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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 92

1911 - Magdeburg : Creutz
92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland. an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten früchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Kyffhäuferdeukmal. östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 97

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Gewässer. 97 werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß- Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt, schauet es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn- steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen, den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte H a n d e l s st r a ß e; Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern und Alsleben und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern- bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver- stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale die nördliche Hauptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 1cm (28 Meilen); durch die vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km (60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; deuu iu ihrem Bett und an ihren Ufern finden sich viele Salzquellen, so bei Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Baterlandes ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von 600 m erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn und setze die Städtenainen an die wichtigsten Punkte!) a) D i e Schwarza. Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist sehr stark; dennoch dient sie zum Flößen. Unweit Rudolstadt endet ihr kurzer Lauf (51 km) iu der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr fischreich (Forellen) und führt auch etwas Goldsand mit sich. b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch . Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 7

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 99

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 99 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die Merrn. Die Werraquelle liegt in der Einsenkung zwischen Thüringer- und Frankenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle seine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghaufen und Meiningen. An ihren Neben- flüfsen liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse' zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser in das Meer. C. Schätze in der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Baufteiue (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteiueu. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Sonders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). D. Ubersicht über die Beschäftigung der Kewohner. a) Auf dem Eichgfelde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, so erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Bor allem wandte man sich der W oll- und Leinenspinnerei und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht aufkommen; darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und K o r b s l e ch t e r e i und Seilerei (Lutter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerselle und Schafselle anzukaufen. Aus jenen fertigt man Handschuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt .zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 81

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 81 Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegen mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze^sich verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eiue verläuft in nordöstlicher Richtung zur Saale und heißt die Mansfelder Grenzhöhe. Die andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlause der Unstrut entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch- ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden, oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk- würdig ist, daß das ganze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten) mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das Gestein zutage (Schiefer, Saudstein). An den fonnigen Abhängen ge- deihen Wein und Obst. Ii. Das Flachland. Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See, an der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg ergiebig, namentlich an den Flüssen. B. Die Gewässer. (Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.) a) Die Harzwipper. In zahlreichen Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer- berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h. springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansseld erreicht. Erkläre nach dem Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr sruchtbaren Acker.z b) Die Helme. Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser- läufe zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O. immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der Unterharz und dessen Südrand der Kyfshäuser begrenzt. In der Vorzeit war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein weites Sumpfland, „das Ried". (Der Name vieler Orte endigt hier Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausoabe B. 6

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 95

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 95- Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegeu mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze sich verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eine verläuft in nordöstlicher Richtung zur Saale und heißt die Mansselder Grenzhöhe. Die andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlaufe der Unstrut entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch- ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden, oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk- würdig ist, daß das gauze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten) mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das Gestein zutage (Schiefer, Sandstein). An den sonnigen Abhängen ge- deihen Wein und Obst. Ii. Las Flachland. Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See, au der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg ergiebig, namentlich an den Flüssen. B. Die Gewässer» (Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.) a) Die Danwipper. In zahlreiche:: Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer- berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h. springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansfeld erreicht. Erkläre nach dein Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr fruchtbaren Acker. b) Die fjclme. Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser- lause zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O.. immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der Unterharz und dessen Südrand der Kyffhäuser begrenzt. In der Vorzeit war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein weites Sumpfland, „das Nied". (Der Name vieler Orte endigt hier

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 106

1911 - Magdeburg : Creutz
106 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. an j)er Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsfeld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die^durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten- fruchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Windleite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Nach einer Photographie von C, Werneburg, Frankenhausen. Kyffhäuferdenkmal. ostliche Endpfeiler heißt Kysshänser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kyffhausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut, Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich da<5 deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 111

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Gewässer. 111 werden die Ufer. Die Stadt Merseburg liegt schon ganz frei. Gar oft ist hier die Saale von Soldaten überschritten; denn in der Nähe ist manche Schlacht geschlagen, so bei Scheidungen, Roßbach, Lützen (Groß- Görschen), Merseburg. Nur hier und da steigen die Ufer noch einmal, so bei Halle a. S. (Giebichenstein) und Wettin. So weit das Auge blickt, schaut es üppige Fruchtfelder im ganzen Unterlaufe, aber auch Schorn- steine in großer Zahl. Diese verkünden von dem unterirdischen Segen, den Braunkohlen. Kurz vor Halle nimmt die Saale rechts die Weiße Elster auf. Von Halle an ist die Saale eine echte Handels st raße; Lastkähne, Flöße und Dampfer fahren dahin. Nachdem der Saale links die Salzke zugeflossen ist, eilt sie an den Ackerbaustädten Wettin, Könnern und Alslebeu und dem gewerbreichen Bernburg vorüber. Oberhalb Bern- bürg wird sie durch die Harzwipper und unterhalb durch die Bode ver- stärkt. Endlich ergießt sie ziemlich trägen Laufes ihre gelblichen Wasser unterhalb Calbe bei Barby in die Elbe. Im allgemeinen hat die Saale die nördliche Hanptrichtung beibehalten. Der Abstand zwischen ihrer Quelle und der Mündung beträgt etwa 210 km (28 Meilen); durch die vielen Krümmungen ergibt sich aber eine Lauflänge von etwa 450 km (60 Meilen). Der Name Saale bedeutet soviel wie Salzfluß; denn in ihrem Bett und an ihren Ufern sinden sich viele Salzquellen, so bei Sulza, Kösen, Dürrenberg, Halle. Hier wird teils Salz gewonnen, teils sind Solbäder eingerichtet. Eine der stärksten Solquellen des Vaterlandes ist im Jahre 1899 südlich von Naumburg am Buchholz in einer Tiefe von 600 in erbohrt worden. (Mit welchem Buchstaben und mit welcher Ziffer hat der Saalelauf von Naumburg bis zur Mündung Ähnlichkeit? Zeichne ihn und setze die Städtenamen an die wichtigsten Punkte!) a) D i e Schwarza. Die Schwarza hat ihre Quelle im Thüringer Walde. Sie zieht, von Bergen eng eingeschlossen, in nördöstlicher Hauptrichtung. Ihr Gefälle ist sehr stark; dennoch dient sie zum Flögen. Unweit Rudolstadt endet ihr kurzer Lauf (51 km) in der Saale. Zwischen den Städten Schwarzburg und Blankenburg ist ihr Tal reich an Naturschönheiten. Diese Gegend ist mit die besuchteste im Thüringer Walde. Den schönsten Punkt bildet der Trippstein bei Schwarzburg. Die Schwarza ist sehr sischreich (Forellen) und führt auch etwas Goldsand mit sich. b) D i e Ilm, d. h. U l m e n b a ch . Die Quellen der Ilm liegen am hohen Schneekopfe. Ihr Lauf führt an dem vielbesuchten Kickelhahn (Goethe: „Über allen Wipfeln ist Ruh!") vorüber schnell hinab in die Ebene. Diese ist hier recht fruchtbar und heißt deshalb eine Aue. Der Name des anliegenden gewerbereichen Städtchens — drückt dies auch aus. Bei Berka ist das Ilmtal tief und schön bewaldet. Dann eilt die Ilm an der schönen Residenzstadt Weimar

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 113

1911 - Magdeburg : Creutz
Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. 113 sagte: „Ganz Thüringen nährt und wärmt sich aus Erfurt". Unterhalb Gebesee gibt die Gera ihr Wasser an die Unstrut ab. 3. Die itlcrrn. Die Werraquelle liegt iu der Einsenkung zwischen Thüringer- und Fraukenwald; deshalb sagt man, die Werra scheidet beide Höhenzüge. Die Werra fließt nach S. und begleitet dann den südwestlichen Abhang des Thüringerwaldes. Sie nimmt alle feine südlichen Abflüsse auf. Ihr Lauf berührt die Städte Hildburghausen und Meiningen. An ihren Neben- flüfseu liegen die wichtigen Orte Schleusingen, Suhl und Schmalkalden. Plötzlich wendet sich die Werra nach N. und bildet auch hier die Grenze des Thüringerwaldes. Von seiner Nordseite eilt ihr hier die Hörsel mit der Nesse zu. An der Hörsel liegt die Stadt Eisenach, die wegen der nahen Wartburg viel besucht wird. Durch das Eichsfeld wird die Werra nach W. gedrängt. Sie mündet endlich als Weser iu das Meer. 0. Schätze tu der Tiefe. Auf Thüringen ruht ein doppelter Segen; denn auch unter der fruchtbaren Oberfläche sindet man allerlei wertvolle Stoffe. Hier gewinnt man treffliche Bausteine (Gotha), dort Gips (Heiligenstadt) und Tonerden zu Mauer- und Ziegelsteinen. Aus größerer Tiefe fördert man Braun- kohle und Steinsalz (Ilversgehofen bei Erfurt, Abraumsalze bei Souders- hausen). An anderen Orten quillt eisen- und salzhaltiges Wasser aus der Erde. Hier hat man Badeorte eingerichtet (Langensalza, Tennstedt Bibra). I). Übersicht über die Beschäftigung der Bewohner. a) Auf dem Cilhoftlde. Die tonige Ackerkrume des Eichsfeldes ist wasserarm und kalt. Dem Ackerbau stellen sich also große Schwierigkeiten entgegen. Wenn auch der Eichsfelder den Boden sorgfältig bearbeitet und der Ertragsfähigkeit mit künstlichem Dünger nachhilft, fo erntet er doch dürftig. Die Bevölkerung suchte daher lohnendere Erwerbsquellen auf. Vor allem wandte man sich der Woll- und Le i n e n sp i n n e r e i und der Weberei von Woll-, Flanell- und Leinensachen zu (Heyrode, Küllstedt). Leider konnten die Eichsfelder, die ihre Waren mit der Hand und mit Handmaschinen an- fertigen, gegen die Fabrikanten größerer Städte nicht auskommen: darum nährt sie auch diese Arbeit kümmerlich. Andere betreiben die Stroh- und Korbflechterei und Seilerei (Lntter), noch andere ziehen als Fellhändler von Ort zu Ort, um Ziegenlämmerfelle und Schaffelle anzukaufen. Aus jeueu fertigt man Handfchuhe, diese ver- arbeitet man in den nahen Städten Mühlhausen, Heiligenstadt, Dingel- städt zu feinem Stiefel- und Bücherrückenleder (Saffian). Auch die Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 8

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 116

1911 - Magdeburg : Creutz
116 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. „Na Nabbr, wi is dann; wu m an en bischen zun Voilschieß'n gih? Me nahmen unsre Fräumen inät. Nä. Jergewilme, blieb d'rheime. D'rheime es d'rheime, wenns Slickchen Brud nach klänner es." A. Haselhuhn. I . Geschichtliches. Einst war Thüringen ein mächtiges Königreich, das weit über den Harz hinaus- reiclste. Allein es unterlag im Kampfe mit den Frauken und Sachjen. Unter Karl dem Großen wurde Thüringen eine Grenzmark gegen die wendischen Sorben, die von O. eindrangen. Zu seiner Zeit brachten fromme Lente (Missionare) den Thüringern das Christentum, z. B. Kilian und Bonifatius. Kirchen und Klöster entstanden nun überall. Im Dorfe Helfta soll die älteste Kirche Thüringens liegen. In kirchlicher Beziehung gehörte Thüringen seitdem zu dem Erzbistums Mainz und dem Bistume Merseburg. Die deutschen Kaiser, z. B. Heinrich 1- und Otto I. hatten in Thüringen ihre Pfalzen (Memleben, Tilleda). Nach und nach zerfiel das Land in eine große Zahl kleinerer^Länder, die teils unter Fürsten, teils unter Herzögen und Großherzögen standen. ^>eit dem Anfange dieses Jahrhunderts gehört ein großes Stück von Thüringen zum Königreich Preußen, während der übrige Teil noch seine besonderen Regenten Hut. Die günstige Lage Thüringens zwischen dein N. und S. Meeres Vaterlandes gab ihm seit alters her eine große Bedeutung. Durch das Saaletal, über den Thüriugerivald und dnrch das Hörseltal führten Heerstraßen, an denen wichtige Handelsplätze entstanden, z. B. Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen, Merseburg, Halle. G. Sage. Der vmanlierte Kaiser. Eiu ehrsamer Bergmann ging einmal am dritten Ostertage auf den Kyffhäufer. Hier sah er einen steinalten Mönch nnt schneeiveißem Barle neben dein Wartturwe sitzen. Als der Mönch den Bergmann bemerkte, trat er auf ihn zu und sprach: ..Komm mit zu Kaiser Friedrich. Der Zwerg hat mir eben eine Springwnrzel gebracht." Dem Bergmann bangte zwar ein wenig, aber der Mönch redcie ihm freundlich zu. So gingen sie miteinander mir einen freien Platz Hier zeichneie der Mönch einen großen Kreis und hieß den Bergmann eintreten. Dann las er laut einige Gebete vor, schlug mit dem Stabe dreimal mir die Erde und rief: „Tue dich auf!" Da zitterte der Berg, und eiu dumpfes Getöse wurde hörbar. Jettt faßte der Möuch den Bergmann bei der Hand, und beide sanken aus der Kreisfläche in die Tiefe. Nun waren sie in einem großen Gewölbe. Der Mönch schritt voran, und der Bergmann folgte. In einem Kreuzgange machte der Mönch Halt und zündete zivei Fackeln an. Dann betete er wieder und öffnete mit der Springivurzel eine verschlossene Tür. Nun standen sie in einer prächtigen Kapelle. Der Boden war glatt wie Eis, die Decke und die Wände flimmerten beiin Fackelscheine wie Gold und Edelstein. In der einen Ecke stand ein Altar und in der andern ein goldenes Taufbecken mit silbernem Fuße. Der Bergmann war von allem Glänze geblendet und wagte nicht weiterzugehen. Doch der Mönch winkte ihm, hieß ihn in der Mitte stehen bleiben und beide Fackeln halten. Er selbst trat an eine Tür, die wie blankes Silber schimmerte. Nachdem er dreimal angeklopft halte, tat sich die Tür aus. In dein hellen Zimmer saß auf einem goldenen Throne der Kaiser Friedrich Bar- barossa mit einer goldenen Krone auf dem Kopfe. Sein langer, roter Bart war durch den steinernen Tisch, der vor ihm stand, hindurchgeivachfen Der Kaiser nickte mit dem Kopfe, bewegte die Augenlider und winkte den Mönch zu sich. Dem Bergmann klopfte das Herz, als er den lieben Kaiser sah, vou dem die Leute soviel Gutes erzählten. Es war der glücklichste Tag seines Lebens. Endlich kam der Mönch zurück, und sie gingen dem Eingänge zu. Hier wurden sie wieder sanft einpor-

10. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
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