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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 90

1895 - Leipzig : Voigtländer
90 4. Die Wiedertufer zu Mnster. Die Ruhe wurde gestrt durch die Aus- schweifuugen der Wiedertufer zu Mnster (1535); deren Haupt, der Schneider Johann (Bockelson) von Leiden, verbte als König von Zion" mit seinem Helfershelfer Knipperdolling die wildesten Greuel, welche erst durch die Eroberung der Stadt unter-drckt wurden. 4- 58. (119.) Grndung der reformierten Kirche. 1. Zwingli in Zrich. In der Schw eiz war bereits 1518 Ulrich Zwingli (geb. 1484), Pfarrer zu Zrich, als Reformator aufgetreten. Er predigte, wie Luther, zunchst gegen den Ablahandel, ging jedoch in seinem Widerspruche gegen die bisherige Kirchenlehre noch weiter, als der mitten-bergische Reformator: alles, was nicht aus der heiligen Schrift zu erweisen sei, msse getilgt werden. Von Luther wich er namentlich in der Abendmahls-lehre ab, und das Religionsgesprch zu Marburg (1529) konnte eine Einigung beider Männer nicht herbeifhren, da Luther mit groer Ent-schiedenheit an seiner Ansicht festhielt. So schieden sich die Anhnger der Reformation in Lutheraner und Reformierte. Mehrere Schweizer Kantone, namentlich Zrich, Basel, Bern, nahmen die reformierte Lehre an. Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, namentlich durch die Wirksamkeit Calvins. 2. Calvin in Gens. Johann Calvin war ein Franzose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religionsneuerer Frank-reich verlassen mute, kam er nach der Stadt Gens, wo er eine hchst erfolg-reiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigen-tmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche Haupt-schlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die resor-mierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend und sand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. ^ 59. (119.) Bekmpfung der Reformation. Susgang Karls V 1. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittellndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 163

1891 - Leipzig : Voigtländer
163 Lehre an. Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen (den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern) entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel 1531; 1531 doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, namentlich durch die Wirksamkeit Johann Calvins. Ein Franzose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie), kam dieser hochbegabte und sittenstrenge Mann, da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, nach der Stadt Gens, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vor-herrschend und sand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. 6. Heinrich Till, von England. Anfnge der anglikanischen Kirche. In England herrschte seit 1485 das Hans Tndor, das mit Heinrich Vii. zum Throne gelangt war. Dessen Sohn und Nachfolger Heinrich Viii. (seit 1509) fhrte eine grausame Willkrherrschaft. Anfangs verteidigte er in einer Schrift gegen Luther die katholische Lehre und erhielt dafr vom Papste den Ehrentitel Verteidiger des Glaubens". Als aber spter der Papst sich weigerte, ihn von seiner Gemahlin (Katharina von Aragonien, Tante Kaiser Karls V.) zu scheiden sagte sich der König von demselben los, vermhlte sich mit Anna Boleyn und er-klrte sich zum Oberhaupte der englischen Kirche. Mit groer Willkr traf er nun kirchliche Anordnungen, hob die Klster auf und schrieb seinen Unterthanen Glau-bensartikel vor; Widerstrebende Katholiken wie Protestanten wurden hinge-richtet. Von seinen sechs Frauen lie Heinrich zwei, unter ihnen Anna Boleyn, enthaupten. Heinrich Viii. hatte die englische Kirche nur vom ppstlichen Stuhle getrennt, aber noch keineswegs eine Reformation eingefhrt. Dies geschah erst unter seinem Sohn und Nachfolger Eduard Vi. Unter dieser Regierung wurde (namentlich durch den Erzbischos Cranmer von Canterbury) der Grund zu der a n g -likanischen Kirche gelegt. 7. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fortwhrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittellndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christen-sklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand abzulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengss e verunglckte. Darauf kam es zum vierten Krieg mit Franzi. 11*

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 77

1905 - Leipzig : Voigtländer
auf Luthers Seite, und der Schuhmacher und Meistersänger Hans Sachs pries in seinen Gedichten das Werk des Reformators. / 8. Die Reichstage zu Speyer und Augsburg. Luthers Tod. Der Kaiser, der die Reformation verabscheute, war gegen ihre Ausbreitung machtlos; denn er war beständig in Kriege verwickelt, bi< ihn jahrelang von Deutschland fern hielten. Als er endlich einen V. Reichstag in Speyer (1529) abhalten ließ, auf dem die weitere Verbreitung der Reformation verboten wurde, da fühlten sich die Anhänger Luthers schon stark genug, daß sie dagegen offen protestierten, d. h. sich gegen jede Hemmung der evangelischen Lehre verwahrten. / Seitdem nannte man sie Protestanten. Ein Jahr darauf versammelte der Kaiser einen Reichstag in Augsburg (1530). Da schrieb Melanchthon einbüchlein, worin er das Ganze der reformatori-schen Lehre zusammenfaßte, und die evangelischen Fürsten überreichten dem Kaiser dieses Glaubensbekenntnis, die Augsburger Konfession. Der Kaiser aber verbot von neuem die Verbreitung der Reformation und schien wirklich gegen die Protestanten Gewalt brauchen zu wollen. Aber wiederum verhinderten den Kaiser Kriegsgefahren, die dem Reiche durch äußere Feinde drohten, zum Schwerte zu greifen. Luther sollte es nicht mehr erleben, daß es um seiner Lehre willen zum Kriege kam. Am 18. Februar 1546 starb er in seiner Geburtsstadt Eisleben, wohin er eine Reise gemacht hatte. Seine Leiche wurde nach Witteuberg gebracht und dort mit großer Feierlichkeit in der Schloßkirche bestattet. Melanchthon lebte noch 14 Jahre länger; dann erhielt er neben Luther sein Grab. 5$. Zwingli und Calvin. 1. Huldreich Zwingli in Zürich. Fast um dieselbe Zeit wie Luther trat auch in der Schweiz ein Reformator auf, Huldreich Zwingli, Pfarrer in der Stadt Zürich. Auch er wandte sich zuerst gegen den Ablaßhandel. Dann bemühte er sich wie Luther, die ganze Religion einzig auf die Bibel zu gründen. Auch seine Lehre hatte eine ungemeine Wirkung. Bald wurde in Zürich die Messe abgestellt und der Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten, die Priesterehe gestattet, die Klöster aufgehoben, und alle Heiligenbilder aus der Kirche entfernt. In den meisten Punkten mit Luther einverstanden, wich Zwingli doch in der Lehre vom Abendmahls von ihm ab, und beide Reformatoren konnten

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 78 — sich darüber leider nicht einigen. So trennten sich ihre Anhänger in Lutheraner und in Reformierte, die Partei Zwinglis. Die reformierte Lehre verbreitete sich rasch über einen großen Teil der Schweiz. Da aber ein anderer Teil katholisch blieb, so entstand heftige Erbitterung, die endlich zum Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Er kam nicht wieder. In der Schlacht bei Kappel (1531) siegten die Katholiken. Zwingli wurde getötet. 2. Johann Calvin in Genf. Andre Männer setzten Zwinglis Werk sort. Unter diesen hat sich vor allen hervorgetan Johann Calvin. Er war in Frankreich geboren. Als er dort die reformierte Lehre verkündete, mußte er das Land verlassen. Er wirkte fortan in der Stadt Genf in der Schweiz. Der reformierten Kirche gab er treffliche Einrichtungen und machte Genf zu ihrem Mittelpunkt. Seine Lehre verbreitete sich in das benachbarte Frankreich, dann in die Niederlande, nach Schottland und in mehrere deutsche Länder. Dabei war dieser unermüdlich tätige Mann dem Leibe nach schwach und hinfällig sein Leben lang. Als er schon völlig abgezehrt auf dem Sterbebette lag, war sein Geist noch mit der Sorge für die Kirche beschäftigt. Er starb 1564,55 Jahre alt. y 35* Kaiser Karl V. 1. Karls Reich; Kriege mit Frankreich. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, war der mächtigste Herrscher seiner Zeit. Von seinem Großvater, dem ritterlichen Maximilian (I 1519), hatte er eine bedeutende Hausmacht geerbt. Außer dem Deutschenreiche besaß Karl V. Spanien, einen großen Teil von Italien und die unermeßlichen Länder in Amerika, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, daß in ihm die Sonne nicht untergehe. Aber bei all dieser Macht war er, wie wir gesehen haben, viele Jahre lang außer stände, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der türkische Sultan. Namentlich mit jenem hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der schrnalkaldische Krieg (1546—1547). Als es endlich zum Frieden mit den auswärtigen Feinden gekommen war, kehrte der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Prote-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 156

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 156 — liche und kostspielige Lampen nötig machte, brennt das leichtflüssige, im Dochte durch die Erwärmung in brennbares Gas verdunstende Erdöl in ganz einfachen und wohlfeilen Lampen. Ihr Helles Licht leuchtet allabendlich auch dem Armen. Ein Jeder kann nun nach des Tages Arbeit bequem Bücher und Zeitungen lesen, und deshalb hat die Einführung der Petroleumlampe (vom Jahre 1860 an) einen großen Einfluß auf die geistige Bildung der Menschen ausgeübt. — Das durch Ausglühen der Steinkohlen gewonnene Leuchtgas in großen Behältern (Gasometern) aufzufangen, durch Röhren unterm Erdboden in die Häuser zu leiten und so ganze Städte zu beleuchten, dieser Gedanke wurde zuerst in London (im Jahre 1814) verwirklicht. Bald folgten deutsche Städte, zuerst Berlin und Hannover (1826). Jetzt sind auch die Straßen kleiner Städte allabendlich hell erleuchtet, wenn nicht durch Gasflammen, so doch durch gute Petroleumlampen, und niemand denkt mehr an die nicht so ferne Zeit, wo man seine Handlaterne mitnehmen mußte, wenn man abends einen Weg über die schlecht oder gar nicht gepflasterten Straßen machen wollte. — Das Leuchtgas ist aber mittlerweile schon übertroffen worden vom elektrischenlichte. In mächtigen Maschinen wird ein gewaltiger elektrischer Strom erzeugt, der dem Blitze gleich den Unvorsichtigen töten kann. Aber durch wohlgesicherte Drähte wird der Strom in die Straßen und Häuser geleitet und bringt dort die weißstrahlenden Bogenlampen und die zierlichen Glühlampen zum hellen Leuchten. Eine Drehung des Umschalters, und ein ganzer Saal erstrahlt im hellsten Lichtglanze. Welch ein Abstand von der Zeit, da selbst das hochgebildete Kulturvolk der Römer sich mit dem rußenden Dochte der Öllampe begnügen mußte! 3. Andre Erfindungen. Neben diesen allerwichtigsten durch die Dampfkraft und die Elektrizität ermöglichten Erfindungen gibt es noch eine unzählbare Menge anderer, die ebenfalls einen bestimmenden Einfluß auf alle menschlichen Verhältnisse ausgeübt haben. Während die Dampfmaschine vornehmlich in der Großindustrie, in den Fabriken verwendet wird, werden oft kleine Werkstätten mittels einer Gaskraft-, Petroleum- oder elektrischen Maschine betrieben. Die Nähmaschine fehlt fast keinem Haushalte und keiner Nähterin mehr. Unsere Häuser werden durch vorzügliche Öfen, durch Warmwasser-,Dampf- oder Luftheizungen erwärmt. Daszwei-rad dient nicht nur zum gesunden Vergnügen, sondern ist zum unentbehrlichen Beförderungsmittel geworden. Auch im Kriegsdienste wird es verwendet, ebenso wie der Luftballon, auf dem kühne

7. Mitteleuropa - S. 73

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
3weiter föauptteil: Süddeutschland. Österreich-Ungarn, die Schweiz, Übersicht über Mitteleuropa. Die Canöfcbaften öüöbeutfcblanös. Das Flußgebiet des Rheins. 1. Der Rhein von der Quelle bis Basel. 1. Seine Quelle lemten wir bereits kennen. Wiederhole § 10! 2. Der Bodensee (Abb. 68). Wo der Rhein Deutschland erreicht, wird er plötzlich aufgehalten. Hier befand sich einst eine gewaltige Erdmulde, und diese mußte der Rhein erst ausfüllen, ehe er weiterfließen konnte. So entstand der Bodensee, der „König der deutschen Seen", das „Schwäbische Meer". Wäre er heute leer, so brauchte der Rhein über 2 Jahre, um ihn wieder zu füllen! Wer ihn umwandern wollte und jeden Tag 6 Stunden marschierte, brauchte 5 Tage. Au seiner tiefsten Stelle (252 m) würden 4 aufeinandergestellte Kirchtürme noch nicht heraus- schauend Weil er so groß ist, entstehen bei Stürmen Wellen auf ihm wie auf dem Ozean, und dann wagt sich keins der vielen Bodenseeschiffe auf ihn hinaus. In dem Bodensee kommt das Rheinwasser zur Ruhe, so daß all sein Schlamm und Sand zu Boden sinken kann. Ganz klar und rein, als hätte er ein Bad ge- nommen, fließt der Fluß dann weiter. Aber für den See ist die Schlammab- lageruug nicht gut. Wie das nicht? Doch die Gelehrten berechnen, daß es noch 13 Ovo Jahre dauern wird, bis er mit Sand und Schlamm vollgefüllt ist. Weil der See so ties ist, friert er nur sehr selten zu^. Auf unserm Bilde sehen wir die östliche Ecke des Sees. Wir stehen im Norden und seheu nach Süden. Drehe darum den Atlas überkops! Das kleine freundliche Städtchen auf der Insel heißt Lindau. Uns gegenüber sehen wir die Alpen. Wo drüben die niedrige Stelle ist, mündet der Rhein. Versuche nach der Atlaskarte den Umriß des Bodensees zu zeichnen! (Stiefel-- knecht!) — Weißt du aus der Geschichte schon etwas über die badische Stadt Konstanz am Bodensee? 1 Wir rechnen immer mit einem Kirchturm von 60 m Höhe. 2 Schwab: „Der Reiter und der Bodensee".

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 374

1836 - Leipzig : Schumann
374 Allgemeine Erdkunde. Das Kaiserthum Rußland mit dem Königreiche Polen. Dieser ungeheure Staat, der mit seinen Besitzungen in Asien und Nordamerika den neunten Theil der bewohnten Erde, einen Flächeninhalt von mehr als 375,000 l^M. einnimmt, besitzt deren in Europa etwa 75,000. — Gränzen. — Ausdehnung: vom Nordabhange des Kaukasus bis Enontekis in Lappland 460, vom Westabhange des Ural im Gouvernement Perm bis nach Lutzk im westlichen Wolhynien 325 Meilen. Der größte Theil des Lan- des gehört der großen nord- und osteuropäischen Ebene an (von N. nach (L>. 400, von W. nach O. 200 Meilen); in Finland Höhen- züge der skandinavischen Gebirge, im mittlern Rußland das Wal- da'iplateau, sodann Kaukasus und Ural. ■— Steppen. — In- seln: Gruppe von Nowaja Semlja, der Archipel von Spitzbergen, Kalgueff und die Waigatzinsel, im Eismeere; im weißen Meere die Solowetzkoi-Inseln; in der Ostsee Oesel, Mön, Dagöe, Wormöe, der Abo- und Alands-Archipel. — Seen und Strandseen. Die Limans in der Krim. — Ströme: zur Ostsee Torneä,. Kümo rc., Newa, Narva, Pernau, Düna, Niemen, Weichsel; zum Eismeere: Paswig, Kola, Petschora; zum weißen Meere: Onega, Dwina, Mezen; zum schwarzen Meere: Donau, Dnjestr, Dnjepr, Don, Kuban; zum Kaspi-See: Ural, Wolga, Kuma, Terek, Sulak, Samura. — Kanäle. — Klima: südlicher Strich 38° bis 50° n. Br. (Bessarabien, Podolien, Eherson, Taurien, Astra- chan rc.); der gemäßigte von 50° bis 57°; der kalte bis 67°, und der arktische Strich. — Produkte: Getreide, Hanf, Flachs, Holz, im Süden Wein und zum Theil Südfrüchte; viel Tabak; Pferde, Wieh; in der Krim das baktrische Kameel, im Norden Rennthiere und Elenthiere; sodann Bären, Wölfe, Luchse, Eidergänse, und im Süden Seidenraupen. Fische, besonders Störe und Welse im Wolga; Seehunde; Heuschrecken am schwarzen Meere. Metalle: Platina, Gold, Silber, Eisen, Kupfer; Salz. — Gewerbe: Es giebt im ganzen Reiche (ohne Polen) höchstens etwa \ Mill. Hand- werker, und von diesen ist ein großer Theil deutscher Abkunft; doch hat sich, seitdem statt der russischen Leibeigenen in manchen Fabri- ken freie Arbeiter gebraucht werden, die Gewerbsamkeit sehr geho- den, und einige Waaren, z. B. Glas, Papier, Porzelan, Waffen, Leder, Seidenwaaren, werden eben so vollkommen als in irgend einem andern Lande geliefert; es sind auch bereits mehr als hun- dert Dampfmaschinen im Gange. Polen liefert vorzugsweise Tuch, Leder und Rauchwaaren. Der auswärtige Handel Rußlands hat sich in den letzten dreißig Jahren mehr als verdoppelt. Die Aus- fuhr besteht besonders in Talg, Leinsaat, Hanf, Flachs, Metallen, Theer, Pech rc., Bauholz, Segeltuch, Leder, Wachs, Pelzwerk und andern Artikeln, zusammen im Jahre 1834 für etwa 2l8 Mill. Rubel, ohne die Ausfuhr aus Polen, die sich auf 10^ Mill. Rubel belief. Mehrehandelsgesellschaften; berühmte Messen in Nischnei-Nowgorod; 39 größere und kleinere Hafenstädte; an der Ostsee: Petersburg

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 399

1836 - Leipzig : Schumann
3!)S Iv. Politische Geographie Asien. ner mit den Bucharen (rohe Haute, Seide und Baumwolle, Tür- kise und andere Edelsteine) wird besonders über Orenburg, Troitzkoi und Petropawlowsk in der Provinz Omsk betrieben. Die kauka- sischen Provinzen handeln stark nach Persien; für den Land- handel sind Tiflis und Eriwan die Hauptplatze, für den Handel auf dem Kaspi-See Astrachan und Baku; die Perser empfangen europäische Fabrikate und liefern besonders Naphtha und rohe Seide. Mit der Türkei handeln besonders Tiflis und Akhaltsike und Re. dut-Kaleh in Mingrelien. Haupthandelsplatze am großen Oceane sind Petropawlowsk in Kamtschatka und Ochotzk. Sibirien umfaßt alles Land östlich vom Hauptkamme des Ural bis zum Gestade des großen Oceans, und wird mit Ausnahme der dazu gehörenden Gebiete der Kirgisen (von der mittlern, kleinen und großen Horde) und Tschuktschen in 4 Gouvernements (Tobolsk, Tomsk, Jenisseisk und Irkutzk, zwei Provinzen (Omsk und Ia- kutzk) und zwei Distrikte (Ochotzk und Kamtschatka) eingetheilt. Das Land der Tschuktschen bildet den äußersten Nordosten Asiens, und wird von einigen wenig zahlreichen Tschuktschen- und Korja- kenstammen durchstreift. Kaukasien (was nördlich vom Hauptkamme des Kaukasus liegt, gehört zu Europa) begreift die Lander zwischen dem Kaspi-See, dem schwarzen Meere, dem Aras, Kuban und Kuma, und bildet ein großes Generalgouvernement, dessen Haupt- stadt Tiflis ist. — Kaukasus - Provinzen, (etwa 00,000 □ 3»., 2 Mill. E.) Georgien oder Grusien, 830 lüm., mit nahe an 400,000 E., (eigent- lichen Georgiern, Mingreliern und Lasen); nächst den Tscherkessen der schönste Mcnschenstamm. Das Land ungemein fruchtbar an Mais und Reis, Baum- wolle, Südfrüchten, Wein; Metalle; — Hauptstadt, Tiflis am Kur, Sitz des Generalgouverneurs, früher Hauptstadt der georgischen Könige; hübsch gebauete Neustadt, große Kathedrale, wiffcnschastliche Anstalten; warme Bader, bedeu- tender Handel, 20,000 E. In der Nähe die alte Hauptstadt Georgiens Mzcheta, und mehre deutsche Kolonien. — I elisawetpol, 12,000 E.; in der Nähe ungeheure Ruinen. — G ori am Kur, und Thelawi, nächst Tiflis die wichtigsten Städte in Georgien. — Schirwan, 450 lüm., 130,000 E., das Land, welches im Norden von Daghestan, im W. durch den Goktschai, im S. durch den untern Kurlauf, im O. durch den Kaspi-See begränzt wird; Hauptstadt Alt-Schamachi; ,die Volksmenge hat sich in neueren Zeiten sehr vermehrt; in der Nähe wächst vortrefflicher Wein.— Baku hat den besuchtesten Hafen am Kaspi-See; be- deutender Seehundsfang; Handel mit roher Seide und Safran, Salz und Naphtha; in der Umgegend die berühmten Naphthaguellen, und Schlammvul- kane. — Die Steppe Mög an, zwischen dem Araxes, Kur und Kaspi-See, vrele Schlangen, von Turkomanen bewohnt. Nördlich von dieser Steppe liegt das von echten Medern bewohnte Gebirgsland Taulischan, wo der Wein wild wachst. — Armenien (russisch), etwa 400 C)M.. mit 400,000 E. — Eriwan, mit 12,000 E.; starke Citadelle; in der Nähe das berühmte Kloster Etsch- mladzrn, Sitz des armenischen Patriarchen. — Nachtschiwan, Handels- stadt mit 1000 Häusern. — ^ ' 3m vormals türkischen Georgien liegt die befestigte Stadt Akhalt« ike mit 20,000 E.; schöne Moscheen. -

10. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 73

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
73 Rußland. Wirtschaft, besser gesagt Waldverwüstung, verhältnismäßig gering (Holzausfuhr nicht viel größer als in Schweden). b) Bergbau und Industrie. Im europäischen, Rußland beträgt die Kohlengewinnung 1/10, die Eisengewinnung 1/5 der deutschen Mengen. Für Gold ist Rußland (mittlerer Ural) das Hauptlaud Europas; an Platin (Ural) liefert Rußland so ziemlich den ganzen Weltbedarf. Die Petroleumgewinnung beträgt bereits etwa 2/3 der amerikanischen (aber meist unreines Heiz-, weniger Brennpetroleum). — Die Industrie wird von der Regierung sehr gefördert, erzeugt aber überwiegend gröbere Waren für die russischen Bauern und die Asiaten (Mittelpunkte Moskau, Lodz, Warschau). c) Handel. Der Außenhandel wird dadurch beeinträchtigt, daß Ruß- laud nur an Binnenmeeren liegt; nur 1/1q des russischen Handels wird von russischen Schiffen besorgt. Dem Binnenhandel kommen die großen, meist fast ganz schiffbaren Flüsse zustatten; die Länge der Eisenbahnen gleicht ungefähr der der deutschen Bahnen (Land 10 mal so groß!). Für den Binnen- Handel sind die Messen von großer Bedeutung (Nischni-Nowgorod). Hauptausfuhr: Getreide und Mclii, Flachs, Holz, Petroleum, Eier, Butter. Hauptein- fuhr: Baumwolle, Maschinen, Tee. Deutschland steht für den russi- scheu Handel bei weitem in erster Linie (Deutschland, England, die Nieder- lande, Frankreich, China). Für unsern Handel steht Rußland an 3. Stelle. Wir sind gezwungen, Rußland ungeheure Mengen Getreide, ferner Holz, Eier und Flachs abzukaufen (f. Abb. § 137! Deckel), während Rußland uns leider nur ver- hältnismäßig wenig Industriewaren abnimmt (vgl. dagegen England!). 3. Auswärtige Besitzungen. Sibirien und Turön, f. bei Asien § 84 und 85! Iii. Schluß- und Wiederholungsaufgabe. 1. Benenne die Eintragungen in Skizze § 64: 17 (21?) Städte, 10 Flüsse § 64 (auch die punktierten?), 2 Seen im Norden, 1 im Südosten, die Ostsee mit 3 Busen, das Schwarze Meer mit 1 Nebenmeer, 1 Halbinsel! Trage vielleicht in Abb. § 64 noch ein die Zeichen für Ural, Kaukasus, Helsingfors G, Sarstow H, Tula G, Jekaterinburg |j! 2. Schreibe alle Namen orthographisch richtig nieder! 3. Zeichne die Skizze wiederholt nach der Borlage ab! Auch aus dem Ge- dächtnis? Abb. § 64. Rußland.
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