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1. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 221

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
221 ideale Güter zu retten, muß ein Charakter fein. In dem wohlthätigen Einfluß der Refugies auf die Entwickelung Brandenburgs sah Friedrich Wilhelm einen Segen feiner Toleranz, seines Schutzes der Freiheit und des Rechts. Unter den Einwanderern befanden sich viele geschickte Gärtner, Goldarbeiter, Graveure, Weber und andere Handwerker. Besonders blühte in Berlin infolge des Beispiels der Hugenotten das gewerbliche Leben bald empor. Auch die Entwickelung des Fabrikwesens nahm unter der Pflege Äes Großen Kurfürsten einen gedeihlichen Anfang. Er selbst ging mit feinem Beispiel durch Gründung von Fabriken voran. Woll- und Seidenfabriken, Eisen- und Blechhämmer, Gewehrfabriken, Glashütten, Tabaksfabriken und Zuckersiedereien entstanden. Nicht minder erfreute sich der Handel der Fürsorge Friedrich Wilhelms. Zum Aufschwung desselben trugen viel die Refugies bei. In Berlin allein hatten sich 114 eingewanderte Kaufleute niedergelassen. Um das Reifen und den Warentransport zu erleichtern, wurden Wege verbessert, Flüsse mit Dämmen und Brücken versehen, die Oder mit der Spree und Elbe durch den Friedrich-Wilhelms-Kanal verbunden und das Postwesen durch den zum Oberpostdirektor ernannten Minister Otto v. Schwerin gründlich umgestaltet. Der Große Kurfürst richtete jedoch sein Augenmerk nicht nur auf die Hebung des Binnenhandels, sondern machte sogar den Versuch, durch Gründung einer Flotte und Anlegung von überseeischen Kolonieen den Zeehandel Brandenburgs zu fördern. An der Küste von Guinea warf die brandenburgifche Flotte 1681 die Anker. Mit Negerfürften wurden Verträge abgeschlossen, und bald traten mehrere brandenburgifche Handels-kolonieen ins Leben. 1684 erschien sogar in Berlin eine Gesandtschaft Don Negerhäuptlingen, welche die weite Reise unternommen hatten, um dem Großen Kurfürsten ihre Huldigung darzubringen. Diese handelspolitische Unternehmung Friedrich Wilhelms hat freilich keinen Bestand gehabt. Seine Nachfolger im Regiment hatten andere, die Größe Brandenburg-Preußens verfolgende Ziele im Auge. Immerhin ist auch die Gründung der afrikanischen Kolonieen ein beredtes und nie verstummendes Zeugnis für das großartige Streben des Kurfürsten, Handel und Industrie seines Landes zu beleben, der Volkskraft einen höheren Schwung zu geben, den geistigen Blick seines Volkes zu erweitern und -einer gesunden Kultur neue Bahnen zu eröffnen.

2. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 15

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
15 bindnngsweges zwischen dieser und der Elbe, der Finowkanal zwischen Havel und Oder, 1744—1746 gebaut, der Bromberger Kanal, der mittelst der Brahe und Netze die Oder und Weichsel verbindet, 1772—1773 ausgeführt. Der Verkehr auf der Oder hob sich sehr, und die Anlage des Hafens von Swinemünde (1746) wirkte auf den Seehandel Stettins äußerst günstig. Aber der mit den vereinigten Staaten von Nordamerika 1785 geschlossene Handelsvertrag brachte Preußen keinen Nutzen. Trotz aller fördernden Einrichtungen konnte bei dem Fortbestehen der vorhandenen Hemmnisse der Handel sich nicht frei entwickeln. Zwischen den einzelnen Landesteilen im Osten und Westen, zwischen alten und neuen Provinzen standen trennend die Schlagbäume; die gewerblichen Erzeugnisse der einen Provinz kouuten in der anderen oft nicht vertrieben werden; dies Verbot mußte mit dem Handel zugleich wieder die Industrie lähmen. Am schlimmsten aber wirkte die zur Hebung der Gewerbe und zur Heranziehung und zum Festhalten des Geldes im Lande durchgeführte Grundsatz des Merkantilsystems, die Ausfuhr der einheimischen Rohstoffe und die Einfuhr fremder Jndnftrieerzeuguisse zu verbieten oder mindestens durch hohe Zölle zu beschränken. Der Durchgangshandel war damit von selbst ausgeschlossen. Da Sachsen auf das Leipziger Stapelrecht ängstlich wachte, führte Friedrich wieder das Stapelrecht in Magdeburg ein (1745) und erhob für den Durchgang fremder Waren durch das Magdeburgische hohe Zölle (1755). Sachsen rächte sich durch das Verbot der Einfuhr preußischer Waren. Ein Vertrag gab wenigstens den Meßverkehr ziemlich frei (1766). Schmuggel und Ausfall der Zolleinnahmen waren die natürlichen Folgen der lästigen und hohen Zölle. Erhebliche Besserung schaffte erst die neue Zollordnung von 1768. Landwirtschaft, Handel und Gewerbe standen eben alle unter dem Banne, zur Steigerung der Staatseinkünfte zu dienen. Zahlte der Bauer seine Kontribution, so entrichtete der Bürger die Aecise. Zur Erhöhung der letzteren führte Friedrich am 1. Juni 1766 die selbständige »Administration generale des accises et peages" ein, die als „Regie" das mißliebigste Institut des Staates ward. Für die Aufhebung der Steuern auf Getreide und Mehl belegte er Fleisch, Bier und Wein mit um so höheren Abgaben und dehnte die Accije bald (1769) auf weitere Verbrauchsgegenstände aus. Das alte Salzmonopol wurde jetzt auch für

3. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

4. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 50

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
50 Physische Geographie. d. Das westliche Bergland mit der Darling-Kette (bis 3000' h.), welche von dem Schwanfluß durchbrochen wird. 6. Das südliche Bergland (bis 3000' h.) mit gut be- wässerten, fruchtbaren Thälern und reichen Kupfergruben. §. 84. Die australischen Tiefländer. 1. Das Tiefland des Murray smörrehs, in Neu-Süd- Wales und Victoria (11,000 Q.m. groß), besteht ans öden, von nackten Bergketten durchzogenen Ebenen, deren rother, sandiger Lehmboden mit Gras., Salzpflanzen und stachlichem Gebüsch be- deckt ist. 2. Die Cumberland- fkömmberländs Ebene, zwischen den blauen Bergen und dem großen Oceau. §. 85. Die australischen Flüsse. A. Gebiet des großen Oceans: 1. Der Murray fmörrehs in Victoria, Neu-Süd-Wales und Süd-Australien. Qn. Berg Wellington suellingt'ns in den Austral-Alpen. (L. 176 M. Str. 20,000 Q.m.) Fließt durch den A l e x a n d r i n a - S e e. Md. Encounter- senkaunters Bai. — R. N. a) der Morumb idschi (Qu. Austral-Alpen) mit dem Lach lau (Qu. blaue Berge), 5) der Darling, ans mehreren ans den blauen Bergen entspringenden Flüssen gebildet. 2. Der Mackenzie smäkkvnsis in Nord-Australien. Qu. im nordöstlichen Verglande. B. Gebiet des indischen Oceans: 1. Der Victoria-Fluß in West-Australien. Qu. im nörd- lichen Berglande. Md. Cambridge- fkehmbridschs Busen. 2. Der Schwan-Fluß. Qu. auf dem westlichen Berglande. §. 86. Die australischen Seen. a. In Süd-Australien: 1) Der Torrens-See, eine sehr tief liegende, theils trockene, theils schlammige Niederung, welche nur nach starken Regengüssen zu einem großen See an- schwillt, 2) der Gairdner-See, ein westlich vom Torrens-See gelegener großer Salzsee. b. In West-Australien: Mehrere große Salzsümpfe. §. 87. Die natürliche Beschaffenheit von Australien. Boden: Das Innere von Australien ist nur sehr unvollkom- men bekannt. Unfruchtbare von Bergen durchzogene Steppenflüchen mit salzhaltigem Boden scheinen darin vorherrschend zu seiu. Naturprodukte: a) Aus dem Mineralreiche: Gold, Eisen, Kupfer, Blei, Steinsalz, Steinkohlen rc.; b) aus dem Pflan- zenreiche: Eukalypten (Gummibäume), Akacien, Norfolkfichten, Palmen, Vains, wilder Flachs rc.; eingeführt sind Südfrüchte, Wein, Maulbeerbäume, Mais, Getreide, Kartoffeln rc.; c) aus dem Thier-

6. Erdkunde - S. 103

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 103 — rat (den Vertretern der Kantone) besteht, hat die gesetzgebende, der Bundesrat die vollziehende oder Regierungsgewalt. An der Spitze des letztern steht der immer nur auf ein Jahr gewählte Bundespräsident. Sitz der Regierung ist Bern. — Die Schweiz hat kein stehendes Heer; jeder waffenfähige Schweizer ist vom 20. bis 44. Jahr militärpflichtig und wird in bestimmten Zeitabschnitten einige Wochen im Soldatendienste geübt. A. Die 18 deutschen Kantone: 1. St. Gallen. Die Hauptstadt gleichen Namens mit 35 000 E. ist besonders durch Baumwollindustrie hervorragend. Die Abtei des hl. Gallus war im Mittelalter ein Hanptsitz der Wissenschaft. Be- rühmte Bibliothek. — Am Bodensee Rorschach, bedeutender Handels- Platz und Getreidemarkt. — Rapperswyl, Hafenplatz am Züricher- fee. — Pfävers, berühmtes Bad in der großartigen Taminaschlucht, am Ausgange derselben Bad Ragaz. 2. und 3. Appenzell zerfällt in zwei Halbkantone: a) das südliche (katholische) Appenzell Inner-Rhoden mit dem Hauptorte Appenzell; b) das nördliche (protestantische) Appenzell Außer- Rhoden, dessen dichte Bevölkerung hauptsächlich Stickerei- und Baum- Wollweberei betreibt. Hauptort: Herisan (15 000 E.). 4. Thurgau. Hauptort Frauenfeld. — Am Bodensee der Hafenplatz Romanshorn. 5. Schaffhausen, fast ganz von Baden eingeschlossen. Die altertümliche Hauptstadt Schaffhausen mit 13 000 E. liegt unweit des bekannten Rheinfalles. 6. Zürich. Die am Ausfluß der Limmat aus dem See schön ge- legene Hauptstadt Zürich (mit den einverleibten Vororten 162000 E.) ist Mittelpunkt der schweizerischen Seidenfabrikation, anch ein wichtiger Handelsplatz. Universität und technische Hochschule. — Winter- thnr (23 000 E.) hat großartige Maschinenfabrikation und Baum- Wollweberei. 7. Aargau mit dem Hauptorte Aarau (7000 E.). — Bei Baden altberühmte warme Bäder. — Unfern der Aare die Rninen der Habs bürg.

7. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

8. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

9. Erdkunde - S. 304

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 304 Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des heimatlichen Dichters ab: „Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten, Hohe Bilder, himmlische Gestalten!" (Nach F. W. Hackländer u. a.) Die Überschwemmungen des Wits. Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils" genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien, herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be- völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen

10. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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