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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 69

1911 - Magdeburg : Creutz
Der Oberharz. 69 als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste und die Oker ihre Quellen. d) Flüsse. 1. Die Innerste. Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der Pochwerke und Silberhütteu. 2. Die Oker. Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke. Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch, Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau aus ist sehr zu empfehlen. 3 Die Ilse. Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern. Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit), dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker. 4. Die Holzemme. Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse. Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 47

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland, 47 fruchte und Gemüsesorten in solchen großen Mengen abzugewinnen. Ohne Kalisalze wäre heute der reiche Ertrag in der Börde nicht denkbar. Auch in den benachbarten Orten Oschersleben, Westeregeln und Bern- bürg sind bedeutende Kaliwerke augelegt worden. (Wie sind auf der Wirtschaftslage die Salzlager bezeichnet?) Wo finden wir nun Steinsalz, aus dem unser Speisesalz bereitet wird? Bei der benachbarten Stadt Schönebeck befindet sich der Moltke- schacht, in dem das Steinsalz abgebaut und in Sole verwandelt wird. Die meiste Sole wird dadurch gewonnen, daß aus drehbaren Röhren die Wasserstrahlen gegen die Steinsalzmassen spritzen, so daß an den Wänden die Sole herunterläuft. In den Siedehäusern wird die Sole eingekocht. Das getrocknete Salz wird dann auf der Elbe und der Eisenbahn von der Königlichen Saline als Speisesalz nach vielen Ländern verschickt. In Elmen bei Schönebeck und Sülldorf quillt Sole aus der Erde, welche daselbst zum Baden verwertet wird. Skrofulöse Kinder aus vielen Orten der Provinz baden dort längere Zeit, um gesund zu werden. In jedem Jahre weilen in Elmen 6000—7000 Kurgäste, die in der Sole baden und am Gradierwerke die salzige Luft einatmen. Welche Bodenschätze werden auf der Karte durch die dunkelbraune Farbe zwischen Schönebeck und Kalbe und bei Staßsurt, Egeln und Oschers- leben rechts und links der Bode bezeichnet? Die aus diesen Kohlenlagern geförderten Braunkohlen sind viel billiger als die wertvolleren böhmischen Braunkohlen, die erst auf der Elbe einen weiten Weg zurück- legen müssen, ehe sie zu uns gelangen, und deshalb bedeutend teurer sind. Die böhmischen Braunkohlen, die größere Heizkraft haben, benutzen wir vorwiegend, um im kalten Winter unsere Stuben zu erwärmen. Die am Südrande der Börde gewonneneu festen Braunkohlenmassen liefern billigen Heizstoff für die Fabriken. Die erdige Braunkohle wird zu Preßsteinen und Briketts geformt. Bei der Herstellung der Preßsteine wird die Braunkohle mit Wasser vermischt (geschlämmt). Diese schlammige Kohlen- masse wird mit einer großen Presse zu Ziegelsteinformen gepreßt. Die nassen Preßsteine werden in langen Trockenschuppen an der Luft getrocknet. Die Briketts werden anf folgende Weise hergestellt: Die Braunkohle wird zu Pulver gemahlen und mit Wasser vermischt. Darauf wird diese schlammige Kohle stark erhitzt, fo daß ein großer Teil des Wassers ver- dampft. Die heiße Kohlenmasse kommt nun in die Presse und wird unter hohem Drucke zu Briketts (Trockenpreßsteine) zusammengepreßt. Meistens enthält die in der Börde geförderte Braunkohle ein fettiges Dl, welches in festem Zustande in der Kohle enthalten ist. Durch Wärme wird bekanntlich Fett weich. (Versuch.) Deshalb bringt man die Braun- kohle in die Schwelerei, füllt sie da in große eiserne Röhren (Retorten) und erhitzt sie. Dadurch sondert sich die Kohle in eine braune, fettige Maffe, den Braunkohlenteer, und einen trockenen Rückstand, den Koks. Aus dem Braunkohlenteer werden Dachpappenteer, Schmieröl und Wagen-

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 57

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 57 gewöhnlich aneinander." Das Salzwasser, „die Sole", floß wie Regen an den spiegel- glatten Salzwänden hernieder und sammelte sich ain Boden zu kleinen Bächen, die alle zu einem großen Sammelraume geleitet werden. Auf dem Wege dahin verliert die Sole viele Schmutzteile, besonders Gips. (Wunderschön sieht eine halbfertige Glocke bei bengalischer Beleuchtung aus! Man glaubt in einer Tropfsteinhöhle zu sein. Hier sind durch die Auslaugung Nischen entstanden, dort ragen Stangen und Zacken empor, und an den Wänden hängen breite Streifen gleich ausgespannten Häuten.) Plötzlich blieb der Steiger stehen und sagte: „In den Boden dieser Strecke hat man hier einen 2 m tiefen und 8 m langen Holzkasten eingesetzt. Er wird stets mit Salzstücken gefüllt, durch die die Sole hindurchsickern muß Dabei werden die Stücke aufgelöst, und die Sole wird dick oder „gesättigt". Aus dem großen Sammelraume end- lich wird die Sole durch Dampfpumpen an die Oberfläche ge- pumpt. Von hier läuft sie nach Elmen in die gewaltig großen Sammelbecken unter dem Gradierwerke und klärt sich. Diese Becken enthalten stets soviel Sole, daß die Maschine etwa drei Monate ruhen könnte, ehe der Vorrat ver- arbeitet wäre. Weil die Sole so stark ist, braucht man sie nicht mehr über das Gra- dierwerk zu leiten, sondern führt sie wieder nach Schöne- beck in die Siede- Häuser. In großen eisernen Pfannen, etwa wie die Schul- stube groß, kocht oder siedet man die Sole. Hierbei scheidet sich das Salz vom Wasser. Dann schöpft man das Salz heraus und trocknet es. Nun kann es verkauft werden. Aus einer Tonne Sole gewinnt man 309 kg reines Salz. Im Durchschnitt bereitet man in Schönebeck täglich 200000 kg Salz; das macht im Jahre über 60 Millionen Kilogramm. Eine Fabrik, in der man aus Sole Salz bereitet, uennt man Saline. Schönebeck hat die größte Saline unseres Vaterlandes. Glocken im Moltkeschachte.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 13

1911 - Magdeburg : Creutz
Rundschau in der Umgegend. 13 Diese Wege oder Straßen heißen Landstraßen. Viele sind künstlich angelegt. Man nennt sie dann Kunststraßen oder Chausseen. Sie laufen gewöhnlich in gerader Richtung nach dem nächsten Orte. In der Mitte des Weges befindet sich der Fahrdamm, er ist mit großen Steinen Zepflaftert (Pflasterchaussee). Bei mancher Chaussee ist der Fahrdamm aus kleingeschlagenen Steinen (Steinknack) hergestellt, die auf den Weg geschüttet und fest gemalzt werden (Schüttelchaussee). Gewöhnlich befindet sich neben dem gepflasterten Fahrdamme ein ungepflasterter Weg, der ovn den leichteren Wagen besonders im Sommer benutzt wird (Sommerweg). Zu beiden Selten der Fahrstraße laufen auch noch Wege für Fußgänger; man nennt sie Fußwege. Rechts und links wird die Chaussee oon Gräben eingeschlossen, die das abfließende Wasser aufnehmen. Der Rand der Chaussee ist mit Bäumen bepflanzt. Sie geben im Sommer dem Reisenden kühlen Schatten und schützen ihn im Winter bei hohem Schnee vor dem Berirren. Am Rande der Chanssee bemerken wir auch in gewissen Ent- seruungen (100 Meter) Steine mit Ziffern. Sie geben die Entfernung von einem Punkte, in der Stadt vom Markte, in Kilometern und Metern an. Nennt die wichtigsten Chausseen, die vom Heimatorte ausgehen! Von den Chausseen und Landstraßen führen kleinere Wege in das Feld, die die Leute benutzen, um zu ihrem Acker zu kommen. Man nennt sie Feldwege. Sie sind nicht gepflastert. Außer den Landstraßen und Fußwegen gibt es noch andere gerade und möglichst wagerechte Straßen, die nach größeren Dörfern, kleineren und größeren Städten führen. Es sind die Eisenbahnen. Auf ihnen fahren die Eisenbahnzüge, die Personen, Vieh und Waren (Güter) aller Art von einem Orte zum anderen befördern. Die ersten Eisenbahnen wurden vor etwa 70 Jahren gebaut. Mau benutzt bei ihnen die Kraft des Dampfes, um die Wagen fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive). An den Orten, wo der Eisenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier steigen die Leute in den Zug hinein und aus ihm heraus. Auch werden hier die Güter verladen (Güterbahnhof). Welche Chausseen, Eisenbahnen durchschneiden die Umgebung? Gib ihre Richtung und ihre nächsten Ausgangs- und Endpunkte an. (Entfernung nach km, uach Stunden.) f) Rundschau in der Amgtßt>d. Zähle Orte (a, Dörser, b. Städte) der nächsten Umgebung aus! Gib ihre Lage zum Heimatorte an! Schätze ihre Entiernung vom Heimatorte nach Minuten ab! Welche Verkehrswege verbinden sie nüt dem Heimatorte? Zeige diese O^te auf der Karte! Reise zu Wasser vom Heimatorte uach — und sage, welche Orte du berührst! Wandere zu Fuß auf dem kürzesten Wege nach —! Welche Sehens- würdigkeiten sind in den Nachbarorten? Welche geschichtlichen Vorkommnisse kniivfeu 'ich an.die Nachbarorte? Von ivelchen beiiuatlichen Sagen wissen die Bewolmer der Umgegend zu erzählen? Erkläre den sj{ainen des Nachbarortes! Welche Zeugen der Vergangenheit finden sich^ in der Umgegend? (Steine, Kreuze, Wege,"Grab- bugel, Denkmäler.) Welche Stellung nehmen die Nachbarorte im Vaterlande ein? Entwirf ein Kartenbild von der Umgebung!

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 61

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 61 fruchte und Gemüsesorten in solchen großen Mengen abzugewinnen. Ohne Kalisalze wäre heute der reiche Ertrag in der Börde nicht denkbar. Auch in den benachbarten Orten Oschers leben, Weste regeln und Bern- bürg sind bedeutende Kaliwerke augelegt worden. (Wie sind auf der Wirt'schaftskarte die Sal'^lager bezeichnet?) Wo finden wir nun Steinsalz, aus dem unser Speisesalz bereitet wird? Bei der benachbarten Stadt Schönebeck befindet sich der Moltke- schacht, in dem das Steinsalz abgebaut und in Sole verwandelt wird. Die meiste Sole wird dadurch gewonnen, daß aus drehbaren Röhren die Wasserstrahlen gegen die Steinsalzmassen spritzen, so daß an den Wänden die Sole herunterläuft. In den Siedehäusern wird die Sole eingekocht. Das getrocknete Salz wird dann auf der Elbe und der Eisenbahn von der Königlichen Saline als Speisesalz nach vielen Ländern verschickt. In Elmen bei Schönebeck und Sülldorf quillt Svle aus der Erde, welche daselbst zum Baden verwertet wird. Skrofulöse Kinder aus vielen Orten der Provinz baden dort längere Zeit, um gesund zu werden. In jedein Jahre weilen in Elmen 6000—7000 Kurgäste, die in der Sole baden und am Gradierwerke die salzige Lust einatmen. Welche Bodenschätze werden auf der Karte durch die dunkelbraune Farbe zwischen Schönebeck und Kalbe und bei Staßfurt, Egeln und Oschers- leben rechts und links der Bode bezeichnet? Die auö dieseu Kohlenlagern geförderten Braunkohlen sind viel billiger als die wertvolleren böhmischen Braunkohlen, Die erst auf der Elbe einen we'ten Weg zurück- legen müssen, ehe sie zu uns gelangen, und deshalb bedeutend teurer sind. Die böhmischen Brannkohlen, die größere Heizkraft haben, benutzen wir vorwiegend, um im kalten Winter unsere Stuben zu erwärmen. Die am Südrande der Börde gewonnenen festen Braunkohlenmassen liefern billigen Heizstoff für die Fabriken. Die erdige Braunkohle wird zu Preßsteinen und Briketts geformt. Bei der Herstellung der Preßsteine wird die Braunkohle mit Wasser vermischt (geschlämmt). Diese schlammige Kohlen- masse wird mit einer großen Presse zu Ziegelsteinformen gepreßt. Die nassen Preßsteine werden in langen Trockenschnppen an der Luft getrocknet. Die Briketts werden auf folgende Weise hergestellt: Die Braunkohle wird zu Pulver gemahlen und mit Wasser vermischt. Daraus wird diese schlammige Kohle stark erhitzt, so daß ein großer Teil des Wassers ver- dampft. Die heiße Kohlenmasse kommt nun in die Presse und wird unter hohem Drucke zu Briketts (Trockenpreßsteine) zusammengepreßt. Meistens enthält die in der Börde geförderte Brauukohle ein fettiges Ol, welches in festem Zustande in der Kohle enthalten ist. Durch Wärme wird bekanntlich Fett weich. (Versuch.) Deshalb bringt man die Braun- kohle in die Schwelerei, füllt sie da in große eiserne Nöhren (Retorten) und erhitzt sie. Dadurch sondert sich die Kohle in eine braune, fettige Masie, den Brauukohlenteer, und einen trockenen Rückstand, den Koks. Aus dem Braunkohlenteer werdeu Dachpappeuteer, Schmieröl und Wagen-

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 7

1911 - Magdeburg : Creutz
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7 F. Die Kodenformen des Heimatortes. Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab- dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?) G. Die Gewässer. Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage) die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein? Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung! Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er- gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres- zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser- spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer, wie Brücken und Stege? Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die wichtigsten Gebände und die Gewässer an! H. Bewohner^). Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung (1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die eines Dorfes Landleute. Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des- halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern (Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen (Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern (Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler, der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem *) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 71

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 71 gewöhnlich aneinander." Das Salzwasser, „die Sole", floß wie Regen an den spiegel- glatten Salzwänden hernieder und sammelte sich am Boden zu kleinen Bächen, die alle zu einem großen Sammelraume geleitet werden. Ans dem Wege dahin verliert die Sole viele Schmutzteile, besonders Gips. (Wunderschön siebt eine halbfertige Glocke bei bengalischer Beleuchtung aus! Mau glaubt in einer Tropfsteinhöhle zu sein. Hier sind durch die Auslaugung Nischen entstanden, dort ragen Stangen und Zacken empor, und an den Wänden hängen breite Streifen gleich ausgespannten Häuten.) Plötzlich blieb der Steiger stehen und sagte: „In den Boden dieser Strecke hat man hier einen 2 m tiefen und 8 m langen Holzkasten eingesetzt. Er wird stets mit Salzstücken gefüllt, durch die die Sole hindurchsickern muß Dabei werden die Stücke aufgelöst, und die Sole wird dick oder „gesättigt". Aus dem großen Sammelraume end- lich wird die Sole durch Dampfpumpen an die Oberfläche ge- pumpt. Von hier läuft sie nach Elmen in die gewaltig großen Sammelbecken unter dem Gradierwerke und klärt sich. Diese Becken enthalten stets soviel Sole, daß die Maschine etwa drei Monate ruhen könnte, ehe der Vorrat ver- arbeitet wäre. Weil die Sole so stark ist, braucht man sie nicht mehr über das Gra- dierwerk zu leiten, sondern führt sie beck^in^Äe ^Siede" E'ner ^oto8ra^'e Ödn $erm- Wöhlke, Bad Elmen. Häuser. In großen Glocken im Moltkeschachte. eisernen Pfannen, etwa wie die Schul- stnbe groß, kocht oder siedet man die Sole. Hierbei scheidet sich das Salz vom Wasser. Dann schöpft man das Salz heraus und trocknet es. Nun kann es verkauft werden. Aus einer Tonne Sole gewinnt man 309 kg reines Salz. Im Durchschnitt bereitet man in Schönebeck täglich 200000 kg Salz; das macht im Jahre über 60 Millionen Kilogramm. Eine Fabrik, in der man ans Sole Salz bereitet, nennt man Saline. Schönebeck hat die größte Saline unseres Vaterlandes.

10. Die Provinz Sachsen - S. 6

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
6 gebirge genannt. Dasselbe ist weit niedriger als das eigentliche Erzgebirge und vermittelt die Verbindung mit dem Fichtelgebirge, an das auch der Böhmerwald (im Südosten) herantritt. Das als Tau, Regen oder Schnee auf das Land herabfallende Wasser sickert durch den Boden, sammelt sich unter der Erde und kommt dann an dazu geeigneten Stellen als Quelle wieder zum Vorschein. Die Abflüsse mehrerer Quellen bilden einen Bach. Durch die Vereinigung mehrerer Bäche bildet sich ein Fluß. Große Flüsse heißen Ströme. Das Wasser in den Bächen und Flüssen bewegt sich, es fließt; Bäche und Flüsse sind fließende Gewässer. — Der Ort, wo ein Fluß sich in ein anderes Gewässer ergießt, heißt seine Mündung. Die Rinne oder Ver- tiefung, in welcher das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder des Bettes nennt man Ufer. Stellt man sich vor, man stände über einem Flusse (etwa auf einer über denselben führenden Brücke) mit dem Gesicht dahin gewendet, wohin das Wasser fließt, so hat man auf der rechten Seite das rechte und auf der linken Seite das linke Ufer. In der Nähe der Schneekoppe liegt die Elb wiese. Auf dieser entspringt, 1330 m über dem Meeresspiegel, die Elbe. Das ist der Hauptfluß der Provinz Sachsen. Die Elbe muß aber erst, bevor sie dieselbe erreicht, einen weiten Lauf zurücklegen. Zuerst durchfließt sie in einem weiten Bogen das Königreich Böhmen. Hier kommt sie an Königgräiz vorbei, wo am 3. Juli 1866 die Preußen in entscheidender Schlacht die Oesterreicher besiegten. Der größte Nebenfluß, den die Elbe in Böhmen aufnimmt, ist die Moldau. Dieselbe kommt vom Böhmerwalde. An ihr liegt Prag, die Hauptstadt Böhmens. Wo die Moldau mündet, ist sie größer als die Elbe selbst. Durch die Wassermasse der Moldau wird die Elbe so verstärkt, daß sie von nun an größere Fahrzeuge zu tragen vermag — sie ist schiffbar geworden. Auf welchem Ufer mündet die Moldau? — Auf demselben Ufer mündet weiter abwärts die Eger. Dieselbe entspringt auf dem Fichtelgebirge. An ihrer Mündung liegt die Festung The- resienstadt. 3. Die Elbe im Königreich Sachsen. Au der Grenze von Böhmen stellt sich der Elbe die breite Mauer des Elbsandsteingebirges entgegen. In langer, mühsamer Arbeit hat sie sich einen Weg durch den Stein gegraben, das Gebirge durch- brochen. Das ist schon Jahrtausende her; aber noch immer scheinen sich seine Wasser dessen zu erinnern, wenn sie das schmale tiefgefurchte Thal durchfließen. Wild schäumen sie auf, gleichsam im Zorn über den Widerstand, den ihnen einst die Sandsteinmasse entgegensetzte, und das Rauschen und Brausen klingt wie jubelndes Triumphgeschrei über den ersochtenen Sieg. Ernst und stumm aber schauen die Felsen darein, die sich — oft steil, ja fast senkrecht, oft in den wunder- samsten Gestalten — am Uferrande und am Rande der Seitenthäler erheben. Dies Durchbruchsthal der Elbe, eine der schönsten Gegenden Deutschlands, ist die vielgepriesene und vielbesuchte sächsische Schweiz.
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