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1. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 96

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
m 32. Der schmalkaldische Krieg. Eindringling zu vertreiben. Das gelang ihm auch; in Halle zwang er sogar den Erzbischof Johann Albrecht, der 1545 auf Albrecht gefolgt war, am Neujahrstage 1547 zum Verzicht auf Magdeburg And Halberstadt, worauf Stnde und Kapitel dem Kurfrsten am 13. Januar huldigten. Dem Kurfrsten hatte sich Gras Albrecht von Mausseld hiuterortischer Liniex) angeschlossen, der besonders gegen seine Vettern, die es mit Moritz hielten, kmpfte und Eisleben und Mansfeld eroberte. Der Kurfürst bedrohte sogar den Herzog in seinem eigenen Lande. Bald aber wandte sich das Glck. Der Kaiser kam, ehe es der Kurfürst ahnte, von Sden her, und mit ihm Moritz und Alba, der spter so furchtbar in den Niederlanden wtete. der Plauen und Altenburg zog das kaiserliche Heer gegen die Elbe heran. Der Kurfürst Johann Friedrich hatte bei Mhl-berg sein Lager. Als Kaiser Karl V. das erfuhr, brach er mitten in der Nacht vom 23. auf den 24. April aus seinem Quartier in den bei Lommatzsch liegenden Drfern auf, um den Kurfrsten zu fangen. Die vordersten seiner Truppen waren vormittags 8 Uhr schon der Strehla hinaus bis zu den Grenzdrfern unserer Provinz Pannitz und Schirmenitz. Hier auf einem kleinen Hhenzuge, der einen ber-blick der die nach Auig und Mhlberg sich erstreckenden Wiesen ge-stattet, wurde Halt gemacht. Der Ort, wo der Kaiser damals rastete, heit bei den Bauern heute noch der Spenneberg", d. h. Spanierberg. Der Kaiser selbst nahm sein Quartier in der Pfarre zu Schirmenitz. Gegen Mittag des 24. April 1547 sanken die Nebel, die bis dahin die Gegend bedeckt hatten, und die hervorbrechende Sonne klrte den Krfrsten darber auf, da ihm am linken Elbufer die gesamte Macht des Kaisers und nicht eine kleine Streifschar, wie er zuerst meinte, gegenberstand. Da fate er den verhngnisvollen Entschlu, die ziemlich leicht zu verteidigenden Elbufer noch vor Einbruch der Nacht aufzugeben und den sofortigen Marsch nach Wittenberg anzu-treten. Zunchst wurde das Geschtz in dieser Richtung voraus-geschickt, ihm folgte der Tro und das Fuvolk. Bald brach auch Johann Friedrich auf, eine schwere Last fr sein braunes friesisches Schlachtro, und hinter ihm her kam langsam die 20002500 Pferde zahlende Reiterei. Bis Brottewitz, 3 Kilometer von Mhlberg, bot der Marsch keine Schwierigkeit, auch waren sie auf dieser Strecke noch nicht vom Feinde verfolgt. Aber hinter Brottewitz beginnt der Hasenbusch, ein Kiefernwald mit breitstigen, alten Stmmen, der machte das Fortkommen schwierig; der Weg, der den Baumwurzeln liefen, war aufgeweicht und zerfahren und ein Ausbiegen nach rechts oder links war nicht mehr mglich. x) So benannt nach dem von Albrecht 1511 erbauten Hinterort", einem der drei auf der Burg Mansfeld unter dem Namen Vorder-, Mittel- und Hinter-crt nebeneinander innerhalb derselben Ringmauer stehenden und den verschiedenen danach benannten Linien des Grafenhauses als Residenz dienenden Schlsser.

2. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 19

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
7. Einfhrung des Christentums in unserer Provinz. 19 Axt stellten sie dann einen schtzenden Zaun um ihre Lagersttte her, aen ihr Abendbrot und legten sich zur Ruhe. Ringsum ist es stille; in den Bltterkronen rauscht zuweilen der Nachtwind, und die Eule schreit ihren Klageruf; aus dem Walde tnen fernher die Stimmen der Wlfe, dann heben sich die mden Rosse vom Boden und schnauben ngstlich mit den Nstern. Beim ersten Morgengrauen erhoben sie sich. Schnell rsteten die Männer zum Aufbruch. Der Fhrer war noch schweigsamer als am letzten Tage; er ritt schneller, und sein scharfer Blick prfte jeden Busch und Stein, denn er wute wohl, da der Weg nicht ohne Gefahr war. In der Landschaft, welche sie jetzt betraten, lagen in den Tlern oder auf halber Hhe der Berge hie und da Drfer und einzelne Hfe frnkischer Ansiedler, die meisten Hfe klein, die Huser zerfallen, notdrftig geflickt, daneben auch leere Brandsttten. ^ Jeder Hof und jedes Dorf war umwallt. Nur wenige Leute sahen sie auf dem Felde, in den Drfern rannten die Kinder und Frauen an den Holzzaun und starrten die Reisenden an. Wieder kamen sie an ein Dorf; ohne Zaun standen die hohen Strohdcher, welche fast bis zum Boden reichten. Nackte Kinder, brunlich und mit Schmutz bedeckt, wlzten sich neben den Ferkeln auf der Dung-fttte; kleiner waren die Leute, rundlich und glatt die Gesichter. Es sind Wenden," erklrte der Fhrer, sie hausen hier in mehreren Drfern in Thringen und zahlen dem Grafen des Frankenherrn Zins." Weiter ritten sie und kamen an einen Hos unter Lindenbumen. (Sie fanden das Dach zerrissen, die Tr eingeschlagen; im Grase lag ein toter Mann, das Haupt durch einen Keulenschlag gebrochen. Dies war der Wirt des Hofes," sprach der Fhrer mit zuckendem Munde, die Wenden haben seinen Hof berfallen, sein Vieh weg-getrieben und seine Kinder mit sich genommen." Weiter nach Norden zogen sie. Nach einigen Tagen schauten sie von der Bergeshhe niedrige Hgel, in der Ferne offenes Land. Vor ihnen lag am Fue des Berges ein Dorf, grau die Dcher, grau die Balken, rund herum ein Zaun aus Pfahlwerk und ein breiter Graben. Auerhalb des Zaunes erhoben sich an der Berg-hhe zwei einzelne Hfe. Der Fhrer hielt an und sprach: Hier ist das Dorf und dort ist der Hof des Franken, zu dem ich euch führen sollte. Vollbracht ist, was ich gelobt. Fahret dahin." Wie weit Bonifatius in unserer Gegend nach Norden gekommen ist, lt sich nicht genau feststellen; die Sage bringt ihn mit mehreren irrten in Verbindung. So soll er auf dem Hlfensberge auf dem Eichsfelde gepredigt haben; der lteste Teil der hier oben stehenden Kirche heit die Bonifatiuskapelle und eine Quelle am Berge der Bonifatiusbrunnen. Am Hlfensberge liegt auch ein Dorf Geismar, und manche meinen, da er hier die Eiche gefllt habe. Bei Scharzfeld am Sdharze liegt die Steinkirche, die in 2*

3. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 98

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
98 32. Der schmalkaldische Krieg. einige hundert Reiter Wittenberg und verbreiteten die Schreckenskunde von der Niederlage. Doch beschlo die Kurfrstin Sybille und der Rat, die Stadt dem Kaiser nicht zu ffnen. Wittenberg war damals eine starke Festung; als der Kaiser einige Tage nach der Schlacht vor der Stadt eintraf, soll er, erstaunt der die Strke der Festung, geuert haben: Htten wir den Vogel nicht, das Nest wrden wir schwerlich bekommen." Er wre auch wohl kaum imstande gewesen, die Stadt einzunehmen, wenn er nicht durch das der den Kurfrsten verhngte Todesurteil die tapfere Kurfrstin so erschreckt htte, da sie ihm Wittenberg am 15. Mai 1547 bergab. Die Szene in der Schlokirche am Grabe Luthers ist geschichtlich nicht erwiesen. Am 19. Mai kam dann die Wittenberger Kapitulation zustande: Johann Friedrich verzichtete auf die Kurwrde, lieferte Gotha und Wittenberg aus und entsagte der Herrschaft der seine bisherigen Lande. Der Albertiner Moritz von Sachsen ward Kurfürst, erhielt Gotha und Wittenberg und verpflichtete sich zur Zahlung einer Jahresrente von 50000 Gulden an die Kinder Johann Friedrichs. Statt dieses Geldes wies ihnen Moritz aber eine Reihe von Stdten und Ort-schaften zu. Die 1547 den Albertinern zugesprochenen Gebiete bilden mit den thringischen Besitzungen von Kur-mainz (Erfurt usw.), sowie den Hochstiftern Naumburgs Zeitz und Merseburg den Kern des Sdteils der heutigen Provinz Sachsen. Erst nach dem Passauer Vertrage 1552 kehrte Johann Friedrich in seine Stammlande zurck. 1554 schlo er mit dem Kurfrsten August die Naumburger Kapitulation ab; in derselben wurde den Ernestinern auer den frheren noch eine Reihe von mtern ab-getreten; so da den drei Shnen Johann Friedrichs, der 1554 starb, die Territorien verblieben, die noch heute den Besitzstand des Eruestinischeu Hauses ausmachen, also die schsisch-thriugischeu Staaten. Um in seinen Landen nach dem Verluste von Wittenberg wiederum eine Pflanz- und Pflegesttte der Lehre Luthers zu schaffen^ gab Johann Friedrich noch die Anregung zur Errichtung der Universitt Jena, die unter seinem Sohne Johann Friedrich dem Mittleren 1558 die kaiserliche Besttigung erhielt. Die deutsche Geschichte kennt nur wenige so tragische Schicksals-Wechsel wie den jhen Zusammenbruch der Eruestinischen Macht; kein anderes unserer frstlichen Geschlechter hat die Versumnis groer Stunden so bitter, und die alte Wahrheit, da die politische Welt dem khnen Wollen gehrt, so schmerzlich empfinden mssen. Als Kaiser Max die Augen schlo, war Kurfürst Friedrich der Weise das Haupt unseres Frstenstandes, der Fhrer der Reformpartei im Reiche,, und es lag in seiner Hand, der Nation ein deutsches, ein evangelisches-
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