Der Oberharz.
69
als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste
und die Oker ihre Quellen.
d) Flüsse.
1. Die Innerste.
Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so
dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man
früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr
Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der
Pochwerke und Silberhütteu.
2. Die Oker.
Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der
Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem
Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd
befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke.
Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch,
Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas
abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei
der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine
Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau
aus ist sehr zu empfehlen.
3 Die Ilse.
Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich
dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des
fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern
und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern.
Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern
des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit),
dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf
dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes
Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der
Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb
Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker.
4. Die Holzemme.
Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt
in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen
Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt
sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse.
Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.
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TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Maria Maria Ilse Ilse Anton_von_Stolberg-Wernigerode
Das Flachland. 81
Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegen
mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen
Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze^sich
verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind
die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das
Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen
Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem
Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eiue verläuft in nordöstlicher
Richtung zur Saale und heißt die Mansfelder Grenzhöhe. Die
andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlause der Unstrut
entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch-
ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind
nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden,
oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk-
würdig ist, daß das ganze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten)
mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das
Gestein zutage (Schiefer, Saudstein). An den fonnigen Abhängen ge-
deihen Wein und Obst.
Ii. Das Flachland.
Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See,
an der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und
Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg
ergiebig, namentlich an den Flüssen.
B. Die Gewässer.
(Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.)
a) Die Harzwipper.
In zahlreichen Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer-
berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h.
springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie
über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansseld erreicht.
Erkläre nach dem Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die
Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr sruchtbaren
Acker.z
b) Die Helme.
Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und
wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser-
läufe zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O.
immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der
Unterharz und dessen Südrand der Kyfshäuser begrenzt. In der Vorzeit
war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein
weites Sumpfland, „das Ried". (Der Name vieler Orte endigt hier
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausoabe B. 6
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Das Flachland. 95-
Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegeu
mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen
Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze sich
verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind
die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das
Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen
Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem
Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eine verläuft in nordöstlicher
Richtung zur Saale und heißt die Mansselder Grenzhöhe. Die
andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlaufe der Unstrut
entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch-
ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind
nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden,
oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk-
würdig ist, daß das gauze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten)
mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das
Gestein zutage (Schiefer, Sandstein). An den sonnigen Abhängen ge-
deihen Wein und Obst.
Ii. Las Flachland.
Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See,
au der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und
Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg
ergiebig, namentlich an den Flüssen.
B. Die Gewässer»
(Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.)
a) Die Danwipper.
In zahlreiche:: Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer-
berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h.
springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie
über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansfeld erreicht.
Erkläre nach dein Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die
Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr fruchtbaren
Acker.
b) Die fjclme.
Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und
wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser-
lause zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O..
immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der
Unterharz und dessen Südrand der Kyffhäuser begrenzt. In der Vorzeit
war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein
weites Sumpfland, „das Nied". (Der Name vieler Orte endigt hier
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
140
Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N
n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und
Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei-
tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu-
friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der
1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den
kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält
das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli-
1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts-
brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari-
milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg
(1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch
den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des
Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen
in Prag gekrönt worden, stirbt.
1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit,
sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien
nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher-
zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster-
reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne
(dessen Krönung zu Prag 1617).
Dreißigjähriger Krieg 1618—1648.
1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau
der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster-
grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant-
wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern
Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius
in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn,
Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc.
treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung
weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis.
Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, —
Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt.
1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen,
und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer,
*) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Rudolf Rudolf Roth Friedrich_Iv Friedrich Matthias Matthias Matthias Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Fabricius Graf_von_Thurn Paul_von_Rziczan Wilhelm_von_Lobkowitz Wilhelm Graf_Ernst_von_Mansfeld Ernst Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand
142
Gustav Adolf. Tilly. Magdeburg.
n.c.g.
1627. das Restitutions-Edict desselben. Maximilian von
Baiern -- Churfürst von der Pfalz; aber Wallenstein,
als Herzog von Meklenburg und Admiral des baltischen Mee-
res , schaltet willkührlich im Reiche mit seinen räuberischen
Truppen, belagert vergebens Stralsund, schenkt Dänemark
einen erträglichen Frieden rc., — wird seiner Würden entsetzt,
1630.Tilly Oberbefehlshaber.
<1) Schwedische Periode, und zwar günstig für
die Schweden 1630—1634.
1630. König Gustav Adolf von Schweden*) landet am 24.
Juni mit seiner kleinen Armee in Pommern, nimmt die Insel
Usedom, vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern und Meck-
lenburg (sein Manifest), schließt, während Tilly mit Pappeu-
1631. heim gegen Magdeburg zieht, ein Bündniß mit Frankreich**)
und dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, erobert Frank-
furt, ertrotzt sich Spandau von dem zögernden Churfürsten
Georg Wilhelm von Brandenburg, vermag aber wegen der
Unentschlossenheit des Churfürsten Joh. Georg von Sachsen
das belagerte Magdeburg (Obrist Dietrich von Falkenberg)
nicht zu retten.
Magdeburg von Tilly erobert, mit Grausamkeit zer-
stört.
*) Die lutherische Reformation war durch Johann Hi. (1568—
1592) zum Theil in Schweden verdrängt worden; aber Sigismund,
der Sohn desselben, der 1587 zugleich den polnischen Thron eingenommen,
wurde wegen seines katholischen Glaubens rc. abgesetzt, und sein Oheim
Karl Ix.,'der ihm folgte (1600-1611 ), schützte den Protestantismu
und führte Krieg mit Polen und Dänema.k; ihm folgt sein Sohn
Gustav Adolf (1611—1632 ), der mit Dänemark 1615 und mit
Rußland 1617 Frieden, und mit Polen 1629 Waffenstillstand schließt,
Wohlstand in sein Reich zurückführt, und an den Schicksalen des Prote-
stantismus nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland den
innigsten Antheil nimmt.
#») Hier war 1610 dem von Ravaillac ermordeten Heinrich Iv.
der schwache Ludwig Xiii. (bis 1643) nachgefolgt, abhängig von dem
herrschsüchtigen Cardinale Richelieu (starb 1642).
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Maximilian_von
Baiern Maximilian Meklenburg Gustav_Adolf_von_Schweden* Gustav Adolf Tilly Wilhelm_V._von_Hessen Wilhelm_V. Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Georg_von_Sachsen Dietrich_von_Falkenberg Tilly Johann_Hi Johann Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Adolf Gustav Adolf Ravaillac Heinrich_Iv Heinrich Ludwig_Xiii Ludwig Cardinale_Richelieu
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Schweden Pommern Pommern Magdeburg Frankreich Spandau Magdeburg Magdeburg Schweden Schweden Deutschland
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133
n.s.t.
Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525.
mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins-
berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer
in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben.
Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526.
genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch
Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher.
Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529.
Johann von Zipolia König von Ungarn.
Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation
der Lutherischen — Protestanten*).
Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi-
gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem
Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der
Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, —
die Schwabacher und Torgauer Artikel.
Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530.
stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen;
Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden
mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines
Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes.
5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531.
Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande
zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal-
kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen-
#) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son
Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer
Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm
1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt
sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom
Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne
Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter
Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem
sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her;
Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder
ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Soliman_Ii Johann_von_Zipolia_König Johann Melanchthon Ferdinand_I. Ferdinand_I. Karls Karls Karl Karl Gustav_Erich_son
Wasa Gustav Christian_H._von_Dänemark Eduard_Vi Eduard Maria Maria Philipps Philipps Johanna_Gray
Extrahierte Ortsnamen: Schwaben Ulm Wurzach Böblingen Mühlhausen Sachsen Wien Ungarn Rodach Marburg Schweiz Ungarn Aachen Schweden Stockholm England Spanien Episcopal-Kirche
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein.
kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g.
gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der
böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von
der Pfalz als König von Böhmen gekrönt.
L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625.
Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620.
Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern
darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge
bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried-
rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser-
licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die
reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten
zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621.
Die Unirten aufgelöst.
Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622.
im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem
seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn-
Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst
von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach
Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs,
den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt,
sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu
behaupten.
c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625»
serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von
Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng-
land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls-
haber der protestantisch-pfälzischen Partei.
Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland,
führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626.
Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach-
sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet,
und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst
von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben.
Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei
Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden,
bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_V. Friedrich_V. Maximilian_von_Baiern Maximilian Karl_von_Lichtenstein Karl Friedrich Friedrich Tilly Friedrich_von_Badcn-
Dnrlach Friedrich Christian_Ernst
von_Braun Ernst Friedrichs Jakob_I._von_England Christian_Iv Karl_I. Karl_I. Albrecht_von_Wallen Albrecht Johann_Ernst_von_Sach- Johann Ernst Ernst Christian_Ernst_von_Braunschweig Ernst Christian_von_Dänemark Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Mansfeld Frankfurt Prag Pilsen Holland Mansfeld Holland Friedrichs Ostfriesland Friedland Dessau Mansfeld Ungarn Bosnien Sachsen
150
Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern.
n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen
1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen-
heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge-
schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur-
fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer
1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina
fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall
von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar-
gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten
1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland,
welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die
1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit
dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab);
und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu
8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf
der rechten Oder) rc.
Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß
1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz,
Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und
Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird.
Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten
Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und
diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß-
1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von
Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von
dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V.
von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später
1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches
Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig;
Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh-
rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach
Brandenburg zu dem großen Churfürstcn.
1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich,
1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö-
renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Christian_V._von_Dänemark Germain Faye_( Ludwig Ludwig Emmerich_von_Tökeli Muhamed_Iv. Mustapha Stahremberg Polen_Sobieöki Karl_V. Karl_V. Joseph Ludwig; Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Nimwegen Sasbach Altenheim Messina Niederlanden Luremburg Nimwegen Holland Spanien Freiburg Philippsburg Frankreich Schweden Elsaß Breisach Tom-Hai Luremburg Ungarn Wien Lothringen Ungarn Nantes Frankreich Brandenburg
36
tapferer, kriegslustiger Herr. Aber viel Glück hatte er jetzt auch nicht. Bei
der Belagerung von Staßfurt wurde er durch einen Pfeil am Kopfe ver-
mundet. Das Eisen war so tief eingedrungen, daß es, sollte das Leben des
Markgrafen nicht gefährdet werden, nicht gleich wieder herausgezogen werden
durfte. Erst nach einem Jahre löste es sich selbst aus dem Knochen los,
und die Wunde heilte. Von diesem Ereignis hat Otto Iv. den Beinamen
„mit dem Pfeile" erhalten.
Schon früh bekannten sich die Bürger Magdeburgs zur
evangelischen Lehre. Luther hatte auch darum die Stadt ganz
besonders lieb und nannte sie „Unsers Herrgotts Staatskanzlei".
Im dreißigjährigen Kriege wurde Magdeburg von Tilly
belagert und am 10. Mai 1631 erobert und auf das schrecklichste
verwüstet.
Der dreißigjährige Krieg begann im Jahre 1618. In seiner ersten
Hälfte war er ein Religionskrieg. Er wurde nämlich zwischen den Evan-
gelischen und den Katholiken Deutschlands geführt. An der Spitze der
Katholiken stand der Kaiser. Das katholische Heer aber wurde von Tilly
befehligt. Das war ein gewaltiger Feldherr. Er schlug zuerst ein böhmisches
Heer am Weißen Berge bei Prag, besiegte dann den Grafen Ernst von
Mansfeld und den Herzog Christian von Braunschweig und endlich auch den
Dänenkönig Christian Iv., welcher den bedrängten Glaubensgenossen zu Hilfe
gekommen war. Im Jahre 1629 erließ der Kaiser den Befehl,' die Evan-
gelifchen sollten alle Kirchengüter, die sie seit 1552 eingezogen hatten, wieder
herausgeben. Nur Magdeburg allein wagte es noch, sich dem zu wider-
setzen. Da zog Tilly mit einem großen Heere heran, die Stadt zu bestrafen.
Am 30. März 1631 begann die Belagerung. Die Magdeburger aber ver-
ließen sich auf ihre starken Wälle und den Beistand des Schwedenkönigs
Gustav Adolf, der mit einem Heere aus seinem Lande nach Deutschland
gekommen war, seinen Glaubensbrüdern zu helfen. Er hatte auch sogleich
den Oberst Falkenberg mit einiger Mannschaft nach Magdeburg geschickt.
Der leitete mit großer Umsicht die Verteidigung der Stadt. 6 Wochen lang
lag Tilly vergeblich vor den festen Wällen, die trotz der Geschosse, welche un-
anfhörlich aus den feindlichen Geschützen dagegen geschleudert wurden, erst
wenig beschädigt worden waren. Da schwieg plötzlich am 9. Mai der Kanonen-
donner, und es schien, als wolle sich Tilly zum Abzug rüsten. Die Bürger
glaubten, er wolle sich vor Gustav Adolf, der mit seinem Heere der Stadt
zu Hilfe eilte, zurückziehen. Froh verließen sie darum am Morgen des
10. Mai die Wälle, um endlich einmal zu Hause ein paar Stunden ruhig
zu schlafen. Da drangen plötzlich feindliche Scharen über die nur schwach
besetzten Wälle in die Stadt. Zwar warf sich ihnen der tapfere Falkenberg
mit einer schnell zusammengerafften Mannschaft entgegen, die durch das
Musketenfeuer und das Lämen der Sturmglocken aus ihrem Schlafe auf-
geschreckten Bürger sammelten sich; aber Falkenberg fiel gleich im Anfang
des Gefechts, es fehlte die Leitung, und um Mittag waren trotz der heftigsten
Gegenwehr sämtliche Wälle vom Feinde besetzt. Jetzt begann die Plünderung.
Zugleich brach an mehreren Stellen Feuer aus, daß sich immer weiter aus-
breitete und bald die ganze Stadt erfaßte. Nur der Dom und wenige
Häuser blieben verschont. — An 30000 Menschen aber sollen an diesem
schrecklichen Tage durch das Schwert der Feinde oder in den Flammen ihren
Tod gefunden haben. — Gustav Adolf rächte es noch in demselben Jahre
an Tilly. In welcher Schlacht besiegte er ihn? — Nach dieser Schlacht
wandte sich Tilly, von den Schweden verfolgt, nach Süddeutschland, wurde
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TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Otto Tilly Tilly Ernst_von
Mansfeld Ernst Christian_von_Braunschweig Christian_Iv. Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Tilly Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Falkenberg Falkenberg Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburgs Magdeburg Deutschlands Prag Magdeburg Deutschland Magdeburg Schweden
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gebirge genannt. Dasselbe ist weit niedriger als das eigentliche
Erzgebirge und vermittelt die Verbindung mit dem Fichtelgebirge,
an das auch der Böhmerwald (im Südosten) herantritt.
Das als Tau, Regen oder Schnee auf das Land herabfallende
Wasser sickert durch den Boden, sammelt sich unter der Erde und kommt
dann an dazu geeigneten Stellen als Quelle wieder zum Vorschein. Die
Abflüsse mehrerer Quellen bilden einen Bach. Durch die Vereinigung
mehrerer Bäche bildet sich ein Fluß. Große Flüsse heißen Ströme. Das
Wasser in den Bächen und Flüssen bewegt sich, es fließt; Bäche und
Flüsse sind fließende Gewässer. — Der Ort, wo ein Fluß sich in ein
anderes Gewässer ergießt, heißt seine Mündung. Die Rinne oder Ver-
tiefung, in welcher das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder des Bettes
nennt man Ufer. Stellt man sich vor, man stände über einem Flusse (etwa
auf einer über denselben führenden Brücke) mit dem Gesicht dahin gewendet,
wohin das Wasser fließt, so hat man auf der rechten Seite das rechte und
auf der linken Seite das linke Ufer.
In der Nähe der Schneekoppe liegt die Elb wiese. Auf
dieser entspringt, 1330 m über dem Meeresspiegel, die Elbe. Das
ist der Hauptfluß der Provinz Sachsen. Die Elbe muß aber erst,
bevor sie dieselbe erreicht, einen weiten Lauf zurücklegen. Zuerst
durchfließt sie in einem weiten Bogen das Königreich Böhmen.
Hier kommt sie an Königgräiz vorbei, wo am 3. Juli 1866 die
Preußen in entscheidender Schlacht die Oesterreicher besiegten.
Der größte Nebenfluß, den die Elbe in Böhmen aufnimmt,
ist die Moldau. Dieselbe kommt vom Böhmerwalde. An ihr
liegt Prag, die Hauptstadt Böhmens. Wo die Moldau mündet,
ist sie größer als die Elbe selbst. Durch die Wassermasse der
Moldau wird die Elbe so verstärkt, daß sie von nun an größere
Fahrzeuge zu tragen vermag — sie ist schiffbar geworden.
Auf welchem Ufer mündet die Moldau? — Auf demselben
Ufer mündet weiter abwärts die Eger. Dieselbe entspringt auf
dem Fichtelgebirge. An ihrer Mündung liegt die Festung The-
resienstadt.
3. Die Elbe im Königreich Sachsen.
Au der Grenze von Böhmen stellt sich der Elbe die breite Mauer
des Elbsandsteingebirges entgegen. In langer, mühsamer Arbeit hat
sie sich einen Weg durch den Stein gegraben, das Gebirge durch-
brochen. Das ist schon Jahrtausende her; aber noch immer scheinen sich seine
Wasser dessen zu erinnern, wenn sie das schmale tiefgefurchte Thal durchfließen.
Wild schäumen sie auf, gleichsam im Zorn über den Widerstand, den ihnen einst
die Sandsteinmasse entgegensetzte, und das Rauschen und Brausen klingt wie
jubelndes Triumphgeschrei über den ersochtenen Sieg. Ernst und stumm aber
schauen die Felsen darein, die sich — oft steil, ja fast senkrecht, oft in den wunder-
samsten Gestalten — am Uferrande und am Rande der Seitenthäler erheben.
Dies Durchbruchsthal der Elbe, eine der schönsten Gegenden
Deutschlands, ist die vielgepriesene und vielbesuchte sächsische
Schweiz.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Sachsen Eger Sachsen Deutschlands