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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 135

1888 - Berlin : Hertz
Gustav Adolph und Georg Wilhelm. 135 durch die blutigsten Schandthaten befleckten, aus ganz Pommern vertrieben. Inzwischen hatte Gnstav ein Bündniß mit Frankreich auf fünf Jahre geschlossen. und erhielt von dort jährlich 400,000 Thaler Hülssgelder. Solche Unterstützung that dem Könige Noth, da er es verschmähte, seine Truppen, wie Wallenstein, durch Plünderung und Bedrückung des armen Landmannes zu erhalten, und da die evangelischen Fürsten in Deutschland sich noch nicht geneigt zeigten, sich mit ihm zu verbinden. Georg Wilhelm von Brandenburg war der erste, an dessen Bündnisse dem Schwedenkönige jetzt gelegen sein mußte, aber wir wissen bereits, daß der Kurfürst sich scheute, mit dem Kaiser zu brechen; zudem war er dem Schwedenkönige abgeneigt und durch dessen Anspruch an Pommern neuerdings aufgereizt. So wies er denn alle Anträge Gnstav's ohne Weiteres zurück und traf Anstalten, sich gegen den Einbruch der Schweden zu vertheidigen, während seine angeblichen Freunde, die Kaiserlichen, nichtsdestoweniger entsetzlich in den Marken hans'ten. Gustav Adolph drang darauf in die Neumark ein und trieb die Truppen des Kaisers vor sich her; der Weg nach Schlesien und nach Oesterreich lag ihm offen, da kam die Kunde von dem drohenden Falle Magdeburgs. Diese alte heldenmüthige Stadt hatte sich zuerst mit den Schweden verbündet, um den Gewaltthätigkeiten des Kaisers Widerstand zu leisten; an ihr wollte der finstere, grausame Tilly nun ein warnendes Beispiel aufstellen, um alle Stände des Reiches vor ähnlichen Widersetzlichkeiten zurückzuschrecken. In Gemeinschaft mit dem General Pappenheim belagerte er die Stadt, und ihr Untergang war unvermeidlich, wenn Gustav nicht schleunig zur Rettung herbeieilte. Er versprach in drei Wochen Hülse zu bringen, nur so lange sollte sich die Stadt noch zu halten suchen. Er konnte nämlich nicht nach Magdeburg eilen, so lange die Staaten in seinem Rücken, Brandenburg und Sachsen, thut feindlich blieben, weil er alsdann im Fall des Mißlingens seines Unternehmens den freien Rückzug durch jene Länder nicht hätte hoffen können. Zwar traten die protestantischen Fürsten, unter ihnen auch die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg, in Leipzig zusammen, um über ihr weiteres Verhalten zu berathen, aber sie begnügten sich, gemeinsame Beschwerden beim Kaiser über die Willkür seiner Generale zu erheben, zu einem Bündniß mit Gustav Adolph aber entschlossen sie sich nicht. So blieb denn diesem nichts übrig, als das Bündniß zu erzwingen. Er schrieb an Georg Wilhelm, stellte ihm die Gesahr Magdeburgs vor und verlangte die Festungen Spandau und Küstrin; da seine Anträge zurückgewiesen wurden, rückte er vor Berlin. Der Kurfürst schwankte hin und her und konnte zu keinem Entschlüsse kommen. Gustav Adolph wurde nicht müde in Bitten und Vorstellungen: „Ich will Magdeburg entsetzen," sagte er, „nicht mir, sondern euch Evangelischen zum Bestem Will mir Niemand beistehen, so ziehe ich von hier stracks wieder zurück und biete dem Kaiser einen Vergleich an; ich weiß, er wird ihn eingehen, wie ich ihn verlange. Aber am jüngsten Tage werdet ihr angeklagt werden, daß ihr Nichts bei dem Evangelio habt thun wollen; es wird euch auch hier vergolten werden. Denn ist Magdeburg weg und ich ziehe davon, so sehet zu, wie es euch gehen wird." Endlich gelang es, den Kurfürsten zu bestimmen, daß er Spandau durch fünfhundert Schweden besetzen ließ. Gnstav rückte nun weiter ans Magdeburg zu, aber als er mit dem Kurfürst von Sachsen

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 139

1888 - Berlin : Hertz
Der Friede zu Prag; neue Bedrängniß Brandenburgs. 139 ihm jetzt am wichtigsten schien, zuerst die Gefahren von Oesterreichs Ueber-gewicht ganz zu beseitigen. Die Lützener Schlacht hatte für die Evangelischen nicht so große Vortheile, wie man hätte erwarten sollen, denn die Uneinigkeit zwischen den deutschen und den schwedischen Heerführern ließ es zu keiner rechten Verfolgung der Feinde kommen. Zunächst wurde der Kriegsschauplatz besonders nach Schlesien verlegt, und dies unglückliche Land sah sich nun der fürchterlichsten Behandlung von beiden Seiten, besonders aber durch Walleustein und den General Gallas ausgesetzt. Die Kaiserlichen hausten „ärger, wie Türken und Heiden," keine Gewaltthat, keine Qual war zu schrecklich, daß sie gegen die unglücklichen Schlesier nicht angewandt worden wäre, um sie zum katholischen Bekenntniß zurückzuführen. Die Schlesier flüchteten, wo sie konnten, vor dem anrückenden Feind in die Wälder und Schluchten, und gaben alle ihre Habe preis, wenn sie nur das bloße Leben retten konnten. Zu allem Elend gesellte sich noch die Pest, die an mancken Orten so furchtbar wüthete, daß die Todten haufenweise uubegraben liegen blieben. Zwar gelang es den vereinigten Sachsen und Schweden noch einmal, die Oberhand in Schlesien zu erlangen, aber schon unterhandelte Sachsen heimlich mit Oesterreich, um sich von den Evangelischen loszumachen, und im Jahre 1635 schloß der Kurfürst Johann Georg den unglückseligen Frieden zu Prag, durch welchen er an der gemeinsamen protestantischen Sache zum Verräther wurde und besonders die Schlesier dem grausamen Feinde völlig preisgab. Jetzt, wo der älteste Beschützer des Protestantismus unter Deutschlands Fürsten denselben von Neuem im Stiche ließ, wäre es an der Zeit gewesen, daß der Kurfürst von Brandenburg sich der verlassenen Sache um so lebhafter angenommen und sich als entschiedener Hort des evangelischen Glaubens gezeigt hätte: aber Georg Wilhelm war nicht der Mann, um eine solche Rolle mit kräftigem, zuversichtlichem Bewußtsein zu erfassen, und erst einer späteren Zeit war es vorbehalten, daß Preußen unter tüchtigeren Regenten sich als vornehmster protestantischer Staat bewährte. Georg Wilhelm war unentschlossen, ob er dem von Sachsen geschlossenen Frieden beitreten, oder mit den Schweden weiter gegen den Kaiser kämpfen sollte. Graf Schwarzenberg, welcher an den kurfürstlichen Hof zurückgekehrt war, und sich des überwiegendsten Einflusses schnell wieder bemächtigt hatte, war es, der jetzt den schwachen Fürsten dahin vermochte, sich auch seinerseits mit dem Kaiser zu verständigen; Brandenburg trat dem Prager Frieden bei, wogegen der Kaiser demselben den Anfall von Pommern zusicherte (1635). Brandenburgs Bedrängniß; Georg Wilhelm's Ende. Die bran-denbnrgischen Stände gaben zu dem Frieden ihre Zustimmung, indem sie hofften, daß die Marken nun vor dem Unheil und den Drangsalen bewahrt sein würden, welche der Krieg schon seit Jahren über dieselben gebracht hatte. Aber die Kriegsnoth sollte sich jetzt fast noch schrecklicher erneuern, — Brandenburg wurde immer wieder der Schauplatz wilden Kriegsgetümmels und furchtbarer Verwüstung. Die Schweden setzten unter der ausgezeichneten Führung Ban er's den Krieg in Norddeutschland fort, während Herzog Bernhard von Weimar sich in Süddeutschland tapfer behauptete.

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 79

1847 - Berlin : Reimer
79 Ausbeute an Gold, Platin, Silber und Edelsteinen gewährt. — Pflege der Bienen (Baschkiren) und Seidenraupen (Süd-Nußland). — Die auf Kosten des Landbau's künstlich belebte Industrie Rußlands ist vorzugsweise in der 3. Zone, namentlich in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Kaluga und Tula heimisch, und liefert besonders Leder, Taue, Seife, auch Metallwaaren u. Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Leinen, selbst aus Seide, aber diese Erzeugnisse, meist mittelmäßig und theuer, haben nur mit Hülfe der strengen Grenzsperre im Jn- lande und bei den asiatischen Nachbarn Absatz. — Wichtiger der durch die über- seeische und binncnländische Schifffahrt (aus den zahlreichen,'natürlichen und künstlichen Wasserstraßen) und die winterliche Schnecbahn begünstigte, zugleich aber durch strenge Zollgesetze re. beengte Handel, besonders der asiatische, dessen Stapelorte Tiflis, Orenburg, Kiachta re. geworden sind (Peking-Karawanen); — Pelzhandel (russisch- amerikanische Handelsgesellschaft); Menschenhandel im Kaukasus. — 11. Staatseinrichtung. Die Verfassung des kolossalen Reiches ist absolut monarchisch. Der nach dem Erstgeburtsrechte zum Thron gelangende Kaiser (Czar), der „Selbstherrscher aller Reußen", steht selbst an der Spitze der Staatsverwaltung, ihm zur Seite der Reichsrath, dirigirende Senat, dirigirende Synod und das Staats-Ministerium. Unter diesem Civil- und Militair-Gouverneure an der Spitze der Provinzial- Berwaltungen. In Polen ein Statthalter und Provinzial-Ständ e, de- nen indeß, nach dem organischen Statut, keine gesetzgebende Gewalt zusteht. Fast eben so bedeutungslos die finnischen Stände. — Das ursprünglich orienta- lische Gepräge des Staates (nur 2 Stände, leibeigene Knechte und Herren, diese ihrerseits dem Czar knechtisch unterthan) ist durch die Tendenz der Herrscher zur Europäisirung des Volks einigermaßen verwischt worden. Die willkürliche Ein- theilung der zahlreichen Beamtenwelt in 14 Rangklassen ersetzt nur unvollkom- men die fehlende organische Schichtung nach Ständen, und der Versuch den fast fehlenden Bürgerstand zu stärken (Ehrenbürger) soll noch Früchte tragen. Freie bäuerliche Grundbesitzer ebenfalls nur in geringer Zahl. — Desto stärker die un- terste Volksklasse, die der Leibeigenen, die große Mehrzahl der Landbauer (23—24 Mill.), d. i. — da die Bauern in Finnland, den Ostseeprovinzen, in Polen ic., und ebenso die Tataren- und die nomadischen Stämme (welche eigene Stammhäupter, besondere Berechtigungen, und zum Theil blos den Charakter von schutzverwandten Bundesgenossen haben) nicht leibeigen sind — die größere Hälfte des herrschenden russischen Volkes. Auf den Krön- und mehreren Privatgütern hat indeß die Leibeigenschaft aufgehört, und die Regierung begün- stigt die Aufhebung derselben, so wie die Ansiedelung freier Kolonisten. — Die Verwaltung ist in allen Zweigen fast militairisch organisirt, aber die Weite der Räume erschwert den Gang der Staatsmaschine, und begünstigt die Willkür der Beamten, die im Allgemeinen übel berufen sind. Sehr achtbar die Kriegs- macht und Kriegsverfassung: Rekrutirung der regulairen Landmacht vorzugsweise aus den leibeigenen und freien russischen Bauern — Dienstzeit von 15 Jahren — allgemeine Wehrpflichtigkeit der Kosacken sowie der nomadischen Stämme. — Die Weite der Räume und die Länge der Grenzen führen indeß nothwendig Kraftzersplitterung mit sich. Daher die Einrichtung der Militair-

4. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 54

1846 - Berlin : Klemann
54 Neuere Zeit. 1555 durch den Religionsfrieven zu Augsburg. 1556. Karl V. legt die Regierung nieder, stirbt 1558. 1556—1564. Ferdinand Karl's Bruder, zugleich König von Böhmen und Ungarn. — Das Tridentiner Concil, 1545—1563, scheidet Protestanten und Katholiken schärfer. 1564—1576. Marimilian Ii. erhält durch seine Mäßigung den Religionsfrieden. — Grumbach und Gotha gezüchtigt. 1576—1612. Rudolph Ii., von Jesuiten geleitet; Alchymist und Astrolog. Trennung und gegenseitiger Haß der Pro- testanten und Reformirten erschüttern den Religionsfrieden. — Die protestantischen Stände schließen die Union unter Friedrich von der Pfalz 1608; die Katholiken dagegen die Ligue unter Marimilian von Baiern 1609. Rudolph tritt seinem Bruder Matthias 1608 Ungarn und Oesterreich, 1611 auch Böhmen ab. 1612—1619. Matthias. Die Erbitterung zwischen Prote- stanten und Katholiken nimmt zu. Der böhmische Maje- stätsbrief verletzt. 1618. Anfang des dreißigjährigen Krieges. Aufstand der böhmischen Protestanten unter dem Grafen von Thurn. Ernst von Mansfeld bringt Hülfe. 1619—1637. Kaiser Ferdinand Ii. Die Böhmen wählen Friedrich V. von der Pfalz zum König. 1620. Marimilian und Tilly, Führer des liguistischen Heers, siegen auf dem weißen Berge bei Prag. Friedrich ent- flieht; die pfälzische Kur an Baiern; Böhmen wieder kaiserlich und katholisch. 1622, 1623- Mansfeld und Christian von Braun- schweig von Tilly überall geschlagen. 1625. Der niedersächsische Kreis bewaffnet unter Christian Iv. von Dänemark. Dagegen ein kaiserliches Heer unter Albrecht von Wallenstein. 1626. Mansfeld wird bei Dessau von Wallenstein, Christian von Dänemark bei Lutter von Tillh geschlagen. 1627. Wallenstein, Admiral der Ostsee und Herzog von Meck-

5. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

6. Die Weltgeschichte - S. 142

1835 - Mainz : Kupferberg
142 Gustav Adolf. Tilly. Magdeburg. n.c.g. 1627. das Restitutions-Edict desselben. Maximilian von Baiern -- Churfürst von der Pfalz; aber Wallenstein, als Herzog von Meklenburg und Admiral des baltischen Mee- res , schaltet willkührlich im Reiche mit seinen räuberischen Truppen, belagert vergebens Stralsund, schenkt Dänemark einen erträglichen Frieden rc., — wird seiner Würden entsetzt, 1630.Tilly Oberbefehlshaber. <1) Schwedische Periode, und zwar günstig für die Schweden 1630—1634. 1630. König Gustav Adolf von Schweden*) landet am 24. Juni mit seiner kleinen Armee in Pommern, nimmt die Insel Usedom, vertreibt die Kaiserlichen aus Pommern und Meck- lenburg (sein Manifest), schließt, während Tilly mit Pappeu- 1631. heim gegen Magdeburg zieht, ein Bündniß mit Frankreich**) und dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen, erobert Frank- furt, ertrotzt sich Spandau von dem zögernden Churfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, vermag aber wegen der Unentschlossenheit des Churfürsten Joh. Georg von Sachsen das belagerte Magdeburg (Obrist Dietrich von Falkenberg) nicht zu retten. Magdeburg von Tilly erobert, mit Grausamkeit zer- stört. *) Die lutherische Reformation war durch Johann Hi. (1568— 1592) zum Theil in Schweden verdrängt worden; aber Sigismund, der Sohn desselben, der 1587 zugleich den polnischen Thron eingenommen, wurde wegen seines katholischen Glaubens rc. abgesetzt, und sein Oheim Karl Ix.,'der ihm folgte (1600-1611 ), schützte den Protestantismu und führte Krieg mit Polen und Dänema.k; ihm folgt sein Sohn Gustav Adolf (1611—1632 ), der mit Dänemark 1615 und mit Rußland 1617 Frieden, und mit Polen 1629 Waffenstillstand schließt, Wohlstand in sein Reich zurückführt, und an den Schicksalen des Prote- stantismus nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland den innigsten Antheil nimmt. #») Hier war 1610 dem von Ravaillac ermordeten Heinrich Iv. der schwache Ludwig Xiii. (bis 1643) nachgefolgt, abhängig von dem herrschsüchtigen Cardinale Richelieu (starb 1642).

7. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

8. Die Weltgeschichte - S. 141

1835 - Mainz : Kupferberg
Friedrich reu der Pfalz. Mansfeld. Wallenstein. kaum durch Bouquoi vor dem raschen Ueberfalle Thurn'sn.c.g. gerettet, zu Frankfurt gewählt, aber von den Böhmen der böhmischen Krone verlustig erklärt, und Friedrich V. von der Pfalz als König von Böhmen gekrönt. L) Pfälzische Periode des Kriegs 1619—1625. Die schwankenden Unirten schließen einen Vergleich zu 1620. Ulm mit den Ligisten, und Herzog Maximilian von Baiern darauf in Böhmen eindringend, siegt auf dem weißen Berge bei Prag ; Böhmen wieder unterworfen, außer Pilsen. Fried- rich entflicht nach Holland. Fürst Karl von Lichtenstein kaiser- licher Statthalter. Grausame Rache an den Böhmen. Die reformirte und lutherische Religion ausgerottet. Jesuiten zurück; Aufhebung des Mafestätsbriefs. Friedrich geächtet. 1621. Die Unirten aufgelöst. Mansfeld, von Tilly gedrängt, streift in der Pfalz, 1622. im Elsaß rc. umher, siegt bei Wieseloch; entkommt, nachdem seine Verbündete, der Markgraf Geo rg Friedrich von Badcn- Dnrlach bei Wimpfen, und der Herzog Christian Ernst von Braun schweig bei Höchst geschlagen worden, nach Holland, und von hier, durch den Schwiegervater Friedrichs, den König Jakob I. von England (stirbt 1625) unterstützt, sucht er sich vergebens in Ostfriesland und Westphalen zu behaupten. c) Dänische Periode, — Uebergewicht der kai-1625» serlichen Macht, 1625—1630. König Christian Iv. von Dänemark, Kreisobrist der niedersächsischen Stände, mit Eng- land (Karl I.) gegen den Kaiser verbunden, Oberbefehls- haber der protestantisch-pfälzischen Partei. Albrecht von Wallen stein, Herzog von Friedland, führt dem Kaiser eine Armee zu, schlägt bei der Dessau er 1626. Brücke den Mansfeld, der, mit Johann Ernst von Sach- sen-Weimar vereint, vergebens sich nach Ungarn wendet, und in Bosnien stirbt, sowie auch in demselben Jahre Ernst von Sachsen und Christian Ernst von Braunschweig sterben. Nachdem darauf auch der König Christian von Dänemark bei Lutter am Bar reu berge von Tilly aufgerieben worden, bleiben dem Kaiser keine Feinde mehr; daher

9. Die Weltgeschichte - S. 150

1835 - Mainz : Kupferberg
150 Frieden zu Nimwegen. Reunioiiskaminern. n.c.g.fürst die unter Wrang el in seine Mark eingebrochenen 1675. Schweden bei Fehr bell in aufreibt, bei Sasbach (Oppen- heim) seinen Tod, und seine Armee wird bei Altenheim ge- schlagen. — Die Schweden verlieren durch den mit dem Chur- fürst verbundenen König Christian V. von Dänemark immer 1676. mehr Besitzungen, wahrend Ruyter in der Schlacht bei Messina fällt. In den Niederlanden siegen die Franzosen (der Marschall von Luremburg), und treiben im Breisgau und den Saar- gegenden ihre Verwüstungen. Endlich, nach wiederholten 1678. Unterhandlungen, Frieden zu Nimwegen mit Holland, welches nichts verliert, dann ‘ mit Spanien (verliert die 1679. Fr«-mche Comte und zwölf niederländische Festungen), mit dem Kaiser und Reiche (tritt Freiburg gegen Philippsburg ab); und zwischen Frankreich, Schweden und dem Churfürstcn zu 8t. Germain en Faye (er behält nur seine Eroberungen auf der rechten Oder) rc. Ludwig, der schon 1673 die zehn Reichsstädte im Elsaß 1680. sich unterworfen, errichtet Reunionskammern zu Metz, Breisach, Tom-Hai und Besançon, nimmt Straßburg und Luremburg, während der Kaiser von den Türken bedroht wird. Die unter dem Grafen Emmerich von Tökeli empörten Ungarn unterwerfen sich den Türken (Muhamed Iv.), und diese, von den Franzosen aufgereizt, dringen unter dem Groß- 1683.wessir Cara Mustapha gegen Wien hin (Rüdiger von Stahremberg in der belagerten Stadt), werden aber von dem Könige von Polen Sobieöki und dem Herzoge Karl V. von Lothringen mit Reichstruppen zurückgeschlagcn; später 1687 ihre Niederlage bei Mohacz; Ungarn — österreichisches Erbreich, Joseph als Erbkönig gekrönt. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes durch Ludwig; Verfolgung der Protestanten in Frankreich (Dragoner-Bekeh- rungen). Auswanderungen der Rcfugies, besonders nach Brandenburg zu dem großen Churfürstcn. 1688. 3) Abermals gegen den Kaiser und das Reich, 1688 bis 1697, Frieden zu Ryswick. Nach den empö- renden Grausamkeiten der Franzosen (Louvois) in Franken,

10. Mittlere und neuere Geschichte - S. 105

1886 - Berlin : Hofmann
§ 61. Der dreißigjährige Krieg. A. Bis zur Absetzung Wallensteins. 105 blutige Strenge wieder katholisiert. Um wenigstens die norddeutschen Protestanten zu retten, trat jetzt König Christian Iv. von Dänemark im Verein mit zahlreichen Fürsten gegen Tilly auf. Aber auch diese Hoffnung wurde den Protestanten vereitelt. Neben Tilly, der das Heer der Liga befehligte, trat nun Albrecht von Wallenstein an der Spitze eines von ihm geworbenen kaiserlichen Heeres. 1583 geboren, von Jesuiten erzogen, hatte dieses größte Feldherrntalent des 17. Jahrhunderts frühzeitig Kaiser-Ferdinand wichtige Dienste geleistet. Zum Lohne war er mit Gütern und Würden reich begabt worden (Herzog von Friedland!). Nachdem er 1626 zunächst Mansfeld an der Dessauer Brücke geschlagen, 1626 unternahm er, gemeinsam mit Tilly, einen Angriffskrieg gegen Dänemark. Jütland wurde erobert, die mecklenburgischen Herzöge ihrer Länder entsetzt. Die weiten Gebiete an der Ostsee — Pommern — wurden unterworfen. Wollenstem selbst wurde Herzog von Mecklenburg und als „General der Nord- und Ostsee" suchte er die Gewalt seines Kaisers, die er im Reiche möglichst unumschränkt machen wollte, auch über die Meere auszudehnen (Plan eines Nord-Ostsee-kanals). Nur Stralsund, heldenmütig von seinen Bürgern verteidigt, widerstand ihm. Da die Seemacht indes noch nicht ausreichte, um einen Kampf mit den Ost- und Nordseestaaten zu unternehmen, so schloß Wallenstein 1629 mit Christian Iv. den Frieden zu Lübeck, in welchem diesem 1629 seine Länder gegen die Zusage der Neutralität zurückgegeben wurden. Nun hatte Wallenstein in Deutschland vollends freie Hand. Um den Protestantismus ganz zu unterdrücken, hatte er kurz zuvor das sog. Restitutionsedikt 1629 durchgesetzt, nach welchem die Protestanten 1629 alle seit dem Passauer Vertrage eingezogenen Güter (3 Erzbistümer, 15 Bistümer, fast alle norddeutschen Abteien) wieder herausgeben mußten. Die Katholiken am Hofe Ferdinands frohlockten. Der Bestand des Reformationswerkes war nie mehr gefährdet als jetzt. Aber schon bereitete sich die Rettung vor. Die ungeheuere Macht Wallensteins und seine geringe Achtung vor den Rechten auch Der katholischen Landesherren reizte den Neid des Kurfürsten von Bayern auf. Gestützt auf eine mächtige Partei, brachte es dieser Fürst auf dem Reichstage zu Regensburg 1630 1630 dahin, daß Wallenstein vorn Kaiser abgesetzt wurde. Wallen-stein ging, ohne Widerrede, wohl wissend daß man seiner bald wieder bedürfen würde, auf feine böhmischen Güter.
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