Der Oberharz.
69
als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste
und die Oker ihre Quellen.
d) Flüsse.
1. Die Innerste.
Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so
dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man
früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr
Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der
Pochwerke und Silberhütteu.
2. Die Oker.
Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der
Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem
Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd
befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke.
Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch,
Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas
abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei
der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine
Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau
aus ist sehr zu empfehlen.
3 Die Ilse.
Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich
dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des
fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern
und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern.
Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern
des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit),
dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf
dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes
Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der
Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb
Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker.
4. Die Holzemme.
Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt
in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen
Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt
sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse.
Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Maria Maria Ilse Ilse Anton_von_Stolberg-Wernigerode
Geschichtliches. 17
einem Großhandel nach fernen Gebieten ist kaum die Rede. Höchstens
können Korn (Roggen), Kartoffeln, Spiritus, Heu, Vieh, Holz, Töpfer-
waren, Stroh- und Korbflechtereien und Beeren ausgeführt werden. Desto
bedeutender ist aber die Durch- und Einfuhr auf den Wasserstraßen und
den Eisenbahnen. Es müssen eingeführt werden: Kohlen, Eisenwaren,
Dünaesloffe, Kaufmannswaren usw. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden
das Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Kemohner.
Im ostelbischen Gebiete hat sich von den Sitten und Gebräuchen
der Väter recht wenig erhalten. Nur in entlegenen Orten bilden Herr-
fchast und Gesinde noch eine Familie und halten gemeinsame Mahlzeiten,
bei denen der Reihe nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen
Winterabenden versammeln sich hier die Hausbewohner um die Öllampe.
Die Männer erzählen allerlei Geschichten im märkischen Plattdeutsch, und
die Frauen spinnen. Der große Kachelofen ist meist zur Holzfeuerung
eingerichtet. Die älteren Hänser sind Fachwerk-, die neueren Mauerstein-
bauten. Das Gebiet ist auffallend arm an Sagen und Sprichwörtern;
destomehr ist der Aberglaube verbreitet. Die „Spökeike" und die „Frau
ohne Kopf" spielen eine große Nolle. — Im nördlichen Teile des Ge-
bietes spricht man etwa so:
Woll seggn de Lue: Int Jerchansche Land,
Doa gefft et nüscht as geilen Sand,
Doa maßt woll grönet Most mang de Keenen,
Doa blüht woll Heikrut für de Beenen;
Det Koarn aber seht so verhungert ut
Un blaß nn mar'r de Hoase int Krut.
Ick weet et better, nu hürt mi moal to:
De Sache, de is dörchut nicht so.
Ick kenne doa Stellen, wo fast de Eiken
Met öhre Tacke in'n Himmel rupreiken.
Nich woahr, doa merkt all jedet Kind,
Det doch der Bodden nicht schlecht kann sind.
Un hier is der Grund, wo grot un stark
'Ne Eik' is 'wassen met festet Mark,
Joa, wiest mi eene, de doa is better,
Un nömt mi eene, de doa is grötter,
De so beröhmt in de ganze Welt
As Bismarck-Schönhusen, der Staatsmann un Held!
A. Friese.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meist slavische Völker; sie gehören
zu dem Stamme der Wenden (Sorben). Sie waren Heiden und verehrten ihre
Götzen in Wäldern, wo ihnen Menschen und Tiere, besonders Pferde, geopfert
wurden. Die Wenden verbrannten ihre Toten und setzten die mit der Asche der Ver-
storbenen gefüllten Urnen in steinernen Grabkammern bei. Solche Begräbnisplätze
finden sich noch an vielen Orten, z. B. bei Burg, Genthin, Ziesar. Die Wenden
wohnten in Dörfern, die in Hufeisenform angelegt waren. Die Namen ihrer
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 2
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Das Flachland. 81
Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegen
mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen
Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze^sich
verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind
die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das
Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen
Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem
Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eiue verläuft in nordöstlicher
Richtung zur Saale und heißt die Mansfelder Grenzhöhe. Die
andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlause der Unstrut
entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch-
ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind
nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden,
oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk-
würdig ist, daß das ganze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten)
mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das
Gestein zutage (Schiefer, Saudstein). An den fonnigen Abhängen ge-
deihen Wein und Obst.
Ii. Das Flachland.
Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See,
an der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und
Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg
ergiebig, namentlich an den Flüssen.
B. Die Gewässer.
(Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.)
a) Die Harzwipper.
In zahlreichen Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer-
berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h.
springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie
über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansseld erreicht.
Erkläre nach dem Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die
Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr sruchtbaren
Acker.z
b) Die Helme.
Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und
wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser-
läufe zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O.
immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der
Unterharz und dessen Südrand der Kyfshäuser begrenzt. In der Vorzeit
war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein
weites Sumpfland, „das Ried". (Der Name vieler Orte endigt hier
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausoabe B. 6
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Das Flachland. 95-
Roßla. Bald füllt er sich mit Wasser, bald ist er leer; nicht selten liegeu
mehrere Jahre zwischen beiden Erscheinungen. Wenn die unterirdischen
Wasserläufe, die die ganze Gegend durchziehen, durch neue Einstürze sich
verstopfen, so drängt alles Wasser nach oben und bildet einen See. Sind
die hemmenden Gips- und Gesteinsmassen weggespült, so verschwindet das
Wasser wieder. Wenn der Bauerngraben leer ist, bestellt man seinen
Acker und erntet reichlich. — Aber auch zwei Hochebenen sind in diesem
Gebiete deutlich zu unterscheiden. Die eine verläuft in nordöstlicher
Richtung zur Saale und heißt die Mansselder Grenzhöhe. Die
andere Erhebung streicht in südöstlicher Richtung am Unterlaufe der Unstrut
entlang. Dieser Zug heißt die Thüringer Grenzplatte. Beide Hoch-
ebenen umziehen im Halbkreis den Süßen See. Die Höhenrücken sind
nicht bedeutend und können vom Landmanne größtenteils beackert werden,
oder sie sind mit Wald bestanden, besonders nach dem Harze zu. Merk-
würdig ist, daß das gauze Gebiet von vielen schmalen Tälern (Schluchten)
mit fast senkrechten Wänden durchschnitten wird. Hier tritt häusig das
Gestein zutage (Schiefer, Sandstein). An den sonnigen Abhängen ge-
deihen Wein und Obst.
Ii. Las Flachland.
Flachland dehnt sich hauptsächlich an der Helme, am Süßen See,
au der Saale und der unteren Wipper aus. Niedere Höhenrücken und
Talmulden wechseln miteinander ab. Der lehmige Acker ist durchweg
ergiebig, namentlich an den Flüssen.
B. Die Gewässer»
(Harzwipper, Helme, der Süße See und die Salzke, die Unstrut.)
a) Die Danwipper.
In zahlreiche:: Quellbächen nimmt die Harzwipper östlich vom Auer-
berge ihren Anfang. Sie führt ihren Namen, der von „wippen", d. h.
springen, abgeleitet ist, mit Recht; denn in munteren Sprüngen hüpft sie
über das Felsgestein in die Ebene, die sie unterhalb Mansfeld erreicht.
Erkläre nach dein Kartenbilde ihre drei Richtungen! Links fließt ihr die
Eine unweit Aschersleben zu. Das weite Wippertal hat sehr fruchtbaren
Acker.
b) Die fjclme.
Die Helme entspingt in den südlichen Vorbergen des Harzes und
wendet sich nach O. Weshalb? Vom Harze fließen ihr zahlreiche Wasser-
lause zu (Zorge mit Wieda, Tyra). Das Helmetal, das sich nach O..
immer mehr erweitert, bildet einen großen Kessel, dessen Nordrand der
Unterharz und dessen Südrand der Kyffhäuser begrenzt. In der Vorzeit
war der Kessel ein See. Als dieser verschwunden war, zeigte sich ein
weites Sumpfland, „das Nied". (Der Name vieler Orte endigt hier
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Geschichtliches. 31
einem Großhandel nach fernen Gebieten ist kaum die Rede. Höchstens
können Korn (Roggen), Kartoffeln, Spiritus, Heu, Vieh, Holz, Töpfer-
waren, Stroh- und Korbflechtereien und Beeren ausgeführt werden. Desto
bedeutender ist aber die Durch- und Einfuhr auf den Wasserstraßen und
den Eisenbahnen. Es müssen eingeführt werden: Kohlen, Eisenwaren,
Düngestoffe, Kaufmannswaren usw. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden
das Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebriinche der Kemohner.
Im ostelbischen Gebiete hat sich von den Sitten und Gebräuchen
der Väter recht wenig erhalten. Nur iu entlegenen Orten bilden Herr-
schast und Gesinde noch eine Familie und halten gemeinsame Mahlzeiten,
bei denen der Reihe nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen
Winterabenden versammeln sich hier die Hausbewohner um die Öllampe.
Die Männer erzählen allerlei Geschichten im märkischen Plattdeutsch, und
die Frauen spinnen. Der große Kachelofen ist meist zur Holzfeuerung
eingerichtet. Die älteren Häuser sind Fachwerk-, die neueren Mauerstein-
bauten. Das Gebiet ist auffallend arm an Sagen und Sprichwörtern;
deftomehr ist der Aberglaube verbreitet. Die „Spökeike" und die „Frau
ohne Kopf" spielen eine große Nolle. — Im nördlichen Teile des Ge-
bietes spricht man etwa so:
Woll seggn de Lue: Int Jerchansche Land,
Doa gefft et nüscht as gälen Sand,
Doa maßt woll grönet Most mang de Keenen,
Doa blüht woll Heikrut für de Beenen;
Det Koarn aber seht so verhungert nt
Un blaß un mar'r de Hoase int Krut.
Ick weet et better, nu hürt mi moal to:
De Sache, de is dörchut nicht so.
Ick keune doa Stellen, wo fast de Eiken
Met öhre Tacke in'n Himmel rupreiken.
Nich woahr, doa merkt all jedet Kind,
Det doch der Bodden nicht schlecht kann sind.
Un bier is der Grund, wo grot un stark
'Ne Eif is 'wassen met festet Mark,
Joa, wiest mi eene, de doa is better,
Un nömt mi eene, de doa is grötter,
De so berühmt in de ganze Welt
As Bismarck-Schönhusen, der Staatsmann un Held!
A. Friese.
F. Geschichtliches.
Die Vorfahren der jetzigen^Bewohner waren meist slavische Völker; sie gehören
zu dem Stamme der Wenden (Sorben). Sie waren Heiden und verehrten ihre
Götzen in Wäldern, wo ihnen Menschen und Tiere, besonders Pferde, -geopfert
wurden. Die Wenden verbrannten ihre Toten und setzten die mit der Asche der Ver-
storbenen gefüllten Urnen in steinernen Grabkammern bei. Solche Begräbnisplätze
finden sich noch an vielen Orten, z.b. bei Burg, Genthin, Ziefar. Die Wenden
wohnten in Dörfern, die in Hufeisenform angelegt waren. Die Namen ihrer
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gebirge genannt. Dasselbe ist weit niedriger als das eigentliche
Erzgebirge und vermittelt die Verbindung mit dem Fichtelgebirge,
an das auch der Böhmerwald (im Südosten) herantritt.
Das als Tau, Regen oder Schnee auf das Land herabfallende
Wasser sickert durch den Boden, sammelt sich unter der Erde und kommt
dann an dazu geeigneten Stellen als Quelle wieder zum Vorschein. Die
Abflüsse mehrerer Quellen bilden einen Bach. Durch die Vereinigung
mehrerer Bäche bildet sich ein Fluß. Große Flüsse heißen Ströme. Das
Wasser in den Bächen und Flüssen bewegt sich, es fließt; Bäche und
Flüsse sind fließende Gewässer. — Der Ort, wo ein Fluß sich in ein
anderes Gewässer ergießt, heißt seine Mündung. Die Rinne oder Ver-
tiefung, in welcher das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder des Bettes
nennt man Ufer. Stellt man sich vor, man stände über einem Flusse (etwa
auf einer über denselben führenden Brücke) mit dem Gesicht dahin gewendet,
wohin das Wasser fließt, so hat man auf der rechten Seite das rechte und
auf der linken Seite das linke Ufer.
In der Nähe der Schneekoppe liegt die Elb wiese. Auf
dieser entspringt, 1330 m über dem Meeresspiegel, die Elbe. Das
ist der Hauptfluß der Provinz Sachsen. Die Elbe muß aber erst,
bevor sie dieselbe erreicht, einen weiten Lauf zurücklegen. Zuerst
durchfließt sie in einem weiten Bogen das Königreich Böhmen.
Hier kommt sie an Königgräiz vorbei, wo am 3. Juli 1866 die
Preußen in entscheidender Schlacht die Oesterreicher besiegten.
Der größte Nebenfluß, den die Elbe in Böhmen aufnimmt,
ist die Moldau. Dieselbe kommt vom Böhmerwalde. An ihr
liegt Prag, die Hauptstadt Böhmens. Wo die Moldau mündet,
ist sie größer als die Elbe selbst. Durch die Wassermasse der
Moldau wird die Elbe so verstärkt, daß sie von nun an größere
Fahrzeuge zu tragen vermag — sie ist schiffbar geworden.
Auf welchem Ufer mündet die Moldau? — Auf demselben
Ufer mündet weiter abwärts die Eger. Dieselbe entspringt auf
dem Fichtelgebirge. An ihrer Mündung liegt die Festung The-
resienstadt.
3. Die Elbe im Königreich Sachsen.
Au der Grenze von Böhmen stellt sich der Elbe die breite Mauer
des Elbsandsteingebirges entgegen. In langer, mühsamer Arbeit hat
sie sich einen Weg durch den Stein gegraben, das Gebirge durch-
brochen. Das ist schon Jahrtausende her; aber noch immer scheinen sich seine
Wasser dessen zu erinnern, wenn sie das schmale tiefgefurchte Thal durchfließen.
Wild schäumen sie auf, gleichsam im Zorn über den Widerstand, den ihnen einst
die Sandsteinmasse entgegensetzte, und das Rauschen und Brausen klingt wie
jubelndes Triumphgeschrei über den ersochtenen Sieg. Ernst und stumm aber
schauen die Felsen darein, die sich — oft steil, ja fast senkrecht, oft in den wunder-
samsten Gestalten — am Uferrande und am Rande der Seitenthäler erheben.
Dies Durchbruchsthal der Elbe, eine der schönsten Gegenden
Deutschlands, ist die vielgepriesene und vielbesuchte sächsische
Schweiz.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Sachsen Eger Sachsen Deutschlands
19
fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet,
inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr
von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der
Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung
der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer
Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen,
aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der
Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532
dem Bunde der Protestanten beitraten.
Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre,
dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich
abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531
ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen.
Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer
Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen
wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533.
Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den
milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532
Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung
aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con-
cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit
1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält
1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit
französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu
Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor-
mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund.
Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten
den Ausbruch des Religionskrieges auf.
Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu-
ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den
Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan-
gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung)
gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533
auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der
Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand
in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den
Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in
Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich
festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und
Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem)
1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt
2*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: August Mayr Ferdinand Ferdinand Ulrich Philipp_von_Hessen Philipp Ferdinand Bernt Bernhard)_Rvthmann Philipps Thomas_Münzer Jan_Bockelson Jan_Mathys
27
Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch-
fahrt nach Ostindien.
Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be-
handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506.
Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ;
Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum-
seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus
durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531.
4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg
und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs-
hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver
fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger-
sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien
für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516)
die Krone der vereinigten Reiche übergeht.
B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh.
1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch
Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in
Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun
in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der
Kirche aufrief.
Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen-
satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar-
bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli,
die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland
richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche
Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St.
Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl
Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri,
Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel
1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531
2. Die französisch-schweizerische Reformation durch
Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und
Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534,
giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan-
derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon
zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in
Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine
*) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie
Magaliängs,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Columbus Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellans* Ferdinand Franz_Pizarro Franz Johanna Ferdinand Philipps Karl Karl Ulrich)_Zwingli Cappel Zwingli Johann_Calvin_( Johann
— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
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gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland