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1. Geschichte der Neuzeit - S. 7

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Bauernkrieg. art V. I 3 s41. 7 traf die uneinigen Haufen in Schwaben und im Taubergrund. Mit topfen und Hngen, mit Fingerabhacken und Augenausstechen wte-ten die Sieger. Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, dem die Odenwlder ihre Fhrung aufgezwungen hatten, schmachtete zwei Jahre zu Heilbronn im Gtzenturm". Vor Zabern wurden an 20000 Bauern, als sie vertragsmig ohne Waffen ab-ziehen wollten, von den Soldknechten Herzog Antons von Lothringen treulos niedergehauen. Mnzer verhie seinen Bauern, die feindlichen kugeln in seinen rmeln aufzufangen; fast ohne Gegenwehr wurden sie von den Landsknechten bei Frankenhausen an der Unstrut niedergemacht, Mnzer selbst gefoltert und enthauptet. Mindestens 100000 Bauern kamen um; die anderen zerstreuten sich in ihre rauchenden Drfer. Ihre Lage wurde noch schlimmer als vorher; nur wenige Fürsten, wie der Landgraf Philipp von Hessen, der Pfalzgraf Ludwig V. und die Markgrafen von Baden, gewhrten ihnen Erleichterungen. 5. Einige Propheten" der Wiedertufer" wollten von Mnster in Westfalen aus ein neues Volk Israel begrnden; ein Bcker aus Hartem, dann der Schneider Johann von Leyden waren ihre Fhrer. Sie vertrieben Katholiken und Protestanten, zogen ihr Vermgen ein, verwsteten Kirchen, verbrannten Bcher und alte Urkunden und fhrten Gtergemeinschaft und Vielweiberei ein. Erst nach sechzehnmonatiger Belagerung wurde das Knigreich Jerusalem" von dem Bischof von Mnster mit Hilfe anderer Fürsten zerstrt, seine Hupter martervoll hingerichtet. 4. Karls V. Kriege und die Augsburger Konfession. 1. Seitdem die Kriege mit England aufgehrt hatten, suchten die Franzosen in Italien Fu zu fassen. Ihr jugendlicher König Franz I. nahm Mailand und die Lombardei ein; in der Absicht, dieses deutsche Lehen zurckzuerobern, hatte Karl V. den Wormser Reichstag berufen. Ritter und Sldner aus den Lndern beider Monarchen zogen der die Alpen. Als Franz Pavia umschlo, strmten die Kaiserlichen, Deutsche und Spanier, sein Lager. In zwei Morgenstunden mar das stattliche Heer vernichtet, Franz gefangen. Alles ist verloren, nur die Ehre nicht," schrieb er seiner Mutter. Als der junge König, von Ungarn und Bhmen in einer groen Trkenschlacht fiel, gewann sein Schwager, Karls V. Bruder Fer-

2. Geschichte der Neuzeit - S. 9

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Speier und Augsburg. Zwingli und Kalo in. I 4152. 9 5. Alsbald schlssen die protestantischen Fürsten zur Verteidi-gung ihres Glaubens zu Schmalkalden ein Bndnis, das nach dem Beitritte der groen Städte, wie Magdeburg und Lbeck, vom Bodensee bis zur Ostsee reichte. Ein neuer verheerender Trkenkrieg hinderte den Kaiser, gegen den Bund einzuschreiten; so bestimmte er, bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung sollten die Stnde um des Glaubens willen einander nicht anfechten. Der Sultan wich aus sterreich und Steiermark. Aber er fhrte 30000 Gefangene mit in die Sklaverei und behielt den grten Teil Ungarns mit der Hauptstadt Ofen. 5. Zwingli und Kalvin. 1. Der Schweizer Humanist und Theologe Huldrich Zwingli hatte als Feldprediger Sldner nach Italien begleitet; seither eiferte er gegen das Reislaufen", die Unsitte seiner Landsleute, fremden Fürsten ihr Blut zu verkaufen. Als Pfarrhelfer in Einsiedeln wie als Leutpriester in Zrich predigte er gewaltig: Gottesfurcht, Gottes-liebe, Unschuld sei der Kern aller Religion; ttig zu sein im Vertrauen auf Gott sei die groe Christenpflicht. Die Erregung der den Ablahandel benutzte er, um im Einverstndnis mit dem Groen Rat" und der Bevlkerung Zrichs alle kirchlichen Einrichtungen und Gebruche zu beseitigen, die der Bibel widerstrebten. Die Reform fand auch in Bern und andern Kantonen Eingang. Dagegen schlssen sich die Fnforte" Uri, Schwyz und Unterwalden, Zug und Luzern an sterreich. So drohte der Krieg, und die Schweizer Reformierten" wnschten eine Verstndigung mit den deutschen Protestanten. Aber Luther und Zwingli konnten sich der die Lehre vom Abendmahl nicht verstndigen. Als nun Zrich und Bern den Urfantonen Korn, Wein und Salz abschnitten, brachen die Bedrngten hervor und schlugen die Zricher an der Zuger Grenze bei Kappel; Zwingli' 1531 der als Feldprediger mit ausgezogen war, lag unter den Toten. Der Ausbreitung der Reformation war eine Schranke gesetzt. 2. Dagegen trat auf romanischem Boden Genf der Eidgenossen-schaft und der neuen Lehre bei, als ihm Bern gegen seinen Bischof und den Herzog von Savoyen Hilfe brachte. Aber erst dem Franzosen Johannes Kaloin gelang es, aus der ppigen Stadt eine fromme Gemeinde zu machen. Er selbst, ein

3. Geschichte des Mittelalters - S. 127

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
gerne; Stebinger; Schweizer. Die Stbte. Vi Sie4 ib. 127 Tler. Die Könige besttigten ihnen ihre Reichsunmittelbarkeit; Albrecht unterwarf sie vorbergehenb ohne Kampf. Erst um 1470 erzhlt das Weie Buch von Obwalben" vom Thall und seinem Apfelschu. Im Morgarten erklommen bte Eibgenossen mittels Steigeisen bte 1315 Hhe und lieen Baumstmme und Felsblcke auf das Heer Leopolbs hinuntersausen,- ihre Hellebarben vollenbeten das grausige Werk. Die Urkantone erbauten bte Brcke der bte tobenbe Reu und ffneten so dem anbei den Weg der den St. (Sottharb. Das aufblhenbe Luzern, Zrich, das bamals schon Seibenweberei trieb, und Bern schlssen sich der Eibgenossenschaft an, bte bereits der bte Alpen nach Graubnben, Wallis und Tessin hinb ergriff. Bei Sempach siegte der Schweizer Spitz", der dem altgermanischen 1386 Keil hnlich war, der bte Ritter, bte in dem unebenen Gelnbe zu Fue fochten; viele erstickten infolge der unertrglichen Hitze im Harnisch. Wh-renb des Getmmels entflohen die Knechte auf den Pferben ihrer Herren. Leopolb Iii. verschmhte die Flucht und fiel. 4. Handel und Gewerbe. Die Hanse. la. Die Germanen waren dem Stbteleben abholt); bte Mauern erschienen ihnen wie Gefngnisse. Umgitterten Grabsttten hnlich, lagen bte Trmmer zerstrter Rmerstbte jahrhunbertelang in ihren Felbern. Die schsischen Herrscher erbauten lebiglich Festungen. Erst unter den Saliern gewannen die Stbte am Rhein Bebeutung; Worms und Mainz stellten fr Heinrich Iv. eine ansehnliche Heeresmacht ins Felb. Unter den Stbtegrnbern stehen in erster Reihe Heinrich der Lwe mit Lbeck, Braunschweig und in gewissem Sinn auch Mnchen (an der Stelle, wo die Salzstrae von Salzburg her bte Isar kreuzte) und bte Zhringer mit Freiburg im Breisgau, Freiburg im chtlaub und Bern. Wie frher jeber Hof, erzeugte jebe Stadt anfnglich ihren Bebarf an Kleibung und Gert selber. Nur die feineren Tucharten bezog man aus Kln und den flanbrischen Stbten, aus Regensburg und der Fuggerstabt Augsburg, kunstgewerbliche Gegenstnbe aus Augsburg und Nrnberg, Eisenarbeiten aus den rheinischen Stbten: bte Wormser Waffenschmied (Harnischmacher und Schwertfeger) waren berhmt. Erst seitbem der Bergbau in Sachsen, Bhmen, Schlesien, Tirol Silber und Golb zutage frberte, entwickelte sich der Handel und belebte das Hanbwerk. Ib. Die Hanbwerker vereinigten sich zu Znften. Unter dem Vorsitz eines selbstgewhlten Zunftmeisters regelte die Zunft (von zemen, sich ziemen) die Marktorbnung und die Preise der Waren, die Aufnahme neuer Meister; babei strebte sie, Frembe fernzuhalten, die die Preise brcken

4. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

5. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

6. Erdkunde - S. 103

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 103 — rat (den Vertretern der Kantone) besteht, hat die gesetzgebende, der Bundesrat die vollziehende oder Regierungsgewalt. An der Spitze des letztern steht der immer nur auf ein Jahr gewählte Bundespräsident. Sitz der Regierung ist Bern. — Die Schweiz hat kein stehendes Heer; jeder waffenfähige Schweizer ist vom 20. bis 44. Jahr militärpflichtig und wird in bestimmten Zeitabschnitten einige Wochen im Soldatendienste geübt. A. Die 18 deutschen Kantone: 1. St. Gallen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 35 000 E. ist besonders durch Baumwollindustrie hervorragend. Die Abtei des hl. Gallus war im Mittelalter ein Hanptsitz der Wissenschaft. Be- rühmte Bibliothek. — Am Bodensee Rorschach, bedeutender Handels- Platz und Getreidemarkt. — Rapperswyl, Hafenplatz am Züricher- fee. — Pfävers, berühmtes Bad in der großartigen Taminaschlucht, am Ausgange derselben Bad Ragaz. 2. und 3. Appenzell zerfällt in zwei Halbkantone: a) das südliche (katholische) Appenzell Inner-Rhoden mit dem Hauptorte Appenzell; b) das nördliche (protestantische) Appenzell Außer- Rhoden, dessen dichte Bevölkerung hauptsächlich Stickerei- und Baum- Wollweberei betreibt. Hauptort: Herisan (15 000 E.). 4. Thurgau. Hauptort Frauenfeld. — Am Bodensee der Hafenplatz Romanshorn. 5. Schaffhausen, fast ganz von Baden eingeschlossen. Die altertümliche Hauptstadt Schaffhausen mit 13 000 E. liegt unweit des bekannten Rheinfalles. 6. Zürich. Die am Ausfluß der Limmat aus dem See schön ge- legene Hauptstadt Zürich (mit den einverleibten Vororten 162000 E.) ist Mittelpunkt der schweizerischen Seidenfabrikation, anch ein wichtiger Handelsplatz. Universität und technische Hochschule. — Winter- thnr (23 000 E.) hat großartige Maschinenfabrikation und Baum- Wollweberei. 7. Aargau mit dem Hauptorte Aarau (7000 E.). — Bei Baden altberühmte warme Bäder. — Unfern der Aare die Rninen der Habs bürg.

7. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

8. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

9. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

10. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem
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