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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 25

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 25 Stellen weiter zu entwässern und den Boden fruchtbar zu machen. In Entfernungen von etwa 20 m ließ er lange, breite und tiefe Gräben ziehen, in denen sich das noch vorhandene Wasser sammelte. Ferner ließ er den unter dein Moorboden liegenden Sand und Kies herausheben und beide Bodenarten miteinander mischen. So erhielt er ein ertragsfähiges Ackerland. Viele Drömlingsbewohner haben bei starkem Frost in derselben Weise Gräben gezogen und die Erde auf die dazwischen liegenden Landstreifen geworfen, fo daß Dämme entstanden (Moordammkultur). Der fruchtbare Äcker belohnt in jedem Jahre diese Mühe. Welches herrliche Bild bietet heute der Drömling demjenigen, der ihm im Sommer einen Besuch ab- stattet! In den weiten Roggenfeldern steigt trillernd die Lerche in die Lust; in den üppigen Weizenfeldern, deren brauner Boden mit Düngesalzen bestreut wurde, schlägt die Wachtel. An Landfrüchten finden wir Zuckerrüben und Kartoffeln. Dort breitet sich sogar ein breites Flachsfeld aus. Im Juni fahren die Drömlingsbewohner von ihren Wiesen große Massen von duftendem Heu heim, das den gutgenährten Pserden, den buntscheckigen Rindern und den Schafen zur Nahrung dient. Die Kanäle und Grüben sind vou Büschen, Pappeln oder Birken eingeschlossen, die Chansseen und Wege von Apfel- und Pflaumenbäumen. In den Gewässern finden wir Fische und Krebse. Durch drei Eisenbahnen und gepflegte Chausseen stehen die Drömlingsbewohner mit den nächsten Städten im Verkehr. So ist dnrch saure Arbeit der Bewohner und Fürsorge der preußischen Regierung der Drömling für seine Bewohner zu einer Quelle des Segens geworden. 5. Lobenswerte Eigenschaften der Drömlingsbewohner. Jede größere Gemeinde besitzt ein Gotteshaus; die kleineren Orte sind zu einer Pfarrgemeinde vereinigt. In einem Falle gehören 7 Dörfchen zusammen. Da ist häufig der Weg zur Kirche weit und im kalten Winter oder im heißen Sommer oder bei Regenwetter gerade nicht angenehm. Trotzdem sehen wir, wie die Drömlinger an jedem Sonntage in großer Zahl zu ihrem Gotteshause wandern. Die Frömmigkeit äußern die Drömlingsbewohner auch durch die Tat. Wie sind in Feuersgesahr alle Dorfbewohner bemüht, den Brand zu löschen! Zu den Richtefesten liefern die Frauen in freigebiger Weise Wurst, Schinken, Speck, Eier, Käse,. Brot und andere Nahrungsmittel. Das Richtefest wird gleichsam als ein Geineindesest gefeiert. Außer dieser Freigebigkeit zeigen die Drömlings- bewohner einen hohen Grad von Ehrlichkeit. Ans vielen Weideplätzen des Drömlings weiden noch heute Rinderscharen, von Drahtzäunen ein- geschlossen, vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es kommt nicht vor, daß ein Stück Vieh gestohlen wird. Erst in der neueren Zeit versieht man die Wohnhäuser mit Schlössern; früher standen die Wohnräume der Hänser unverschlossen da; jedermann konnte sofort eintreten. Die Dröm- linger sind ferner bekannt durch ihre Tapferkeit. Das Eigentum, das sie im Kampfe mit den Naturmächten errungen haben, lieben sie und verteidigen es bis zum letzten Blutstropfen. Als die räuberischen Schweden

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 92

1911 - Magdeburg : Creutz
92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland. an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten früchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Kyffhäuferdeukmal. östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 99

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 99 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die Merrn. Die Werraquelle liegt in der Einsenkung zwischen Thüringer- und Frankenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle seine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghaufen und Meiningen. An ihren Neben- flüfsen liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse' zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser in das Meer. C. Schätze in der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Baufteiue (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteiueu. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Sonders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). D. Ubersicht über die Beschäftigung der Kewohner. a) Auf dem Eichgfelde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, so erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Bor allem wandte man sich der W oll- und Leinenspinnerei und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht aufkommen; darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und K o r b s l e ch t e r e i und Seilerei (Lutter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerselle und Schafselle anzukaufen. Aus jenen fertigt man Handschuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt .zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 43

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 43 Calbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der Kreuzberg unweit Schönebeck sind seine höchsten Punkte. Bei Langen- weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug guten Kalkstein, der hier ge- Wonnen und gebraunt wird. Ii. Das Flachland. Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten- teils aus oerwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an- geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm, Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die Hauptbedingungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Ge- biete sich beides finbet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden des Vaterlandes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch bedeutend. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge, weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet. Die Magdeburger Börde. 1. Der Name Börde bedeutet „der tragende Boden". Noch heute ist in der Börde das Wort „bören" gebräuchlich, das so viel wie die Worte heben, tragen bedeutet. Demnach bezeichnet der Ausdruck Börde ein Stück Erde, das viele Früchte trägt, also fruchtbar ist. Mit Recht führt dieser gesegnete Landstrich seinen Namen, denn er ist der fruchtbarste in der Provinz Sachsen. 2. Lage. Wir umgrenzen auf der Karte der Proviuz Sachsen das teils grün gezeichnete, teils weißschraffierte Stück Land, das im O. von der Elbe mit den Städten Magdeburg, Schönebeck und Barby begrenzt wird, im N. von der Ohre mit den Städten Wolmirftedt und Neu- Haldensleben, im S. von der Bode mit Oschersleben und Staßfurt, ferner von der Saale mit Kalbe. Die Westgrenze bildet eine Linie auf dem Alvenslebener Höhenzuge, die wir uns von Neuhaldensleben nach Oschers- leben gezogen denken. (Wie stellt die Karte diesen Höhenzug dar?) 3. Wertvolle Schätze der Börde. a) Ein landschaftliches Bild der Börde im Sommer zeigt uns die Schätze der Landwirtschaft. Ein Spaziergang durch die Börde im heißen Sommer ist nicht an- genehm, wenn der Wind die dichten und massigen Staubwolken auf den Landstraßen und Wegen in die Höhe treibt. — Bei anhaltendem Regen-

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 113

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 113 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die itlcrrn. Die Werraquelle liegt iu der Einsenkung zwischen Thüringer- und Fraukenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle feine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghausen und Meiningen. An ihren Neben- flüfseu liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser iu das Meer. 0. Schätze tu der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Bausteine (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteinen. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Souders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). I). Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. a) Auf dem Cilhoftlde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, fo erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Vor allem wandte man sich der Woll- und Le i n e n sp i n n e r e i und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht auskommen: darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und Korbflechterei und Seilerei (Lntter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerfelle und Schaffelle anzukaufen. Aus jeueu fertigt man Handfchuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 8

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 39

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 39 Stellen weiter zu entwässern und den Boden fruchtbar zu machen. In Entfernungen von etwa 20 in ließ er lange, breite und tiefe Gräben ziehen, in denen sich das noch vorhandene Wasser sammelte. Ferner ließ er den unter dem Moorboden liegenden Sand und Kies herausheben und beide Bodenarten miteinander mischen. So erhielt er ein ertragsfähiges Ackerland. Viele Drömlingsbewohner haben bei starkem Frost in derselben Weise Gräben gezogen und die Erde auf die dazwischen liegenden Landstreifen geworfen, so das; Dämme entstanden (Moordammkultur). Der fruchtbare Äcker belohnt in jedem Jahre diese Mühe. Welches herrliche Bild bietet heute der Drömling demjenigen, der ihm im Sommer einen Besuch ab- stattet! In den weiten Roggenfeldern steigt trillernd die Lerche in die Luft; in den üppigen Weizenfeldern, deren brauner Boden mit Düngesalzen bestreut wurde, schlägt die Wachtel. An Landfrüchten finden wir Zuckerrüben und Kartoffeln. Dort breitet sich sogar ein breites Flachsfeld aus. Im Juni fahreu die Drömlingsbewohner von ihren Wiesen große Massen von duftendem Heu heim, das den gutgenährten Pferden, den buntscheckigen Rindern und den Schafen zur Nahrung dient. Die Kanäle und Gräben sind von Büschen, Pappeln oder Birken eingeschlossen, die Chausseen und Wege von Apfel- und Pflaumenbäumen. In den Gewässern sinden wir Fische und Krebse. Durch drei Eisenbahnen und gepflegte Chausseen stehen die Drömlingsbewohner mit den nächsten Städten im Verkehr. So ist durch saure Arbeit der Bewohner und Fürsorge der preußischen Regierung der Drömling für seine Bewohner zu einer Quelle des Segens geworden. 5. Lobenswerte Eigenschaften der Drömlingsbewohner. Jede größere Gemeinde besitzt ein Gotteshaus; die kleineren Orte sind zu einer Pfarrgemeinde vereinigt. In einem Falle gehören 7 Dörfchen zusammen. Da ist häusig der Weg zur Kirche weit und im kalten Winter oder im heißen Sommer oder bei Regenwetter gerade nicht angenehm. Trotzdem sehen wir, wie die Drömlinger an jedem Sonntage in großer Zahl zu ihrem Gotteshause wandern. Die Frömmigkeit äußern die Drömlingsbewohner auch durch die Tat. Wie sind in Feuersgesahr alle Dorfbewohner bemüht, den Brand zu löfchen! Zu den Richtefesten liefern die Frauen in freigebiger Weise Wurst, Schinken, Speck, Eier, Käse, Brot und andere Nahrungsmittel. Das Richtefest wird gleichsam als ein Gemeindefest gefeiert. Außer dieser Freigebigkeit zeigen die Drömlings- bewohner einen hohen Grad von Ehrlichkeit. Auf vielen Weideplätzen des Drömlings weiden noch heute Rinderscharen, von Drahtzäunen ein- geschlossen, vom Frühling bis in den Herbst hinein. Es kommt nicht vor, daß ein Stück Vieh gestohlen wird. Erst in der neueren Zeit versieht man die Wohnhäuser mit Schlössern; früher standen die Wohnräume der Häuser unverschlossen da; jedermann konnte sofort eintreten. Die Dröm- linger sind ferner bekannt durch ihre Tapferkeit. Das Eigentum, das sie im Kampfe mit den Naturmächten errungen haben, lieben sie und verteidigen es bis zum letzten Blutstropfen. Als die räuberischen Schweden

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 57

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 57 Salbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der Kreuzberg unweit Schönebeck sind seine höchsten Punkte. Bei Langen- weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug guten Kalkstein, der hier ge- Wonnen und gebrannt wird. Ii. Das Flachland. Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten- teils aus verwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an- geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm, Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die Hauptbedingungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Ge- biete sich beides findet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden des Vaterlandes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch bedeutend. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge, weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet. Die Magdeburger Börde. 1. Der Name Börde bedeutet „der tragende Boden". Noch heute ist in der Börde das Wort „bören" gebräuchlich, das so viel wie die Worte hebeu, tragen bedeutet. Demnach bezeichnet der Ausdruck Börde ein Stück Erde, das viele Früchte trägt, also fruchtbar ist. Mit Recht führt dieser gesegnete Landstrich seinen Namen, denn er ist der fruchtbarste in der Provinz Sachsen. 2. Lage. Wir umgrenzen auf der Karte der Provinz Sachsen das teils grün gezeichnete, teils weißschraffierte Stück Land, das im O. von der Elbe mit den Städten Magdeburg, Schönebeck und Barby begrenzt wird, im N. von der Ohre mit den Städten Wolmirftedt und Neu- Haldensleben, im S. von der Bode mit Ofchersleben und Staßfurt, ferner von der Saale mit Kalbe. Die Westgrenze bildet eine Linie auf dem Alvenslebener Höhenzuge, die wir uns von Neuhaldensleben nach Oschers- leben gezogen denken. (Wie stellt die Karte diesen Höhenzug dar?) 3. Wertvolle Schätze der Börde. a) Ein landschaftliches Bild der Börde im Sommer zeigt uns die Schätze der Landwirtschaft. Ein Spaziergang durch die Börde im heißen Sommer ist nicht an- genehm, wenn der Wind die dichten und massigen Staubwolken auf den Landstraßen und Wegen in die Höhe treibt. — Bei anhaltendem Regen-

8. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

9. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

10. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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