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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 36

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. Damit man leicht feststellen kann, wie hoch oder wie nied- rig das Wasser im Flußbett steht, hat man oberhalb der Alten Brücke an der schönen Aussicht ein Maß an der Kaimauer au- gebracht. Das Maß ist der Pegel (Mainpegel) oder Wass erstaudsmess er. Der Pegel ist wie ein Metermaß eingeteilt. Der Nullstrich ist da gezogen, wo gewöhnlich der niedrigste Wasserstand ist. So kann man bequem ablesen, wieviel Meter und Zentimeter das Wasser hoch steht. Damit man es noch bequemer und auch bei Nacht und bei Frost oder Eisgang lesen kann, steht aus den: Hochkai eine Uhr, die den Wasserstand immer genau angibt und zugleich aus einen: Papierstreifen auszeichnet. Wie hoch stand der Mainpegel bei unsrem Spaziergang an den Main? 27. Hochwasser. Cy'ut Winter oder im Vorfrühlings wenn wärmere Winde über die Stadt ziehen, schmelzen Schnee und Eis. Einige Tage vor- her war der Main noch mit einer starken Eisdecke überzogen. Bei dem Tauwetter wird sie jedoch so weich, daß sie der Fluß bald zer- brechen kann. Krachend reißt sich ein Stück nach dem andren los. Bald ist der ganze Wasserspiegel von größeren und kleineren Eis- schollen bedeckt. Wie sie in wildem Tanze bald zu den Usern wirbeln, bald wieder von der Strömung in die Mitte des Flusses getrieben werden! Wie sie sich drehen und stoßen, wider die Brückenpfeiler fliegen und dort zerschellen! Tagelang dauert oft solch ein Eisgang. Jetzt schmilzt auch der Schnee aus den Bergen und in den Wäldern, auf den Wiesen und den Feldern. Das Wasser kann nicht in den noch gesrorenen Erdboden eindringen und eilt dein Main zu. Höher und höher steigt der Wasserspiegel des Flusses. Schließlich tritt er über seine User — wir haben Hochwasser. 2. Aber auch mitten im Sommer kann Hochwasser eintreten. Manchmal regnet es infolge eines Wolkenbruches oder eines Gewitters 36.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 223

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
223 Geschicklichkeit. Sie schließen unter einander Freundschaftsbündnisie und Gastfreundschaft in hohem Grade. Ohne besondere Veranlassung berauschen sich die Männer zuweilen vermittelst eines ausgegohrenen Getränkes, in welches ein Pilz gelegt wird. Die Frauen kosten dasselbe niemals. Sie kleiden sich meist nach russischer Weise, leben im Winter in unterirdischen Jurten und im Sommer in erhöhten Hütten an den Usern der Flüsse. Besondere Erwähnung verdienen die Hunde in Kamtschatka, welche als Zug- thiere daselbst unentbehrlich sind, und die Reisenden und ihr Gepäck beför- dern. Da die Hunde schlecht behandelt werden, sind sie tückisch und minder treu. Ihre Klugheit ist erstaunlich. Ortsbeschreibung. Sibirien zerfällt in 2 Theile: a. Wcstskbiricn. Tobolsk, 25,000 E., Sitz des Statthalters und Erzbischofs, Nieder- lage des Pelzwerks für ganz Sibirien, liegt am Zusammenfluß des Irtisch und Tobol. Omsk am Irtisch ist *feit 1838 Sitz der Oberverwaltung von Westsibirien, und zählt 12,000 E., worunter viele Verbannte sind. Tomsk am Tom, so groß wie Omsk, ist befestigt. Bcresow am Ob ist sehr nörd- lich gelegen und ein harter Verbannungsort; hier starb 1729 der verbannte Fürst Mentschikow, welcher sich vom Pastetenbäckerjungen unter Peter dem Großen zu den höchsten Würden emporgeschwungen hatte. Baruaul, Ober- bergamtssitz , ist eine wohlgebaute Stadt in fruchtbarer Gegend. Alles sibirische Gold wird hier abgeliefert, und in seiner Nähe jährlich Silber im Werthe von 5 Mill. Gulden gewonnen. b. Dstsibirien. Irkutsk an der Angara, 20,000 E., ist die schöne und gesund gelegene Hauptstadt. Südöstlich davon liegt der durch den Verkehr mit China be- kannte Handelsplatz Kiächta an der Selenga nahe bei Maimatschin; er wird, da die Umgebung höchst unfruchtbar ist, nur von Kaufleuten bewohnt. Nordöstlich davon liegt Nertschinsk, das Gold, Silber und Zobelfelle liefert. Jakutsk an der Lena, 3000 E., ist der Hauptsitz der russisch-amerikanischen Handelsgesellschaft. Ochotzk, an der Ostküste von Sibirien, ist eine kleine Stadt, welche viele Verbrecher zu Einwohnern zählt; diese arbeiten in Ketten und oft gebrandmarkt auf den Straßen. Petcr-Paulshafen auf der Halb- insel Kamtschatka ist 3200 Stunden von St. Petersburg entfernt, treibt Handel mit Thran, Fischbein, Wallrath und Wallroßzähnen. In jüngster Zeit hat Rußland von China das Mündungsland des Amur erhalten, welches vortreffliches Schiffbauholz liefert und einen befestig- ten Seehafen erhalten hat. Ein Theil der russischen Flotte ist hier stationirt. Zu Sibirien gehören noch die Alöuten und Kurilen, welche von Jägern, Fischern und Bergleuten (Kupfer und Schwefel auf den nördlichen Kurilen) bewohnt sind oder besucht werden, und Neu-Sibirien. Dies ist die nörd- lichste Inselgruppe Asiens; man soll aber nördlicher noch Berge eines Ei- lands erblicken, welches man des Eises wegen bisher nicht erreichen konnte.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 225

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
225 braten und süßes Gebäck bei jeder Mahlzeit verzehren, begnügen sie sich im Felde mit einer Hand voll roher Hirse und frischem Quellwasser. Auf- fallend ist es, daß sie auf die muhamedanischen Feiertage weniger Gewicht legen, als auf die alten heidnischen, welche noch bis zur Stunde mit großen Thieropfern, Schmausereien und Kampfspielen begangen werden. Merkwürdig ist die Gegend von Baku und Abscheron, einer kleinen Halbinsel des kaspischen Meeres. Hier sind Naphtha- oder Bergölquellen und das ewige Feuer anzutreffen. Aus den Spalten des muschelartigen Bodens steigt Kohlenwasserstoffgas empor, welches sich bei Berührung mit einer Flamme rasch entzündet und fortbrennt. Zu diesen Feuern sind früh- zeitig die Parsen und Ghuebern gewallfahrt, und noch jetzt hat dieser Brauch nicht aufgehört. Der Boden ist mit diesem Gase so erfüllt, daß man es zum Kochen und zur Beleuchtung der Hütten gebrauchen kann. Man steckt eine Röhre in den Boden, entzündet das Gas und kann es löschen, wenn man die Oeffnung der Röhre wieder verschließt. Ortsbeschreibung: Stawropol, 7000 E. .Tiflis am Kür in der Provinz Georgien, 60,000 E. Bedeutender Handel. Deutsche Colonien liegen in der Nähe. Eriwan, 15,000 E., am Fuße des Ararat im russischen Armenien. Westlich davon liegt das reiche Kloster Etschmiadzin, die Resi- denz des Katholikos (Patriarchen) der armenisch-christlichen Kirche. Am kaspischen Meere sind Derbent wegen seiner Bergöl- und Naphthagruben und Baku aus Abscheron wegen des ewigen Feuers zu merken. § 91. Die Staaten von Arabien. (50,000 Q.-M., 4 Mill. Einwohner.) Schon im Alterthume lebte das Volk von Arabien wie noch jetzt von Ackerbau, Viehzucht und Raub. Die Araber sind von mittlerer Größe, starkem Knochenbau, aber mager; in höheren Gegenden ist ihre Gesichts- farbe weiß, in der Ebene braungelb. Schwarze, feurige Augen, eine fein- gebildete Nase, ein sorgsam gepstegter Bart und eine würdevolle Haltung zeichnen die Araber Vortheilhaft aus. Sie leben noch jetzt meist als No- maden, lieben Abenteuer, Märchen und Lieder und haben ihre angeborene Tapferkeit, ihr Gefühl für Freiheit und Unabhängigkeit und ihre alten Staatsformen beibehalten. Ihr Charakter ist edel und menschenfreundlich; ihre Sitten sind einfach und altherkömmlich. So leicht sie aufbrausen, so leicht lassen sie sich auch wieder besänftigen. Gastfreiheit gehört zu den ersten Tugenden der Araber; wer einmal Salz und Brot mit ihnen gegessen oder die Wohnung betreten, ist ihr Gastfreund. Sie sind noch sehr aber- gläubisch; überall vermuthen sie Geister und Zauberei. Ihre Nahrung ist einfach. Nothwendig zu dem Leben ist den Arabern die Dattel; sie be- greifen nicht, wie z. B. die Engländer ohne diese Frucht leben können; ihre Kleidung ist ganz orientalisch: weite Beinkleider, Gürtel, Jacke, gewählte Kopfbedeckung rc. Die ansässigen Araber treiben Ackerbau und Handel; die Beduinen, d. h. die Söhne der Wüste, ziehen als Nomaden und Räuber umher. ' Diese zerfallen in viele Stämme, welche in fortwährender Fehde mit einander leben. Ihr Reichthum besteht in Heerden und Pferden. Den Cassian, Geographie. 4. Aufl. in

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
66 Bespannung gewährt, von großer Wichtigkeit. Endlich hat Rußland an Fischen und Pelzthieren (Bären, Zobeln, Hermelinen, Füchsen, Bibern, Eich- hörnchen, Vielfraßen, weißen Hasen, wilden Katzen rc.) einen solchen Ueber- fluß, wie kein anderes Land von Europa. Kein Staat Europas hat endlich solche Schätze im Gebiete des Mi- neralreichs aufzuweisen, wie der russische. Goldminen finden sich im Ural und asiatischen Altai; man schätzte ihren Ertrag in den Jahren 1842 — 1846 auf 350 Millionen Franken. Ebenso ergiebig sind die Plasina-, Silber-, Kupfer-, Eisen-, Blei- und Edelstein-Gruben. Stein- und Braunkohlen, Salz, Mineralquellen sind in Ueberfluß vorhanden. Hat sich auch die Industrie und der Handel im europäischen Rußland in den letzten hundert Jahren um ein Bedeutendes gehoben, so steht doch na- mentlich erstere noch der anderer europäischen Länder bedeutend nach. Be- sondere Erwähnung verdient die Bereitung des Leders in Rußland; die sogenannten Juchten oder Insten, welche ihren eigenthümlichen Geruch durch Gerben mit Birkentheer erhalten, sowie der russische Saffian *) bilden neben dem Getreide, Hanf, Flachs, Talg und Pelz die bedeutendsten Handels- und Ausfuhrartikel. Die Fabriken in Tuch- und' Baumwollenzeugen sind beträcht- lich. Zu bemerken bleibt noch, daß die Russen sich des alten julianischen Kalenders bedienen. (§ 124.) Ortsbeschreibung. Wir betrachten die wichtigsten Städte nach folgenden Provinzen: 1) Die Dftseeprovinzeu. а. Jugermsnland: St. Petersburg an der Newa, 540,000 Einw., ist eine der schönsten Städte Europa's. Viele prächtige Kirchen und Paläste, das Denkmal Peters des Gr. und die Älexandersäule sind sehenswerth. Eisenbahn nach dem kaiserlichen Lustschloß Zarskoje Selü. Der Seekriegshafen Kronstadt (50,000 Einw.). Schlüsselburg, Fest- ung Carl Xii. bei Narwa 1700; d. Esthland: Reval, 30,000 E. б. Piefland: Riga, 78,000 E., Univ. Dorpat, 14,000 E. Sternwarte, ä. Kurland: Mitau an der Aa, 23,000 E. 2) " Das Grostfürstruthum Finnland. Abo, 15,500 E., Helstngfors, 20,000 E., Univ. Tornea. Alands-Inseln. 3) Grostrustland. Moskau an der Moskwa, 360,000 E. „der Kreml" (Napoleon 1812. Gouverneur Graf Rostopschin). Nowgorod am Ilmen-See, 18,000 E. Nischei-Nowgorod, ein sehr bedeutender Meßplatz am Einfluß der Oka in die Wolga, zählt 42,000 E. Kaluga, 35,000 E. Tula, Gewehr- fabriken, Smolensk und Borodino 1812. Woronesch und Orel, Städte von 40 — 45,000 E. Archangel an der Dwina 20,000 E. Kola, Härings- und Wallfischfang. Die Insel Nowaja-Semlja, eine Doppel- *) Saffian, marokkanisches Leder oder Maroquin, ein aus Ziegenfellen be- reitetes, farbiges Leder, hat seinen Namen von der marokkanischen Seestadt Saffi, von wo es nach Europa (früher ausschließlich von da) versandt wird.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 118

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
118 Sammlungen. Um den See herum liegen anmuthige Weinberge und ge- werbthätige Dörfer, welche mit dem Auslande wetteifern. Von Zürich führen über Winterthur 2 Schienenwege nach dem Bodensee. 8. Luzern am nordwestlichen Ende des Vierwaldstätter-Sees treibt vorzugsweise Land- wirthschaft und Spebitionshandel. Hauptort ist Luzern am Ausfluß der Reuß, 11,600 E. Bei Sempach starb Arnold von Winkelried den Helden- tod 1386. Wäggis liegt am Fuße des viel besuchten Rigi, welcher die herrlichste Fernsicht bietet. 9. Freiburg, westlich von Bern gelegen, hieß früher Uechtland (ödes Land), ein Name, der jetzt nicht mehr paßt, da der Kanton mehr produzirt, als er verbraucht. Hauptstadt ist Freiburg an der Saane, 10,500 E. Bei Murten ward Karl der Kühne 1476 besiegt. In Gruyeres (Greyerz) wird der vorzügliche Greyerzer Käse fabrizirt. 10. Solothurn, vorzugsweise zum Jura-Gebiete gehörig, ist ein sehr ergiebiger Kanton, wel- cher viel Getreide ausführt. Hauptort ist Solothurn an der Aare, eine freundliche Stadt, in welcher der Bischof von Basel seinen Sitz hat. Hier starb 1817 der Pole Kosziusko; sein Leichnam ward nach Krakau gebracht. 11. Basel ist seit 1833 in zwei von einander unabhängige Landestheile geschieden, in Basel-Stadt und Basel-Land. In Basel-Stadt ist Basel, 38,000 E., der Hauptort; es liegt zu bei- den Seiten des Rheins am Ende der elsässischen, badischen und der Schweizer- bahnen. Basel ist die reichste Handelsstadt der Schweiz und besitzt eine Universität. Die Baseler Leckerli werden weithin verkauft. In Basel-Land, welches verschiedene gewerbsame Orte zählt, ist Liestal der Hauptort. 12. Schaffhausen, auf dem rechten Rheinufer gelegen, ist ein hügeliges, gut angebautes und wohlhabendes Ländchen, welches auch verschiedene vortreffliche Fabriken besitzt. Schaffhauseu ist die Vaterstadt des Geschichtsschreibers Johannes von Müller (st 1809). Der Rheinfall bei Schaffhausen ist berühmt. 23. Appenzell, ein hochgelegenes Alpenland, welches in 2 Landestheile geschieden ist, in Außerrhoden mit dem Hauptort Trogen, und in Innerrhoden mit dem Haupt- ort Appenzell. Jenes ist von Protestanten, dieses von Katholiken bewohnt. Die frische Luft und die vortreffliche Molke zieht viele Fremden herbei. Da- bei ist Appenzell ein äußerst gewerbthätiges Land, und zählt unter seinen Töchtern die geschicktesten Stickerinnen weit und breit.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 378

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
378 Ferner äußert sich die Kraft der Elektricität darin, daß Körper, in welchen sie erregt worden ist, im Finstern auf eine eigenthümliche Weise leuchten. Berührt man einen elektrisirten Körper mit einem Leiter, so ent- springt mit einem knisternden Geräusche ein lebhafter Funken, der leicht brennbare Stoffe, z. B. Schießpulver, zu entzünden vermag. Zugleich fühlt man bei der Berührung einen plötzlichen Schlag durch die Glieder zucken, der stark genug sein kann, Insekten und kleine Thiere zu tödten. Auch die Luft besitzt Elektricität und zwar in so hohem Grade, daß sie ein großartiger Tummelplatz dieser Thätigkeit zu sein scheint. Die trockne Luft ist selbstelektrisch, die feuchte leitet. Wenn nun bei anhaltender Hitze die obern Luftschichten einen so hohen Grad von Trockenheit erlangt haben, daß sie sich den aufsteigenden feuchten Dünsten cntgegenstemmcn, so erfolgt aus solcher gegenseitigen Spannung diejenige Erscheinung, welche wir ein Gewitter nennen. Die feuchten Dünste nämlich, welche sich nach Oben zu zerstreuen suchen und als dichte Wolkenmassen tief herabhängen, reizen als Leiter die über ihnen schwebenden trockenen Luftschichten, sich ihrer Elektricität zu entladen. Bei der Entladung zeigt sich der Blitz, ein großartiger elektrischer Funken, der den von Wolken verdunkelten Horizont durchzuckt, nicht selten in Ge- bäude oder Bäume zündend einschlägt und Menschen und Thiere tobtet. Er währt nur eine kurze Zeit, dann folgt der Donner. Da der Schall 1050' in 1 Sekunde zurücklegt, so miissen zwischen Blitz und Donner so viel Sekunden verfließen, als 1050 F. in dem Abstande enthalten sind, in welchem der Blitz erfolgt. Die größte beobachtete Entfernung scheint 4 Meilen zu sein. Das Wetterleuchten in schönen Sommernächten hat seinen Grund in dem Widerschein ferner Blitze. Der Donner ist das Knistern des elektrischen Funkens im großartigen Maßstabe. Die Elektricität erschüt- tert bei ihrem Durchgänge die Lust; es entsteht für einen Augenblick ein luftleerer Raum, in welchen sich die umgebende Luft mit Gewalt stürzt. In der nächsten Umgebung der Wolke verschieben sich die Theilchen, und es ent- steht aus diese Weise ciue weithin sich verbreitende Folge von Zusammen- rückung und Ausdehnung, welches den rollenden Widerhall erzeugt. Man kann das Rollen passend das Echo des Donners nennen.*) Wenn der Blitz irgendwo auf die Erdoberfläche fährt, so folgt er im- mer den am besten leitenden Körpern, um in das Innere einzudringen; aber wenn er, um im Innern zu einer Wasserschicht zu gelangen, Schichten von Sand oder andern Substanzen durchdringen muß, so erzeugt er in der Richtung der Entladung verglaste Röhren, welche mau Blitzröhrcn jiennt. Sie sind hohl und reichen senkrecht in den Sand hinab bis zu feuchten Schichten, in welchen die Elektricität sich nach allen Richtungen hat aus- breiten können. Die Blitzröhren sind oft 20 bis 30 Fuß lang, durch breite Ouerspalten in Stücke zerlegt, und haben einen Durchmesser von einigen Linien bis 1 Zoll. *) Donnerkeile nennt inan die hier und da aufgefundenen, keilartig gestalteten Steine, von denen man sonst glaubte, daß sie durch den ans die Erde herabfahren- den Blitz gebildet würden. Sie sind theils Versteinerungen nicht mehr vorhandener Schalthier? (Belvmuiten), theils steinerne Streitäxte, theils andere zufällige Bildungen.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 405

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
405 erfunden? - 104. Worauf beruht das Barometer? 105. Nach welchem Gesetz mehrt oder mindert sich der Druck der Luft? 106. Wie ist das Barometer eingerichtet? 107. In welcher Progression fällt und steigt es im Allgemeinen? 108. Wozu kann man daher das Barometer ferner noch gebrauchen? 109. Warum ist das Barometer ein unsicherer Höhenmesser- oder Hypsometer? 110. Kann man auch das Barometer als Wetterglas benutzen? 111. Wie wirkt die Luft in dieser Beziehung auf den Stand der Quecksilbersäule ein? 112. Wann zeigt derselbe schönes Wetter an? 113. Was versteht man unter Nebest Wolken und Regen? 114. Wie entstehen sie? 115. Welche verschiedenen Wolkenarten unterscheidet man? 116. Wann bilden sich Thau und Reif? 117. Welche Erscheinungen zählt man zu atmosphärischen Niederschlägen? 118. Wozu dient der Regenmesser- oder Ombrometer? 119. Wie ist derselbe eingerichtet? 120. Wie nimmt die Regenmenge ab und zu? 121. Welche 4 Regenzonen unterscheidet man? 122. Wie verhält es sich mit der Zahl der Regentage verschiedener Orte? 123. Was versteht man unter der Zone des unveränderlichen Niederschlags? 124. Wo fällt nur Regen, wo nur Schnee? 125. Welche Linie bildet die Nordgrenze des Regens in der unveränderlichen Niederschlagszone? 126. Welche Eigenschaft bezeichnen wir mit dem Worte Durchsichtig- keit? 127. Ist die Luft dieser Eigenschaft theilhaftig? 128. Was für Erscheinungen hängen damit zusammen? 129. Wie entsteht der Regenbogen? 130. Wann redet man von einer Regengalle? 131. Bildet die Sonne allein diese farbige Erscheinung? 132. Wie entstehen Nebenmonde, Neben- sonnen und Ringe? 133. Was ist das Zodiakal-Licht für eine Erscheinung? 134. Was sind optische, was elektrische Meteore? 135. Welche Meteore zählt man zu den optischen, welche zu den elektrischen? 136. Wie ist das Gewitter mit seinen Erscheinungen zu erklären? 137. Was sind Blitzröhren und Donnerkeile? 138. Welche Wirkungen üben die Gewitter aus? 139. Welche Erscheinung nennt man das St. Elms-Feuer? 140. Auf welche Weise erklärt man die Tromben oder Land- und Wasserhosen? Zur Wiederholung von 8 128 und 129. 1. Was versteht man unter einem Kompaß? 2. Wozu bedient man sich desselben? 3. Wer gilt für den Erfinder desselben*)? 4. Wie ist der Kompaß eingerichtet? 5. Welche Kraft besitzt der Magneteisenstein? 6. Wie wird der künstliche Magnet hergestellt? 7. Welche Punkte der Magnet- nadel zeigen die stärkste Anziehungkraft, an welcher Stelle ist gar keine ersichtlich? 8. Welche 3 Beobachtungen kann man an einer Kompaßnadel machen? 9. Was versteht man unter Deklination, Inklination und Intensität der Magnetnadel? 10. Welche Linie zeigt keine Deklination der Magnet- nadel? 11. In welche Hälften scheidet diese Linie der Nichtabweichung die Erde? 12. Welche Punkte der Erde haben die Eigenschaften der magneti- schen Pole, und wo liegen diese Pole? 13. Aendert sich die Deklination der Magnetnadel, oder ist dieselbe konstant? 14. An welchem Beispiele läßt sich dies nachweisen? 15. Ist die Deklination der Magnetnadel eine tägliche oder eine jährliche? 16. Von welchen Verhältnissen wird die Dekli- *) Flavio Gioja aus Amalfi (1302).

8. Neuere Geschichte - S. 48

1869 - Mainz : Kunze
48 kirche unter dem König als dem ,Proteetor und einzigen Haupt der Kirche von England'. Auflösung von Abteien und Klöstern, Aufhören der Abgaben nach Rom, Bereicherung der Krone. i53ssuprematseid und die sechs Artikel 1539, blutige Ver- folgungen gegen die Renitenten: Thomas More und andere.— Nach der von Heinrich geordneten Erbfolge folgt der zehnjährige Eduard Vi (-—1553), unter dem die Herzoge von Som- merset und Warwick-Northumberland als ,Proteetoren' die Re- formation fortführen, der Erzbischof Cranmer von Canterbury sie mit der deutschen Bewegung in Verbindung setzt. England das Asyl der Evangelischen aller Länder, namentlich auch der nach den: Schmalkaldifchen Krieg flüchtigen Deutschen. — Die 6 Artikel verdrängt durch Cranmers, unter dem Einfluß Melanch- thonfcher Schriften verfaßten 42 Artikel; neue Liturgie (das sogenannte Cvmmonprayerbook) 1548. Um fein politisch- religiöses Werk über feinen Tod hinaus fortzufetzen, bestimmte der früh sieche König die Thronfolge der Johanna Grey, Großnichte Heinrichs Viii, vermählt mit einem Sohne Northum- berlands Lord Guilford Dudley. Aber Heer, Flotte und Haupt- stadt für die katholische Maria (—1558), die ,blutige', Tochter Katharinas von Aragon; Northumb erlaub und das junge Königspaar hingerichtet. Ihr Streben die Ausrottung des Protestantismus in England. Schritte zu diesem Ziel: 1. Abschaffung der neuen Liturgie; 2. Vermählung mit dem Jnsanteu Philipp (Ii) von Spanien 1554, der zweimal in England war, 3. die Herstellung des Gehorsams gegen Rom, 4. die Ketzergesetze, die besonders seit 1555 zu blutiger Vollstreckung kamen. Auch Cranmer fällt; fein Nachfolger, zuletzt allmächtiger Minister, der Cardinal-Legat Reginald Pole. Calais' Verlust an Frankreich 1558. B. Dauernde Begründung der Reformation in England und 'Schottland. Elisabeth (—1603), Tochter der Anna Boleyn, die Vor- kämpferin des westeuropäischen Protestantismus, tritt unter dem Widerspruch des Pabstes die Regierung an, excommuuieiert 1569. Herstellung des Suprematseides, doch mit milderer Behandlung der katholischen Reeufanten. Die ,Acte der Uniformität', nach der das überarbeitete liturgische Buch gelten sollte; die 39 Artikel gegen die Noneonformisten oder Dissenters (namentlich Puritaner

9. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

10. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,
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