Die Niederungen. 25
Stellen weiter zu entwässern und den Boden fruchtbar zu machen. In
Entfernungen von etwa 20 m ließ er lange, breite und tiefe Gräben
ziehen, in denen sich das noch vorhandene Wasser sammelte. Ferner ließ
er den unter dein Moorboden liegenden Sand und Kies herausheben und
beide Bodenarten miteinander mischen. So erhielt er ein ertragsfähiges
Ackerland. Viele Drömlingsbewohner haben bei starkem Frost in derselben
Weise Gräben gezogen und die Erde auf die dazwischen liegenden Landstreifen
geworfen, fo daß Dämme entstanden (Moordammkultur). Der fruchtbare
Äcker belohnt in jedem Jahre diese Mühe. Welches herrliche Bild bietet
heute der Drömling demjenigen, der ihm im Sommer einen Besuch ab-
stattet! In den weiten Roggenfeldern steigt trillernd die Lerche in die Lust;
in den üppigen Weizenfeldern, deren brauner Boden mit Düngesalzen bestreut
wurde, schlägt die Wachtel. An Landfrüchten finden wir Zuckerrüben und
Kartoffeln. Dort breitet sich sogar ein breites Flachsfeld aus. Im Juni
fahren die Drömlingsbewohner von ihren Wiesen große Massen von
duftendem Heu heim, das den gutgenährten Pserden, den buntscheckigen
Rindern und den Schafen zur Nahrung dient. Die Kanäle und Grüben
sind vou Büschen, Pappeln oder Birken eingeschlossen, die Chansseen und
Wege von Apfel- und Pflaumenbäumen. In den Gewässern finden wir
Fische und Krebse. Durch drei Eisenbahnen und gepflegte Chausseen stehen
die Drömlingsbewohner mit den nächsten Städten im Verkehr. So ist
dnrch saure Arbeit der Bewohner und Fürsorge der preußischen Regierung
der Drömling für seine Bewohner zu einer Quelle des Segens geworden.
5. Lobenswerte Eigenschaften der Drömlingsbewohner.
Jede größere Gemeinde besitzt ein Gotteshaus; die kleineren Orte
sind zu einer Pfarrgemeinde vereinigt. In einem Falle gehören 7 Dörfchen
zusammen. Da ist häufig der Weg zur Kirche weit und im kalten Winter
oder im heißen Sommer oder bei Regenwetter gerade nicht angenehm.
Trotzdem sehen wir, wie die Drömlinger an jedem Sonntage in großer
Zahl zu ihrem Gotteshause wandern. Die Frömmigkeit äußern die
Drömlingsbewohner auch durch die Tat. Wie sind in Feuersgesahr alle
Dorfbewohner bemüht, den Brand zu löschen! Zu den Richtefesten liefern
die Frauen in freigebiger Weise Wurst, Schinken, Speck, Eier, Käse,.
Brot und andere Nahrungsmittel. Das Richtefest wird gleichsam als ein
Geineindesest gefeiert. Außer dieser Freigebigkeit zeigen die Drömlings-
bewohner einen hohen Grad von Ehrlichkeit. Ans vielen Weideplätzen
des Drömlings weiden noch heute Rinderscharen, von Drahtzäunen ein-
geschlossen, vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es kommt nicht
vor, daß ein Stück Vieh gestohlen wird. Erst in der neueren Zeit versieht
man die Wohnhäuser mit Schlössern; früher standen die Wohnräume der
Hänser unverschlossen da; jedermann konnte sofort eintreten. Die Dröm-
linger sind ferner bekannt durch ihre Tapferkeit. Das Eigentum, das
sie im Kampfe mit den Naturmächten errungen haben, lieben sie und
verteidigen es bis zum letzten Blutstropfen. Als die räuberischen Schweden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland.
an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen
Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder
stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald,
Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen-
zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch-
weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten
früchten liefern.
a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken.
Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer
der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der
Kyffhäuferdeukmal.
östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden
Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist
der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe.
Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen,
Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind.
Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene
liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den
reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein.
In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von
seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be-
scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit
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Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 99
sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb
Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab.
3. Die Merrn.
Die Werraquelle liegt in der Einsenkung zwischen Thüringer- und
Frankenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge.
Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang
des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle seine südlichen Abflüsse auf. Ihr
Lauf berührt die Städte Hildburghaufen und Meiningen. An ihren Neben-
flüfsen liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden.
Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze
des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit
der Nesse' zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der
nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra
nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser in das Meer.
C. Schätze in der Tiefe.
Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der
fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt
man treffliche Baufteiue (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden
zu Mauer- und Ziegelsteiueu. Aus größerer Tiefe fördert man Braun-
kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Sonders-
hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus
der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt
Bibra).
D. Ubersicht über die Beschäftigung der Kewohner.
a) Auf dem Eichgfelde.
Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem
Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch
der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit
mit künstlichem Dünger nachhilft, so erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung
suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Bor allem wandte man sich
der W oll- und Leinenspinnerei und der Weberei von Woll-,
Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die
Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an-
fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht aufkommen; darum
nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh-
und K o r b s l e ch t e r e i und Seilerei (Lutter), noch andere ziehen
als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerselle und
Schafselle anzukaufen. Aus jenen fertigt man Handschuhe, diese ver-
arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel-
städt .zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Das Flachland. 43
Calbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts
bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der
Kreuzberg unweit Schönebeck sind seine höchsten Punkte. Bei Langen-
weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug guten Kalkstein, der hier ge-
Wonnen und gebraunt wird.
Ii. Das Flachland.
Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten-
teils aus oerwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an-
geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke
Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen
entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm,
Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die
Hauptbedingungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Ge-
biete sich beides finbet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden
des Vaterlandes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch
bedeutend. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter
Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge,
weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die
Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet.
Die Magdeburger Börde.
1. Der Name Börde bedeutet „der tragende Boden". Noch heute
ist in der Börde das Wort „bören" gebräuchlich, das so viel wie die
Worte heben, tragen bedeutet. Demnach bezeichnet der Ausdruck Börde
ein Stück Erde, das viele Früchte trägt, also fruchtbar ist. Mit Recht
führt dieser gesegnete Landstrich seinen Namen, denn er ist der fruchtbarste
in der Provinz Sachsen.
2. Lage. Wir umgrenzen auf der Karte der Proviuz Sachsen das
teils grün gezeichnete, teils weißschraffierte Stück Land, das im O. von
der Elbe mit den Städten Magdeburg, Schönebeck und Barby begrenzt
wird, im N. von der Ohre mit den Städten Wolmirftedt und Neu-
Haldensleben, im S. von der Bode mit Oschersleben und Staßfurt, ferner
von der Saale mit Kalbe. Die Westgrenze bildet eine Linie auf dem
Alvenslebener Höhenzuge, die wir uns von Neuhaldensleben nach Oschers-
leben gezogen denken. (Wie stellt die Karte diesen Höhenzug dar?)
3. Wertvolle Schätze der Börde.
a) Ein landschaftliches Bild der Börde im Sommer zeigt uns
die Schätze der Landwirtschaft.
Ein Spaziergang durch die Börde im heißen Sommer ist nicht an-
genehm, wenn der Wind die dichten und massigen Staubwolken auf den
Landstraßen und Wegen in die Höhe treibt. — Bei anhaltendem Regen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 113
sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb
Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab.
3. Die itlcrrn.
Die Werraquelle liegt iu der Einsenkung zwischen Thüringer- und
Fraukenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge.
Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang
des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle feine südlichen Abflüsse auf. Ihr
Lauf berührt die Städte Hildburghausen und Meiningen. An ihren Neben-
flüfseu liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden.
Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze
des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit
der Nesse zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der
nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra
nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser iu das Meer.
0. Schätze tu der Tiefe.
Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der
fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt
man treffliche Bausteine (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden
zu Mauer- und Ziegelsteinen. Aus größerer Tiefe fördert man Braun-
kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Souders-
hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus
der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt
Bibra).
I). Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner.
a) Auf dem Cilhoftlde.
Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem
Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch
der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit
mit künstlichem Dünger nachhilft, fo erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung
suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Vor allem wandte man sich
der Woll- und Le i n e n sp i n n e r e i und der Weberei von Woll-,
Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die
Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an-
fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht auskommen: darum
nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh-
und Korbflechterei und Seilerei (Lntter), noch andere ziehen
als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerfelle und
Schaffelle anzukaufen. Aus jeueu fertigt man Handfchuhe, diese ver-
arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel-
städt zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 8
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Die Niederungen. 39
Stellen weiter zu entwässern und den Boden fruchtbar zu machen. In
Entfernungen von etwa 20 in ließ er lange, breite und tiefe Gräben
ziehen, in denen sich das noch vorhandene Wasser sammelte. Ferner ließ
er den unter dem Moorboden liegenden Sand und Kies herausheben und
beide Bodenarten miteinander mischen. So erhielt er ein ertragsfähiges
Ackerland. Viele Drömlingsbewohner haben bei starkem Frost in derselben
Weise Gräben gezogen und die Erde auf die dazwischen liegenden Landstreifen
geworfen, so das; Dämme entstanden (Moordammkultur). Der fruchtbare
Äcker belohnt in jedem Jahre diese Mühe. Welches herrliche Bild bietet
heute der Drömling demjenigen, der ihm im Sommer einen Besuch ab-
stattet! In den weiten Roggenfeldern steigt trillernd die Lerche in die Luft;
in den üppigen Weizenfeldern, deren brauner Boden mit Düngesalzen bestreut
wurde, schlägt die Wachtel. An Landfrüchten finden wir Zuckerrüben und
Kartoffeln. Dort breitet sich sogar ein breites Flachsfeld aus. Im Juni
fahreu die Drömlingsbewohner von ihren Wiesen große Massen von
duftendem Heu heim, das den gutgenährten Pferden, den buntscheckigen
Rindern und den Schafen zur Nahrung dient. Die Kanäle und Gräben
sind von Büschen, Pappeln oder Birken eingeschlossen, die Chausseen und
Wege von Apfel- und Pflaumenbäumen. In den Gewässern sinden wir
Fische und Krebse. Durch drei Eisenbahnen und gepflegte Chausseen stehen
die Drömlingsbewohner mit den nächsten Städten im Verkehr. So ist
durch saure Arbeit der Bewohner und Fürsorge der preußischen Regierung
der Drömling für seine Bewohner zu einer Quelle des Segens geworden.
5. Lobenswerte Eigenschaften der Drömlingsbewohner.
Jede größere Gemeinde besitzt ein Gotteshaus; die kleineren Orte
sind zu einer Pfarrgemeinde vereinigt. In einem Falle gehören 7 Dörfchen
zusammen. Da ist häusig der Weg zur Kirche weit und im kalten Winter
oder im heißen Sommer oder bei Regenwetter gerade nicht angenehm.
Trotzdem sehen wir, wie die Drömlinger an jedem Sonntage in großer
Zahl zu ihrem Gotteshause wandern. Die Frömmigkeit äußern die
Drömlingsbewohner auch durch die Tat. Wie sind in Feuersgesahr alle
Dorfbewohner bemüht, den Brand zu löfchen! Zu den Richtefesten liefern
die Frauen in freigebiger Weise Wurst, Schinken, Speck, Eier, Käse,
Brot und andere Nahrungsmittel. Das Richtefest wird gleichsam als ein
Gemeindefest gefeiert. Außer dieser Freigebigkeit zeigen die Drömlings-
bewohner einen hohen Grad von Ehrlichkeit. Auf vielen Weideplätzen
des Drömlings weiden noch heute Rinderscharen, von Drahtzäunen ein-
geschlossen, vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es kommt nicht
vor, daß ein Stück Vieh gestohlen wird. Erst in der neueren Zeit versieht
man die Wohnhäuser mit Schlössern; früher standen die Wohnräume der
Häuser unverschlossen da; jedermann konnte sofort eintreten. Die Dröm-
linger sind ferner bekannt durch ihre Tapferkeit. Das Eigentum, das
sie im Kampfe mit den Naturmächten errungen haben, lieben sie und
verteidigen es bis zum letzten Blutstropfen. Als die räuberischen Schweden
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Das Flachland. 57
Salbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts
bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der
Kreuzberg unweit Schönebeck sind seine höchsten Punkte. Bei Langen-
weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug guten Kalkstein, der hier ge-
Wonnen und gebrannt wird.
Ii. Das Flachland.
Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten-
teils aus verwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an-
geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke
Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen
entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm,
Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die
Hauptbedingungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Ge-
biete sich beides findet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden
des Vaterlandes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch
bedeutend. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter
Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge,
weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die
Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet.
Die Magdeburger Börde.
1. Der Name Börde bedeutet „der tragende Boden". Noch heute
ist in der Börde das Wort „bören" gebräuchlich, das so viel wie die
Worte hebeu, tragen bedeutet. Demnach bezeichnet der Ausdruck Börde
ein Stück Erde, das viele Früchte trägt, also fruchtbar ist. Mit Recht
führt dieser gesegnete Landstrich seinen Namen, denn er ist der fruchtbarste
in der Provinz Sachsen.
2. Lage. Wir umgrenzen auf der Karte der Provinz Sachsen das
teils grün gezeichnete, teils weißschraffierte Stück Land, das im O. von
der Elbe mit den Städten Magdeburg, Schönebeck und Barby begrenzt
wird, im N. von der Ohre mit den Städten Wolmirftedt und Neu-
Haldensleben, im S. von der Bode mit Ofchersleben und Staßfurt, ferner
von der Saale mit Kalbe. Die Westgrenze bildet eine Linie auf dem
Alvenslebener Höhenzuge, die wir uns von Neuhaldensleben nach Oschers-
leben gezogen denken. (Wie stellt die Karte diesen Höhenzug dar?)
3. Wertvolle Schätze der Börde.
a) Ein landschaftliches Bild der Börde im Sommer zeigt uns
die Schätze der Landwirtschaft.
Ein Spaziergang durch die Börde im heißen Sommer ist nicht an-
genehm, wenn der Wind die dichten und massigen Staubwolken auf den
Landstraßen und Wegen in die Höhe treibt. — Bei anhaltendem Regen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
19
fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
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TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
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Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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