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1. Das Mittelalter - S. 141

1889 - Gotha : Perthes
141 den) traten die reichsfreien Städte gegen die Eroberungsgelste der Fürsten gleichfalls zu Bnden zusammen und behaupteten im ersten Stdtekriege ihre reichsfreie Stellung. Die allgemeine Rechtsunsicherheit fhrte zu den eigentmlichen Formen der Femgerichte, der Mangel einheitlicher kriegerischer Verfassung zur Hilflosigkeit des Reiches in den Hussitenkriegen. a) Sie norddeutsche Hanse. Znm Austausch der Waren des N. und S. Europas entwickelte sich frhzeitig in Deutschland ein lebhafter Handel- von den groen italieni-schen Stapelpltzen (Pisa, Venedig.' Genua) fhrten die Handelsstraen der die Alpen nach den oberdeutschen Stdten, insbes. Regensburg. Augsburg, Ulm, Straburg; von hier aus ging der Mainz und Kln die groe Handelsstrae nach dem Niederrhein. Im Inneren Norddeutschlands waren bedeutendere Handelspltze die westflischen Städte Soest [soft], Dortmund (beide zwisch. Lippe u. Ruhr), Mnster, die oft f Iis eben Braunschweig , Goslar, Magdeburg; an der See bildeten sich eine Reihe wichtiger Pltze, wie Bremen, Hamburg; seit den groen Kolonisationen des 12. und 13. Jahrh. erweiterte sich im O. der Verkehr unendlich, und die Kste von der Trave bis der die Dna hin bedeckte sich mit blhenden Gemeinwesen; hier an der Ostsee lagen; Lbeck; Wismar und Rostock (in Mecklenburg); Stralsund, Greifs wald, Kolberg (in Pommern); Danzig. Elbing, Knigsberg (in Preußen); Riga (in Livland); Reval (in Estland). Whrend die sddeutschen Städte selbstndig den Handel trieben mit vorzglicher Benutzung der Rheinstrae, vereinigten sich die norddeutschen allmhlich zu einem groen Bunde (der Hanse); sie haben bei der Schwche des deutschen Reiches eine nicht unbedeutende politische Rolle gespielt. Verbindung deutscher Kaufleute im Auslnde. Infolge der Unsicherheit der Meere und der Scheu vor langen Seefahrten entstanden an den Ksten Stapelpltze, wohin man von allen Seiten die Waren brachte; solch ein Platz war die Stadt Wisby [roisb] auf der Insel Gotland (zwisch. d. sdl. Schweden u. Kurland), der Mittelpunkt des ganzen Ostseehandels, ferner im O. Nowgorod (am Ausflu des Wolchow *) [rvolchof] aus dem Jlmensee), fr den uersten N. Bergen in Norwegen, fr den W. London in England und Brgge in Flandern (durch schiffbaren Kanal mit der Nordsee verbunden). Letzteres war durch seine Lage der Vermittler des Handels zwi-schen dem Sw. und No. Europas. Der Norden (Rußland u. die skandinavischen Reiche) brachte vorzugsweise Roh- und Halbrohstoffe in den Handel, Pelzwerk, Leder, Holz, Honig, Wachs, Heringe, (schwedisches) Kupfer, England insbes. Wolle und Zinn; der Sden (Deutschland, Italien, Frankreich) lieferte dafr die Gewrze des Orients, die Weine Italiens und Frankreichs, (norddeutsche) Biere, ferner fertige Waren jeder Art, feinere flandrische und grbere deutsche Tuche, floren-tinische Seide, Leinewand 2) u. a. An den groen Stapelpltzen auerhalb des Reiches empfanden die nord- 1) Der Wolchow fliet in den La blzasee, besten Abfln die Newa ist. 2) Die Hauptmnze im Verkehr war der silberne Denar od. Pfennig; in Lbeck wurde nach Mark gerechnet (gleich 16 (Schlingen zu 12 Pfennigen), westl. v. b. Weser nach Psuud (gleich 20 Schillingen zu 12 roten), vgl. die farongifche Orbnung S. 90. 3.

2. Das Mittelalter - S. 205

1889 - Gotha : Perthes
205 Bie Wiedertufer in Munster. Durch das Kirchenregiment, wie es durch Magistrate und Prediger in den Stdten aufgerichtet war. fhlten sich die niederen Klassen vielfach nicht befriedigt; das Verderben in der Welt knne nur durch engste brderliche Vereinigung gehoben werden; eine heilige Gemeinde msse sich bilden, in die man durch die Taufe aufgenommen werde; als unchristlich aber verwarf man die Taufe kleiner Kinder. Ein stolzes Gefhl des Auserwhltseins bemchtigte sich aller derer, die durch eine abermalige Taufe in jenen heiligen Bund aufgenommen wurden (Wiedertufer). berall regten sich solche An-sichten, des. aber in den Niederlanden; von hier aus drangen sie um 1534 nach Mnster in Westfalen, wo eben die Reformation eingefhrt worden war. Unter den Fremden war der einflureichste Jan Matthys, ein Bcker aus Leyden (am alten Rhein unweit der Nordsee), der auch die Lehre verkndete, da man widerstreitende Obrigkeiten mit dem Schwerte bekehren drfe. Febr. 1534 gewannen die Wiedertufer bereits im Rate die Oberhand; die ganze stdtische Gewalt kam in den Besitz erleuchteter Handwerker; massen-hast strmten die Wiedertufer in Mnster zusammen. Schnell lebte sich nun diese religise Bewegung aus; dadurch, datz die Stadt von den Vasallen des vertriebenen Bischofs und benachbarter Fürsten eingeschlossen wurde, blieb sie auf Mnster beschrnkt. Die unbedingte Gleichheit der Personen und Gter, die man ver-kndete, forderte notwendigerweise zu ihrer Durchfhrung die unbedingte Ge-walt des Propheten Jan Matthys (f 1534) und seines Nachfolgers Jan Bockelson (geb. in Leyden); nach alttestamentlichem Vorbilde wurde das neue Israel geordnet. 12 lteste nach gttlicher Eingebung eingesetzt. Frmmig-teit, Sinnlichkeit und Blutdurst fingen an, sich in widerlicher Weise zu mischen und die Grundlagen der brgerlichen Ordnung zu zerstren. Mangel-haftet Glaube galt als Grund zur Auflsung der Ehe; Polygamie ward ge-rechtfertigt durch die Hinweisung auf die Zeiten des alten Bundes; jede Ab-weichung der Ansicht begann man mit dem Tode zu bestrafen. Das Reich der Gerechtigkeit und Wahrheit, das man aufzurichten meinte, sollte die Erde um-fassen; indem man Jan Bockelson zum König der ganzen Welt aus-tief, vollendete man demnach die eigentmliche Theokratie. Im Jahre 1535 ward Mnster zur bergabe gebracht. Kapitel und Ritterschaft zogen wieder ein und fhrten den Katholicismus zurck. Das französisch - osmauische Bndnis und die Ausbreitung des Protestantismus der ganz Niederdeutschland. Im Begriffe, sich wieder gegen Franz I. zu wenden, sah sich Karl Y. nach einem entlegenen Schauplatz gerufen. Ein glcklicher Korsar, Chair Edd: n, gen. Barbarossa, mit Suleiman sich verbindend, eroberte Tunis und ward der Schrecken des westlichen Mittel-meeres. Zur Sicherung der sditalischen und spanischen Ksten vertrieb Karl V. Chair Eddin aus Tunis (1535); im I. 1541 begab er sich abermals nach Afrika (Algier), um die Korsaren zu zchtigen. Franz I. be-nutzte die Beschftigung des Kaisets im S. zu Einfllen in Italien und die Niederlande und scheute sich nicht, in ein offenes Bndnis mit dem allgemeinen Feind der Christenheit, den Osmanen, zu treten. Bei dieser Lage der Dinge konnte der deutsche Protestantismus sich ungehindert ausbreiten; Braunschweig, Lneburg, Medien-

3. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 441

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rußland. 441 der Menschenverlust wurde um so mehr empfunden, als die Bevölkerung des Reichs ohnehin eine dünne ist, und die finanziellen Kräfte waren so abgespannt, daß sie allein schon den Frieden als das einzige Heilmittel rathsam machten. Unter Alerander ruhten daher von 1815 bis 1825 die russischen Waffen und die seit Peter I. traditionelle russische Politik zeigte sich während dieses Decenniums nur dadurch, daß 1824 die Nord- westküste von Amerika zum großen Aergeruisse der Briten und Nord- amerikaner förmlich in Besitz genommen wurde; wie das Augenmerk der russischen Herrscher unverrückt gegen Centralasien schaut, bewies die Ge- schicklichkeit, mit der im gleichen Jahre 7 kirgisische und kalmückische Hor- den sich dem chinesischen Reiche entziehen und zu russischen Schützlingen machen ließen. Für den Ackerbau sorgte der Kaiser, insoweit dies über- haupt ein Fürst thun kann, in dessen Lande die Mehrzahl der Bauern Leibeigene sind. Den Ausfuhrhandel mit den Erzeugnissen des Acker- baues, der Viehzucht, der Jagd, des Fischfangs, des Bergbaues (Hanf, Lein, Talg, Häute, Pelzwerk, Hausenblase, Kaviar, Holz, Theer, Kupfer), beförderte er durch weise Gesetze; die Industrie, die den Bedürfnissen Rußlands bei weitem nicht genügte, versuchte er bereits durch die un- mittelbare Betheiligung des Staats zu heben, indem er z. B. Wollen- tuchfabriken auf Regierungskosten anlegte. Erst 1823 jedoch wurde durch den Finanzminister Kankrin (einen Deutschen aus Hanau) das System der russischen Handelspolitik in seinen Grundzügen aufgestellt, das jetzt vollendet dasteht: Ausschließung jedes fremden Fabrikats, dessen Erzeu- gung in Rußland nur irgendwie möglich ist; Herstellung einer einheimi- schen Industrie nicht allein durch diese Sperre gegen das Ausland, son- dern nöthigenfalls dadurch, daß aus den Leibeigenen Arbeiter für die Fabriken wie Rekruten ausgehoben, gedrillt und eingetheilt werden; Ver- schließung des alten Handelswegs nach Centralasien über Kolchis und das kaspische Meer für alle nichtrussischen Maaren. Dadurch strebte Ruß- land sein ungeheueres Gebiet der Abhängigkeit von fremder Industrie zu entziehen, wie es auch andererseits als eine eigene Welt dastehen und dem, was man in dem andern Europa den Zeitgeist zu nennen pflegt, keine Opfergaben oder Tribute darbringen wollte. Anfangs gehörte Ale- rander selbst der liberalen Richtung an (das beweisen die finnländische und polnische Verfassung, die Manifeste im Kriege von 1812—15 re.), er entzog ihr jedoch bald seine Gunst. Er gründete allerdings 5 Uni- versitäten, 50 Gymnasien, 100 Kreis- und mehrere tausend Volksschulen, aber er ließ den öffentlichen Unterricht streng überwachen und führte eine scharfe Censur ein, Maßregeln, die unter seinem Nachfolger bis zur äußersten Konsequenz ausgebildet wurden, so daß der Umfang des Wis- sens jedem Russen der unteren Stände genau zugemessen ist. Religiö- sen Bewegungen und Differenzen wurde er schon 1816 sehr abhold; in

4. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 126

1877 - Mainz : Kunze
126 Straen verdeten; ein rmlicher, drftiger Stil bezeichnet die nach dem dreiigjhrigen Krieg aufgefhrten Huser. Der Friedensschlu hatte obendrein den Reichskrper der-strnrnelt, um bedeutende Glieder verkrzt. Schweden, das be-reits im Besitze von Finnland, Esthland, Livland, Jngermann-land war, beherrschte, durch die neuen Besitzungen gestrkt, den Norden, die Mndungen der Oder, Elbe und Weser; als Reichsstand hatte es Sitz und Stimme auf den Reichstagen. Den Erbfeinden, den Franzosen, die im Besitze von Lothringen und Elsa waren, stand am Oberrhein Deutsch-land offen, mit den Festungen Breisach und Philippsburg hatten sie die Schlssel dazu in Hnden. Die Abtretung Hollands im Norden und der Schweiz im Sden war fr Schifffahrt und Handel von schwerer Be-beutung. Die kaiserliche Gewalt im Innern bekam fast den letzten Sto; die Reichsstnbe hatten in ihren Territorien die Lanbes-hoheit gewonnen und wrben boburch dem Ganzen mehr ent-frembet, das politische Leben zog sich in die einzelnen Lanbes-theile zurck. Die Reichsstnbe hatten die wichtigsten Entschei-bungen in der Hand, der Gesetze, Krieg, Steuern, Aushebungen, Einquartierungen, Festungsbauten u. s. w. Sie b urften unter sich und mit Fremben Bnbnisse schlieen, Ge-sanbte an fremben Hfen halten. Die kaiserliche Gewalt hatte wenig praktische Bebeutung; das Kaiserthum sank zu einem bloen Titel herab; es war nur die Jbee der Oberlehns-herrlichkeit und des Rechtes; die praktischen Rechte beschrnkten sich auf Ertheilung und Erneuerung von Privilegien, Stanbes-erhhungen, Abelsverleihungen k. Noch schlimmer htte es mit dem Kaiserthum gestanben, wenn es nicht in den Hnben von Fürsten mit bebeutenber Hausmacht gelegen htte. Der Reichstag wrbe an einem Orte, zu Regensburg, seit 1663 Perm att ent; er wrbe aber von dem Kaiser und den Stnben nicht persnlich besucht, sonbern diese hielten ba-selbst ihre stnbtgert Gesanbten.
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