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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 92

1911 - Magdeburg : Creutz
92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland. an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten früchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Kyffhäuferdeukmal. östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 57

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 57 gewöhnlich aneinander." Das Salzwasser, „die Sole", floß wie Regen an den spiegel- glatten Salzwänden hernieder und sammelte sich ain Boden zu kleinen Bächen, die alle zu einem großen Sammelraume geleitet werden. Auf dem Wege dahin verliert die Sole viele Schmutzteile, besonders Gips. (Wunderschön sieht eine halbfertige Glocke bei bengalischer Beleuchtung aus! Man glaubt in einer Tropfsteinhöhle zu sein. Hier sind durch die Auslaugung Nischen entstanden, dort ragen Stangen und Zacken empor, und an den Wänden hängen breite Streifen gleich ausgespannten Häuten.) Plötzlich blieb der Steiger stehen und sagte: „In den Boden dieser Strecke hat man hier einen 2 m tiefen und 8 m langen Holzkasten eingesetzt. Er wird stets mit Salzstücken gefüllt, durch die die Sole hindurchsickern muß Dabei werden die Stücke aufgelöst, und die Sole wird dick oder „gesättigt". Aus dem großen Sammelraume end- lich wird die Sole durch Dampfpumpen an die Oberfläche ge- pumpt. Von hier läuft sie nach Elmen in die gewaltig großen Sammelbecken unter dem Gradierwerke und klärt sich. Diese Becken enthalten stets soviel Sole, daß die Maschine etwa drei Monate ruhen könnte, ehe der Vorrat ver- arbeitet wäre. Weil die Sole so stark ist, braucht man sie nicht mehr über das Gra- dierwerk zu leiten, sondern führt sie wieder nach Schöne- beck in die Siede- Häuser. In großen eisernen Pfannen, etwa wie die Schul- stube groß, kocht oder siedet man die Sole. Hierbei scheidet sich das Salz vom Wasser. Dann schöpft man das Salz heraus und trocknet es. Nun kann es verkauft werden. Aus einer Tonne Sole gewinnt man 309 kg reines Salz. Im Durchschnitt bereitet man in Schönebeck täglich 200000 kg Salz; das macht im Jahre über 60 Millionen Kilogramm. Eine Fabrik, in der man aus Sole Salz bereitet, uennt man Saline. Schönebeck hat die größte Saline unseres Vaterlandes. Glocken im Moltkeschachte.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 106

1911 - Magdeburg : Creutz
106 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. an j)er Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsfeld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die^durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten- fruchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Windleite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Nach einer Photographie von C, Werneburg, Frankenhausen. Kyffhäuferdenkmal. ostliche Endpfeiler heißt Kysshänser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kyffhausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut, Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich da<5 deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

4. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

5. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

6. Neuere Geschichte - S. 17

1869 - Mainz : Kunze
17 Lrster Krieg Mischen Karl V und Iratij I von Frankreich. 1521-1526 Karl schloh bei semer Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Bertrag zu Noyon, aber die Rivalitat beider Konige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche ans Neapel und die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls ans das Herzogthum Burgund veran- lassen Vier Kriege, deren Wechselfalle auch in den Gang der Reformatwn tief eingreifen. — Karl mit Léo X und seineu Nachfolgern Hadrian Vi (1522—1523) und Clemens Vii (-—1534), mit Heinrich Viii von England und seit 1523 auch mit Benedig im Bunde, er- obert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch den Sieg bei Bieocca. Der Connétable Karl von Bourbon, 1522 von der Konigin-Mutter beleidigt, tritt in Karls V Dienste 1523. Englisch-Niederlandische Einfalle in die Picardie, 1523 Karls Feldzug gegen die Provence ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands durch die Franzosen von kurzer Dauer; Karls Sileg bei Pavia mit deutschem (Georg^^s von Frundsberg) îutb spanischem Kriegsvolk, gegen Fran- zosen und Schweizer. Franzens Gesangennehmung; im Frie den von Madrid verspricht Franz die Abtretung 152e des Herzogthums Burgund und verzichtet ans Mailand, Genua, Neapel. 3. Die drei wichtigsten reformatorischen Reichstage. a. Der erste Reichstag zu Speier endet mit einem für"26 die protestantischen Stände milden Reichstagsabschied (die Aus- führung des Wormser Edicts und die Wahl seiner kirchlichen Stellung wird jebem Stand bis zu einem allgemeine:! oder natio- nalen Concilinm überlassen) aus folgenden politischen Gründen: Türkenkrieg 1526. Solimanii, der ,Prächtige' (1520—1526 1566), bereits seit 1521 im Besitze Belgrads*) dringtim Einver- ständniß mit Franz I in Ungarn ein. Niederlage und Tod des jungen Ungarnkönigs Ludwigs Ii (seit 1516) in der Schlacht bei Mohacz, worauf Erzherzog Ferdinand,:52s *) Bald darauf, — 1522 — wird auch Rhodus von den Türken erobert; die Johanniter als Vorkämpfer gegen den Islam im Mittelmeer 1530 von Karl V mit Malta belehnt. Herbst, historisches Hülssbuch Iii. 2

7. Neuere Geschichte - S. 28

1869 - Mainz : Kunze
28 theokratische Macht, giebt bet Kirche demokratische Formen. Sein Nachfolger Theodor Beza (äe Beze) 1519—1605. Genf durch Calvin der Mittelpunkt der reformierten Kirche. Von hier gehen Wirkungen aus namentlich nach Frankreich, Schott- land, England, den Niederlanden, wo indeß früher schon die lutherische Richtung, aber eruch wiedertäuferische Lehren (auch nach der Müusterschen Katastrophe) eingedrungen waren. Geographisches Bild der Niederlande. Geschichte des Abfalls. 1. Bis zu Herzog Albas Ankunft in den Niederlanden 1367. Karl V befolgte in Bezug auf die Niederlande (den burgun- dischen Kreis) namentlich zwei Mgiernngsgruudsatze: 1. Die katho- lische Kirche als die^allein herrschende zrt wahren, also das Wormser Edict und weitere Verordnungen (die s. g. Placate) streng aus- zuführen: 2. den Zusammenhang dieser Territorien mit dein deutschen Reich unter Erweiterung seiner Fürstengewalt möglichst zu lösen — eilt politischer Fehlgriff, indem dadurch das Land seiner natürlichen Verbindung entzogen ward und die unnatürliche mit Spanien um so greller hervortrat. Verfassung der Niederlande. An der Spitze des Ganzen standen ein Generalstatthalter (unter Karl V seine Schwester Maria, die Königin-Wittwe von Ungarn, dann sein Neffe Herzog Emanuel Philibert von Savoyen) und die General- staaten, an der Spitze der einzelnen (17) Provinzen Unter- statth alter und Provinzial st aaten. Gemeinsame und pro- vinzielle Regierungsbehörden. Unter dem hohen Landesadel, der im Besitz der Unterstatt- halterschaften und Staatsrathsstellen war, aber durch Philipp mehr und mehr politisch machtlos wurde, ragten beim Tode Karls V hervor W ilh elm Graf von Nassau (taciturnus), 1533 in Dillenburg ge- boten, Erbe der früher durch Heirat erworbenen niederländischen und franzö- sischen Besitzungen seines Hauses, als Kind lutherisch, am Hofe Karls V katho- lisch erzogen, später reformiert, in zweiter Ehe mit einer Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen verhejrathet, unter Philipp Ii Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht.

8. Neuere Geschichte - S. 35

1869 - Mainz : Kunze
35 Tumultes in ihren Mauern 1607, Achtsvollstreckung durch Herzog 1607 Maximilian von Baiern, der trotz des kaiserlichen Einspruchs die Stadt besetzt hält und die evangelische Lehre unterdrückt 1608. 1608 — Zwei feindliche Heerlager im Reich, geführt von zwei Gliedern des Hanfes Wittelsbach: 1608 a. Die evangelische Union zu Ahausen (im Ansbachischen), zunächst von 6 Reichsfürsten unter der Leitung des reformierten Kurfürsten Friedrich Iv von der Pfalz*) zur Handhabung des Landfriedens, gegenseitigem Schutz und zur Aufrechterhaltung der Reichsfreiheit auf 10 Jahre geschloffen, an Frankreich (Hein- rich Iv) angelehnt**). b. Dagegen die kath0lische Liga zu München durch t>en1609 energischen und begabten Herzog Maximilian von Baiern, den damaligen Vorkämpfer des deutschen Katholieismus***), an- fangs aus lauter geistlichen Reichsständen in Süddeutschland, un- abhängig vom Kaiserhause, aber an Spanien angelehnt, auf 9 Jahre gebildet. Die 3 geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der nachherige Kaiser, traten bei. 2. Die Spannung der beiden feindlichen Heerlager wird ge- 1609 steigert und zum Kampf gefacht durch den Jülich-Cleveschen Erbfolge streit. Der Mannsstamm des Herzogshauses von Jülich, Cleve, Berg, dem auch die Grafschaften Mark und Ravens- berg, sowie die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant zugehörte, erlosch 1609 mit dem geisteskranken Johann Wilhelm. Da die weibliche Erbfolge durch Karl V 1546 garantiert war, so erhoben vor allen Ansprüche: 1. Kurfürst Johann Sigismund von Bran- denburg, seit 1608 vermählt mit Anna, der Tochter der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Cleve, der verstorbenen Ge- mahlin des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, 2. der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg, als Gemahl der zweiten Schwester Johann Wilhelms, für feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Die Hausgefetze bestimmten Untheilbarkeit der Erblande, daher gemeinsame Besitzergreifung durch Pfalz-Nenburg und Kur- brandenburg im Vertrage zu Dortmund -1609, mit Ein-"99 willignng der Stände. Spanien, in den Niederlanden gerade frei *) Dieses Land seit 1559 reformiert; 1563 der Heidelberger Katechismus. **) ®te bedeutendsten oberdeutschen Städte, Knrbrandenbnrg und Hessen- Kassel (seit 1604 reformiert) traten bei; das streng lutherische Sachsen blieb, eifersüchtig ans die pfälzische Hegemonie, dem Kaiserhanse ergeben. Der Hanpt- anstoß zu der Union gierig von Christian von Anhalt ans. ***) geboren 1573, in Ingolstadt Schüler der Jesuiten, seit 1598 Herzog, 3»

9. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

10. Neuere Geschichte - S. 56

1869 - Mainz : Kunze
56 bürgerlicher und militärischer Aemter an den Suprematseid und das Empfangen des Abendmahls nach anglikanischem Ritus ge- bunden war. 4. Die Frage der Thronfolge: Den Herzog von Jork, der sich zum zweitenmal mit einer Prinzeß von Modena ver- mählte, und als Katholik durch die Testacte der Großadmiral- würde verlustig wurde, suchte das Parlament von der Thronfolge auszuschließen — die ,Ausschließungs-Bill' 1680 vom Unterhaus angenommen, von den Lords verworfen. — Ursprung der Partei- namen ,Whigs' und ,Tories'. Die Verschwörung des Grafen Shaftesbury (von ihm auch die Habeas-Corpus-Acte 1679 durchgesetzt) und des Kron-Prätendentey Herzogs von Monmouth (illegitimer Sohn des Königs) entdeckt, das Thronrecht des Herzogs von Jork fest- gestellt, Karl tritt auf dem Sterbebette zur katholischen Kirche über. Jakobs Ii (■—1688) Versuche, seiner Kirche im Lande Ein- gang zu verschaffen, ferner die Aufhebung des Test-Eides, die Aufnahme von Katholiken in das Heer, in den Geheimen Rath, in die Universitätsstellen weckten allgemeine Opposition, die sich bei der Geburt eines männlichen Thronerben 1688 steigerte. Die zweite Revolution 1688. Eine Anzahl Lords wendet sich an Jacobs Neffen und Schwiegersohn Wilhelm Iii von Oranien, der im Spätjahr 1688 mit einer hollätidischen Flotte in England landet. Wilhelm Heinrich von Oranien, Sohn Wilhelms Ii und Marias, der Tochter Karls I von England, geboren 1650 nach seines Vaters Tod, — kühner und bedeutender Soldat, aber noch größer als Staatsmann. Im zwei- undzwanzigsten Jahre Statthalter der Niederlande und an der Spitze der Lan- desvertheidigung, der mächtigste Gegner von Frankreichs Uebergewicht unter Ludwig Xiv. Fllicht des Königs unter tiefen Demüthigungen nach Frank- reich, wo ihm Ludwig Xiv in St. Germain en Laye ein Asyl gab. Nach langem Schwanken und nach dem Verzicht Marias auf die selbständige Erbfolge bot die sogenannte Convention*) dem Oranier, dem zuerst provisorisch die Gewalt übertragen worden, Anfang 168v* die Königskrone an. Gleichzeitig die Erklärung der Rechte' (decla- ration of rights) als Inbegriff des altenglischen Verfassungsrechtes. So vollzog Wilhelm (1689—1702) in seiner Person die Union der protestantischen Seemächte, der Niederlande und Groß- britanniens, die schon Oliver Cromwell allgestrebt hatte. *) d, i. ein nicht von der Krone berufenes Parlament,
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