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als ich beim Eintritt in die Strecke eine vollständige elektrische Bahnanlage
sah. Diese ist schon seit vielen Jahren im Betriebe und besitzt die ansehn-
liche Länge von 2 000 m. Wir wanderten an der Schienenanlage entlang, von
dieser durch eine Seilbarriere getrennt. Schon nach wenigen Minuten um-
gab uns wieder tiefes Schweigen, durch nichts unterbrochen als durch uusere
Tritte und die Unterhaltung, die wir miteinander führten. Die Lichter des
„Bahnhofes" der elektrischen Bahn und die des Schachtes lagen, nur uoch
Lichtpünktchen, längst hinter uns; um uns verbreiteten unsere Grubeulämp-
chen ein notdürftiges Licht; vor uns aber lag undurchdringliche Finsternis.
Plötzlich hörte ich vor uns in der Ferne ein dumpfes Geräusch, ein Licht
tauchte auf, das Geräusch kam näher, verstärkte sich mehr und mehr, und
ehe ich mich dessen versah, brauste ein elektrischer Zug mit donnerähnlichem
Getöse an uns vorüber, um mit ziemlicher Schnelle in der Finsternis hinter
uns zu verschwinden. Einem Spuke gleich war das Ganze an mir vorüber-
geeilt, und ich wunderte mich selbst, daß ich noch Zeit gefunden hatte, die
Erscheinung zu betrachten. Der Zug, mit der elektrischen Lokomotive voran,
auf der ein Führer saß, zählte etwa 45 beladene Förderwagen, von denen
ein jeder, nach den Aussagen meines Begleiters, ein Eigengewicht von acht
Zentnern besitzt, während sein Inhalt etwa 15 Zentner wiegt.
Nun bogen wir in eine links abgehende Nebenstrecke ein, in der wir
nach kurzer Wanderung auf einen sogenannten Bremsschacht stießen. Es
ist das ein Schacht im kleinen, der mehrere Sohlen miteinander verbindet
und dazu dient, die auf den über einer Haupt-(Förder-)Sohle liegenden
Strecken gewonnenen Salze nach dieser Hauptsohle zu schaffen, wo sie durch
die elektrische Bahn nach dem Schachte befördert werden, um von hier aus
zu Tage zu gelangen. Zugleich aber benutzt man die Bremsschächte dazn,
die minderwertigen Salze, die man hier und da gewinnt, in die fertigen
Abbaue zu befördern, um diese damit wieder auszufüllen, sowie die Rück-
stände, die dem gleichen Zwecke dienen und von Tage hereingeschafft werden,
je nach Bedarf nach tiefer gelegenen Strecken zu befördern. Das Prinzip
des Bremsschachtes ist denkbar einfach: Über eine auf eiuem Bock liegende
Seilscheibe geht ein Seil, an dessen beide Enden je ein Fördergestell an-
gehängt ist. Auf das jeweils oben befindliche Gestell wird ein beladener
und auf das unten befindliche ein leerer Wagen geschoben. Der abwärts
gebende beladene Wagen zieht durch sein Übergewicht den leeren Wagen nach
oben; durch eine von einem Bergmann bediente Bremse wird der Gang der
Fördergestelle reguliert.
Nachdem wir dem Betriebe des Bremsschachtes eine Weile zugeschaut
hatten, kehrten wir um und bogen wieder in die Hauptförderstrecke eiu, unfern
vorher unterbrochenen Weg fortsetzend. Nach geraumer Wanderung, während
welcher ich mir — aufmerksam gemacht durch die Mannigfaltigkeit der
Farben und die regelrechte schichtenweise Lagerung, in der sich die Salze
namentlich an der Decke des Ganges zeigten — von meinem Begleiter die
geologischen Verhältnisse der Steinsalz- und Kalisalz-Lager erläutern ließ,
bogen wir links in eine kleine Strecke ein und standen wiederum vor einem
Bremsschachte, der jedoch nicht mehr im Betrieb ist. Wohl aber wird der
„Fahrschacht" dieses Bremsschachtes noch benutzt, um von der einen nach
der andern Sohle zu gelangen. Ein jeder Schacht besitzt nämlich außer
dem Teile, in dem die beiden Fördergestelle mit den Förderkörben ans- und
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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bau und vorwiegend ausgedehnte Laubwaldungen, darunter viele Eichen-
bestände, mehr noch aber Lindenwälder. Die Linde kann als echt
mittelrussischer Baum bezeichnet werden. Der Juli ist bei den Russen der
Lindenmonat. In diesen Gegenden werden auch viel Bienen gezüchtet,
welche sehr guten Lindenblütenhonig liefern, den der russische Bauer als
Zucker benutzt. Oft werden Linden nur zu dem Zwecke gefällt, um aus
ihrem Baste Matten zu siechten. Zu den eben erwähnten Kulturpflanzen
treten hier noch Weizen und Hanf hinzu. Hier ist auch der Beginn
der Obstkultur zu suchen. Die Tierwelt ist etwa dieselbe wie in dem
nördlichen Teile dieser Zone. In den Wäldern von Bialowicza ist
noch der Auerochse vertreten. Der Ackerbau ist aber der Haupterwerbs-
Abb. 70. Die Tundra.
Aus „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig, Kreuzstr. 3.
zweig dieses Gebietes, und nur in weniger fruchtbaren Gegenden gesellt
sich zum Ackerbau die Gewerbtätigkeit. Die frühere Hausindustrie
hat in Anbetracht der vorhandenen Steinkohlenschätze sowie der mineralischen,
pflanzlichen und tierischen Rohprodukte immer mehr dem Fabrikbetriebe
weichen müssen. Im Gebiete der Schwarzerde (wo?), welche der
Düngung wenig oder gar nicht bedarf, liefert der Boden so reichen
Ertrag, daß eine bedeutende Ausfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse
möglich ist, wie denn Holz und Getreide die bedeutsamsten Bestandteile der
russischen Ausfuhr darstellen (Danzig). Im Osten geht dieser Land-
strich schon in das Kaspische Steppenland über, das stark mit Salz
gesättigt und reich an Salzseen ist. (Erklärung!)
Dann folgt die Zone der Steppen, in der die Bewässerung gering
ist und der Wald fast ganz fehlt. Es ist das Gebiet zwischen der unteren
Wolga und dem Pruth. Die Steppen bilden schier endlose Grasflächen,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Märkte sind diejenigen von Moskau und Nischni-Nowgorod. Der
jährliche Umsatz ist ein ganz bedeutender. Er erstreckt sich besonders auf
Getreide, Holz, Hanf, Flachs, Tabak, Leder und Metalle. Die russischen
Wasserwege fördern den Binnenverkehr ungemein. Über Rußlands
Lage für den Außenhandel sprachen wir schon (siehe das!). Der
auswärtige Handel erfolgt zur See und zu Lande, und er muß in den
europäischen und asiatischen Handel unterschieden werden. Die wichtigsten
Verkehrsländer sind Deutschland und England. Ausgeführt werden vor-
wiegend Rohprodukte, Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Häute, Pelzwerk,
Eier, Butter, Zucker u. a. m. Zur Einfuhr gelangen in erster Linie
Jndustrieerzeugnisse und Kolonialwaren, wie Baumwolle, Maschinen,
Tee, Seide, Metallwaren, chemische Produkte u. a. m. So gibt Deutsch-
land an Rußland Eisen, Eisenwaren, Maschinen u. a. ab.
Bis in das 15. Jahrhundert hinein standen die Russen unter der
Herrschaft der mongolischen Tataren. Die Großfürsten von Moskau
schüttelten das fremde Joch ab und legten sich den Titel „Zar" bei.
Aber erst Peter der Große erhob Rußland zur Großmacht (zu Beginn des
18. Jahrhunderts). Er besiegte die Schweden und dehnte das Land bis
zur Ostsee aus. Er schuf dadurch ein Verbindungsglied zwischen Rußland
und der westeuropäischen Kultur. Die Kaiserin Katharina Ii. riß
den größten Teil von Polen an sich und unterwarf die türkischen Länder
am Schwarzen Meere. Schon im 16. Jahrhundert begann Rußland
seinen Besitz auch nach Osten über Nordasien bis zur Beringstraße
auszudehnen, und so wurde es mit etwa 23 Mill. qkm und 130 Mill.
Einwohnern der größte zusammenhängende Staat der Erde.
Der Zar war bisher der absolute Herrscher, der „Selbstherrscher
aller Reußen", zugleich das Oberhaupt der griechischen Kirche, deren
höchste Behörde der heilige Synod ist, der sich aus geistlichen und Welt-
liehen Würdenträgern zusammensetzt. Erst seit 1905 ist — infolge der
vielfachen revolutionären Bewegungen — die absolute Monarchie ein
wenig modifiziert worden durch Einsetzung der Duma, einer Art Volks-
Vertretung. Doch ist ihr Einfluß noch unbedeutend. Der Reichsrat hat
die Gesetze vorzubereiten, die der Kaiser dann erläßt.
Das große russische Reich wird verwaltungsmäßig in 60 Gouvernements
geteilt. Den wichtigsten Bestandteil des europäischen Rußland bildet
Großrußland. Es erstreckt sich vom Weißen Meere bis in die Steppen
hinein. Die wichtigste Siedlung Großrußlands ist die alte Hauptstadt
Moskau (1,2 Mill. Einw.). Es liegt an der Moskwa, einem Neben-
flusse der Oka, auf hügeligem Boden. Zahlreiche Straßen und Eisen-
bahnen kreuzen sich hier. Auch ist die Stadt durch Kanäle und Flußläufe
mit allen Rußland begrenzenden Meeren verbunden. Seiner zentralen
Lage verdankt es den Ruf der wichtigsten Handelsstadt des russi-
schen Binnenlandes. Hier werden z. B. die Getreidemengen der Korn-
kammer Rußlands, das Holz und das Pelzwerk des Nordens, die Metalle
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— 279 —
gelangt man in die Zone der Wälder (erst Nadel-, dann Laub-
Hölzer — Bären, Vielfratze, Wölfe, Füchse, Lnchse, Elentiere, Rehe,
wilde Schweine, Eichhörnchen u. a. — Bienen), dann in das Gebiet
des Ackerbaus (Gerste, Hafer, Roggen, Kartoffeln, Flachs, Weizen,
Hanf —Tierwelt ähnlich —der Auerochse in denwäldern vonbialowicza)
und schließlich in die Zone der Steppen (endlose Grasstächen, durch-
setzt von Disteln, Schafgarbe, Flußschilf und Königskerzen — Pferde-,
Schaf- und Rinderherden — Antilopen, Schakale — Kamele — im Osten
das kaspische Steppenland, mit Salz gesättigt und reich an Salzseen).
Die Völkertafel steht recht bnnt aus. Im Weichselgebiete fitzen
Polen und viele Juden. In den Ostseeprovinzen wohnen Deutsche,
Litauer, Letten, Esten, Finnen und Schweden, im Norden Lappen
und Samojeden, am Ural Baschkiren, in den Steppengebieten Kirgisen,
Tataren, Kalmücken, Kosaken, in Beffarabien Rumänen.
Das Kernvolk aber, etwa 9v Millionen, bildet das slawische Volk
der Russen, die wieder in Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen
unterschieden werden. (Charakteristik derselben!) Sie bekennen stch zur
griechisch-katholischen Kirche. Die Volksbildung liegt noch recht da-
nieder. Die ländliche Bevölkerung hat das große Übergewicht. (Geringe
durchschnittliche Dichte der Bevölkerung — Auswanderung!)
Rußland ist in erster Linie ein Ackerbaustaat, die Kornkammer
Europas (Gebiet der Schwarzerde — Weizen, Roggen, Hafer, Gerste,
Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf, Flachs — Getreideausfuhr). Weitere
wichtige Erwerbsquellen stnd die Viehzucht (Rinder, Pferde, Schafe,
Schweine, Ziegen, Kamele, Renntiere, Gestügel u. a.), die Forstwirt-
schaft (Jagd), der Fischfang [Hering, Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör
(Kaviar, Fischleim)^, der Bergbau [Erze, wertvolle Gesteine (wo? welche?),
Steinkohlen (am Donez, südlich von Moskau), Salz (Steinsalz, Salinen-
salz, Seesalz), Petroleum (stehe Kaukasten!)^ und die Industrie (Webe-,
Eisen-, Holz-, Lederindustrie, Zuckerbereitung, Branntweinbrennerei,
Tabakfabrikation u. a.).
Der Binnenhandel ist ein ganz bedeutender. Den Außenhandel
lähmt die ungünstige Lage des mächtigen Reiches. (Die wichtigsten
Produkte der Ein- und Ausfuhr nennen!)
Zar Peter der Große erhob Rußland durch Ausdehnung des Lan-
des bis zur Ostsee zur Großmacht (Verbindung mit der westeuropä-
ischen Kultur). Katharina Ii. erwarb den größten Teil von Polen und
die türkischen Länder am Schwarzen Meere.
Der Zar war bisher der absolute Herrscher. Seit 1905 ist eine
Volksvertretung, die Duma, eingesetzt (der heilige Synod, der Reichsrat).
Großrußland erstreckt stch vom Weißen Meere bis zu den Steppen.
Seine wichtigste Siedlung ist die alte Hauptstadt Moskau [1,2 Mill.
Einw., zentrale Lage, wichtigste Handelsstadt des russischen Binnen-
landes, bedeutender Markt, vielseitiges Gewerbe, Kreml — ältester
Stadtteil, Krönnngsstadt, Sitz des Altrussentums, Stadt der Kirchen,
Klöster und Kapellen, westlich die Schlachtorte Borodino und Smolensk,
südlich Tula (Gewehrfabriken, Maschinenindustrie, Kupferarbeiten)^.
Nischni-Nowgorod (Lage!) ist durch seine Messen weltberühmt. Pensa
und Woronesch (Gebiet der Schwarzerde) stnd bedeutende Getreide- und
Viehmärkte. Smolensk war einst bedeutende Festung. Archangelsk
(Lage, 20000 Einwohner) ist Rußlands wichtigster Seehafen am Eis-
meere.
Die bekanntesten Siedlungen Ostrußlands find Perm und Jekaterin-
bürg (Zentren des Bergbaus am Ural), an der Wolga Kasan (Handel
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— 274 —
der Juden. Die Stadt hat 780000 Einwohner, darunter etwa 30 000
Deutsche. Sie besitzt prächtige Paläste und herrliche Kirchen. Warschau
ist eine Festung. Die umfangreiche Industrie der Stadt erstreckt sich
vorwiegend auf Maschinenbau, Lederbereitung, Zuckerfabrikation und
Holzindustrie. Warschau liegt am Kreuzungspunkte der Bahnen Wien—
Petersburg und Berlin—thorn—moskau. Das stattliche Königliche
Schloß mit seinen terrassenartig angelegten Gärten ist der Stadt erhalten
geblieben. Die Universität besitzt eine reiche Bibliothek und eine
Sternwarte. Nahe der deutschen Grenze ist Lodz infolge seiner be-
deutenden Baumwoll- und Wollindustrie schnell zu einer der ersten
Fabrikstädte Rußlands aufgeblüht. Die Fabriken sind meist in den
Händen von Deutschen. Als diese vor etwa hundert Jahren wegen der
hohen Grenzzölle, durch welche die Einfuhr nach Rußland erschwert wurde,
die ersten Fabriken gründeten, war Lodz noch ein ganz unbedeutender
Ort. Heute hat es bereits 350 000 Einwohner. Man nennt es wohl
das „polnische Manchester". Hart an der deutschen Grenze liegt Kalisch
(Schutzbündnis 1813). Südöstlich von Warschau erhebt sich Lublin.
Es treibt vorwiegend Handel mit Getreide und Wolle.
Die Ostseeprovinzen (Deutschtum, Russifizierung!) gehören zu den
bestangebauten und in der Kultur am höchsten stehenden Ge-
bieten des europäischen Rußland.
In Kurland ist Libau ein wichtiger Hafenplatz. Der Hafen ist
vortrefflich angelegt und fast das ganze Jahr hindurch eisfrei. Seit Libaus
Hafenanlagen mehr ausgebaut sind und eine bessere Verbindung mit dem
Hinterlande geschaffen ist, erfolgt ein Teil der russischen Ausfuhr, die
früher nur nach den deutschen Ostseehäfen sich richtete, von Libau aus.
Es ist zudem Seebad. Die Hauptstadt Kurlands ist das land-
einwärts gelegene kleinere Mitau.
Livlands bedeutendste Seehandelsstadt ist Riga, nahe der
Mündung der Düna. Es ist die drittgrößte Seehandelsstadt Ruß-
lands und war früher ein wichtiges Glied der Hansa. Sie ist um 1200
von Bremer Seefahrern gegründet worden. Ausgeführt werden vor-
nehmlich Getreide, Flachs, Hanf und Holz. Dorpat war früher
deutsche Universität und geistiger Mittelpunkt des Deutschtums.
Die Universität ist jetzt russisiziert, und die Stadt führt wieder den
Namen Jurjew. Östlich von Dorpat liegt der bekannte Peipussee.
In Estland ist Reval der bekannteste Ort. Er liegt an einer
tiefen Bucht des Finnischen Meerbusens und hat eine sehr schöne
Umgebung. Die Bauart der Stadt ist mittelalterlich. Die Ausfuhr
erstreckt sich auf Getreide, Spiritus, Flachs, Vieh u. a.
In Jngermanland liegt die Residenz des Zaren und zweite
Hauptstadt des russischen Reiches, St. Petersburg (11/2 Mill. Einw.).
Kurz vor ihrer Mündung teilt sich die Newa in mehrere Arme, und
dieses von ihr gebildete Delta überdeckt St. Petersburg. Die Gegend, in
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— 280 —
«ach Sibirien, ehemalige Tatarenhauptftadt), Samara (Bahn nach
Sibirien, Handel mit Getreide, Holz, Salz u. a.), Saratow (lebhafte
Industrie, bedeutende Getreidemärkte) und Astrachan (Handel nach
Persien und Russisch-Zentralasten — Mische, Kaviar), Orenburg am Ural-
stutz (Endpunkt der astatischen Karawanenstraße, früher Grenzfeftung).
Südrußlands (vorwiegend Anbau von Getreide und Mittelpunkt
der russischen Viehzucht) wichtigster Ausfuhrhafen ist Odessa am Schwar-
zen Meere (420000 Einwohner, erste Seehandelsstadt an der russischen
Pontusküste lebhafte Industrie, Universität). Andere bekannte Siedlungen
sind Kischinew (Gemüse, Obst, Wein, Tabakfabrikation), Akkerman
(Hafen Bessarabiens, am Liman des Dnjeftr), Nikolajew (Kriegshafen,
am Liman des Bug), Cherson (Hafenplatz für Holz und Getreide, nahe
der Mündung des Dnjepr), Simferopol (Hauptstadt der Krim), Sewa-
stopol (Kriegshafen) und Kertsch (Hafenplätze der Krim).
Die bedeutsamste Stadt Kleinrußlands ist Kiew (230000 Einw.,
heilige Stadt, Festung, Universität, Handel, Industrie). Charkow hat
berühmte Messen (Universität). Bei Poltawa besiegte Peter der Große
1709 Karl Xii. von Schweden.
Die Hauptstadt Weftrußlands ist Wilna (Handel, Kreuzungspunkt
wichtiger Bahnlinien). Weitere Siedlungen sind Minsk, Grodno (Ge-
treide- und Holzhandel), Kowno (Holzhandel nach Deutschland), Bje-
lostok und Bialowicza (Urwald, Wisent). Lage!
Polens Hauptstadt ist Warschau (780000 Einwohner, einst Haupt-
stadt des Königreichs Polen, große Messen, bedeutender Handel, um-
fangreiche Industrie, prächtige Kirchen und Paläste, Festung, Univer-
sität). In diesem Gebiete liegen noch Lodz (330000 Einwohner,
großartige Baumwoll- und Wollindustrie, viele Deutsche), Kalisch
(Schutzbündnis 1813) und Lublin (Handel mit Getreide und Wolle).
In den Ostseeprovinzen (hochstehend in der Kultur) ist Libau in
Kurland ein wichtiger Hafenplatz (Seebad). Die Hauptstadt Kurlands
ist das weiter landeinwärts gelegene Mitau.
Livlands wichtigster Seehandelsplatz ist Riga (drittgrößte See-
Handelsstadt, einst wichtiges Glied der Hansa, Aussuhr von Getreide,
Hanf, Flachs und Holz). Dorpat (Jurjew) ist Universttät.
In Estland ist Reval die bedeutendste Siedlung (Lage! Ausfuhr
von Getreide, Spiritus, Flachs, Vieh u. a.).
In Jngermanland liegt an der Newa Sankt Petersburg [11/2 Mill.
Einwohner, Residenz des Zaren, zweite Hauptstadt, erste Seehandels-
stadt Rußlands, in industrieller Hinsicht an zweiter Stelle (welche
Zweige?), Gründung Peters des Großen, warum gerade hier angelegt? —
günstigekanal- und Eisenbahnverbindungen, westeuropäisches Aussehen,
breite, schöne Straßen (z. B. der Newsky-Prospekt), prächtige Bauten
(Profanbauten: Winterpalais des Zaren, Admiralität, Universität,
Peter Pauls-Festung—kirchliche Bauten: Peter Pauls-Kirche—begräbnis-
stätte der russischen Kaiserfamilie, Jsaakskathedrale, ein besonders kost-
bares Bauwerk), Sitz der höchsten Behörden — südlich die Luftschlösser
Zarskoje Sel« und Gütschina, am Finnischen Meerbusen die Kaiser-
lichen Schlösser Peterhof und Oranienbaumz. Am Austritt der
Newa aus dem Ladoga-See liegt die alte Festung Schlüsselburg (Staats-
gefängnis). Die Seefestung Kronstadt (Kriegshafen) schützt die Residenz.
Die Hauptstadt des Großfürstentums Finnland ist Helsingfors
(Universität). Sie wird durch die Festung Tweaborg geschützt (Lage! —
Handel, nahe das Luftschloß Monrepos). An der schwedischen Grenze
Tornea (Berg Awasaksa, Anblick der Mitternachtssonne).
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Extrahierte Personennamen: Peter_der_Große Karl_Xii Karl Kalisch Peter_Pauls-Festung—kirchliche Peter_Pauls-Kirche—begräbnis-
— 21 —
Kanton Graubünden (im Engadin), sprechen noch heute die Rätoro-
manen (der andere Teil der Bevölkerung) ihre altertümliche roma-
nische Mundart. — Dieser Zusammensetzung entsprechend ist auch der
größere Teil der Bevölkerung evangelisch (reformiert), der kleinere
katholisch.
Seit dem 11. Jahrhundert gehörte die Schweiz zum Deutschen
Reiche. Die Bedrückungen durch Habsburgische Fürsten führten
1307 zur Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft, der sich
immer neue Gebiete anschlössen, welche dann in blutigen Kämpfen ihre
Unabhängigkeit errang. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde
die Selbständigkeit der Schweiz anerkannt.
Die Schweizer sind kräftige, biedere, fleißige Menschen, von Freiheits-
liebe und Anhänglichkeit an die heimatliche Scholle beseelt. Sie sind
von Gottvertrauen erfüllt, wozu sie das Leben in den Bergen mit seinen
vielen Gefahren geführt hat. Dabei haben sie einen heiteren Sinn und
verschließen sich auch nicht mildtätigen Werken. — Die allgemeine
Volksbildung steht sehr hoch. Für das Schulwesen ist gerade
in der Schweiz bestens gesorgt. — Die dichteste Bevölkerung wohnt
im Industriegebiet der Schweizer Hochebene.
Die wichtigsten Erwerbsquellen bilden Ackerbau (Getreide,
Wein, Obst u. a.), Viehzucht (Ausfuhr von Milch und Käse —
besonders bekannt ist der Emmentaler), Waldwirtschaft, Bergbau
(nicht umfangreich, doch im Berner Jura Eisen — Steinkohlen im
Kanton Freiburg — Anthrazit im Kanton Wallis — Salinen
in Rheinselden am Rhein und an zahlreichen andern Orten —
Mineralquellen, und zwar Säuerlinge im Kanton Graubünden,
in St. Moritz und Tarasp-Schuls — Schwefelquellen in Gur-
nigel unweit des Thuner Sees — Marmor, Gips, Ton, Sand-
stein, Dach- und Tafelschiefer n. a.), Industrie (sie ist ganz be-
deutend; in erster Linie sind die Seidenindustrie und die übrigen
Zweige der Textilindustrie, die Eisenindustrie, die Uhren-
fabrikation, die Holzindustrie, die Anfertigung von Schmuck-
gegenständen zu nennen), Handel und Verkehr. Letztere sind eben-
falls hoch entwickelt. Das Eisenbahnnetz ist dichter als dasjenige
Deutschlands. Selbst der Jura wird von drei Bahnen überschritten. —
Die Schweiz ist ein reiches Land.
Heute bildet die Schweiz einen republikanischen Bundesstaat,
der sich aus 22 selbständigen Einzelstaaten oder Kantonen zusammen-
fetzt. Drei derselben sind Doppelkantone. Die äußern Angelegen-
heiten ordnen der Bundesrat und die Bundesversammlung.
Ersterer besteht aus sieben Mitgliedern. An seiner Spitze steht der
Präsident, der alljährlich von der Bundesversammlung neugewählt
wird. In diese werden wieder vom Volke Abgeordnete aus allen Kan-
tonen berufen.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
— 268 —
zudem viele Russen nach Amerika aus. Zumeist ist es das niedere
Bevölkerungselement, das in fernen Landen Befreiung von Not und
Elend erhofft, vielfach aber um zahlreiche Enttäuschungen reicher zur
alten Scholle zurückkehrt. Dennoch ist die Bevölkerungszahl im Wachsen
begriffen.
Rußland ist vorwiegend ein Ackerbaustaat, ja der Hauptacker-
baustaat, die Kornkammer Europas. Große Mengen Getreide
werden aus dem Gebiete der Schwarzerde ausgeführt. Weizen, Roggen,
Gerste, Hafer, Zuckerrüben, Kartoffeln, Hanf und Flachs sind die wichtigsten
Erzeugnisse der Landwirtschaft. Weil das Hanptkontingent der Bevölkerung
sich durch den Ackerbau ernährt, so haben Mißernten, wie solche selbst
auf dem fruchtbarsten Boden eintreten können, zumeist Hungersnöte im
Gefolge. — Auch nach Deutschland erfolgt eine ganz bedeutende
Getreideausfuhr. Der Flachsbau liefert die Rohprodukte einer um-
fangreichen Leinenweberei, wie sie sich besonders in den nördlichen Teilen
Mittelrußlands findet.
Die Viehzucht blüht überall, teils verbunden mit der Landwirtschaft,
teils als wilde Viehzucht in den Steppengebieten. Die tscherkessischen
Rinder im Gouvernement Kiew gelten als die besten. Die Pferdezucht
erfolgt in Gestüten und Herden. Sie wird auch in den Steppen be-
sonders von Kosaken, Kalmücken und Kirgisen betrieben. Weiter werden
Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele und Renntiere gezüchtet. Auch die
Geflügelzucht ist bedeutend, und die Erträgnisse aus der Bienenzucht sind
ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Der Gewinn aus der Forstwirtschaft ist ein recht hoher. Die
größten Wälder liegen mehr im Norden und am Ural. Dazu sind die
Wälder reich an Jagdtieren (welche?).
Auch der Fischfang an den Küsten der Meere wie in den Flüssen
und Seen bringt reiche Beute. Hering. Kabeljau, Lachs, Steinbutt, Stör
(Kaviar, Fischleim) u. a. werden gefangen.
Der Bergbau hat seine wichtigste Stätte im erzreichen Ural.
^Wiederhole, welche Metalle und wertvollen Gesteine dort gefunden werden!
Welches sind die wichtigsten Siedlungen (Mittelpunkte) dieses Bergbau-
gemetes?] Am Donez finden sich sehr gute Kohlen. Dagegen
liefern die Kohlenlager südlich von Moskau eine minderwertige Kohle.
Auch die Salzgewinnung (Steinsalz, Salinensalz, Seesalz) ist eine be-
deutende. In Finnland wird Zinn gewonnen. — Über die Petroleum-
gewinnung siehe Kaukasien!
Die Industrie, welche bei dem vorwiegend ackerbautreibenden Volke
zunächst nicht recht Eingang fand, nimmt seit den letzten Jahrzehnten
einen größeren Aufschwung. Ihre wichtigsten Zweige sind Webe-, Eisen-,
Holz- und Lederindustrie, Zuckerfabrikation, Branntweinbrennerei, Tabak-
fabrikation (russische Zigaretten) u. a.
Derhandel imjnnern ist sehr umfangreich. Die bedeutendsten
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Extrahierte Personennamen: Hering
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Deutschland Gouvernement_Kiew Fischleim Moskau Finnland
Durch seine Messen weltberühmt wurde Nischni-Nowgorod an
der Mündung der Oka in die Wolga (100 000 Einw.). Es ist höchst
malerisch gelegen am erhöhten rechten Okaufer. Die von Juli bis Sep-
tember währenden Messen bilden den Mittelpunkt des Handels
zwischen Europa und Asien. Dann steigt die Einwohnerzahl um das
Fünf- bis Siebenfache. Dagegen erscheint die Stadt in der übrigen Zeit
des Jahres wie ausgestorben. Der Wert der zur Zeit der Messe in den
Kaufläden und Buden aufgespeicherten Waren ist ein ungeheurer. Es
werden verhandelt Pelzwerk, Kolonialwaren, Metalle, Baumwoll- und
Wollwaren, Leinen- und Hanferzeugnisse, Waffen, Teppiche, kostbare
Perlen, seidene und halbseidene Gewebe, Lederwaren u. v. a. Zu dieser
Bedeutung Nischni-Nowgorods hat nicht zum wenigsten seine Lage an
dem Vereinigungspunkte der Hauptwasserstraßen Rußlands beigetragen.
Pensa und Woronesch liegen im Gebiete der Schwarzerde und
haben bedeutende Getreide- und Viehmürkte. Smolensk am Dnjepr
war einst eine gewaltige Festung. Archangelsk an der Dwinamündung
ist mit Moskau durch eine Bahn verbunden. Es ist der wichtigste
Seehafen Rußlands am Eismeere. Die Stadt hat nur 20000 Ein-
wohner. Dennoch entfaltet sich hier, so lange der Hasen eisfrei ist, ein
reges Leben. Der wichtigste Verkehr erstreckt sich nach den Nordseeländern
und Sibirien.
In Ostrußland sind Perm und Jekaterinburg Zentren
des uralischen Bergbaus. An einem Mündungsarm der Wolga
erhebt sich Astrachan. Es treibt über das Kaspische Meer hinweg
Handel mit Persien und Russisch-Zentralasien. Hier wird der
Gewinn der Fischerei auf der Wolga und dem Kafpischen Meere auf den
Markt gebracht und ausgeführt (Fische, Kaviar). Orenburg, am
Uralfluß, ist der Endpunkt der asiatischen Karawanenstraße, hat etwas
Industrie und war früher Grenzfestung. Es hat aber an Be-
deutuug eingebüßt, seit die Grenzen Rußlands weiter nach Jnnerasien
verlegt sind. An der Wolga liegen noch Kasan, die Hauptstadt des
ehemaligen Tatarenreiches (vermittelt den Handel und Verkehr nach
Sibirien), Samara (an der Bahn nach Orenburg und Sibirien, treibt
lebhaften Handel mit Getreide, Holz, Salz u. a.) und Saratow,
welches eine lebhafte Industrie und bedeutende Getreidemärkte aufzu-
weisen hat. In seiner Umgebung befinden sich auffallend viele deutsche
Absiedlungen, welche von der Kaiserin Katharina Ii. gegründet wurden.
Von den Deutschen wird auch der Obstbau eifrig betrieben.
Südrußland war in seiner Kultur einst unter der Herrschaft
der Mongolen und Türken sehr zurückgegangen. Doch hat es sich
in neuerer Zeit durch den Fleiß seiner Bewohner wieder wesentlich
gehoben. Daran sind nicht zuletzt deutsche Kolonisten beteiligt.
Getreide und Vieh sind die bedeutendsten Erzeugnisse. Der wich-
tigste Ausfuhrhafen dieses Gebietes ist Odessa am Schwarzen
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kirche unter dem König als dem ,Proteetor und einzigen Haupt
der Kirche von England'. Auflösung von Abteien und Klöstern,
Aufhören der Abgaben nach Rom, Bereicherung der Krone.
i53ssuprematseid und die sechs Artikel 1539, blutige Ver-
folgungen gegen die Renitenten: Thomas More und andere.—
Nach der von Heinrich geordneten Erbfolge folgt der zehnjährige
Eduard Vi (-—1553), unter dem die Herzoge von Som-
merset und Warwick-Northumberland als ,Proteetoren' die Re-
formation fortführen, der Erzbischof Cranmer von Canterbury
sie mit der deutschen Bewegung in Verbindung setzt. England
das Asyl der Evangelischen aller Länder, namentlich auch der
nach den: Schmalkaldifchen Krieg flüchtigen Deutschen. — Die
6 Artikel verdrängt durch Cranmers, unter dem Einfluß Melanch-
thonfcher Schriften verfaßten 42 Artikel; neue Liturgie (das
sogenannte Cvmmonprayerbook) 1548. Um fein politisch-
religiöses Werk über feinen Tod hinaus fortzufetzen, bestimmte
der früh sieche König die Thronfolge der Johanna Grey,
Großnichte Heinrichs Viii, vermählt mit einem Sohne Northum-
berlands Lord Guilford Dudley. Aber Heer, Flotte und Haupt-
stadt für die katholische
Maria (—1558), die ,blutige', Tochter Katharinas von
Aragon; Northumb erlaub und das junge Königspaar hingerichtet.
Ihr Streben die Ausrottung des Protestantismus in England.
Schritte zu diesem Ziel: 1. Abschaffung der neuen Liturgie; 2.
Vermählung mit dem Jnsanteu Philipp (Ii) von Spanien 1554,
der zweimal in England war, 3. die Herstellung des Gehorsams
gegen Rom, 4. die Ketzergesetze, die besonders seit 1555 zu blutiger
Vollstreckung kamen. Auch Cranmer fällt; fein Nachfolger, zuletzt
allmächtiger Minister, der Cardinal-Legat Reginald Pole.
Calais' Verlust an Frankreich 1558.
B. Dauernde Begründung der Reformation in England
und 'Schottland.
Elisabeth (—1603), Tochter der Anna Boleyn, die Vor-
kämpferin des westeuropäischen Protestantismus, tritt unter dem
Widerspruch des Pabstes die Regierung an, excommuuieiert 1569.
Herstellung des Suprematseides, doch mit milderer Behandlung
der katholischen Reeufanten. Die ,Acte der Uniformität', nach
der das überarbeitete liturgische Buch gelten sollte; die 39 Artikel
gegen die Noneonformisten oder Dissenters (namentlich Puritaner
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Extrahierte Personennamen: Thomas_More Heinrich Heinrich Eduard Eduard Cranmer_von_Canterbury Johanna_Grey Heinrichs_Viii Heinrichs Guilford_Dudley Maria_( Maria Katharinas_von
Aragon Philipp_( Philipp Elisabeth Anna_Boleyn
Extrahierte Ortsnamen: Rom England England Spanien England Rom Frankreich England