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1. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

2. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

3. Neuere Geschichte - S. 17

1869 - Mainz : Kunze
17 Lrster Krieg Mischen Karl V und Iratij I von Frankreich. 1521-1526 Karl schloh bei semer Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Bertrag zu Noyon, aber die Rivalitat beider Konige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche ans Neapel und die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls ans das Herzogthum Burgund veran- lassen Vier Kriege, deren Wechselfalle auch in den Gang der Reformatwn tief eingreifen. — Karl mit Léo X und seineu Nachfolgern Hadrian Vi (1522—1523) und Clemens Vii (-—1534), mit Heinrich Viii von England und seit 1523 auch mit Benedig im Bunde, er- obert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch den Sieg bei Bieocca. Der Connétable Karl von Bourbon, 1522 von der Konigin-Mutter beleidigt, tritt in Karls V Dienste 1523. Englisch-Niederlandische Einfalle in die Picardie, 1523 Karls Feldzug gegen die Provence ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands durch die Franzosen von kurzer Dauer; Karls Sileg bei Pavia mit deutschem (Georg^^s von Frundsberg) îutb spanischem Kriegsvolk, gegen Fran- zosen und Schweizer. Franzens Gesangennehmung; im Frie den von Madrid verspricht Franz die Abtretung 152e des Herzogthums Burgund und verzichtet ans Mailand, Genua, Neapel. 3. Die drei wichtigsten reformatorischen Reichstage. a. Der erste Reichstag zu Speier endet mit einem für"26 die protestantischen Stände milden Reichstagsabschied (die Aus- führung des Wormser Edicts und die Wahl seiner kirchlichen Stellung wird jebem Stand bis zu einem allgemeine:! oder natio- nalen Concilinm überlassen) aus folgenden politischen Gründen: Türkenkrieg 1526. Solimanii, der ,Prächtige' (1520—1526 1566), bereits seit 1521 im Besitze Belgrads*) dringtim Einver- ständniß mit Franz I in Ungarn ein. Niederlage und Tod des jungen Ungarnkönigs Ludwigs Ii (seit 1516) in der Schlacht bei Mohacz, worauf Erzherzog Ferdinand,:52s *) Bald darauf, — 1522 — wird auch Rhodus von den Türken erobert; die Johanniter als Vorkämpfer gegen den Islam im Mittelmeer 1530 von Karl V mit Malta belehnt. Herbst, historisches Hülssbuch Iii. 2

4. Neuere Geschichte - S. 28

1869 - Mainz : Kunze
28 theokratische Macht, giebt bet Kirche demokratische Formen. Sein Nachfolger Theodor Beza (äe Beze) 1519—1605. Genf durch Calvin der Mittelpunkt der reformierten Kirche. Von hier gehen Wirkungen aus namentlich nach Frankreich, Schott- land, England, den Niederlanden, wo indeß früher schon die lutherische Richtung, aber eruch wiedertäuferische Lehren (auch nach der Müusterschen Katastrophe) eingedrungen waren. Geographisches Bild der Niederlande. Geschichte des Abfalls. 1. Bis zu Herzog Albas Ankunft in den Niederlanden 1367. Karl V befolgte in Bezug auf die Niederlande (den burgun- dischen Kreis) namentlich zwei Mgiernngsgruudsatze: 1. Die katho- lische Kirche als die^allein herrschende zrt wahren, also das Wormser Edict und weitere Verordnungen (die s. g. Placate) streng aus- zuführen: 2. den Zusammenhang dieser Territorien mit dein deutschen Reich unter Erweiterung seiner Fürstengewalt möglichst zu lösen — eilt politischer Fehlgriff, indem dadurch das Land seiner natürlichen Verbindung entzogen ward und die unnatürliche mit Spanien um so greller hervortrat. Verfassung der Niederlande. An der Spitze des Ganzen standen ein Generalstatthalter (unter Karl V seine Schwester Maria, die Königin-Wittwe von Ungarn, dann sein Neffe Herzog Emanuel Philibert von Savoyen) und die General- staaten, an der Spitze der einzelnen (17) Provinzen Unter- statth alter und Provinzial st aaten. Gemeinsame und pro- vinzielle Regierungsbehörden. Unter dem hohen Landesadel, der im Besitz der Unterstatt- halterschaften und Staatsrathsstellen war, aber durch Philipp mehr und mehr politisch machtlos wurde, ragten beim Tode Karls V hervor W ilh elm Graf von Nassau (taciturnus), 1533 in Dillenburg ge- boten, Erbe der früher durch Heirat erworbenen niederländischen und franzö- sischen Besitzungen seines Hauses, als Kind lutherisch, am Hofe Karls V katho- lisch erzogen, später reformiert, in zweiter Ehe mit einer Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen verhejrathet, unter Philipp Ii Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht.

5. Neuere Geschichte - S. 35

1869 - Mainz : Kunze
35 Tumultes in ihren Mauern 1607, Achtsvollstreckung durch Herzog 1607 Maximilian von Baiern, der trotz des kaiserlichen Einspruchs die Stadt besetzt hält und die evangelische Lehre unterdrückt 1608. 1608 — Zwei feindliche Heerlager im Reich, geführt von zwei Gliedern des Hanfes Wittelsbach: 1608 a. Die evangelische Union zu Ahausen (im Ansbachischen), zunächst von 6 Reichsfürsten unter der Leitung des reformierten Kurfürsten Friedrich Iv von der Pfalz*) zur Handhabung des Landfriedens, gegenseitigem Schutz und zur Aufrechterhaltung der Reichsfreiheit auf 10 Jahre geschloffen, an Frankreich (Hein- rich Iv) angelehnt**). b. Dagegen die kath0lische Liga zu München durch t>en1609 energischen und begabten Herzog Maximilian von Baiern, den damaligen Vorkämpfer des deutschen Katholieismus***), an- fangs aus lauter geistlichen Reichsständen in Süddeutschland, un- abhängig vom Kaiserhause, aber an Spanien angelehnt, auf 9 Jahre gebildet. Die 3 geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der nachherige Kaiser, traten bei. 2. Die Spannung der beiden feindlichen Heerlager wird ge- 1609 steigert und zum Kampf gefacht durch den Jülich-Cleveschen Erbfolge streit. Der Mannsstamm des Herzogshauses von Jülich, Cleve, Berg, dem auch die Grafschaften Mark und Ravens- berg, sowie die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant zugehörte, erlosch 1609 mit dem geisteskranken Johann Wilhelm. Da die weibliche Erbfolge durch Karl V 1546 garantiert war, so erhoben vor allen Ansprüche: 1. Kurfürst Johann Sigismund von Bran- denburg, seit 1608 vermählt mit Anna, der Tochter der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Cleve, der verstorbenen Ge- mahlin des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, 2. der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg, als Gemahl der zweiten Schwester Johann Wilhelms, für feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Die Hausgefetze bestimmten Untheilbarkeit der Erblande, daher gemeinsame Besitzergreifung durch Pfalz-Nenburg und Kur- brandenburg im Vertrage zu Dortmund -1609, mit Ein-"99 willignng der Stände. Spanien, in den Niederlanden gerade frei *) Dieses Land seit 1559 reformiert; 1563 der Heidelberger Katechismus. **) ®te bedeutendsten oberdeutschen Städte, Knrbrandenbnrg und Hessen- Kassel (seit 1604 reformiert) traten bei; das streng lutherische Sachsen blieb, eifersüchtig ans die pfälzische Hegemonie, dem Kaiserhanse ergeben. Der Hanpt- anstoß zu der Union gierig von Christian von Anhalt ans. ***) geboren 1573, in Ingolstadt Schüler der Jesuiten, seit 1598 Herzog, 3»

6. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

7. Neuere Geschichte - S. 71

1869 - Mainz : Kunze
71 Mittel wie der Stellejrverkauf im Civil und Militär, Mnnz- verschlechterungen re. hielten den Ruin incht auf. Iv. Kirchliche Verhältnisse Frankreichs unter Ludwig Xiv. Ludwigs Grundsatz: die möglichste Unabhängigkeit der galli- canischen Kirche von Ronl und die kirchliche Einheit des Landes. — Die erst er e wurde namentlich gefördert durch die Beschlüsse des Nationalconcils von 1681—82, die andere durch die Ver- nichtung des Protestantismus. Der König, im Anfang seiner Regierung milde gegen die Reformierten *), die in den Unruhen der Fronde dem Mnigthum treu geblieben waren, änderte seit 1675 in Folge der Vorstellungen des Klerus sein Verfahren. Zunächst: Verbot des Uebertritts von Katholiken zum Protestantismus; Verdrängung der Re- formierten aus den öffentlichen Aemtern; Schließung oder Zer- störung vieler Kirchen; Verhinderung der Auswanderung; die schon früher (1681) begonnenen Dragonaden in Bearn seit 1685, von Louvois auch über Südfrankreich und andere Landes-"85 theile ausgedehnt. Aufhebung des Edicts von Nantes 1685: Verbot des Gottesdienstes auch in Privathäusern, sowie der Auswanderung, Zerstörung aller Kirchen, Verbannung der Prediger. Massenhafte Auswanderung der Hugenotten unter den größten Gefahren nach England, Holland, Deutschland, namentlich auch nach Brandenburg. Ganze Industriezweige, die in ihren Händen lagen, wanderten mit aus. Religionskrieg dercamisarden iu den Cevennen 1701 bis 1705. *) Frankreich zählte damals zwischen 1 x/2 und 2 Millionen hugenottische Bewohner; über deren Bedeutung vgl. oben Seite 5ö.

8. Neuere Geschichte - S. 48

1869 - Mainz : Kunze
48 kirche unter dem König als dem ,Proteetor und einzigen Haupt der Kirche von England'. Auflösung von Abteien und Klöstern, Aufhören der Abgaben nach Rom, Bereicherung der Krone. i53ssuprematseid und die sechs Artikel 1539, blutige Ver- folgungen gegen die Renitenten: Thomas More und andere.— Nach der von Heinrich geordneten Erbfolge folgt der zehnjährige Eduard Vi (-—1553), unter dem die Herzoge von Som- merset und Warwick-Northumberland als ,Proteetoren' die Re- formation fortführen, der Erzbischof Cranmer von Canterbury sie mit der deutschen Bewegung in Verbindung setzt. England das Asyl der Evangelischen aller Länder, namentlich auch der nach den: Schmalkaldifchen Krieg flüchtigen Deutschen. — Die 6 Artikel verdrängt durch Cranmers, unter dem Einfluß Melanch- thonfcher Schriften verfaßten 42 Artikel; neue Liturgie (das sogenannte Cvmmonprayerbook) 1548. Um fein politisch- religiöses Werk über feinen Tod hinaus fortzufetzen, bestimmte der früh sieche König die Thronfolge der Johanna Grey, Großnichte Heinrichs Viii, vermählt mit einem Sohne Northum- berlands Lord Guilford Dudley. Aber Heer, Flotte und Haupt- stadt für die katholische Maria (—1558), die ,blutige', Tochter Katharinas von Aragon; Northumb erlaub und das junge Königspaar hingerichtet. Ihr Streben die Ausrottung des Protestantismus in England. Schritte zu diesem Ziel: 1. Abschaffung der neuen Liturgie; 2. Vermählung mit dem Jnsanteu Philipp (Ii) von Spanien 1554, der zweimal in England war, 3. die Herstellung des Gehorsams gegen Rom, 4. die Ketzergesetze, die besonders seit 1555 zu blutiger Vollstreckung kamen. Auch Cranmer fällt; fein Nachfolger, zuletzt allmächtiger Minister, der Cardinal-Legat Reginald Pole. Calais' Verlust an Frankreich 1558. B. Dauernde Begründung der Reformation in England und 'Schottland. Elisabeth (—1603), Tochter der Anna Boleyn, die Vor- kämpferin des westeuropäischen Protestantismus, tritt unter dem Widerspruch des Pabstes die Regierung an, excommuuieiert 1569. Herstellung des Suprematseides, doch mit milderer Behandlung der katholischen Reeufanten. Die ,Acte der Uniformität', nach der das überarbeitete liturgische Buch gelten sollte; die 39 Artikel gegen die Noneonformisten oder Dissenters (namentlich Puritaner

9. Neuere Geschichte - S. 56

1869 - Mainz : Kunze
56 bürgerlicher und militärischer Aemter an den Suprematseid und das Empfangen des Abendmahls nach anglikanischem Ritus ge- bunden war. 4. Die Frage der Thronfolge: Den Herzog von Jork, der sich zum zweitenmal mit einer Prinzeß von Modena ver- mählte, und als Katholik durch die Testacte der Großadmiral- würde verlustig wurde, suchte das Parlament von der Thronfolge auszuschließen — die ,Ausschließungs-Bill' 1680 vom Unterhaus angenommen, von den Lords verworfen. — Ursprung der Partei- namen ,Whigs' und ,Tories'. Die Verschwörung des Grafen Shaftesbury (von ihm auch die Habeas-Corpus-Acte 1679 durchgesetzt) und des Kron-Prätendentey Herzogs von Monmouth (illegitimer Sohn des Königs) entdeckt, das Thronrecht des Herzogs von Jork fest- gestellt, Karl tritt auf dem Sterbebette zur katholischen Kirche über. Jakobs Ii (■—1688) Versuche, seiner Kirche im Lande Ein- gang zu verschaffen, ferner die Aufhebung des Test-Eides, die Aufnahme von Katholiken in das Heer, in den Geheimen Rath, in die Universitätsstellen weckten allgemeine Opposition, die sich bei der Geburt eines männlichen Thronerben 1688 steigerte. Die zweite Revolution 1688. Eine Anzahl Lords wendet sich an Jacobs Neffen und Schwiegersohn Wilhelm Iii von Oranien, der im Spätjahr 1688 mit einer hollätidischen Flotte in England landet. Wilhelm Heinrich von Oranien, Sohn Wilhelms Ii und Marias, der Tochter Karls I von England, geboren 1650 nach seines Vaters Tod, — kühner und bedeutender Soldat, aber noch größer als Staatsmann. Im zwei- undzwanzigsten Jahre Statthalter der Niederlande und an der Spitze der Lan- desvertheidigung, der mächtigste Gegner von Frankreichs Uebergewicht unter Ludwig Xiv. Fllicht des Königs unter tiefen Demüthigungen nach Frank- reich, wo ihm Ludwig Xiv in St. Germain en Laye ein Asyl gab. Nach langem Schwanken und nach dem Verzicht Marias auf die selbständige Erbfolge bot die sogenannte Convention*) dem Oranier, dem zuerst provisorisch die Gewalt übertragen worden, Anfang 168v* die Königskrone an. Gleichzeitig die Erklärung der Rechte' (decla- ration of rights) als Inbegriff des altenglischen Verfassungsrechtes. So vollzog Wilhelm (1689—1702) in seiner Person die Union der protestantischen Seemächte, der Niederlande und Groß- britanniens, die schon Oliver Cromwell allgestrebt hatte. *) d, i. ein nicht von der Krone berufenes Parlament,

10. Neuere Geschichte - S. 59

1869 - Mainz : Kunze
I. Zeitalter Ludwins Xiv von Frankreich. 1661 - 1713. Geographisches Bild von Frankreich. Aus der Vorgeschichte. A. Die Keligions- und Bürgerkriege in Frankreich bis 1598. Nach Beendigung der laugen auswärtigen Kriege der Könige aus dem Hause Valois gegen das Haus Haosbnrg beginnen heftige innere, Bürger- und Religionskriege, die Frankreich in Anarchie und an den Rand des Untergangs führen, hervorgerufen durch die reformatorische Bewegung im Lande und durch den Widerstand des Adels gegen die kirchlich-politische Einheit, nach welcher die Krone strebte. Die Reformation in Frankreich geht, von geringeren Vor- läufern abgesehen, von Johann Calvin's Einfluß aus und ver- breitet sich besonders im Süden (s. oben S. 28). Im Jahre 1561 fanden sich im ganzen Lande bereits über 2000 Gemeinden der sogenannten Hugenotten.*) Ihre Be- deutung für die materielle und wissenschaftliche Cultur des Landes; Scaliger, Cafaubvnus, die Stephani u. a. dazu gehörig. Gegen ihr weiteres Fortschreiten wirkten zusammen: die Könige (nament- lich begünstigte Heinrich Ii die Verfolgungen), die Pariser Uni- versität (Sorbonne), die Partei der Guisen, an deren Spitze die Brüder Herzog Franz von Guise und der Cardinal Karl von *) Früher hießen sie Christandins; der Name Hugenotten (seit 156.0) bezeichnet ursprünglich eine wilde aufständische Menge. Hugo Capet galt in Frankreich als der ,wilde Jäger' der Bolkssage.
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