140
Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N
n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und
Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei-
tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu-
friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der
1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den
kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält
das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli-
1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts-
brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari-
milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg
(1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch
den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des
Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen
in Prag gekrönt worden, stirbt.
1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit,
sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien
nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher-
zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne
(dessen Krönung zu Prag 1617).
Dreißigjähriger Krieg 1618—1648.
1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau
der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster-
grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant-
wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern
Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius
in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn,
Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc.
treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung
weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis.
Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, —
Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt.
1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen,
und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer,
*) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Rudolf Rudolf Roth Friedrich_Iv Friedrich Matthias Matthias Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Fabricius Graf_von_Thurn Paul_von_Rziczan Wilhelm_von_Lobkowitz Wilhelm Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
142
Gustav Adolf. Tilly. Magdeburg.
n.c.g.
1627. das Restitutions-Edict desselben. Maximilian von
Baiern -- Churfürst von der Pfalz; aber Wallenstein,
als Herzog von Meklenburg und Admiral des baltischen Mee-
res , schaltet willkührlich im Reiche mit seinen räuberischen
Truppen, belagert vergebens Stralsund, schenkt Dänemark
einen erträglichen Frieden rc., — wird seiner Würden entsetzt,
1630.Tilly Oberbefehlshaber.
<1) Schwedische Periode, und zwar günstig für
die Schweden 1630—1634.
1630. König Gustav Adolf von Schweden*) landet am 24.
Juni mit seiner kleinen Armee in Pommern, nimmt die Insel
Usedom, vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern und Meck-
lenburg (sein Manifest), schließt, während Tilly mit Pappeu-
1631. heim gegen Magdeburg zieht, ein Bündniß mit Frankreich**)
und dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, erobert Frank-
furt, ertrotzt sich Spandau von dem zögernden Churfürsten
Georg Wilhelm von Brandenburg, vermag aber wegen der
Unentschlossenheit des Churfürsten Joh. Georg von Sachsen
das belagerte Magdeburg (Obrist Dietrich von Falkenberg)
nicht zu retten.
Magdeburg von Tilly erobert, mit Grausamkeit zer-
stört.
*) Die lutherische Reformation war durch Johann Hi. (1568—
1592) zum Theil in Schweden verdrängt worden; aber Sigismund,
der Sohn desselben, der 1587 zugleich den polnischen Thron eingenommen,
wurde wegen seines katholischen Glaubens rc. abgesetzt, und sein Oheim
Karl Ix.,'der ihm folgte (1600-1611 ), schützte den Protestantismu
und führte Krieg mit Polen und Dänema.k; ihm folgt sein Sohn
Gustav Adolf (1611—1632 ), der mit Dänemark 1615 und mit
Rußland 1617 Frieden, und mit Polen 1629 Waffenstillstand schließt,
Wohlstand in sein Reich zurückführt, und an den Schicksalen des Prote-
stantismus nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland den
innigsten Antheil nimmt.
#») Hier war 1610 dem von Ravaillac ermordeten Heinrich Iv.
der schwache Ludwig Xiii. (bis 1643) nachgefolgt, abhängig von dem
herrschsüchtigen Cardinale Richelieu (starb 1642).
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Maximilian_von
Baiern Maximilian Meklenburg Gustav_Adolf_von_Schweden* Gustav Adolf Tilly Wilhelm_V._von_Hessen Wilhelm_V. Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Georg_von_Sachsen Dietrich_von_Falkenberg Tilly Johann_Hi Johann Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Adolf Gustav Adolf Ravaillac Heinrich_Iv Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Cardinale_Richelieu
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Schweden Pommern Pommern Magdeburg Frankreich Spandau Magdeburg Magdeburg Schweden Schweden Deutschland
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133
n.s.t.
Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525.
mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins-
berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer
in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben.
Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526.
genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch
Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher.
Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529.
Johann von Zipolia König von Ungarn.
Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation
der Lutherischen — Protestanten*).
Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi-
gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem
Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der
Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, —
die Schwabacher und Torgauer Artikel.
Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530.
stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen;
Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden
mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines
Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes.
5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531.
Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande
zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal-
kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen-
#) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son
Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer
Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm
1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt
sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom
Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne
Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter
Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem
sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her;
Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder
ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Soliman_Ii Johann_von_Zipolia_König Johann Melanchthon Ferdinand_I. Ferdinand_I. Karls Karls Karl Karl Gustav_Erich_son
Wasa Gustav Christian_H._von_Dänemark Eduard_Vi Eduard Maria Maria Philipps Philipps Johanna_Gray
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Ulm Wurzach Böblingen Mühlhausen Sachsen Wien Ungarn Rodach Marburg Schweiz Ungarn Aachen Schweden Stockholm England Spanien Episcopal-Kirche
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein.
kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g.
gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der
böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von
der Pfalz als König von Böhmen gekrönt.
L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625.
Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620.
Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern
darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge
bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried-
rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser-
licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die
reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten
zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621.
Die Unirten aufgelöst.
Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622.
im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem
seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn-
Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst
von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach
Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs,
den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt,
sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu
behaupten.
c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625»
serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von
Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng-
land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls-
haber der protestantisch-pfälzischen Partei.
Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland,
führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626.
Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach-
sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet,
und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst
von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben.
Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei
Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden,
bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian_von_Baiern Maximilian Karl_von_Lichtenstein Karl Friedrich Friedrich Tilly Friedrich_von_Badcn-
Dnrlach Friedrich Christian_Ernst
von_Braun Ernst Friedrichs Jakob_I._von_England Christian_Iv Karl_I. Karl_I. Albrecht_von_Wallen Albrecht Johann_Ernst_von_Sach- Johann Ernst Ernst Christian_Ernst_von_Braunschweig Ernst Christian_von_Dänemark Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Mansfeld Frankfurt Prag Pilsen Holland Mansfeld Holland Friedrichs Ostfriesland Friedland Dessau Mansfeld Ungarn Bosnien Sachsen
150
Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern.
n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen
1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen-
heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge-
schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur-
fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer
1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina
fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall
von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar-
gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten
1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland,
welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die
1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit
dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab);
und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu
8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf
der rechten Oder) rc.
Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß
1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz,
Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und
Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird.
Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten
Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und
diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß-
1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von
Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von
dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V.
von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später
1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches
Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig;
Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh-
rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach
Brandenburg zu dem großen Churfürstcn.
1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich,
1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö-
renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_V._von_Dänemark Germain Faye_( Ludwig Ludwig Emmerich_von_Tökeli Muhamed_Iv. Mustapha Stahremberg Polen_Sobieöki Karl_V. Karl_V. Joseph Ludwig; Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Sasbach Altenheim Messina Niederlanden Luremburg Nimwegen Holland Spanien Freiburg Philippsburg Frankreich Schweden Elsaß Breisach Tom-Hai Luremburg Ungarn Wien Lothringen Ungarn Nantes Frankreich Brandenburg
36
tapferer, kriegslustiger Herr. Aber viel Glück hatte er jetzt auch nicht. Bei
der Belagerung von Staßfurt wurde er durch einen Pfeil am Kopfe ver-
mundet. Das Eisen war so tief eingedrungen, daß es, sollte das Leben des
Markgrafen nicht gefährdet werden, nicht gleich wieder herausgezogen werden
durfte. Erst nach einem Jahre löste es sich selbst aus dem Knochen los,
und die Wunde heilte. Von diesem Ereignis hat Otto Iv. den Beinamen
„mit dem Pfeile" erhalten.
Schon früh bekannten sich die Bürger Magdeburgs zur
evangelischen Lehre. Luther hatte auch darum die Stadt ganz
besonders lieb und nannte sie „Unsers Herrgotts Staatskanzlei".
Im dreißigjährigen Kriege wurde Magdeburg von Tilly
belagert und am 10. Mai 1631 erobert und auf das schrecklichste
verwüstet.
Der dreißigjährige Krieg begann im Jahre 1618. In seiner ersten
Hälfte war er ein Religionskrieg. Er wurde nämlich zwischen den Evan-
gelischen und den Katholiken Deutschlands geführt. An der Spitze der
Katholiken stand der Kaiser. Das katholische Heer aber wurde von Tilly
befehligt. Das war ein gewaltiger Feldherr. Er schlug zuerst ein böhmisches
Heer am Weißen Berge bei Prag, besiegte dann den Grafen Ernst von
Mansfeld und den Herzog Christian von Braunschweig und endlich auch den
Dänenkönig Christian Iv., welcher den bedrängten Glaubensgenossen zu Hilfe
gekommen war. Im Jahre 1629 erließ der Kaiser den Befehl,' die Evan-
gelifchen sollten alle Kirchengüter, die sie seit 1552 eingezogen hatten, wieder
herausgeben. Nur Magdeburg allein wagte es noch, sich dem zu wider-
setzen. Da zog Tilly mit einem großen Heere heran, die Stadt zu bestrafen.
Am 30. März 1631 begann die Belagerung. Die Magdeburger aber ver-
ließen sich auf ihre starken Wälle und den Beistand des Schwedenkönigs
Gustav Adolf, der mit einem Heere aus seinem Lande nach Deutschland
gekommen war, seinen Glaubensbrüdern zu helfen. Er hatte auch sogleich
den Oberst Falkenberg mit einiger Mannschaft nach Magdeburg geschickt.
Der leitete mit großer Umsicht die Verteidigung der Stadt. 6 Wochen lang
lag Tilly vergeblich vor den festen Wällen, die trotz der Geschosse, welche un-
anfhörlich aus den feindlichen Geschützen dagegen geschleudert wurden, erst
wenig beschädigt worden waren. Da schwieg plötzlich am 9. Mai der Kanonen-
donner, und es schien, als wolle sich Tilly zum Abzug rüsten. Die Bürger
glaubten, er wolle sich vor Gustav Adolf, der mit seinem Heere der Stadt
zu Hilfe eilte, zurückziehen. Froh verließen sie darum am Morgen des
10. Mai die Wälle, um endlich einmal zu Hause ein paar Stunden ruhig
zu schlafen. Da drangen plötzlich feindliche Scharen über die nur schwach
besetzten Wälle in die Stadt. Zwar warf sich ihnen der tapfere Falkenberg
mit einer schnell zusammengerafften Mannschaft entgegen, die durch das
Musketenfeuer und das Lämen der Sturmglocken aus ihrem Schlafe auf-
geschreckten Bürger sammelten sich; aber Falkenberg fiel gleich im Anfang
des Gefechts, es fehlte die Leitung, und um Mittag waren trotz der heftigsten
Gegenwehr sämtliche Wälle vom Feinde besetzt. Jetzt begann die Plünderung.
Zugleich brach an mehreren Stellen Feuer aus, daß sich immer weiter aus-
breitete und bald die ganze Stadt erfaßte. Nur der Dom und wenige
Häuser blieben verschont. — An 30000 Menschen aber sollen an diesem
schrecklichen Tage durch das Schwert der Feinde oder in den Flammen ihren
Tod gefunden haben. — Gustav Adolf rächte es noch in demselben Jahre
an Tilly. In welcher Schlacht besiegte er ihn? — Nach dieser Schlacht
wandte sich Tilly, von den Schweden verfolgt, nach Süddeutschland, wurde
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Extrahierte Personennamen: Otto Tilly Tilly Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Christian_Iv. Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Tilly Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Falkenberg Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburgs Magdeburg Deutschlands Prag Magdeburg Deutschland Magdeburg Schweden
38
i6i9 starb unter Verhandlungen um einen Waffenstillstand 1619. Erz-
herzog Ferdinand, in Frankfurt zu seinem Nachfolger gewählt,
wird dagegen von den Ständen Oesterreichs, das er im Namen
feines Vetters des Erzherzogs Albrecht (Statthalters der Nieder-
lande) verwaltete, hart bedrängt, von den böhmischen Ständen
als König nicht anerkannt.
b. Das Königthum Friedrichs V von der Pfalz,
der, 24jährig, an Ferdinands Statt erwählt wird und in Hoff-
nung auf die Hülfe Englands (Jakobi seit 1612 fein Schwieger-
vater), der Niederlande*), der Union und des Fürsten Bethlen
Gabor von Siebenbürgen, des Hauptes der Oppositionspartei in
Ungarn, die Krone annimmt. Aber feine Jugend und politische
Unfähigkeit, feiner bedeutendsten Rathgeber, Christians von An-
halt, Ernsts von Mansfeld und des Grafen von Thurn, Uneinig-
keit und der dem Kaiser günstige Umschwung der Verhältnisse-—
das Hülfsheer seines Schwagers des Königs Sigismund von
Polen gegen Mähren und Oesterreich, Spinolas gegen die Pfalz;
Kursachsens und der Liga Bündniß mit Ferdinand; die passive
Haltung der Union ■— führen die Katastrophe, den Sieg des
kaiserlich-ligistisch-sächsischen Heeres über den geächteten Böhmen-
i62okönig am weißen Berge bei Prag 1620 herbei. Flucht des
geschlagenen und länderlosen Königs durch Schlesien und Bran-
1621 denburg nach den Niederlanden. Auflösung der Union 1621;
Uebertragung der pfälzischen Kur nebst der Verwaltung der Ober-
1623 und Rheinpfalz auf Baiern ohne Rechtsspruch auf einem Reichs-
tag, trotz des Einspruchs von Sachsen und Brandenburg; später
— 1628 — definitive Vereinigung der Oberpfalz mit Baiern.
Strenge Vergeltung in Böhmen: Hinrichtungen und Güter-
confiscationen, Vertreibung der protestantischen Geistlichen, Zurück-
führung der Jesuiten.
e. Kämpfe um Friedrichs Herstellung:
«. am Mittelrhein, wo sich Mansfeld (sein Sieg bei Wies-
loch), der Markgraf von Baden-Durlach (seine Niederlage bei
Wimpfen) und Prinz Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel,
Administrator von Halberstadt (Niederlage bei Höchst) 1622 mit
Spinola und dem ligistischen General Jan Serclaes Baron
von Tilly herumschlagen.
Jan Serclaes Baron von Tilly geboren 3559, genannt von der
Grafschaft Tilly in Brabant, anfangs zum geistlichen Stande bestimmt, von
■) Er war zugleich durch feine Mutter Enkel Wilhelms von Oranien.
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TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Albrecht_( Albrecht Friedrichs Ferdinands Gabor_von_Siebenbürgen Rathgeber Christians Ernsts_von_Mansfeld Ernsts Sigismund_von
Polen Ferdinand Friedrichs Baden-Durlach Christian_von_Braunschweig-Wolfenbüttel Jan_Serclaes_Baron
von_Tilly Jan_Serclaes_Baron_von_Tilly Wilhelms_von_Oranien Wilhelms
39
Jesuiten erzogen, dann für das Kriegshandwerk entschieden, für Spanien in den
Niederlanden, dann in Ungarn gegen die Türken kämpfend, endlich Oberfeldherr
der Liga.
Fremdes Kriegsvolk im Reiche wider die Wahlcapitulation.
Alle diese Heere von gleichem Schlag: Banden verwegener
Menschen, denen der Krieg ein Handwerk ist, aus allen Ländern
llnd Ständen zusammengeworben, zuchtlos, beutegierig, zu jeder
Frechheit und Gewalt bereit, ohne Ansehen der Confession.
ß. Im Nieder sächsischen Kreis, wohin Christian von
Halberstadt und Mansfeld, gestützt auf die Niederlande, nach dem
Verlust der Pfalz sich zurückzogen. Tillys Sieg über den ersteren
bei Stadt Lohn (in: nordwestlichen Westfalen); Rückzug ¿eiber1623
nach den Niederlanden und England.
Die Absichten des Kaisers und der Liga hur Ausbreitung
der katholischelt Kirche in Norddeutschland, namentlich in Bezug
auf protestantisch gewordene Stiftslande, veranlaßt
ä. den dänischen Krieg durch Eingreifen König Chri-
stians Iv von Dänemark im Einverständniß mit England und
den Niederlanden, die beut Mansfelder und Christian Geld zur
Truppenwerbung gaben, int Bunde mit den Herzogen von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, Sachsen-Weimar, Mecklenburg und dem
protestantischen Administrator von Magdeburg (einem Branden-
burger Prinzen); Kurbrandenburg selbst neutral. Dieser Macht
trat ein ligistisches Heer unter Tilly und ein nengeworbenes
kaiserliches unter Wallen st ein in Niedersachsen entgegen.
Alb recht von Waldstein geboren 1583 auf dem Gute Hermanic in
Böhmen; seine Familie ntraqnistisch; früh verwaist und auf der Jesnitenschnle
in Olmütz erzogen, nach Reisen in Deutschland, England, den Niederlanden,
Frankreich, in Padua mit mathematisch-militärischen Studien beschäftigt; in
Folge seiner Kriegsdienste gegen Venedig 1617 von Ferdinand ziun Obristen und
Grafen ernannt; durch Erbschaft und Heirat reich, kaufte er eine große Anzahl
confiscierter Güter böhmischer Edellente. Jn> Krieg gegen Bethlcn Gabor hatte
er gegen Verpfändung der Herrschaft Friedland (am Fuß des Ricsengebirges)
dem Kaiser ein Reiterregiment geschaffen; 1623 Reichsfürst, 1624 Herzog von
Friedland, Nach dem dänischen Feldzug erhält er auch die Herrschaft Sagau.
Nach langem Hin- und Herziehen 162(3 Sieg Wallensteins
an der Dessauer (Elb)-Brücke über Mansfeld, der dann, von 1626
seinem Gegner gefolgt, südwärts gegen die österreichischen Erb-
lande zieht, um sich mit Bethlen Gabor zu verbinden. Doch
dieser schließt Frieden, Mansfeld starb auf der Reise nach Venedig
in Dalmatien, Christian von Halberstadt schon vor ihm in dem-
selben Jahre.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Christian_von
Halberstadt Christian_Geld Waldstein Ferdinand Ferdinand Gabor Gabor Christian_von_Halberstadt
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlanden Ungarn Mansfeld Niederlande Tillys Westfalen England Norddeutschland Chri- England Sachsen-Weimar Mecklenburg Magdeburg Kurbrandenburg Niedersachsen Olmütz Deutschland England Frankreich Padua Venedig Friedland Friedland Mansfeld Mansfeld Venedig Dalmatien
43
und Tod Tillys am Lech 1632. — Gustav Adolf stand schon 1632
im Begriff nach Italien zu ziehen, um Spanien in seinen dortigen
Besitzungen anzugreifen, als ein neuer Gegner gegen ihn aufstand.
c. Gustav Adolf und Wallenstein. Nachgiebigkeit des
Kaisers gegen Frankreich im Mantuanischen Erbsolgestreit, um
allein gegen Schweden Front machen zu können 1631; Wallen-1631
steins Rückberufung als alleiniger und unumschränkter Generalis-
simus eines zu werbenden Heeres von 50—60000 Mann. Seine
feste Stellung bei Nürnberg und Fürth gegen Gustav Adolf
behauptet. Seine Niederlage bei Lützen, November 1632;i632
der König füllt, Herzog Bernhard von Weimar erkämpft den
Sieg; Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück.
3. Französisch-Schwedischer Krieg 1632-1648.
1. A e n d e r u n g d e r p o l i t i s ch e n L a g e nach d e s K ö n i g s
Tod. An der Spitze des Schwedisch-Deutschen Heeres stand
Herzog Bernhard von Weimar (bald darauf im kurzen Be-
sitz der Bisthümer Würzburg und Bamberg als Herzog von
Franken) und der General Horn; die Politik leitete der Kanzler
Axel Oxenstierna, ein anderer Richelieu. Dauernde Er-
oberungen in Süd- und Mitteldeutschland geben die Schweden
auf; die Rheinpfalz wird den Kindern Friedrichs V (starb 1632
zu Mainz) zurückgegeben. ■— Engere Verbindung mit den
süddeutschen protestantischen Reichsständen zu Heilbronn 16331633
unter Mitwirkung Frankreichs. — Bernhard von Weimar stand
tief in Baiern, Georg von Lüneburg siegreich in Norddeutsch-
laud; Sachsen! und Brandenburger und der jetzt schwedische General
Thurn in Schlesien; der Kaiser in der größten Noth; Wallenstein
saß in Böhmen und ließ nur gegen Thurn einen Zug unter-
nehmen.
2. Wallensteins Verrath und Tod. Seine politischen
Plane sind dunkel und schwankend, am wahrscheinlichsten gerichtet:
auf die Erwerbung Böhmens und Schlesiens, versöhnliche Schritte
gegenüber den Protestanten und eine Beschränkung der bairischen
Macht. Vielleicht trug er sich mit der Idee einer völligen
Umgestaltung des Reiches. Der Absicht der spanischen Hofpariei,
den jungen Ferdinand an seiner Statt zmn Generalissimus zu
ernennen, begegnete er durch den Versuch, die Armee für seine
Plane zu gewinnen. Schriftliche Verpflichtung der Generale zu i634
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar Bernhard_von_Weimar Axel_Oxenstierna Friedrichs Bernhard_von_Weimar Georg_von_Lüneburg Ferdinand
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fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
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TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys