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1. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 88

1890 - Breslau : Goerlich
I 88 übelriechenden Raum. Nur im Sommer verläßt der Eskimo diese dumpfe Wohnung und fährt hinaus in das offene Meer, um Seehunde, Walfische und andere Seetiere zu erlegen. Bei der Jagd zeigt er außerordentliche Geschicklichkeit und Ausdauer. Auch Renntiere erjagt er; sie und die Seehunde bieten dem Eskimo alles, was er zum Leben braucht. Das Fleisch ißt er, selbst wenn es halb verfault ist; den Thran trinkt er, aus dein Fell fertigt er seine Kleider, Zelte und Kähne, die Knochen braucht er zu Schlitten und Pfeilen, Blut und Magen des Renntiers sind seine Leckerbissen. — Ein Teil der Eskimos ist zuin Christentume bekehrt. 2. Aas Stiitfifje Wordamerika. Der nördliche Teil des Festlandes von Amerika gehört den Engländern. Obwohl dieses Gebiet nicht viel kleiner ist als Europa, zählt es doch nur so viele Einwohner wie Schlesien; denn der größte Teil des Gebietes ist kahles, wüstes Land, das von Scharen wandernder Renntiere belebt wird. Weiter südlich beginnen ungeheure Wälder, in denen Elentiere, Bisamochsen, braune und schwarze Bären, Eichhörnchen und andere Tiere Hausen. Während im Norden Eskimos wohnen, wird diese Gegend von Jndiauerstämmen und Pelzjägern durchzogen. Mancher Muss und Kragen, den wir in den Städten Europas bewundern, stammt aus jenen Gegenden. An der Südgrenze des britischen Nordamerika liegen fünf Seeen stufenförmig übereinander. Der höchstgelegcne heißt der Obere See; sein Wasser ergießt sich in einer fast 60 km langen Straße in den Huron-See sjürönj; dieser steht mij dem Michigan- See smitschigäns in Verbindung, der wiederum einen Abfluß nach dem Erie-Sec [iri] hat. Der Abfluß des Eriesees heißt Niagara sniügaräj. Er stürzt über eine Fels- wand von ungefähr 50 m Höhe herab; die Breite des Flusses beträgt etwa 1000 m, so daß eine ungeheure Wassermenge herabfällt. Das Tosen des Wasserfalles^kqnn man bis 70 km weit hören. Unterhalb des Falles setzen kleine Boote hinüber, und ein kleiner Dampfer fährt die Reisenden bis an den Fall hinan. Oberhalb des Falles hat man eine Brücke gebaut, die für Eisenbahn, Fuhrwerk und Fußgänger eingerichtet ist. Von dieser Brücke hat man den schönsten und ungehindertsten Überblick über den Wasserfall. Die Wasserkraft des Falles wird zum Betriebe vieler Maschinen benützt. — Der Niagara ergießt sich in den Ontario-See [onterio]. Der breite Abfluß dieses Sees ist der St. Lorenzstrom. Der bebaute und zum Teil sehr fruchtbare , südliche Teil des englischeu Besitztums heißt Kanada; die Hauptstädte sind Ottawa, Montreal smontriolj und Quebec fkwibtzkj. Von Montreal bis zum Stillen Ozean führt eine Eisenbahn. 3. Die bereinigten Staaten von Amerika. Wenn unsere Lands- leute nach Anrerika auswandern, so ziehen sie fast stets in das große Gebiet, welches sich vom britischen Nordamerika bis an den Meerbusen von Mexiko ausbreitet. Dieses Land sind die Vereinigten Staaten von Amerika; sie sind fast 17mal so groß als Deutschland, zählen aber nur etwa 70 Millionen Einwohner. Während der ganze Westen der Vereinigten Staaten von hohen Gebirgen durch- zogen ist, finden sich im Osten ausgebreitete Ebenen, die Hkairieen oder Savannen genannt. Sie dehnen sich besonders am Mississippi aus. Man teilt sie in niedere und hohe ein. Die niederen liegen unmittelbar am Strome; daher werden^ sie oft über- schwemmt, Wasserlachen bleiben zurück und Sümpfe entstehen, in denen Schlangen, eine Krokodilart und andere dem Menschen feindliche Tiere hausen. Infolge der reichen Be- wässerung schießt das Gras so hoch empor, daß es Roß und Reiter überragt. Wehe dem, der sich in diesem Grasmcere verirrt; ihm ist der Hungertod fast stets gewiß! — Die hohen Prairieen sind meist bäum- und wasserlos; sie bilden eine unübersehbare, bunt- grüne Ebene, in welcher der Blick vergeblich nach einem Anhaltspunkte sucht, um sich zurechtzufinden. Zahllose Herden von Büffeln durchstreiften stühcr die Ebene; jetzt sind sie fast gänzlich ausgerottet.

2. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 89

1890 - Breslau : Goerlich
89 I Unter den Flüssen verdient der Mississippi mit Recht den Namen des Königs der Ströme. Seine Länge beträgt, wenn man den Missouri smissüris als Hauptarm be- trachtet, 6600 km; an dem Ursprünge dieses Missouri ist die Erde während eines halben Jahres mit Eis und Schnee bedeckt, es wächst dort nur Tanne und Renntiermoos; an des Hauptstromes Mündung herrscht tropische Glut, gedeihen die Baumwolle, das Zucker- rohr '"und alle Südfrüchte. Auf seinen Fluten schwimmen Hunderte von Dampfschiffen, welche die Erzeugnisse des Landes hin- und hertragen und eine Menge von Reisenden ihrem Ziele entgegenführen. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind rechts, außer dem Missouri, noch der Arkansas, links der Ohio sohßios. In seiner Mündung bildet der Mississippi ein großes Delta, das so groß wie Schlesien ist. Dasselbe ist größtenteils Sumpfland und mit undurchdringlichen Schilfwäldern bedeckt. An Erjeugnilsen sind die Vereinigten Stauten überaus reich. Der Westen birgt Gold und Silber in großen Massen, im Osten sind Eisen- und Stein- kohlenlager, welche noch lange die Welt werden versorgen können, wenn bereits die unterirdischen Schätze Europas erschöpft sein werden. Auch Reichtum an Holz und Getreide, an Vieh und Wild zeichnen den Osten aus. Ein großer Teil dieser Erzeugnisse wird nach Europa gebracht und bewirkt hier die nied- rigen Preise für Getreide und Vieh. Die Bewohner der Vereinigten Staaten sind größtenteils germanischer Abstammung; die herrschende Sprache ist die englische. Ein großer Teil bekennt sich zur protestantischen Religion, doch hat auch die katholische Kirche große Fortschritte gemacht. Die Ureinwohner des Landes waren kupferfarbene Indianer init langem, straffem Haupthaar, welche von dem Ertrage der Büffeljagd lebten. Sie waren glücklich und zufrieden, bis die Europäer ins Land kamen. Diese aber bebauten die weiten Ebenen, in denen der Büffel lebte, sie fällten die Wälder, so daß der Indianer kein Wild mehr fand. Zwar suchte er die fremden „Blaßgesichter" mit Gewalt aus dem Lande seiner Väter zu vertreiben, aber gegen das Feuergewehr war seine Tapferkeit machtlos; voll Haß gegen die Weißen zog er sich immer weiter zurück. Von gewissenlosen Händlern erhielt er Branntwein geliefert, welchen er „Feuerwasser" nannte und den er bald leiden- schaftlich liebte. Um Branntwein erhandeln zu können, schlachtete er Massen von Büffeln und anderem Wilde hin und beraubte sich und seine Nachkommen dadurch der Nahrung. Überdies zerrüttet der Branntwein seine Gesundheit, und so ist es nicht zu verwundern, wenn die Zahl der Indianer immer kleiner wird und sie bald aussterbcn werden. Die Stelle, welche der Jäger verlassen hat, nimmt der Ackerbauer oder Aarmer ein. Er sucht in dem noch unbebauten Lande eine Stätte, welche ihm fruchtbaren Boden bietet, meist in der Nähe des Wassers. Zunächst fällt er die Bäume und zimmert aus den rohen Stämmen ein Blockhaus, das zwar fest ist, dem aber jede Bequemlichkeit fehlt. Hat er selbst ein Unterkommen, so zäunt er ein Stück Land für das Vieh ein. Dann geht cs au die Feldbestellung. Wo Wald ist, werden die Bäume durch tiefe Einschnitte allmählich zum Absterben gebracht, das niedere Gehölz durch Feuer vernichtet. Wohl ist es eine schwere Arheit, den Boden urbar zu machen, aber der Boden ist auch außer- ordentlich fruchtbar und giebt reichen Ertrag, so daß der Farmer zu Wohlstand gelangen kann. Aber auf alle Bequemlichkeit des Lebens muß er verzichten; die nächsten Nachbarn wohnen meilenweit; die Segnungen des Gottesdienstes, die Schule für seine Kinder ent- behrt er schmerzlick. Erst wenn andere Farmer sich in der Nähe ansiedeln, enffteht ein Dorf, in dem sich wohl auch einige Handwerker niederlassen, die gut bezahlt werden. Kirche und Schule werden gebaut, vielleicht wird eine Eisenbahn angelegt, und wenn die Umstände günstig sind, steht nach zwanzig Jahren dort eine große Stadt, wo früher der Wald rauschte. Hunderttauscnde unserer Landsleute leben so in Amerika; sie sind die besten Ackerbauer. Wohl werden manche wohlhabend, aber sie müssen hart und schwer arbeiten und sich weit mehr anstrengen als im deuffchen Vaterlande. Darum bewahrheitet sich auch hier das Sprüchwort: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich." Nur wenige Einwohner behalten ihre heimische Sprache und Sitte bei; die Enkel der Einwanderer sprechen meist nur englisch und sind echte Nordamerikancr oder Uankers ftänkisf. Der Aankee besitzt einen staunenswerten Unternehmungsgeist. Er legt Eisen-

3. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 57

1890 - Breslau : Goerlich
57 I 6. Die Bewohner sind germanischer Abstammung und meist Protestanten. In Norwegen spricht man die dänische Sprache, in Schweden die schwedische; jedes Volk hat auch seine eigenen Gesetze und seine besondere Verfassung, nur durch den gemeinsamen Herrscher sind beide verbunden. Die Schweden sowohl wie die Norweger sind stark und kräftig gebaut, vorzügliche Seeleute und tüchtige Ackerbauer. Sie Zeichnen sich durch scharfen Verstand und Freimütigkeit aus, dagegen herrscht unter dem Landvolks viel Unreinlichkeit. An den Küstengegenden findet sich in einzelnen Bezirken die schreckliche Krankheit des Aussatzes, die wahrscheinlich von der Unrcinlichkeit und dem ausschließlichen Genuß von Fischen herrührt. Lesen und Schreiben ist allgemein verbreitet, da es von den Eltern den Kindern ge- lehrt wird; in den elendesten Hütten findet man Bibel, Gesangbuch und Gebetbücher. Überall hört man Musik; auch Theaterstücke werden von den Bauern gern aufgeführt. Im Norden leben die Lappen, welche anderer Abstammung als die Schweden und Norweger sind und von diesen als ein niedriger stehender Menschenstamm betrachtet werden. Sie haben eine gelbbräunliche Farbe, kleine, schiefliegende Augen, eine breite, niedrige Stirn, hervorspringende Backenknochen und ein spitzes Kinn. Ihre Kleidung ist im Sommer grober Wollenstoff, im Winter Renntierfelle, deren Haare nach außen gekehrt sind. — Ein großer Teil der Lappen sind Nomaden, d. h. sie ziehen von Ort zu Ort, um ihre Renntierherden zu weiden oder Jagd und Fischerei zu treiben. Deshalb wohnen sie in Zelten, die aus Renntierfellen gefertigt sind; diese haben statt der Thür einen Vorhang und laufen nach oben spitz zu; oben befindet sich eine Öffnung, durch welche der Rauch abzieht. — Die Lappen sind jetzt zum Christentum bekehrt, haben aber noch den Glauben an Zauberei behalten. Diebstahl ist äußerst selten, dem Trünke sie sind aber sehr ergeben. 7. Die Hauptstadt von Schweden ist Stockholm (265 000 Einw.), am Ausflusse des Mälarseees wunderschön gelegen. Sie liegt zum Teil auf Inseln, die mit dem Festlande durch Brücken verbunden sind. Die längste dieser Brücken ist der Sammelplatz der vornehmen Welt und mit prächtigen Läden besetzt. Auf einem Hügel erhebt sich das großartige königliche Schloß mit zahl- reichen Sammlungen. — Unweit Stockholm ist der Tiergarten, der schönste Park in Europa. Er liegt auf einer felsigen Halbinsel, auf welcher Bäume und Wiesenanlagen abwechseln. Längs des Fahrweges stehen schöne Landhäuser, Kaffeehäuser, Volkstheater und Karoussels; dazwischen breiten sich Blumenbeete und Gebüsche aus. — Stockholm ist der Haupthandelsort von Schweden. Von hier aus gehen besonders Eisen, Bauholz und Bretter ins Ausland. Es ist auch die bedeutendste Fabrikstadt von Schweden. -— In Upsala ist die erste Universität des Landes, an der weltberühmte Männer gelehrt haben. In der Bibliothek befindet sich die älteste deutsche (gotische) Bibelübersetzung, welche mit silbernen Buchstaben aus purpurrotes Pergament geschrieben ist. — Die zweit- größte Stadt Schwedens ist Gothenburg oder Göteborg fjötebürjj, eine sehr bedeutende Handels- und Fabrikstadt. (110 000 E.) Die Hauptstadt von Norwegen ist Kristiania, eine bedeutende Handels- stadt, am Ende eines langen Fjords gelegen. Der Fjord ist reich an schönen Inseln; Hügel und Berge, die mit Wald und Gärten bedeckt sind, umgeben die Stadt, und prächtige Landhäuser liegen wie ein Kranz ringsum aus- gebreitet. (170 000 Einw.) — Die bedeutendste Handelsstadt ist Bergen

4. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 89

1892 - Breslau : Goerlich
Anhang. Aus der Volkswirtschaftslehre und Gejrizeslmnde. 1. Aus der Geschichte des wirtschaftlichen Lebens. a. Bedrfnisse, Gter, Arbeit, Werkzeug. Der Mensch mu essen, um zu leben; er mu sich bekleiden, um seine Ble zu bedecken; er braucht eine Wohnung, um sich vor Klte und Nsse zu schtzen. Zu allen Zeiten hat er die Bedrfnisse der Nahrung, Kleidung und Wohnung gehabt. Alle Gegenstnde, durch welche der Mensch seine Bedrfnisse befriedigt, nennt man Gter. Diese Gter erlangt man aber nur durch Arbeit. Zur Arbeit bedrfen wir der Werkzeuge. b. Urzustand. Die Ureinwohner von Australien leben fast nur von den Frchten der wild wachsenden Pflanzen, von Wrmern oder solchen Nahrnngs-Mitteln, die ihnen die Natur von selbst darbietet. Ihre Arbeit besteht meist nur im Einsammeln der Frchte, sie brauchen keine Werkzeuge. Sie bauen keine Wohnungen und gehen meist nackt. In hnlicher Weise haben wahrscheinlich unsere Vorfahren in frhester Zeit gelebt. c. Jger- und Fischervlker. In klteren Lndern fand der Mensch nicht das ganze Jahr hindurch Frchte; er stillte daher seinen Hunger mit dem Fleische von Tieren. Er jagte die Tiere des Waldes und fing die Fische der Flsse, Seeen und Meere. Noch heute nhren sich viele Völker (in Afrika und Amerika) auf diese Weise. Wir nennen sie Jger- und Fifchervlker. Die Jgervlker nhren sich vom Fleische der erlegten Tiere und kleiden sich in die Felle derselben; manche haben keine feste Wohnung, sondern schweifen unstt umher. Bei guter Jagd leben sie im Uberflusse, zu anderen Zeiten leiden sie Hunger. Zwischen den einzelnen Stmmen kommt es oft zu blutigen Kmpfen um die besseren Jagdgebiete. Die Fischervlker leben meist an der Meereskste; auch sie haben bald berflu, bald Mangel an Nahrungsmitteln. Die Werkzeuge der Jgervlker sind Pfeile, Lanzen und Arte, die aus Steinen oder Erz hergestellt sind. Die Werkzeuge der Fischer-Vlker sind Netze und Khne. . Hirtenvlker. Spter lernten die Menschen einige Tiere zhmen; sie hielten Herden von Kamelen, Eseln, Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen. Sie nhrten sich von der Milch und dem Fleische und kleideten sich in die Felle der Tiere oder in Wollstoffe. Wo Futter vorhanden war, blieb die Herde lngere Zeit; war aber der Platz abgeweidet, so muten Hirten und Herden weiterziehen. Daher wohnten die Hirten nicht in festen Husern, sondern in Zelten. Um die Weidepltze entstand oft Streit, daher waren viele Hirtenvlker auch tapfere Krieger. (Abraham, Lot.) Die Hirtenvlker hatten schon eine bessere Nahrung, Kleidung und Wohnung als die Jger- und Fischervlker. Hirtenvlker leben jetzt noch in Asien. e. Kapital. Fr den Fischer ist das Netz, fr den Jger Bogen und Pfeil von groer Wichtigkeit; denn diese Gter dienen ihm dazu, neue Gter (Fische, Jagdtiere) zu gewinnen. Solche Gter, welche wir zur Hervorbringung anderer Gter brauchen, nennen wir Kapital. Das Kapital des Hirten ist seine Herde. Bei den Jgern und Fischern konnte kein groer Unterschied im Vermgen sein, da die Vorrte nicht aufbewahrt werden konnten. Bei den Hirten konnte aber durch grere Sorgfalt, Klugheit und Glck der eine weit grere Herden besitzen als der andere, daher gab es sehr reiche Hirten (Hirtenfrsten, z B. Abraham) und daneben arme.^ f. Ackerbau treibende Völker. In noch spterer Zeit lernten die Menschen, die Krner gewisser Pflanzen in die Erde streuen, um daraus neue Pflanzen zu er-zielen. Aus den Hirten wurden Ackerbauer. Jetzt konnten die Menschen sich feste

5. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 56

1892 - Breslau : Goerlich
Auf friedlichem Wege erwarb Kaiser Wilhelm Ii. die Insel Helgoland. Dieses deutsche Gebiet war an die Englnder gekommen: sie traten es an Deutschland ab, wofr dieses ihnen streitige Gebiete in Ostafrika berlie. 6. Sorge fr das Uolkswohl. Ganz besonders sorgt Kaiser Wilhelm Ii. fr das Wohl der rmeren Volksklassen. Die Bergarbeiter beklagten sich bei ihm der die lange Arbeitszeit, die ihnen nur am Sonntage das Tageslicht zu sehen gestattete, und der die niedrigen Lhne. Kaiser Wil-Helm Ii. lie diese Beschwerden untersuchen und in den staatlichen Bergwerken die Arbeitszeit verkrzen, die Lhne erhhen und manche Mistnde abschaffen. Im Jahre 1890 wurden auf Vorschlag des deutschen Kaisers Abgesandte der meisten europischen Staaten nach Berlin berufen, um darber zu beraten, da die Arbeitszeit nicht zu lange ausgedehnt, die Arbeit der Frauen und Kinder mglichst beschrnkt und strenge Sonntagsruhe eingefhrt werde. In Deutschland sind hierfr Gesetze erlassen worden. Endlich wurde im Jahre 1891 die Invaliditts- und Altersversicherung eingefhrt. Derselben mssen alle beitreten, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und fr ihre Arbeit Lohn empfangen. Die Hhe der Beitrge richtet sich nach dem Lohne des Versicherten. Der Arbeitgeber zahlt ebenso viel wie der Arbeiter. Jeder Versicherte erhlt eine lebenslngliche Rente, wenn er erwerbsunfhig wird oder 7 0 Jahre alt ist. Die Zahl der Versicherten betrgt jetzt 11 Millionen und wird im Laufe der Jahre noch steigen. Durch diese Gesetze ist Deutsch-land allen andern Staaten in der Frsorge fr die Arbeiter vorangegangen, und sie zeigen, da Kaiser Wilhelm Ii. so wie seine Vorfahren stets das Wohl seines Volkes zu frdern sucht. B. Kilver aus der deutsche Geschichte. 1. Deutschland zur Zeit Christi. 1. Grenzen und Beschaffenheit Deutschlands. Wenn wir von Deutsch-land zur Zeit Christi reden, so verstehen wir darunter das Gebiet, welches im Sden von der Donau, im Westen vom Rhein, im Norden von der Nord- und Ostsee, im Osten etwa von der Weichsel und den Karpathen be-grenzt wird. Das Land innerhalb dieser Grenzen war aber zu der Zeit, wo unser Heiland noch auf Erden wandelte, zum groen Teil mit dichten Wldern be-deckt; zwischen diesen breiteten sich groe Smpfe aus. Hufig umzogen Nebel und Wolken den Himmel; es war damals klter und rauher als jetzt. Die Wlder waren reich an Bren, Wlfen, Auerochsen, Hirschen, Rehen und Wildschweinen. 2. Uame und Krperbeschaffenheit der Bewohner. Die Bewohner dieses Landes wurden von anderen Vlkern Germanen genannt. Sie zeich-neten sich durch gewaltigen Krperbau, hellblondes Haar, trotzige blaue Augen und eine weie Haut aus. Vor ihrem wilden Blicke und ihrer Donnerstimme erschraken die tapferen und kriegsgebten Nachbarvlker. Durch Baden in Flssen und Seeen hrteten sie sich ab. Sie ertrugen leicht Klte und Hunger,

6. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 22

1912 - Breslau : Goerlich
B. Aus Schlesiens Vergangenheit. 1. Wie es in den ältesten Zeiten in Ächtesten aussah. 1. Pte Mandaten. Zur Zeit, da der Heiland geboren wurde, wohnte in unserer Heimatprovinz Schlesien ein deutscher Volksstamm, die Vandalen. Ein Teil von ihnen waren die Silinger am Zobtenberge. Aus diesem Starrten i|t das Wort „Schlesien" geworden. 2. Aussehen des Landes. Damals bedeckten große Urwälder das Land. Hier hausten Bären, Wölfe und Auerochsen. Die oft aus ihren Uferu austretenden Flüsse überschwemmten die angrenzenden Gebiete. So bildeten sich weite Sümpfe. Zu jener Zeit gab es nur wenige Dörfer und Einzelgehöfte in unserem Lande. Die Häuser waren aus Holzbalken zusammengefügt und mit Stroh oder Schilf gedeckt. Ackerbau wurde wenig betrieben. Der Bodeu wurde meist nur mit der Hacke bearbeitet. Von Zeit zu Zeit zogen römische Händler durch Schlesien. Au der Ostsee holten |ie den Bernstein. Dieser wurde in Italien zu Schmucksachen verarbeitet. 3. Einwanderung der Slawen. Im 4. Jahrhundert wanderten die meisten Vandalen in südliche Länder. Nun zogen die Slawen in Schlesien ein. Sie teilten sich in verschiedene Stämme. Ein Stamm hieß die Opolini. Die wohnten in der Gegend, wo jetzt die Stadt Oppeln liegt. So erinnert der Name dieser Stadt an die ältesten Einwanderer. Die Vandalen und die Slawen waren Heiden. 2. Don der Einführung des Christentums. Im 10. Jahrhundert stritten die Herzöge von Böhmen und Polen um den Besitz von Schlesien. Unser Heimatland kam

7. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 4

1898 - Breslau : Goerlich
übten. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend mußte die Hausfrau thätig fein. Fast auf jedem Hofe gab es Unfreie oder Sklaven, welche die fchwereu Arbeiten zu verrichten hatten. Es waren meist Kriegsgefangene, die fremden Völkerschaften angehörten, oder Germanen, welche ihre Freiheit verspielt hatten oder ihre Gläubiger nicht bezahlen konnten. Die Knechte verrichteten die Feldarbeit und fertigten die Haus- und Ackergeräte; die Mägde halfen der Hausfrau bei Besorgung der Wirtschaft. Vertiefung. 1. a) Unsere Kenntnisse über die frühesten Zustände unserer Vorfahren verdanken wir dem berühmten römischen Feldherrn C. Julius Cäsar, der i. I. 55 und 53 v. Chr. Geb. den Rhein überschritt, sowie dem römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitns, der etwa um das Jahr 100 n. Chr. Geb. eine wertvolle kleine Schrift über Wohnsitze und Lebensgewohnheiten der Germanen verfaßte. In diesen anderthalb Jahrhunderten, die zwischen den Berichten beider liegen, vollzogen sich große Veränderungen im Selben der Deutschen, woraus sich manche scheinbare Widersprüche erklären. b) Die Grenze Deutschlands nach Osten läßt sich nicht mit Bestimmtheit angeben, doch scheinen rein deutsche Stämme die Gegenden bis zur Weichsel inne gehabt zu haben, während auch jenseits des Flusses Deutsche mit Slawen vermischt waren. Als die Urbewohner unseres Vaterlandes ist wohl ein kleines, schwächliches Geschlecht — wahrscheinlich finnischen Ursprungs — anzusehen, das Pfahlbauten in Sümpfen und Seen errichtete und von Jagd und Fischfang lebte. Ihr Andenken lebt noch in den Sagen und Märchen von den Zwergen fort. Sie wurden verdrängt durch die Kelten, welche vor den Germanen in Deutschland wohnten. Später zogen die Kelten weiter nach Süden und Westen, wo sie die Nachbarn der Deutschen wurden. Im Osten hatten schon damals die Slawen ihre Wohnsitze. Vergleiche die Grenzen des alten Deutschland mit denen des Deutschen Reiches und Deutsch-Österreichs! c) Die römischen Schriftsteller sprechen ihre Verwunderung aus über die Mächtigkeit der Wälder. Der sogenannte hercynische Wald erstreckte sich von den Alpen in einer Sänge von sechzig und in einer Breite von neun Tagereisen durch ganz Deutschland, so daß alle größeren Gebirge und Wälder des heutigen Deutschland (der Schwarzwald, der Odenwald, der Spessart, das Rhöngebirge, der Thüringerwald, der Harz, die rauhe Alp, das Fichtelgebirge, das Erzgebirge und die Sudeten) als Überbleibsel dieses ungeheuren Waldgebirges erscheinen. — Von den Waldtieren erzählt Cäsar: „Im hercynischen Walde giebt es viele Arten wilder Tiere, die anderswo nicht vorkommen; unter diesen wollen wir folgende aufführen, die sich ganz besonders durch ihre Eigenart auszeichnen: Es giebt dort ein Tier von der Gestalt eines Hirsches. Aus der Mitte seiner Stirn wächst ein Horn hervor von besonderer Größe_ und Geradheit. Das Ende des Geweihes breitet sich in Form von handförmigen Schaufeln und Zacken aus (Rentier). Ebenso finden sich dort die sogenannten Elche. Sie gleichen den Ziegen in der Körperform, auch haben sie ein mannigfach geflecktes Fell, aber an Größe überragen sie jene um etwas. Die Geweihe sind abgestumpft, die Schenkel ohne Knoten und Gelenke. — Eine dritte Art sind die sogenannten Auerochsen. Sie

8. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 22

1898 - Breslau : Goerlich
— 22 — sie grob zugehauenen Pfählen an Brückengeländern, und man könnte sie für zweibeinige Bestien halten. Auch ihre Lebensart ist wild und rauh. Den Gebrauch des Feuers kennen sie nicht, sondern sie leben von den Wurzeln wild wachsender Kräuter und dem halbrohen Fleische jeder Art von Tieren, welches sie zwischen ihren Schenkeln und dem Rücken der Pferde mürbe reiten. Ihre Kleider sind aus Leinwand oder Fellen von Feldmäusen. Feste Wohnsitze meiden sie wie die Gräber und schweifen unstät in Bergen und Wäldern umher. Tag und Nacht bringen sie wie angewachsen auf ihren dauerhaften, aber häßlichen Pferden zu. Oft sitzen sie auf diefeu nach Weise der Weiber, um ihre gewohnten Arbeiten zu verrichten: sie kaufen und verkaufen, essen und trinken aus dem Rückeu derselben, und auf ihre Mähnen vorwärts gebeugt, sinken sie in tiefen Schlas. Selbst bei Versammlungen und Beratungen steigert sie nicht ab. So wechseln sie fortwährend ihre Wohnsitze, und niemand unter ihnen kennt den Ort seiner Geburt. Feru von demselben müssen sie von Kindesbeinen an Hunger und Kälte ertragen lernen. Ihre schmutzigen Weiber führen sie aus Wagen mit sich, die mit Tierfellen überzogen sind. Tort weben dieselben die groben Kleider, dort auch ziehen sie ihre Kinder aus. Krieg und Beute ist ihr Leben. Ackerbau und Handwerke kennen sie nicht; von Gesetzen und Religion haben sie keine Spur". (Ammianus Marcellinus, röm. Geschichtsschreiber des 4. Jahrhunderts.) Als Feinde in der Schlacht waren sie äußerst gefährlich. Mit fürchterlichem Geheul stürzten sie sich blitzschnell aus deu Feind, überschütteten ihn mit eineni Hagel spitzer Knochenpfeile und rissen mit dem sicheren Wurfe ihrer Schlingen einzelne Leute ans dem Gliede; wurden sie zurückgeworfen, so wiederholten sie ihren Angriff so lange, bis der Gegner erschüttert war. Die Hunnen drangen um das Jahr 375 bis zum Tou vor. Dort herrschte der hundertjährige König Hermanarich über die Ostgoten: sein Reich erstreckte sich von der Ostsee bis zum schwarzen Meere. Aber die Völker dieses großen Staates waren unter einander uneinig, der greise König schwer verwundet. Er wurde von den Hunnen besiegt und tötete sich selbst: die Lstgoten aber wurden von den Hunnen unterworfen, und viele von ihnen fchlossen sich den Hunnen an. 3. Alarich. Nun warfen sich die Hunnen auf deu zunächst wohnenden deutschen Stamm, die Westgoten. Ein Teil von ihnen stellte sich den Hunnen entgegen, wurde aber besiegt; der andere, etwa 200 000 wehrhaste Männer, bat um Aufnahme in das römische Reich. Der Kaiser wollte ihnen in dem Lande südlich der Donau, das heute zur europäischen Türkei gehört, Wohnsitze geben; aber die Habgier der römischen Beamten trieb die Westgoten zur Verzweiflung. Sie draugeu verheerend und plündernd durch das ganze Land. Der römische Kaiser Valens bekämpfte sie bei Adrianopel (378), aber er fand mit zwei Dritteln seines Heeres den Tod. Sein Nachfolger, Kaiser Theodosins der Große, schloß mit den Westgoten Frieden und überließ ihnen das Land am schwarzen Meere; dagegen verpflichteten sie sich, dem Kaiser 40 000 Mann Soldaten zu stellen.

9. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 71

1898 - Breslau : Goerlich
land viel von den Einfällen der Normannen zu leiden. Diese waren die 33ctt)üf)tter von Norwegen und Dänemark, s ich ne ^Ltfctht ci, welche auf ihren kleinen Schiffen die Küsten der Nordsee, Englands und Nordfrankreichs beunruhigten. Sie fuhren die Flüsse hinauf, überfielen Dörfer und Städte, plünderten und verbrannten die Häuser und schleppten die Bewohner als Gefangene fort. Selbst Köln und -irier wurden von ihnen erobert, bis Amiens drangen sie vor. Zu Anfang des 10. Jahrhunderts drangen noch die Magyaren verwüstend in Deutschland ein. Diese waren ein asiatisches Reitervolk, das um das Jahr 900 die weiten Ebenen an der Theiß und Donau erobert hatte. Sie lebten als Nomaden von Fleisch und Milch ihrer Herden, im Sommer unter Zelten, im Winter in Hütten, und als Nomaden führten sie den Krieg. Als rasche Reiter aus unansehnlichen, aber ausdauernden Pferden erschienen und verschwanden sie blitzschnell: als unbarmherzige Räuber plünderten sie alles und schleppten Scharen von Gefangenen mit sich fort; beim Gesecht waren sie in mehrere Treffen gegliedert, überschatteten den Gegner mit einem Hagel von Pfeilen und Lanzen und rannten ihn nieder. So ähnlich waren sie den Hunnen, daß sie für deren Nachkommen gehalten und auch wohl fo genannt wurden. c) So herrschte int Lande Not und Verwirrung. Im I. 9-1 l starb der letzte Nachkomme Karls im Alter von 18 Jahren ohne Kinder. Nach seinem Tode traten die deutschen Fürsten zusammen, um einen König zu wählen; Deutschland wurde ein Wahlreich. Allein schon der erste Wahlkönig, Konrad von Franken, hatte schwere Kämpfe zu bestehen. Die anderen Fürsten, die ihm vorher an Würde gleich gewesen waren, wollten ihm nicht gehorchen; gegen die Herzöge von Schwaben, von Sachsen und von Bayern mußte er Krieg führen und konnte für das Reich nicht viel thun. Vor feinem Tode empfahl er den deutschen Fürsten, den mächtigen Sachsenherzog Heinrich zum Könige zu wählen, und diese folgten seinem Rate. (919.) 2. Heinrichs Kämpfe gegen die Magyaren, a) Die Sage erzählt, daß Herzog Heinrich gerade mit dem Vogelfänge beschäftigt war, als ihm die Fürsten die Nachricht brachten, er sei zum deutschen Könige erwählt. Daher heißt er auch Heinrich der Vogelsteller oder Heinrich der Finkler. Aber diese Namen weisen nicht darauf hin, wie Großes er vollbracht hat. Zunächst suchte er den verheerenden Einfällen der Magyaren Einhalt zu thun. Als diese 924 wieder nach Deutschland kameu, vermochte er ihnen noch keinen hinreichenden Widerstand entgegenzusetzen. Denn in den offenen Dörfern konnten sich die Deutschen der raschen Reiter nicht erwehren, und ehe dann der Heerbann zusammenkam, waren die Ungarn schon weiter gezogen. Aber es gelang Heinrich, einen vornehmen ungarischen Führer in die Hnnbc zu bekommen. Diesen gab er erst frei, nachdem sich die Ungarn verpflichtet hatten, neun Jahre lang nicht nach Deutschland zu kommen. Freilich mußte Heinrich ihnen einen Tribut zahlen. (924.) b) Die Zeit der Ruhe benützte Heinrich, um sein Volk für den

10. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 122

1898 - Breslau : Goerlich
— 122 — starken Hirsch, das Elentier, das Wisent und das Wildschwein aufscheuchen. Mit Wurfspieß und Pfeilen sucht sie der Ritter zu erlegen; aber oft wendet sich auch der angeschossene Bär oder das Wildschwein gegen den Jäger, und es giebt ernstliche Kämpfe. c) Der Sommer war auch die Zeit der ritterlichen Spiele, in welchen der Ritter seine Kraft und seine Geschicklichkeit in der Führung der Waffeu zeigte. Das gewöhnlichste Ritterspiel bestand darin, daß zwei Ritter mit eingelegten Lanzen gegen einander ritteil. Wer nicht fest im Sattel faß, wurde durch deu heftigen Stoß von: Pferde geworfen; anderenfalls zersplitterte der Speer. Das war das Speerstechen oder die T j o st. Manchmal kämpften aber auch gauze Scharen von Rittern gegen einander; die eiue Partei suchte die Schar der Gegner zu durchreiten und möglichst oiele gefangen zu nehmen. Das war das Turnier, das oft mit großer Pracht abgehalten wurde. Manchmal kämpften Hunderte von Rittern gegen einander, und Tausende von Zuschauern fanden sich zu deu glänzenden Festlichkeiten ein. 6. Verfall des Rittertums. Bis nach der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts war es den Rittern meist noch ernst mit ihrem Gelübde; sie erwählten St. Georg zum Schutzpatron aller Ritterschaft und nahmen sich an ihm ein Vorbild der Tapferkeit, an St. Martin ein Vorbild der Milde, au beideu ein Vorbild christlich frommen Sinnes. Als aber „die kaiserlose, die schreckliche Zeit" kam, da, und von nun au mehr und mehr, verfiel das Rittertum in sich selbst und mußte verfallen. In dieser Verwirrung aller Dinge ward auch der Adel von Verwilderung der Sitte und vou Verarmung betroffen. So arm aber auch ein Edler war, sein Stand erlaubte ihm einmal nicht, in einem bürgerlichen Gewerbe seinen Lebensunterhalt zu suchen, und so viel er auch Kinder hatte, sie erbten alle seinen Stand und damit die Armut und Nahrnngslosigkeit. Da mußte es den Adligen wohl schwer werden, das Rittergelübde in allen Stücken zu bewahren; da suchten sie Händel mit anderen Edlen und befehdeten Fürsten und Städte; da fingen und plünderten sie den Kaufmann und den Pilger, die au ihrem Schlosse vorüberzogen. Solchem Unwesen mußten Könige, Fürsten und Städte steuern; hat doch Rudols vou Habsburg allem in Thüringen nicht weniger als 66 Raubschlösser brechen lassen. Andere Könige suchten dem Übel vorzubeugen, indem sie innerhalb eines gewissen Umkreises mit die Städte die Anlage neuer Burgen untersagten. Indessen half das alles nicht für die Dauer; noch mehr als zwei Jahrhunderte nach Rudolf von Habsburg war Maximilian I. genötigt, unter dem raub- und fehdesüchtigen Adel auszuräumen. Ihm gelang dies besser, aber auch nur, weil inzwischen noch manches andere geschehen war, was den Adel vollends um seine ehemalige Bedeutung brachte. Er war schon lange nicht mehr der einzige Kriegerstand des Reiches; schon lange wurden die Kriege nicht mehr so ausschließlich oder auch nur überwiegend mit Reiterei geführt. Bereits in den Kriegen zwischen den Gegenkönigen Ludwig dem Bayern und Friedrich von Österreich kämpfte Fußvolk bis auf 20 000 Mann mit; Fußvolk schlug bei Sempach die Ritter
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