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arbeitung von Metallen, Baumwolle, Tabak, Papier, Glas u. s. w.
hervorragend ist.
Auch der Handel ist ganz bedeutend. Der Binnenhandel ist
durch die natürlichen Verhältnisse sehr begünstigt. Die große Wasser-
straße des Mississippi-Missouri verbindet nicht bloß den Norden der
Union, sondern auch den Abhang des Felsengebirges (im Westen)
wie den des Alleghanygebirges (im Osten) mit dem mexicanischen
Busen. Zudem durchziehen Kanäle die Ebenen, weit voneinander
entfernte Gegenden vereinigend. Die kanadischen Seen z. B. sind
durch schiffbare Kanüle sowohl mit dem Mississippi wie auch mit
dem Atlantischen Ocean (dnrch den Hudson) verbunden. — Äußerst
ausgebreitet ist das Eisenbahnnetz, welches schon eine Länge von
300 000 km hat (d. i. sechsmal mehr als das deutsche). Die groß-
artigsten Bahnen sind die 4 pacisischen, so genannt, weil sie von
der Ostseite Amerikas zum Pacisischen, d. i. Stillen Ocean führen.
Noch bedeutender als der Binnenhandel ist der auswärtige
Handel. Die Handelsflotte der Vereinigten Staaten zählte im Jahre
1898 über 22 700 Seeschiffe, davon mehr als 6700 Dampfschiffe,
und wird an Größe nur von der britischen übertroffen. Die wichtigsten
Ausfuhrartikel sind: Baumwolle (im Jahre 1898 im Werte von
uugefähr 970 Mill. Mark), Getreide und Mehl (vornehmlich Weizen
und Mais), Speck, Schmalz, Schinken, Schweinefleisch, Rindvieh und
Rindfleisch, Petroleum (für mehr als 260 Mill. Mark) und Tabak.
In kurzer Zeit sind die Vereinigten Staaten unter sämtlichen
Ländern der Neuen Welt das bevölkertste, reichste und mäch-
tigste geworden. Diese Blüte verdanken sie nicht bloß dem Boden-
reichtum und der glücklichen Lage ihres Gebietes, sondern besonders
den europäischen Einwanderern, welche, oft freilich nur vou der
Not getrieben, unter den schwierigsten Verhältnissen mit bewnnderns-
werter Kraft und Ausdauer die Hilfsquellen des Landes erschlossen
und ausbeuteten. Aber auch heute noch ist Entbehrung und mühe-
volle Arbeit in den weitaus zahlreichsten Fällen das Los der ein-
gewanderten Europäer, um so mehr, als besonders die östlichen Staaten
der Union von einem allzugroßen Einwanderungsstrom überschwemmt
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-x 99
Irkutsk am Baikalsee und Kiachta, Handel nach China.
Iakuts, an der Lena, Pelzhandel.
Ocholsk, Ueberfahrt nach Kamtschatka, wo Peter-Pauls-
Hafen.
^ 2) Das chinesische Reich.
Das chinesische Reich, von den Chinesen himmlisches
Reich, auch Reich der Mitte genannt, von einem Kaiser
beherrscht, der sich Sohn des Himmels nennt, besteht aus
mehreren Ländern, hat 250,000 Izm. und 400 Millionen
Einw., ist also sehr stark bevölkert. Das eigentliche China,
im N. durch die große Mauer von der Mongolei ge-
schieden, hat an den beiden großen Strömen wohlange-
baute, gut bewässerte und stark bevölkerte Ebenen; es ist '
das Land des Ackerbaus und die Heimath der Seide und
des Thees. — Die Mongolei mit der Wüste Gobi oder
Schamo ist ein von nomadisirenden Mongolen bewohntes
Steppenland. — .Die Mandschurei ist meist mit Wal-
dungen bedeckt, hat aber auch Getreidebau, theils Nomaden,
theils in festen Wohnplätzen wohnende Einwohner. — Ti-
bet ist ein Gebirgsland. — Korea ist gebirgig. — Das
Klima ist im Süden mild, nach Norden zu rauher.
Produkte. Thiere: Hausthiere, Fasanen, Fische
(Goldfische), Seidenzucht; in der Mongolei zahlreiche Heer-
den von Kameelen, Pferden, Rindern, Schafen, auch wilde
Pferde und Pelzthiere; in Tibet Büffel mit Seidenschwän-
zen, Ziegen mit seidenartigem Haar, Schafe mit feiner
Wolle, Moschusthiere. Raubthiere überall.
Pflanzen: Getreide, viel Reis, Baumwolle, Bambus,
Thee, Zucker, Indigo, Rhabarber, Wein, Tabak, Obst.
Mineralien: Gold, Silber, Eisen, Zinn rc.,
viel Salz.
Die Chinesen sind Heiden, gehören zum mongolischen
Stamme, treiben Ackerbau, Seidenzucht und Handel, sind
kunstfertig, verfertigen Papier, Seidenwaaren, Nanking,
Porzellan; hielten sich früher ganz abgeschlossen von andern
Völkern, erst in neuerer Zeit sind den Europäern mehrere
7*
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Irkutsk China Kamtschatka China Mongolei Korea Mongolei Tibet Nanking
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sucht; weiter südlich kommen Steppen mit einigem Gesträuch
und Rennthiermoos bedeckt (die Tundra's), von Nomaden
(Samojeden) bewohnt, die Pelzthiere jagen; die Tundra's
gehen in die Zone der Wälder über, vom weißen Meere
bis zum Ural, die aus Tannen und Lerchen bestehen und
Pelzthiere enthalten. Dann beginnen, in Mittelrußland,
südlich der obern Wolga Ackerbau und Viehzucht; hier
bedeutender Getreidebau. An der imtern Wolga und am
Don finden sich große Salz-, Sand-, Stein- und feuchte
Grasebenen (Steppen); an der Küste des schwarzen Meeres
gedeihen Mais und Reben, in den Thälern des Kaukasus
Südfrüchte, Baumwolle, Zuckerrohr, Reis.
Produkte. Thiere: Rindvieh, Büffel, Pferde in
großen Heerden, auch wilde, zahme und wilde Esel, Ka-
meele, Schafe, Rennthiere, Elennthiere und allerlei Jagd-
und Pelzthiere; zahmes und wildes Geflügel (Gänse); Fische
(Caviarbereitung), Krebse, Austern, Bienenzucht u. Seidenbau.
Pflanzen. Viel Getreide, Gartengewächse (Melonen),
Flachs, Hanf, im Norden Beeren, Obst im Süden (Kir-
schenwälder), Wein und Südfrüchte im äußersten Süden.
Große Waldungen in Polen, Lithauen, der Wolchonskiwald,
inl Norden.
Mineralien. Gold und Platina im Ural, Silber,
Kupfer, Eisen, Diamanten u. a. Edelsteine, Naphta, Schwe-
fel, Steinkohlen, Torf, Vitriol, Salpeter, Salz.
Einwohner. 50—60 Mill. Die Mehrzahl bekennt
sich zur griechisch-katholischen Kirche, die Polen sind römisch-
katholisch, die Ostseeprovinzen evangelisch. Der russische
Kaiser beherrscht die verschiedensten Volksstämme: Russen,
Kosaken, Polen, Finnen, Deutsche in den Ostseeprovinzen,
Schweden, Kalmücken, Tataren, Kirgisen, Baschkiren, Tun-
gusen, Samojeden, Lappen, Juden, Zigeuner, Griechen,
Türken und Perser. Die Russen stehen auf einer tieferen
Bildungsstufe als die übrigen Europäer. - Die russischen
Bauern sind den: Trünke stark ergeben, träg und un-
wissend.
Der russische Handel ist nicht unbeträchtlich; es giebt
Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Flachs und Hanf,
Seife, Lichtern, Brandwein, Metallwaaren, Tabak, Zucker,
Glas, Holzwaaren.
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(1493—1519), Der ewige Landfrieve (1495). Das Neichskammergericht. Die zehn
Kreise. Einführung des Postwesens. Maximilian stirbt (1519). Ende des Mittelalters.
1. Pie alten Kandelswege von Indien nach Europa. Schon von
Alters her galt Indien für das Land voll unermeßlicher Reichthümer.
Dafür sprachen die kostbaren Erzeugnisse, welche von dortaus in den Han-
del kamen. Indien lieferte Seide und Baumwolle, auch Reis, Zimmt,
Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Gewürznägelein, Muskatennüsse und Mnska-
tenblüthe; wie Kokospalmen, Elfenbein, Perlen, Gold und Edelsteine.
Alle diese Produkte waren in Europa gesucht, konnten aber bis gegen das
Ende des Mittelalters nur unter großen Beschwerlichkeiten dahin gebracht
werden. Ein Weg, welchen die indischen Waaren nahmen, war folgender:
sie gingen zu Schiffe den Indus (Sind) hinauf, von da zu Lande bis an den
Oxusstrom (Amu, Gihon) und von diesem in das kaspische Meer und daun
in die Wolga; von da wurden sie wieder zu Lande in den Don gebracht
und gelangten so endlich in's schwarze Meer und nach Konstantinopel, von
wo sie durch genuesische und venetianische Kaufleute über Europa verbreitet
wurden. Einen andern kürzern Weg legten die Waaren zurück, wenn sie
durch muhamedanische Zwischenhändler dem Abendlande übermittelt wurden.
Dann gingen sie von Indien zu Schiffe in den persischen Meerbusen und
von da den Euphrat und Tigris hinauf bis nach Bagdad; hier wurden sie
auf Kameele geladen und dann durch die Wüste von Palmyra nach Aleppo,
Tripoli und andern Handelsplätzen des mittelländischen Meeres gebracht.
Bon da aus übernahmen gleichfalls italienische Kaufleute (Genueser, Vene-
tianer und Pisaner) den Vertrieb nach Europa. Außerdem gab es noch
einen dritten Weg. Bei diesem wurden die Waaren aus dem indischen
Ozeane zu Schiffe in den arabischen Meerbusen und von da zu Lande nach
Alexandrien gebracht, von wo dann besonders die Venetianer die Weiter-
beförderung nach Europa besorgten.
Doch alle diese Wege stellten dem indischen Handel große Hindernisse
entgegen. Die beiden ersten waren wegen der dabei zu durchschreitenden
Ländcrstrecken langwierig und gefahrvoll und konnten nur in Gemeinschaft
mit vielen Anderen, d. h. in Karavanen, unternommen werden; der dritte
war, da er fast ganz zur See zurückgelegt werden konnte, wohl leichter,
wurde aber dadurch verleidet, daß die Sultane von Aegypten sehr hohe
Abgaben aus die durch ihr Reich gehenden Waaren legten. Kein Wunder
daher, daß man einen neuen Weg, einen Seeweg nach Indien zu finden
suchte. Denn gelang das, so bedurfte man nicht nur keiner Zwischenhänd-
ler, sondern konnte auch, ohne unterwegs umzuladen, in ununterbrochener
Fahrt die Waaren aus Indien nach Europa führen. Besonders zeigte
sich in Italien ein reges Streben, einen solchen Seeweg zu finden, aber
das Verdienst, ihn wirklich entdeckt zu haben, gebührt den Portugiesen.
2. Heinrich der Seefahrer. Als in der pyrenäischen Halbinsel die
Araber, welche daselbst seit dem Jahre 711 die Oberherrschaft behaupteten,
von den allmälig sich ermannenden Gothen zurückgedrängt wurden, so bil-
dete sich (im 11. Jahrhundert) neben den christlichen Königreichen Kasti-
lien und Aragonien auch eine Grafschaft Portugal. Diese waran-
fangs von Kastilien abhängig, dehnte sich aber durch glückliche Kriege gegen
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Indien Europa Indien Indien Europa Konstantinopel Europa Indien Bagdad Palmyra Aleppo Tripoli Europa Europa Karavanen Indien Indien Europa Italien Aragonien Portugal Kastilien
1u5
Leiter kann in einem Tage ein- bis zweitausend Stück
^chen. Den Schnupftabak verfertigt man aus Blättern,
^?lche mit Brühen gebeizt, ganz oder teilweise oder gar
"Ht entrippt und unter verschiedenen Verfahrungsweisen
emer Gärung unterworfen worden sind, worauf sie lange
pjt ablagern müssen, ehe man sie verarbeitet. Die Brühen
Men den Zweck, den Geruch des Tabaks zu schärfen und
fremde Riechstoffe beizusetzen. Tutsch,».
88. Der Kaffee.
. . Als ursprüngliches Vaterland des Kaffeebaums wird
leils Arabien, teils Abessynien angegeben. Aus Arabien
pachten ihn die Holländer 1690 nach Java und bald
Mauf nach Ceylon. Im Jahre 1720 soll ein Franzose,
^niens Clieux (spr. Cliöh), trotz aller Vorsicht der
Holländer sich dort ein kleines Bäumchen zu verschaffen
^wußt haben, um es in die französischen Kolonien zu
^pflanzen. Er segelte damit nach Westindien und teilte,
M auf dem Schiffe Wassermangel entstand, seine geringe
Portion mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kaffeebaume.
A brachte ihn glücklich nach der Insel Martinique, und
im Jahre 1756 konnten von dieser Insel achtzehn
Millionen Pfund Kaffee ausgeführt werden. Jetzt ist er
den westindischen Inseln ganz einheimisch.
_ Die Höhe des Kaffeebaumes beträgt etwa 6 m.
^eitie Rinde ist weißlich, die Zweige stehen einander gegen-
i^oer und laufen pyramidenförmig empor. Das Blatt von
.„cm Größe gleicht dem Citronenblatt, und die weiße
^lüte, die dicht am Grunde des Blattes hervorbricht, ver-
leitet einen balsamischen Duft. Aus dieser entsteht nun
Je grüne Beere, die bald darauf rot und endlich bei
Reife bräunlich wird. Sie enthält innerhalb ihres
^schenähnlichen Fleisches, zwei aneinander liegende Kerne,
& Kaffeebohnen, welche noch ein eigenes, pergamentartiges
Häutchen einschließt.
. Da der Baum zu jeder Jahreszeit Blüten und Früchte
so gibt es oft dreierlei Ernten, wovon jedoch die im
Kühlinge die reichste ist. Man schüttelt dann wie bei
in ^ reifen Früchte von den Bäumen herab, fängt sie
n bereitgehaltenen Tüchern auf und setzt sie dann auf
à
173
Fig. 27. Der Kreml zu Moskau.
nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner)
hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr-
lich vier große Messen. Universität.
3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am
Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger
Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr
(217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen
Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen
Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität.
— Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage-
rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere
(63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines
Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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