Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 41

1869 - Mainz : Kunze
41 Geographisches Bild der Scandinavischen Halbinsel. 2. Schwedischer Krieg 1630 — 1632. Aus Schwedens Vorgeschichte: Gustav Erichson Wasa (1523—1560) hatte zugleich Schweden von der dänischen Herrschaft befreit und somit die Calmarsche Union (von 1397) gesprengt, seine Dynastie erblich gemacht (1544) und die lutherische Reformation begründet. Seine Nachfolger eroberten zu dem längst erworbenen Finnland Theile von Esth- und Livland. Gustav Wasas Enkel Sigismund wird von Polen (seit 1572 völliges Wahlreich) 1587 zum König gewühlt, von Schweden aber nach dem Tod seines Vaters, da er katholisch war, als König nicht anerkannt, vielmehr sein Oheim Karl 1599 mit der Regentschaft, ■— die sich 1604 in das Königthum verwandelte — betraut. Im Kriege gegen Polen eroberte er auch die oben er- wähnten, in Sigismunds Besitz gebliebenen Ostseelünder. Ihm folgt sein Sohn Gustav Ii Adolf (1611—1632). Gustav Adolf ist geboren 1594 zu Stockholm vou einer deutschen Mutter, Prinzeß vou Holstein; früh reif und nt die Geschäfte eingeweiht, vielseitig ge- bildet, Kenner der beiden alten Sprachen, im völligen Besitz von fünf neueren (außer seiner Muttersprache des Deutschen, Holländischen, Französischen, Italie- nischen) bekannt auch mit der russischen und polnischen. Sein Gegner, der Kar- dinal Caraffa über ihn: Orwtavus rex cui parem Suecia nullum, Europa paucos dedit. Er erwarb von Rußland 1617 Jngermannland und Karelen, später im Waffenstillstand von Altmark 1629 bedeutende 1629 Ostseeplätze von Preußen und Polen, das Wallenstein durch ein Hülfscorps unter Arnim unterstützt hatte*) und Spanien durch einen Seekrieg an der Schwedischen Küste unterstützen wollte. Anfang der gemeinschaftlichen Politik Schwedens und Frankreichs (unter Richelieu), das zwischen Polen und Schweden vermittelt, um das letztere zum Kampfe gegen den Kaiser frei zu machen und diesen dadurch voll Italien, (dem Mantuanischen Erb- folgekrieg), und einem beabsichtigten Angriff gegen Frankreich ab- zuziehen. -— Drei Hauptgründe bestimmten Gustav Adolf Zum Eingreifen in den deutschen Krieg: das Interesse seiner Ver- wandten, der damals lioch vertriebenen Herzoge von Mecklenburg; sein Widerstand gegen des Kaisers Machterweiterung an der Ost- see, die Gefährdung des deutschen und nordischen Protestantismus. *) Die, c v ft e Hülfe sandte Ferdinand den Polen bereits 1627 unter dem Herzog von Holstein.

2. Neuere Geschichte - S. 19

1869 - Mainz : Kunze
19 fessio Augustana am 25. Juni verlesen (Luther, noch geächtet, inzwischen in Coburg), die Confutatio (3. August) durch Mayr von Eck u. a. Das versuchte Versöhnungswerk scheitert, der Reichstagsabschied verlangte bis zum Mai 1531 die Unterwerfung der Protestanten unter die alte Kirche unter Androhung ihrer Ausrottung; Melanchthons Apologie vom Kaiser nicht angenommen, aber durch den Druck veröffentlicht. Confessio Tetrapolitnna der Städte Straßburg, Memmingen, Constanz, Lindau, die aber 1532 dem Bunde der Protestanten beitraten. Der Abschluß des Schmalkaldner Bundes (auf 6 Jahre, dann verlängert) folgt auf dem Fuß im Dezember 1530; förmlich abgeschlossen Anfang 1531. Später werden zu Bundeshauptleuten 1531 ernannt der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen. Luthers „Schmalkaldener Artikel" 1537. — 1533 ein katholischer Gegenbund norddeutscher Fürsten zu Halle, ans die süddeutschen wie auf Kaiser und König ausgedehnt zu Nürnberg 1533. Der wieder heftiger entbrennende Türkenkrieg veranlaßt den milden Nürnberger Religio ns frieden, wesentlich eine 1532 Wiederholung des erste n Speirer Reichstagsabschiedes (Einstellung aller Prozesse gegen die protestantischen Stände bis znm Con- cilium). Würtemberg, anfangs Oesterreichifchen Rätheu, feit 1522 denn Erzherzog Ferdinand zur Verwaltung übergeben, erhält 1534 Herzog Ulrich, durch Landgraf Philipp von Hessen mit französischer Unterstützung zürückgeführt, wieder. Vertrag zu Cadan in Böhmen mit Ferdinand. Durchführung der Refor- mation in Würtemberg und Beitritt Zmn Schmalkaldischen Bund. Die auswärtigen Kriege, gegen Osmanen und Franzosen, halten den Ausbruch des Religionskrieges auf. Gleichzeitig der Aufruhr der Wiedertäufer tit Müu- ste r 1534—1535. Schon 1532 hatte sich, besonders durch den Prediger Bernt (Bernhard) Rvthmann, in Münster eine evan- gelische Gemeinde (anfangs lutherischer, dann zwinglischer Richtung) gebildet, die sich durch Philipps von Hessen Vermittlung 1533 auch gegem Bischof und Domkapitel behauptete. Bewegungen der Gilden gegen den Rath gingen mit der kirchlichen Gährnng Hand in Hand. Hier fanden wiedertüuferische Lehren, die, von den Zwickauer Schwarmgeistern und Thomas Münzer ausgehend, in Oberdeutschland und der Schweiz trotz aller Verfolgungen sich festgesetzt hatten, von den Niederlanden her durch Flüchtlinge und Sendboten (Jan Bockelson von Leiden, Jan Mathys ans Hartem) 1533 Eingang. Politisch-kirchliche Umgestaltung der Stadt; Bernt 2*

3. Neuere Geschichte - S. 27

1869 - Mainz : Kunze
27 Vierte Fahrt 1502—1504. Vergeblicher Versuch einer Durch- fahrt nach Ostindien. Nach dem Tode Jsabellas (1504) von Ferdinand kalt be- handelt, starb Columbus in Dürftigkeit 1506. Eroberung Mexicos durch Ferdinand Cortez von 1519—1521 ; Entdeckung des Seewegs in den stillen Ocean und erste Erdum- seglung durch Ferdinand Magellans*) 1520; Entdeckung Perus durch Franz Pizarro 1526, Eroberung seit 1531. 4. Durch die Verbindung mit dem Hause Habsburg und durch die i t a l i e n i sch e n Kriege. •— Alle Kinder des Königs- hauses starben bei Lebzeiten ihrer Eltern außer der dem Wahnsinn ver fallenen Johanna; Ferdinand übernimmt nach seines Schwieger- sohnes Philipps des Schönen Tod die Regentschaft in Castilien für den jungen Karl, auf den nach des Großvaters Tod (1516) die Krone der vereinigten Reiche übergeht. B. Ursprung der reformierten Kirche in der Zchweh. 1. Die deutsch-schweizerische Reformation durch Huldrich (Ulrich) Zwingli aus Wildcnhaus (1481—1531), der, in Basel humanistisch und theologisch gebildet, zu Glarus, Kloster Einsiedcln, daun in Zürich als Pfarrer thntig war und Neujahr 1519 zur Reformation der Kirche aufrief. Sein Auftreten gegen den Ablaßprediger Samson; sein Gegen- satz zu Luther in der Abendmahlslehre, Religionsgespräch zu Mar- bllrg 1529. Verbindung der kirchlichen mit politischer Oppositivli, die sich besonders gegen die Söldnerverträge mit dem Ausland richtet. — Spaltung der deutschen Schweiz in zwei feindliche Lager: Zürich, Appenzell, Basel (Oekolampadins), Bern, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Solothurn, Graubünden nach zunl Theil heftigen Kümpfen reformiert; die Waldstätte Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern katholisch. Schlacht bei Cappel 1531, in der Zürich geschlagen wurde, Zwingli fiel. 1531 2. Die französisch-schweizerische Reformation durch Johann Calvin (1509—1564) aus Nopon in der Picardie, Jurist und Thcolog, wegen seiner Hinneigung zur Reformation ans Frankreich flüchtig 1534, giebt in Basel dic institutio Lnristiaime religionis heraus 1536. Nach Wan- derungen in Italien und Frankreich von seinem Landsmann Farel in dem schon zum Theil reformierten Genf festgchalten. Dorthin wach dreijährigem Exil (in Straßburg 1539 — 1541) zurückgekehrt, übt er in der städtischen Republik eine *) Der Name eigentlich geschrieben Magalhaes, ausgesprochen etwa wie Magaliängs,

4. Neuere Geschichte - S. 77

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Zeitalter Peters -es Großen non Rußland. 1680 — 1725. Geographisches Bild von Rußland. Aus der Vorgeschichte. Am Ende des Mittelalters schüttelte der Fürst von Moskau Iwan I Wasiljewitsch, aus dem Hause Rurik, das seit dem 13. Jahrhundert von seinem Lande getragene Mongolische Joch ab. Erste Versuche, die europäische Kultur nach Rußland zu ver- pflanzen unter Iwan Ii Wasiljewitsch, dem Schrecklichen (1534 — 1584). Künstler und Handwerker aus Deutschlands- Handelsverbindungen der Holländer und Engländer mit Archangel; Errichtung des mit Feuergewehren bewaffneten Corps der Stre- litzen; vergebliche Versuche, erobernd die Ostsee zu erreichen — in seinen Planen und Reformen Peters des Großen Vorgänger. Mit seinem Sohn Feod or I erlischt (1598) derrurik'- sche Mann es stamm. In der Folgezeit Anarchie im Innern, (der falsche Demetrius), feindliche Angriffe von Außen. Erst mit der Thronbesteigung des H au s e s Romanow, eines Zweiges der Ruriks, kehrt Friede und Ordnung zurück. Ans diesem Hause stammt Zar Peter I, dessen Regentenziel die Annäherung seines halbbarbarischen Landes an westeuropäische Kultur und die Aus- dehnung der Grenzen seines Reiches bis zur Ostsee und dem schwarzen Meere war, — beide Ziele nur erreichbar durch Kamps mit Schweden, bis dahin der nordischen Großmacht, und der Türkei.

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

8. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 138

1878 - Mainz : Kunze
— 138 - gehört habe, zog abermals unverrichteter Sache von Deutschlands Grenze ab. Ein großes türkisches Reitercorps wurde jedoch meist durch die Tapferkeit Sebastian Schertlins vollständig aufgerieben. Zwei Jahre später gewann der vertriebene würtembergische Herzog Ulrich dnrch die Unterstützung des hessischen Philipp sein Land wieder und führte es der neuen Lehre zu (1534). Ueberhaupt regte es sich jetzt aller Orten, sogar in den geistlichen Gebieten, mächtig gegen Rom, und trotz eines katholischen Gegenbundes schien Aussicht vorhanden zu sein, daß ganz Deutschland sich vom Papste abwandte, wenn nicht grobe Unordnungen iu Münster eine Gegenströmung begünstigt hätten. Dort hatten sich 1534 niederländische Wiedertäufer eingenistet, den Bischof vertrieben, die Besonnenen überwältigt und predigten mit solcher Schamlosigkeit die Lehren der Gütergemeinschaft und Vielweiberei, daß ihr Christentum nur als ein Zerrbild erschien. Zu ihrer Vernichtung verbanden sich daher Fürsten beider Bekenntnisse und erreichten durch blutigen Kamps, daß nicht blos den Ausschreitungen der Reformation sondern ihrer Ausbreitung selbst für eine Zeitlang ein Ende gemacht wurde. In der Schweiz war etwas später als Luther Ulrich Zwingli, nachdem er schon früher gegen das Reislaufen und und den übertriebenen Mariencultus gepredigt, ebenfalls gegen den Ablaß aufgetreten und hatte besonders in Zürich viele Anhänger gewonnen. Seine Lehre stimmte irrt Wesentlichen mit der des deutschen Reformators überein, entfernte sich indessen in Bezug aufdas heilige Abendmahl noch weiter vom katholischen Dogma. Vergebens hatte der unermüdliche hessische Landgraf auch hierin durch ein Religionsgespräch zu Marburg eine Einigung zu erzielen gesucht; sie war an der Hartnäckigkeit Luthers, der allerdings durch verschiedene Schwarmgeister bittere Erfahrungen gemacht hatte, gescheitert. Auch nach dem Tode Zwinglis, der 1531 gegen die katholisch verbliebenen Urkantone in der Schlacht bei Kappel gefallen war, setzte man die Unionsverhandlungen fort und erreichte wenigstens, besonders seit der Franzose Calvin in Genf die Führung der schweizerischen Reformierten übernommen hatte, gegenseitige Duldung. Luther hatte seit dem Wormser Reichstage mehr im Stillen sein Werk unablässig gefördert. Im Jahre 1534 war seine Bibelübersetzung beendigt worden, die noch heute als Zeugnis ' tiefer ^Frömmigkeit, hingebenden Fleißes und wunderbarer

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 120

1878 - Mainz : Kunze
— 120 - gegen die Raubritter m Thüringen und am Rhein; man merkte daß w>-der ein Richter auf Erden mar. Sein Wesen war schlicht bürgerlich daher war er beim Volke und bei seinen Soldaten ilm V'?," begraben. (Vgl. Kerners: Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe.) ?er wenig begüterte Graf Adolf von Nassau .. r , J i der sich den Fürsten, besonders den sieben, welche sur sich das Vorrecht der Königswahl in Anspruch nahmen, zu ungemessenen Leistungen verpflichtete, die er weder halten konnte noch wollte. Rudolfs Mück im Ländererwerb trieb auch ihn zur Schaffung einer Hausmacht an. Mit dem englischen Gelde, welches er für verheißene Hilfeleistung gegen Frankreich erhalten hatte, kaufte er Albrecht dem Unartigen Thüringen und Meißen ab, vermochte es aber kaum gegen die Söhne desselben zu behaupten. Die Fürsten wählten jetzt gegen ihn Albrecht von Oesterreich zum König, dem er in der Schlacht bei Göllheim 1298 unterlag. » ff 02s8-I308) war ein harter Herr. Seinem Neffen und Mündel Johann von Schwaben enthielt er sein Erbe die Besitzungen in der Schweiz, im Elsaß und in Schwaben (Vorderösterreich), vor, wollte auch Holland, Böhmen und Thüringen an sein Reich bringen, doch ohne Erfolg. In der Schweiz, wo Habsburg die Schirmvogtei über die reichsfreien Waldstätte Lchwyz, llri, Unterwalden besaß, fürchtete man seine Uebergriffe und haßte die Rücksichtslosigkeit seiner Vögte; man schloß daher den Bund auf dem Rütli (1307), womit der erste Schritt zur Lostrennung der Schweiz von Deutschland geschehen war. (Vgl. die von Schiller dramatisch behandelte Tellsage.) Mit dem herrsch-süchtigen Papste Bonifaz Viii. spielte Albrecht ein gefährliches Spiel- Zuerst benutzte er den französischen König Philipp den Schonen gegen denselben und gab ihm Reichslehen im Westen preis, dann suchte er durch die päpstliche Macht die kurfürstliche Zu mindern und seine eigene erblich zu machen. Zum Glück starb Bonifaz schon 1303. Ueberhaupt demütigte der Kaiser die Landessürsten, verlieh dem Landfrieden gegen das Raubrittertum Kraft, förderte die Städte und erhob Steuern, wie es vor ihm
   bis 10 von 91 weiter»  »»
91 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 91 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 7
3 1
4 18
5 2
6 2
7 2
8 2
9 0
10 9
11 2
12 2
13 0
14 0
15 6
16 0
17 5
18 0
19 3
20 0
21 0
22 5
23 1
24 4
25 17
26 3
27 19
28 3
29 6
30 2
31 13
32 0
33 0
34 23
35 0
36 6
37 15
38 0
39 3
40 15
41 0
42 3
43 0
44 24
45 5
46 8
47 2
48 2
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 47
1 15
2 1
3 34
4 35
5 4
6 16
7 48
8 37
9 43
10 2
11 21
12 3
13 7
14 4
15 14
16 49
17 118
18 6
19 19
20 16
21 21
22 1
23 63
24 2
25 5
26 6
27 5
28 16
29 20
30 3
31 1
32 4
33 6
34 42
35 4
36 21
37 11
38 3
39 11
40 16
41 49
42 3
43 33
44 4
45 21
46 9
47 52
48 108
49 20
50 50
51 6
52 13
53 4
54 5
55 0
56 19
57 4
58 182
59 31
60 16
61 33
62 32
63 8
64 7
65 13
66 4
67 4
68 33
69 38
70 43
71 16
72 16
73 23
74 28
75 6
76 27
77 16
78 179
79 16
80 23
81 1
82 17
83 9
84 6
85 4
86 27
87 4
88 1
89 6
90 28
91 3
92 101
93 99
94 36
95 60
96 32
97 40
98 106
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 26
2 30
3 25
4 91
5 41
6 57
7 68
8 19
9 165
10 35
11 21
12 77
13 17
14 4
15 58
16 316
17 8
18 28
19 181
20 17
21 25
22 22
23 0
24 130
25 11
26 79
27 52
28 26
29 12
30 132
31 52
32 17
33 205
34 65
35 21
36 10
37 22
38 5
39 71
40 342
41 5
42 10
43 28
44 58
45 39
46 22
47 75
48 125
49 104
50 33
51 27
52 33
53 25
54 185
55 186
56 7
57 34
58 58
59 268
60 12
61 30
62 42
63 27
64 63
65 35
66 1
67 75
68 52
69 2
70 11
71 139
72 20
73 114
74 31
75 70
76 21
77 78
78 65
79 87
80 152
81 247
82 11
83 61
84 10
85 31
86 9
87 39
88 245
89 43
90 11
91 130
92 27
93 36
94 3
95 46
96 10
97 49
98 59
99 7
100 148
101 68
102 40
103 173
104 34
105 9
106 24
107 39
108 29
109 28
110 19
111 12
112 21
113 133
114 50
115 23
116 19
117 13
118 44
119 30
120 11
121 64
122 25
123 19
124 86
125 16
126 29
127 97
128 84
129 41
130 5
131 143
132 69
133 25
134 48
135 18
136 219
137 33
138 25
139 15
140 94
141 26
142 40
143 82
144 69
145 51
146 39
147 18
148 211
149 6
150 108
151 53
152 65
153 33
154 8
155 75
156 88
157 45
158 115
159 60
160 16
161 24
162 25
163 14
164 30
165 26
166 66
167 26
168 10
169 15
170 19
171 120
172 28
173 118
174 21
175 168
176 170
177 279
178 46
179 50
180 31
181 16
182 478
183 150
184 56
185 9
186 69
187 30
188 46
189 35
190 4
191 147
192 29
193 32
194 38
195 29
196 34
197 99
198 44
199 17