46 Neue Geschichte. Tirol hatte abfhren lassen, zwei Heere nach Bhmen entsandt wurden. Diese stieen jedoch auf einen berlegenen Gegner. Die Bhmen hatten nmlich zwei Heere gebildet, eins unter dem Grafen Thurn, das andere unter dem Grafen Ernst von Mansfeld. Beide schlugen die Kaiserlichen. Mansfeld besetzte Pilsen, Thurn drang sogar in sterreich ein (November 1618). Der Winter unterbrach den Feldzug. Aber im Mrz 1619 beschlo ein bhmischer Landtag die Wieder-aufnhme der Feindseligkeiten. Gleich darauf, am 20. Mrz 1619, am Vorabend des Dreiigjhrigen Kriegs, starb der alte Kaiser Matthias. Ii. Dreiigjhriger Krieg. Innere Auflsung des Reichs. Kapitel 82. Ferdinand Ii. , (1619 -1637.) 1619 1- Fast zur selben Zeit, da Ferdinand Ii. in Frankfurt zum rmischen Kaiser erwhlt wurde (August 1619), setzten ihn die Bhmen als König wieder ab und bertrugen einem Glaubensgenossen, dem Kur-surften Friedrich von der Pfalz, Haupt der Union und Schwiegersohn König Jakobs I. von England, die bhmische Krone. Der Pflzer, ein etwas eitler und noch jugendlicher Fürst, nahm nach kurzem Besinnen die Wahl an und geriet dadurch in offenen Konflikt mit dem Kaiser. Zunchst schien der Schritt zwar zu glcken. Die Bhmen hatten Bethlen Gabor, den Fürsten von Siebenbrgen, fr sich gewonnen. Dieser eroberte Ungarn und marschierte nach der Einnahme von Preburg gegen Wien. Der Kaiser floh nach Graz, und seine Truppen zogen sich zum Schutze Wiens aus Bhmen zurck, ihnen auf den Fersen die Bhmen unter Thurn. Aber nun ging den Bhmen das Geld aus, und Bethlen und Thurn muten wieder abziehen, darum und weil der neue Bhmenknig unentschlossen blieb, bekam der Kaiser wieder Luft. Zudem lie der König von Eng-land seinen Schwiegersohn im Stich, desgleichen die Union, die nur fr den Fall ihre Untersttzung zugesagt hatte, da die Pfalz angegriffen wrde. Mit der bhmischen Sache wollte sie nichts zu schaffen haben. Andrerseits bot Maximilian von Bayern seinem kaiserlichen Vetter die Hilfe der Liga an, falls er ihm nach erlangtem Sieg die pflzische Kur bertrage. Ferdinand 312
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