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1. Die Weltgeschichte - S. 140

1835 - Mainz : Kupferberg
140 Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand N n.c.g. Während Rudolf die Empörungen in Siebenbürgen und Ungarn, sowie die Drohungen der Türken mit Roth zu besei- tigen weiß, bewirkt in Deutschland, bei der allgemeinen Unzu- friedenheit, vorzüglich der Churfürst Friedrich Iv. von der 1603.Pfalz die protestantische Union, und Matthias, von den kaiserlichen Brüdern zum Haupte ihres Hauses erklärt, erhält das Königreich Ungarn mit Oesterreich und Mähren, — Reli- 1608.gionsfreiheit der Evangelischen in Oesterreich, Majestäts- brief der Utraquisten in Böhmen; aber durch Herzog Mari- milian von Baiern die katholische Liga zu Würzburg (1610). Die Spaltung immer drohender, vorzüglich durch den Jülichschen Erbschaftsstrcit *) und die Sorglosigkeit des Kaisers, der, nachdem Matthias auch als König von Böhmen in Prag gekrönt worden, stirbt. 1612. 8) Matthias weiß als Kaiser den Jülichschen Streit, sowie die zunehmende Spannung der beiden Religionsparteien nicht zu beschwichtigen, sichert dem eifrig katholischen Erzher- zoge Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in den öster- reichischen Staaten und die Hoffnung zum deutschen Throne (dessen Krönung zu Prag 1617). Dreißigjähriger Krieg 1618—1648. 1618. ») Utraquistlsche Periode: Der gestörte Kirchenbau der Utraquisten zu Braunau und der Protestanten zu Kloster- grab in Böhmen veranlaßt Klagen, und nach der strengen Ant- wort des Kaisers die Rache an den kaiserlichen Statthaltern Slaw ata und Martiniz mit ihrem Sccretäre Fabricius in Prag. Die Häupter der Utraquisten: Graf von Thurn, Colon von Fels, Paul von Rziczan, Wilhelm von Lobkowitz rc. treffen ihre Dcrtheidigungsanstalteu, und dehnen ihre Empörung weiter aus. Die kaiserlichen Heere zurückgeschlageu,— Budweis. Die protestantischen Uuirteu unterstützen heimlich die Böhmen, — Graf Ernst von Mansfeld erobert Pilsen. Matthias stirbt. 1619. 0) Ferdinand Ii., König von Ungarn und Böhmen, und Beherrscher der gesammten österreichischen Erbländer, *) Zwischen Churbrandenburg und Pfalz-Neuburg, s. die Tabelle.

2. Die Weltgeschichte - S. 135

1835 - Mainz : Kupferberg
Protestanten. Reichstag zu Augsburg. 133 n.s.t. Der in Schwaben ausbrechende Bauernkrieg endigt 1525. mit den Schlachten bei Ulm, Wurzach, Böblingen, Weins- berg rc. Auch der unsinnig schwärmerische Thomas Münzer in Mühlhausen wird mit seiner fanatischen Rotte aufgerieben. Torgauer Schutzbündniß der Lutherischen; im fol-1526. genden Jahre Luthers und Melauchthons Visitationsreise durch Sachsen, — erste lutherische Lehrbücher. Die Türken (Soliman Ii.) belagern Wien vergebens; 1529. Johann von Zipolia König von Ungarn. Reichstag zu Speier: Wormser Edict; Protestation der Lutherischen — Protestanten*). Der Kaiser erscheint drohend; daher das Vertheidi- gungsbündniß der Protestanten zu Rodach, und nachdem Luther zu Marburg mit Zwiugli, der schon 1518 in der Schweiz seine Reformation begonnen, sich nicht vereint, — die Schwabacher und Torgauer Artikel. Reichstag zu Augsburg: Confession der Prote-1530. stanten (durch Melanchthon); Confutatiou dsr Katholischen; Apologie der Confession. Die Protestanten, unzufrieden mit dem Reichsabschiede, entfernen sich. Ein allgemeines Concil soll entscheiden. Speier Sitz des Kammergerichtes. 5) Ferdinand I., König von Ungarn und Böhmen, 1531. Karls Bruder, gegen den Willen der protestantischen Stande zu Köln gewählt und zu Aachen gekrönt. Daher der schmal- kaldische Bund der Protestanten. Karl, wegen der drohen- #) Um dieselbe Zeit wird in Schweden durch Gustav Erich son Wasa, der deu tyrannischen Christian H. von Dänemark (Stockholmer Blutbad 1520j nach wunderbaren Schicksalen verdrängt, und Stockholm 1523 erobert, die lutherische Reformation eingeführt. — Eben so sagt sich Heinrichen!, von England (1509—1547) etwas später (I534)vom Pabste los, und zieht die Kirchengüter ein; und unter seinem Sohne Eduard Vi. schreitet die Resormation weiter; aber seine älteste Tochter Maria, Gemalin Philipps Ii. von Spanien, 1553—58, stellt, nachdem sie die Johanna Gray w. ermordet, die katholische Kirche wieder her; Elisabeth, ihre Schwester, führt indessen den Protestantismus wieder ein, Episcopal-Kirche, s. die Tabelle.

3. Die neuere Zeit - S. 22

1855 - Koblenz : Baedeker
22 Ferdinand I. durch die Champagne gegen Paris (bis Soissons) vor. Dies be- schleunigte den Frieden zu Crespy 1544, durch welchen beide Fürsten sich verpflichteten, einander zur Wiederherstellung der Ein- tracht in der Kirche Beistand zu leisten, auch den Krieg gegen die Türken gemeinschaftlich zu führen; Franz entsagte abermals seinen Ansprüchen auf Italien. Den schmalkaldischen Krieg so wie den mit Moritz von Sachsen s. S. 12 u. 13. Karl's Abdankung. Als Karl alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung beider Religionsparteien gescheitert sah und die Abnahme seiner Kräfte fühlte, übergab er Neapel, Mailand, die Niederlande und 1556 auch die Krone Spaniens seinem Sohne Phi- lipp, leistete auf die Kaiserkrone Verzicht zu Gunsten seines ihm stets ergebenen Bruders Ferdinand und bezog in Spanien eine ein- fache Wohnung bei dem Hieronymitenkloster St. Just, wo er sich mit geistlichen Uebungen, Musik, Gartenbau und Verfertigen hölzer- ner Uhren beschäftigte und, nachdem er schon bei seinem Leben sein eigenes Leichenbegängniß gefeiert hatte, starb 1558 (21. Sept.). 3. Ferdinand I. 1556—1534, durch seine Gemahlin König von Böhmen und Ungarn und schon seit 1531 römischer König, ward ohne Widerspruch in der ihm von seinem Bruder überlassenen Kaiserwürde bestätigt, welche nun bis zu ihrem Erlöschen bei der deutschen Linie des Hauses Habsburg blieb. Er herrschte mit Einsicht und Mäßigung, konnte aber die Ansprüche auf die an Frankreich verlorenen drei lothringischen Bisthümer nicht geltend machen und brachte sein Leben, wie früher, so auch jetzt hauptsächlich mit der Vertheidigung Ungarns zu, mußte jedoch zu- letzt in einem Waffenstillstände den Türken Alles, was sie in Ungarn besetzt hatten, überlassen. Fruchtlos waren auch alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung der beiden Confessionen, welche er nach der Wiedereröffnung des Cvnciliums zu Trient durch den Vorschlag, den Laienkelch und die Priestcrebe zu bewilligen, versuchte. — Seine Erbländer theilte er unter seine 3 Söhne (Maximilian erhielt Oesterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl Steiermark, Kärnthen und Krain). 4. Maximilian Ii. 1564—1576. Krieg mit den Türken 1564—66. Unmittelbar nach Ferdinand's Tode erneuerte der Fürst von

4. Die neuere Zeit - S. 24

1855 - Koblenz : Baedeker
24 Rudolf Ii. Prozession in die Acht erklärt und in Folge der Eroberung durch den Herzog von Baiern ihrer Neichsunmittelbarkeit beraubt. Da die Protestanten bei allen diesen Gelegenheiten das Ueber- geivicht der Katholiken empfunden hatten, so verbanden sich auf An- rathen des calvinischen Kurfürsten von der Pfalz die meisten pro- testantischen Fürsten in einer Union (1608) zur gemeinschaftlichen Vertheidigung und Betreibung ihrer Beschwerden. Dieser Union stellten die katholischeil Stände unter Leitung des Herzogs Maxi- milian voll Baiern eine Liga entgegen (1609). So standen sich also die beiden Linien des Hauses Wittelsbach, die jüngere von Baiern uild die ältere von Knrpfalz, als Führer der beiden Reli- gionsparteien gegenüber. Da Rudolf in seinem Trübsillne die Ver- waltung des Reiches unduldsamen Günstlingen überließ, so entwarf sein ältester Bruder Matthias den Plan, ihn vom Throne zu ver- drängen. Diesem überließ er «daher Ungarn, Mähren und Oester- reich, und damit er nicht auch Böhmen verliere, bewilligte er durch den Majestätsbrief den drei Ständen der Herren, Ritter und der königlichen Städte mit ihren Unterthanen völlig freie Religions- übung. — Als der Herzog (Johann Wilhelm) von Jülich, Cleve und Berg I ohne Kinder starb, eiltstaild zwischen den Nachkommen seiner Schwestern, dem Kurfürsten Johann Sigmund voll Branden- blirg und deill Pfalzgrafen (Wolfgang) von Neubnrg (llach einer vorübergehenden Einigung gegen die übrigen Prätendenten), der Jülich'sche Erbfolgestreit 1609, welcher (definitiv erst 1666) mit einem Vergleiche endete, wonach die beiden Prätendenten sich in die Länder theilten: Cleve, die Grafschaften Mark und Ravensberg kamen an Brandenburg, Jülich und Berg an Pfalz-Neubnrg. Nachdem Rudolf seinem Vrnder auch noch Böhmen hatte über- Johann Iii. Herzog zu Cleve und Graf von der Mark, verm. mit Maria, Erbin von Jülich, Berg und Ravensberg. Wilhelm, Herzog, f 1592. Joh. Wilhelm, Maria Eleonore Anna Herzog, f 1609. Gem. Albert Friedr. G. Ph. Ludw. Hzg. v. Preußen. Psigr. zu Neuburg. Sibylla verm. mit Joh. Friedrich v. Sachsen. Anna verm. mit Heinrich Viii. K. v. England. Anna Wolfgang, Gem. Joh. Sigmund Pfalzgraf v. Brandenburg. zu Neuburg.

5. Die neuere Zeit - S. 10

1855 - Koblenz : Baedeker
10 Die Augsburgische Confession. Die Wiedertäufer. zum römischen Könige wählen zu lassen (also die Kaiserwürde in seinem Hanse zu befestigen) und die kirchlichen Angelegenheiten zu ordnen, übergaben die protestirenden Stände ihr Glaubensbekennt- niß, die von Melanchthon abgefaßte Augsburgische Confession (25. Juni) 1530. Als alle Versuche einer Wiedervereinigung erfolglos blieben, gebot ein kaiserlicher Reichsabschied Aufhebung aller Neuerungen und bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung unbedingte Rückkehr zu allen katholischen Lehren und Gebräuchen. Da jedoch die protestantischen. Fürsten und Reichsstädte sich im Bündnisse zu Schmalkalden 1531 zu wechselseitiger Unter- stützung gegen das bereits beginnende Einschreiten des Reichskammer- gerichtes verpflichteten und dem Kaiser alle Hülfe gegen die Tür- ken verweigerten, so nahm dieser in dem Religionsfrieden zu Nürnberg 1532 den Augsburger Reichsabschied zurück und be- stimmte, daß bis zu einem künftigen Concilium oder dem nächsten Reichstage ein allgemeiner Friede zwischen Kaiser und Ständen sein solle. Bald wurde die Ruhe abermals durch die Wiedertäufer gestört. Diese schon im Anfang der Reformation gestiftete Secte schien seit Thomas Münzer's Tode ausgerottet, als sie plötzlich sich in Münster auf eine furchtbare Weise er- hob. Ein Prophet dieser Secte, der Bäcker Johann Matthys aus Hartem, kam mit seinem eifrigsten Apostel Jan Bockelsohn (früher Schneider, dann Schenk- wirth und Dichter) aus Leiden (1534) nach Münster, sie machten sich durch ihren zahlreichen Anhang nach Vertreibung der Behörde zu unumschränkten Herren der Stadt, welche nun der Schauplatz der unsinnigsten Ausschweifungen und Frevel wurde. Nachdem Matthys bei einem verwegenen Ausfälle aus der vom Bischöfe belagerten Stadt umgekommen war, wurde Bockelsohn zum Könige des „neuen Zion" ausgerufen. Der Bischof, von einigen Fürsten unterstützt, eroberte die aus- gehungerte Stadt, Bockelsohn nebst seinen Helfern Knipperdolling und Krechting wurden nach schrecklichen Martern hingerichtet und der Katholicismus hergestellt. Nachdem Karl mit Frankreich Frieden, und mit den Türken einen Waffenstillstand geschlossen hatte, suchte er auch die Einigung in Deutschland herzustellen. Das allgemeine Concilium, worauf man so oft hingewieseu hatte, war endlich kurz vor Luther's Tode (P 1546) zu Trient eröffnet worden. Allein da die Protestanten im voraus eiusahen, daß die Majorität des Couciliums aus Geg- nern der neuen Lehre bestehen würde, so weigerten sie sich, nach Luther's Rath, dasselbe zu besuchen und verlangten ein Concilium deutscher Nation. Als der Kaiser nun aller Hoffnung entsagte, den Religionsstreit in friedlichem Wege zu Ende zu bringen, erklärte er die beiden Häupter des schmalkaldischeu Bundes, den Kurfürsten

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 89

1852 - Koblenz : Bädeker
Ausbreitung der lutherischen Lehre. Bauernkrieg. 89 sein Land (Ostpreußen) mit Genehmigung seines Lehnsherrn, des Kö- nigs von Polen, in ein weltliches Herzogthum 1525. Wie hier über die nordöstliche, so hatte sich auch über die südwestliche Grenze Deutsch- lands die Reformation verbreitet, indem Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, eine itoch vollständigere Umgestaltung der christlichen Kirche betrieb, als Luther bezweckte. In den nördlichen Cantonen fand er Anhang, dagegen an den Waldstätten (Schwyz, Uri, Unterwalden, Luzern) und Zug offenbaren Widerstand, die Züricher wurden (bei Cappel 1531) geschlagen und Zwingli selbst stel auf dem Schlacht- felde. Inzwischen hatten die durch neu aufgekommene Steuern hart bedrängten Bauern in Schwaben und am Rhein Luther's Worte von der evangelischen Freiheit mißverstanden und in den sog. 12 Arti- keln Freiheit der Jagd, des Fischfanges, der Holzung, Abschaffung der Leibeigenschaft und der neuen Lasten, das Wahlrecht ihrer Pre- diger u. s. w. verlangt. Die .Verweigerung des Geforderten er- zeugte den Bauernkrieg 1525, welcher sich eben so schnell als verheerend von Schwaben aus über die Rheingegenden und Franken verbreitete. Einzelne Adlige wurden von den Bauern gezwungen, die Artikel anzunehmen und ihren Unterthanen die geforderten Rechte zu bewilligen. Aber als die Fürsten (der Herzog von Lothringen, die Kurfürsten von Trier und von der Pfalz) ihre wohlgeordnete Macht gegen sie aufboten, unterlagen die undisciplinirten Rotten der Bauern, obgleich tapfere Ritter, wie Götz von Berlichiugen mit der eisernen Hand, theils gezwungen, theils freiwillig ihre Anführer ge- worden waren. Ebrn so scheiterte der Volksaufstand in Thüringen, welchen der fana- tische Wiedertäufer Thomas Münzer erregt hatte. Er bemächtigte sich in Mühl- hausen mit Hülfe des Pöbels des Stadtregiments, verjagte die Mönche, plün- derte die Klöster, lehrte Freiheit und Gleichheit, Ernährung der Armen durch die Neichen und Gemeinschaft der Güter. Aber die zunächst bedrohten Fürsten (die Herzöge von Sachsen und Braunschweig und der Landgraf Philipp von Hessen) schlugen seinen auf himmlischen Beistand rechnenden Anhang bei Fran- kenhausen, und die Anführer (auch Münzer) wurden gefangen und ent- hauptet 1525. Das Wormser Edict kam nicht zur Ausführung, vielmehr er- starkten die Bekenner der neuen Lehre zu einer politischen Gegenpar- tei, weil sowohl der Kaiser selbst, als sein Bruder Ferdinand in aus- wärtige Kriege verwickelt waren, jener mit Frankreich und mit dem Papste, dieser mit den Türken.

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 98

1852 - Koblenz : Bädeker
98 Ferdinand >. Maximilian Ii. seinem Brnder überlassenen Kaiserwürde bestätigt, welche nun bis zu ihrem Erlöschen bei der deutschen Linie des Hauses Habsburg blieb. Er herrschte mit Einsicht und Mäßigung, konnte aber die Ansprüche auf die all Frankreich verlorenen drei lothringischen Bisthümer nicht geltend machen und brachte sein Leben, wie früher, so auch setzt hauptsächlich mit der Vertheidigung Ungarns zu, mußte jedoch zuletzt in einem Waffenstillstände den Türken Alles, was sie in Ungarn be- setzt hatten, überlassen. Fruchtlos waren auch alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung der beiden Confessionen, welche er nach der Wiedereröffnung des Conciliums zu Trient durch den Vorschlag, beit Laienkelch und die Priesterehe zu gestatten, ver- suchte. — Seine Erbländer theilte er unter seine 3 Söhne (Maximilian erhielt Oesterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderöstcrreich, Karl Steiermark, Karnthen und Krain). Maximilian Ii. 1564— 1576. Krieg mit den Türken 1564 — 66. Unmittelbar nach Ferdinand's Tode erneuerte der Fürst von Siebenbürgen Johann Sigmund Zopolya den kaum beendeten Krieg, und die ersten Erfolge des kaiserlichen Heeres veranlaßten auch den altersschwachen Sultan Solyman noch einmal an der Spitze seiner Schaaren nach Ungarn zu ziehen. Er starb im Lager vor der Festung Sigeth, welche Graf Zrini mit solchem Heldenmuthe ver- theidigte, daß die Türken erst nach einem Verluste von 20,000 M. und nachdem Zrini kämpfend gefallen war, die rauchenden Trümmer derselben eroberten. Solyman's Nachfolger, Selim Ii., schloß einen Frieden, dem zufolge beide Theile ihre Eroberungen behielten. Die letzte Störung des Landfriedens durch die „Grumbachschen Händel" be- strafte der Kaiser durch die Hinrichtung des Wilhelm von (Arumbach (der den Bischof von Würzburg hatte ermorden lassen) und seiner meisten Anhänger. Obgleich Maximilian solche Toleranz gegen den Protestantismus bewies, daß man eine Zeit lang seinen Uebertritt zu demselben er- wartete, wurde er dennoch auf den Reichstagen fortwährend mit Religionsbeschwerden bestürmt, wozu der Religionsfriede von Augs- burg die Keime enthielt, theils dadurch, daß von der einen Seite das Reformationsrecht, von der andern der geistliche Vorbehalt gel- tend gemacht wurde, theils auch dadurch, daß die Calvinisten, die in Deutschland immer zahlreicher wurden, von dem Religionsfrieden

8. Neuere Geschichte - S. 17

1869 - Mainz : Kunze
17 Lrster Krieg Mischen Karl V und Iratij I von Frankreich. 1521-1526 Karl schloh bei semer Thronbesteigung in Spanien 1516 mit Franz den Bertrag zu Noyon, aber die Rivalitat beider Konige bei der Bewerbung um die deutsche Krone, Franzens Ansprüche ans Neapel und die Lehnsherrschaft über Flandern und Artois, Karls ans das Herzogthum Burgund veran- lassen Vier Kriege, deren Wechselfalle auch in den Gang der Reformatwn tief eingreifen. — Karl mit Léo X und seineu Nachfolgern Hadrian Vi (1522—1523) und Clemens Vii (-—1534), mit Heinrich Viii von England und seit 1523 auch mit Benedig im Bunde, er- obert Mailand für Franz Sforza und behauptet es durch den Sieg bei Bieocca. Der Connétable Karl von Bourbon, 1522 von der Konigin-Mutter beleidigt, tritt in Karls V Dienste 1523. Englisch-Niederlandische Einfalle in die Picardie, 1523 Karls Feldzug gegen die Provence ohne Erfolg, aber die Wiedereroberung Mailands durch die Franzosen von kurzer Dauer; Karls Sileg bei Pavia mit deutschem (Georg^^s von Frundsberg) îutb spanischem Kriegsvolk, gegen Fran- zosen und Schweizer. Franzens Gesangennehmung; im Frie den von Madrid verspricht Franz die Abtretung 152e des Herzogthums Burgund und verzichtet ans Mailand, Genua, Neapel. 3. Die drei wichtigsten reformatorischen Reichstage. a. Der erste Reichstag zu Speier endet mit einem für"26 die protestantischen Stände milden Reichstagsabschied (die Aus- führung des Wormser Edicts und die Wahl seiner kirchlichen Stellung wird jebem Stand bis zu einem allgemeine:! oder natio- nalen Concilinm überlassen) aus folgenden politischen Gründen: Türkenkrieg 1526. Solimanii, der ,Prächtige' (1520—1526 1566), bereits seit 1521 im Besitze Belgrads*) dringtim Einver- ständniß mit Franz I in Ungarn ein. Niederlage und Tod des jungen Ungarnkönigs Ludwigs Ii (seit 1516) in der Schlacht bei Mohacz, worauf Erzherzog Ferdinand,:52s *) Bald darauf, — 1522 — wird auch Rhodus von den Türken erobert; die Johanniter als Vorkämpfer gegen den Islam im Mittelmeer 1530 von Karl V mit Malta belehnt. Herbst, historisches Hülssbuch Iii. 2

9. Neuere Geschichte - S. 28

1869 - Mainz : Kunze
28 theokratische Macht, giebt bet Kirche demokratische Formen. Sein Nachfolger Theodor Beza (äe Beze) 1519—1605. Genf durch Calvin der Mittelpunkt der reformierten Kirche. Von hier gehen Wirkungen aus namentlich nach Frankreich, Schott- land, England, den Niederlanden, wo indeß früher schon die lutherische Richtung, aber eruch wiedertäuferische Lehren (auch nach der Müusterschen Katastrophe) eingedrungen waren. Geographisches Bild der Niederlande. Geschichte des Abfalls. 1. Bis zu Herzog Albas Ankunft in den Niederlanden 1367. Karl V befolgte in Bezug auf die Niederlande (den burgun- dischen Kreis) namentlich zwei Mgiernngsgruudsatze: 1. Die katho- lische Kirche als die^allein herrschende zrt wahren, also das Wormser Edict und weitere Verordnungen (die s. g. Placate) streng aus- zuführen: 2. den Zusammenhang dieser Territorien mit dein deutschen Reich unter Erweiterung seiner Fürstengewalt möglichst zu lösen — eilt politischer Fehlgriff, indem dadurch das Land seiner natürlichen Verbindung entzogen ward und die unnatürliche mit Spanien um so greller hervortrat. Verfassung der Niederlande. An der Spitze des Ganzen standen ein Generalstatthalter (unter Karl V seine Schwester Maria, die Königin-Wittwe von Ungarn, dann sein Neffe Herzog Emanuel Philibert von Savoyen) und die General- staaten, an der Spitze der einzelnen (17) Provinzen Unter- statth alter und Provinzial st aaten. Gemeinsame und pro- vinzielle Regierungsbehörden. Unter dem hohen Landesadel, der im Besitz der Unterstatt- halterschaften und Staatsrathsstellen war, aber durch Philipp mehr und mehr politisch machtlos wurde, ragten beim Tode Karls V hervor W ilh elm Graf von Nassau (taciturnus), 1533 in Dillenburg ge- boten, Erbe der früher durch Heirat erworbenen niederländischen und franzö- sischen Besitzungen seines Hauses, als Kind lutherisch, am Hofe Karls V katho- lisch erzogen, später reformiert, in zweiter Ehe mit einer Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen verhejrathet, unter Philipp Ii Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht.

10. Neuere Geschichte - S. 35

1869 - Mainz : Kunze
35 Tumultes in ihren Mauern 1607, Achtsvollstreckung durch Herzog 1607 Maximilian von Baiern, der trotz des kaiserlichen Einspruchs die Stadt besetzt hält und die evangelische Lehre unterdrückt 1608. 1608 — Zwei feindliche Heerlager im Reich, geführt von zwei Gliedern des Hanfes Wittelsbach: 1608 a. Die evangelische Union zu Ahausen (im Ansbachischen), zunächst von 6 Reichsfürsten unter der Leitung des reformierten Kurfürsten Friedrich Iv von der Pfalz*) zur Handhabung des Landfriedens, gegenseitigem Schutz und zur Aufrechterhaltung der Reichsfreiheit auf 10 Jahre geschloffen, an Frankreich (Hein- rich Iv) angelehnt**). b. Dagegen die kath0lische Liga zu München durch t>en1609 energischen und begabten Herzog Maximilian von Baiern, den damaligen Vorkämpfer des deutschen Katholieismus***), an- fangs aus lauter geistlichen Reichsständen in Süddeutschland, un- abhängig vom Kaiserhause, aber an Spanien angelehnt, auf 9 Jahre gebildet. Die 3 geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der nachherige Kaiser, traten bei. 2. Die Spannung der beiden feindlichen Heerlager wird ge- 1609 steigert und zum Kampf gefacht durch den Jülich-Cleveschen Erbfolge streit. Der Mannsstamm des Herzogshauses von Jülich, Cleve, Berg, dem auch die Grafschaften Mark und Ravens- berg, sowie die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant zugehörte, erlosch 1609 mit dem geisteskranken Johann Wilhelm. Da die weibliche Erbfolge durch Karl V 1546 garantiert war, so erhoben vor allen Ansprüche: 1. Kurfürst Johann Sigismund von Bran- denburg, seit 1608 vermählt mit Anna, der Tochter der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Cleve, der verstorbenen Ge- mahlin des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, 2. der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg, als Gemahl der zweiten Schwester Johann Wilhelms, für feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Die Hausgefetze bestimmten Untheilbarkeit der Erblande, daher gemeinsame Besitzergreifung durch Pfalz-Nenburg und Kur- brandenburg im Vertrage zu Dortmund -1609, mit Ein-"99 willignng der Stände. Spanien, in den Niederlanden gerade frei *) Dieses Land seit 1559 reformiert; 1563 der Heidelberger Katechismus. **) ®te bedeutendsten oberdeutschen Städte, Knrbrandenbnrg und Hessen- Kassel (seit 1604 reformiert) traten bei; das streng lutherische Sachsen blieb, eifersüchtig ans die pfälzische Hegemonie, dem Kaiserhanse ergeben. Der Hanpt- anstoß zu der Union gierig von Christian von Anhalt ans. ***) geboren 1573, in Ingolstadt Schüler der Jesuiten, seit 1598 Herzog, 3»
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