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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 152

1886 - Berlin : Hofmann
152 Geschichte der neueren Zeit. Aber den verhängnisvollen, tiefen Schäden des Staatswesens konnte auch er nicht abhelfen, zumal er unter seinen Ministern und Räten keine ernsten Bestrebungen antraf (Haugwitz, Luechesini, Lombard). Am schlimmsten war der Verfall des Heeres. In allen Äußerlichkeiten war es zwar geblieben wie zur Zeit Friedrichs: aber der Geist des großen Königs war daraus entschwunden. Die Offiziere waren durchdrungen von dem Glauben an die Überlegenheit des preußischen Heeres und mit Geringschätzung lehnte man alle Reformen ab. Das Verhalten Preußens gegen Frankreich haben wir schon kennen gelernt (vgl. § 83). Zunächst in offenem Kriege gegen dasselbe, schloß es 1795 zu Basel Frieden und gab das linke Rheinufer den Franzosen preis. Von dieser Zeit an blieb es neutral und durch die ängstliche Wahrung dieser Neutralität machte es sich sowohl Napoleon als Österreich verhaßt. Als endlich Napoleon, die Neutralität nicht achtend, seine Truppen durch das preußische Anspach marschieren ließ und Alexander von Rußland den Zorn König Friedrich Wilhelms über diese Verletzung benutzte, um ihn gegen Frankreich zum Bündnis zu vermögen, als darauf durch die Kopflosigkeit des Ministers Hangwitz (Vertrag zu Schöubruun!) und durch die Hinterlist Napoleons auch die Ehre Preußens angetastet wurde (der Tauschhandel mit Hannover), da brach auch dem Könige die Geduld. § 87. Preußens Prüfungen. — Jena und Tilsit. Getrieben durch die ernsten Vorstellungen seines Ministeriums, in dem damals schon der Freiherr vom Stein sich befand, und durch die kriegerische Stimmung seines Heeres, begann Friedrich Wilhelm den Krieg. Das preußische Heer, unter dem Oberkommando des greisen Herzogs von Braunschweig, sollte gegen die südwestdeutschen Rheinbundstaaten sich wenden. Aber Napoleon, schneller als seine Gegner, erschien in Thüringen, besiegte die preußische Vorhut unter dem Prinzen Lours Ferdinand von Preußen, der hier den Heldentod fand, bei Saatfeld und schlug das Hauptheer in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt (Oktober 1806). Das preußische Heer und seine Führer waren auf diesen Ausgang nicht gefaßt; sie verloren den Zusammenhalt und die Geistesgegenwart. Allgemeine Entmutigung ergriff die Gemüter. Der König mußte zurückweichen. Berlin fiel, Napoleons

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 130

1886 - Berlin : Hofmann
130 Geschichte der neueren Zeit. Während dieser sein ganzes Interesse auf das militärische Leben richtete und allen rein geistigen Beschäftigungen abhold war, hatte sich in dem Sohne unter dem Einfluß seiner Mutter und des Franzosen Duhau de Jaudun ein lebhafter Sinn für Kunst und Wissenschaft entwickelt {{ein Flötenspiel-Lehrer Quauz). Als der Vater, damit unzufrieden, den Prinzen hart behandelte, machte derselbe den Versuch, nach England zu entfliehen; aber der Fluchtplan wurde entdeckt, Friedrich selbst auf die Festung Knstrin gebracht, sein Helfer, der Lieutenant Katte, hingerichtet, und seine Schwester, die nachmalige Markgräfin von Baireuth, welche ebenfalls um den Plan gewußt, mit Schlügen gezüchtigt. Endlich wurde Friedrich von seinem Vater begnadigt (der Feldprediger Mittler), und da er sich durch eifrige Arbeit auf der Kriegs- und Domainenkammer und auch durch fein williges Eingehen auf eine Heirat mit Elisabeth Christine von Braunschweig die Zufriedenheit seines Vaters erwarb, ließ dieser ihm mehr und mehr Freiheit, ja, scheuste ihm sogar das Schloß Rheinsberg. Hier lebte Friedrich nun einige Jahre der Beschäftigung mit den Wissenschaften, besonders der Geschichte und der französischen Litteratur. Geistvolle Mäuuer (Keiserling, Jordan, Fouquet) bildeten seinen Umgang. Von hier aus trat er mit den bedeutendsten Gelehrten und Schriftstellern in Verbindung, namentlich mit Voltaire. Aber dem stillen Behagen dieser Zeit sollten bald Unruhen und stürmisch bewegte Jahre folgen. Brandenburg-Preußen war durch feine natürliche Entwicklung ein Gegner des habsburgischen, bisher in Deutschland vorwiegenden Hauses geworden. Diese Gegnerschaft gelangte unter Friedrich zum 1740 Ausbruch, als nach dem Tode Kaiser Karls Vi. (1740) der deutsche Kaiserthron erledigt war. Des letzteren Tochter, Maria Theresia, eine kluge und energische Frau, erhob aus Grund der unter dem Namen pragmatische Sanktion bekannten Erbfolgeordnung Anspruch auf die österreichischen Erblande, welcher aber von vielen Fürsten nicht anerkannt wurde. Kurfürst Karl Albert von Bayern, der ebenfalls Ansprüche auf Österreich geltend machte, wurde 1742 als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrönt. König Friedrich Ii. nun erneuerte gleich zu Beginn seiner Regierung die alten Ansprüche seines Hauses auf Schlesien und bot Maria Theresia gegen die Anerkennung derselben seine Zustimmung zur pragmatischen Sanktion. Sie aber verweigerte dieselbe. So kam es zum 77. Die drei schlesischen Kriege.

3. Mittlere und neuere Geschichte - S. 132

1886 - Berlin : Hofmann
132 Geschichte der neueren Zeit. 1756 Siebenjährigen Krieg, 1756—1763. Der junge Staat und sein König haben in diesem Kriege die härteste Probe zu bestehen ^0'' gehabt; Glück und Unglück wechselten in rascher Folge ab. — 1756 Nachdem Friedrich noch 1756 in Sachsen eingefallen, die sächsische Armee (18 000 Mann) in Pirna gefangen und die Österreicher 1757 bei Lowositz besiegt hatte, fiel er 1757 in Böhmen ein. Hier errang er durch den Feldmarschall Schwerin, der den Heldentod starb, einen glänzenden Sieg bei Prag. Aber schwere Schläge sollten die Folgen dieses Sieges vereiteln. — Noch im Juni des-, selben Jahres erlitt Friedrich eine Niederlage bei Kollin (seine todesverachtende Teilnahme am Kampf; seine Verzweiflung). Die Franzosen schlugen Friedrichs Verbündete, die Engländer, und zwangen dieselben zu der Konvention von Kloster Zeven. Auch die Russen drangen siegreich in Preußen ein: Schlacht bei Großjägerndorf. Friedrich wandte sich nun zunächst gegen 'die Frauzofeu, die er bei Roßbach (der Reitergeneral Seydlitz) vollständig schlug, und dann gegen die Österreicher, welche bei Leuthen eine große Niederlage erlitten. 1758 Auch über die Russen brachte ihm das nächste Jahr, 1758, einen Sieg bei Zorndorf. Dann aber folgten wieder Unglücks-fchläge, welche den preußischen Staat in seinen Grundfesten erschütterten: bei Hochkirch erlag Friedrich dem Überfalle der 1759 Österreicher (Dann), und 1759 wurde er aufs neue von den vereinigten Österreichern und Rnffen geschlagen bei Kunersdorf. Bald nachher gingen ihm sogar 12 000 seiner besten Soldaten mitsamt dem General Fink durch Gefangennehmnng verloren (der „Finkenfang" von Maxen bei Pirna). Solchem Unglück gegenüber war ein Sieg feines Feldherrn Ferdinand von Braunschweig über die Franzosen bei Minden von geringer Bedeutung. Die folgenden Jahre brachten für Friedrich noch immer keine dauernde 1760 Wendung zum Besseren; sein General Fouqus wurde 1760 von den Österreichern bei Landshut geschlagen, und wenn auch durch die Schlacht bei Liegnitz eine Verbindung der Österreicher und Russen verhindert wurde, so mußte doch Friedrich eine Brandschatzung Berlins durch die letzteren hingehen lassen (Totleben). Am Ende des Jahres erlitten die Österreicher eine große Niederlage bei Torgan (Zielen). Gleichwohl waren Preußens Hilfs- 1761 quellen nahezu erschöpft: Friedrich mußte sich 1761 auf die Verteidigung feines festen Lagers bei Bnnzelwitz (bei Schweidnitz)

4. Mittlere und neuere Geschichte - S. 153

1886 - Berlin : Hofmann
§ 87. Preußens Prüfungen. — Jena und Tilsit. 1zz Wachen lagerten vor dem königlichen Schlosse; der Siegeswagen vom Brandenburger Thor und der Degen Friedrichs des Großen wurden nach Paris geschickt. Dann wandte sich Napoleon nach Ostpreußen, wohin der König und die in diesem Unglück wunderbar standhafte Königin geflohen waren. Festung auf Festung fiel, ohne Schwertstreich durch unzuverlässige Kommandanten übergeben — nur in wenigen zeigte sich Mut und Entschlossenheit, wie z. B. in Graudenz (Conrbiöre), Danzig und besonders Kolberg (Gneisenau, Nettelbeck!). Auch Schlesien wurde von den Franzosen genommen und der tapfere Blücher mußte sich nach heldenhafter Gegenwehr bei Lübeck ihnen ergeben. Immer trüber wurde die Lage Preußens. Der Hoffnungsschimmer, welcher infolge der unentschiedenen Schlacht bei Ey lau aufleuchtete, erwies sich als trügerisch. In der Schlacht bei Fried-land erlangte Napoleon einen entscheidenden Sieg. Kaiser Alexander, ein so warmer Freund Preußens, ließ sich von Napoleon verlocken, Frieden zu schließen gegen Aussichten auf Vergrößerung russischer Macht. Nun mußte sich König Friedrich Wilhelm auf Gnade und Ungnade dem Machthaber ergeben. Vergebens bat die Königin Luise, den unedlen Reden des Emporkömmlings sich aussetzend, um Milderung der Bedingungen: der König mußte in den Frieden von Tilsit, 1807, willigen. Preußen mußte auf die Hälfte feines 1807 Besitzes, auf alle Länder zwischen Rhein und Elbe, verzichten; preußisch Polen wurde ihm genommen und dem Kurfürsten von Sachsen, welcher zum Lohne für seinen Abfall von Preußen zum König erhoben worden war, als Großherzogtum Warschau gegeben; das so verkleinerte Land mußte 200 Millionen Franken Kriegskostenentschädigung zahlen und noch ein ganzes Jahr lang 150 000 Mann französische Besatzungstruppen ernähren; die preußische Armee wurde auf 42 000 Mann beschränkt. — Napoleon bildete nun ans den von Preußen abgetretenen Gebieten, zu denen er noch Hessen und Braunschweig (der geblendete, greise Herzog starb landesvertrieben in Altona!) fügte, das neue Königreich Westfalen, über das er seinen Bruder Jerome setzte (Residenz Kassel). So war nun Norddeutschland von Napoleon niedergeworfen. Aber wenn Preußen von allen europäischen Ländern die tiefste Erniedrigung durch den Korsen erfahren mußte, so sollte sich anderer-seits von ihm aus auch die Wiedererhebung Europas vollziehen. In

5. Mittlere und neuere Geschichte - S. 154

1886 - Berlin : Hofmann
154 Geschichte der neueren Zeit. dem Unglück reifte ein Geschlecht großer Männer, welche die unversiegbaren Schätze preußischer Volkskraft zu heben wußten. § 88. Napoleons höchste Macht und der Beginn seines Sturzes. So gebietend Napoleons Macht auch war, unersättlich jagte er nach immer größerer Ausdehnung derselben. Aber die Unersättlichkeit zog den Sturz nach sich. Die Völker, selbst müde der Knechtschaft, erhoben sich und was die Fürsten und Könige allein nicht vermocht, das vollbrachten sie im Bund mit dem Freiheitstrieb der Nationen. a) Nachdem Napoleon durch die sog. Kontinentalsperre den Handel Englands lahm zu legen versucht hatte und der Krieg gegen Portugal, wo das Haus Braganza verjagt wurde, zur Besetzung des Landes geführt, begannen Napoleonische Heere auch den Krieg gegen Spanien. König Karl Iv. wurde zur Abdankung gezwungen und Joseph Bonaparte erhielt den spanischen Thron. Aber Spanien erhob sich wie Ein Mann gegen die Fremdherrschaft und suchte durch einen grauenvollen „Kleinkrieg" (Guerilla) das Joch abzuschütteln (heldenhafte Verteidigung von Saragossa). Napoleon, der sich durch die Zusammenkunft mit Kaiser Alexander zu Erfurt (1808) im Osten gesichert, kam selbst nach Spanien, und seinem sieggewohnten Heer unterlagen zwar zunächst die Spanier, aber dieser Kampf- gegen das Volk wurde ihm, der bisher nur gegen Armeen gekämpft, unheimlich; er benutzte den Vorwand, welchen ihm ein neuer Krieg gegen Österreich bot, um die Halbinsel zu verlassen. Die zurückbleibenden Generale mußten nach und nach, besonders vor dem englischen Feldherrn Wellington (Schlachten bei Salamanea und Vittoria) das Land aufgeben. 1809 b) Der Kampf gegen Österreich, 1809. In Österreich erhob sich während des Freiheitskampfes der Spanier ebenfalls das Volk. An der Spitze der nationalen Bewegung stand der edle Erzherzog Karl, dessen Ruhm in den Liedern Theodor Körners lebt. Er besiegte Napoleon in einer großen Schlacht bei Aspern ans dem Marchfelde. Aber leider wurde dieser Sieg nicht geschickt benutzt: es gelang der Schnelligkeit Napoleons, bald darauf in der Schlacht bei Wagram den Österreichern eine Niederlage beizubringen. Der für Österreich sehr ungünstige Friede zu Wien (Verlust von 2000 Quadrat-Meilen) endete den Krieg. Trotz des

6. Mittlere und neuere Geschichte - S. 156

1886 - Berlin : Hofmann
156 Geschichte der neueren Zeit. Als die französische Armee geschlagen auf dem Rückzüge sich befand, erfolgte die mutige That, welche Preußen zuerst wieder zur Erhebung gegen Napoleon trieb: auf eigene Verantwortung, d. H. ohne die Zustimmung des Königs, schloß der General Jork mit den Russen (Diebitsch) zu Tauroggen ein Bündnis, 30. Dezember 1812. Repetition. B. Das Zeitalter Napoleons. § 84 Napoleon bis zu seiner Erhebung zum Kaiser. Napoleon geb. 1769 zu Ajaccio. Seine Mutter Lätitra. Nach dem Besuch der Militärschulen zu Brienne und Paris tritt er in die Armee; dient dem Konvent, dann dem Direktorium. 1797 Friede zu Compo Formio. Expedition nach Ägypten 1798—1799. Zweck: Englands Mittel-meer- und indische Stellung zu erschüttern. Nelsons Seesieg bei Abukir. Napoleons Zug nach Syrien. Seine plötzliche Rückkehr. 1802 Napoleon erster Konsul auf Lebenszeit, nachdem er im zweiten Koalitionskriege, 1798-— 1801, durch die Schlacht bei Marengo den Kaiser zum Frieden zu Luneville 1801 gezwungen hat. 1803 Reichs-deputationshauptschluß. 1804 Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. § 85. Der dritte Koalitionskrieg 1805. Napoleon siegt bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht). Friede zu Preßburg (Bayern und Württemberg zu Königreichen erhoben). 1806 Auflösung des deutschen Reiches. Stiftung des Rheinbundes unter Napoleons Protektorate. § 86. Preußen seit dem Tode Friedrichs des Großen. Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797). Der Umfang des Staates durch die zweite und dritte Teilung Polens (1793, 1795) vergrößert. Im Innern wurden die Grundsätze Friedrichs des Großen verlassen und dadurch die Entwicklung Preußens geschädigt: Wöllnersches Religionsedikt. — Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840). Trotz seines guten Willens finden keine zeitgemäßen Reformen statt; die Minister Haugwitz, Lucchesini, Lombard. Im Heere greift das Vorurteil der eigenen Unbesiegbarkeit um sich. Der Friede zu Basel 1795 (Abtretung der linksrheinischen Besitzungen an Frankreich) schädigt das Ansehen Preußens, welches fortan bis 1806 Napoleon gegenüber Neutralität beobachtet. Napoleon behandelt Preußen, da er es nicht zum Bündnis vermögen kann, übermütig. § 87. Preußens Prüfungen. — Jena und Tilsit. Getrieben durch die Vorstellungen seines Ministeriums (Stein!) erklärt der König 1806 an Napoleon den Krieg. Napoleon schlägt die preußische Armee bei Jena und Anerstädt, Oktober 1806, nachdem Prinz Louis Ferdinand von Preußen bereits vorher bei Saalfeld geschlagen und gefallen war. Bestürzung und Mutlosigkeit allgemein. Berlin und die preußischen Festungen, von denen nur einige sich mutig wehren (Kolberg: Gneisenau — Nettelbeck, und Graudenz: Courbiere) fallen in die Hände der Franzosen. Der König und die Königin nach Königsberg. Napoleon zwingt Preußen zum Frieden von Tilsit 1807 (Königin Luise). Preußen verliert alles Land zwischen

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 58

1886 - Berlin : Hofmann
58 Zweiter Teil. Das Mittelalter. zu eigennützigen Zwecken benutzten. In einem solchen Kampfe er-1292 schöpft sich z. B. im wesentlichen die Regierung des Königs bis Idols von Nassau (1292—1298), den infolge davon die Fürsten sogar absetzten, und die Albrechts I. (Sohnes von Rudolf I., 1298 1298—1308). Der letztere, ein finsterer, eigensüchtiger Mann, fand bis seinen Tod durch die Hemd seines Neffen, Johann Parrieida, dem er fein Erbe vorenthielt (vgl. Schillers Tell). Noch einmal suchte der von hochstrebenden Plänen erfüllte 1308 Heinrich Vii. (1308—1313) den Glanz des alten Kaisertums zu bis erneuern, indem er einen Zug nach Italien unternahm. Dieses 1313 £Qnft toqr durch heftige Parteikämpfe (Gnelfen und Ghibellinen) völlig zerrissen, und die Erwartung glühender Patrioten, wie z. B. des Dichters Dante von Florenz, daß Heinrich diesem elenden Zustande ein Ende machen würde, konnte sich nicht erfüllen, fo ehrlich die Absichten des Kaisers waren. Als dieser sich anschickte, den vom Papste geschützten Robert von Neapel seiner angemaßten Herrschaft zu entsetzen, wurde er plötzlich bei Siena vom Tode dahingerafft. — Von nun an wird Italien immer mehr das Opfer der Zersplitterung; in den wichtigeren Städten schwingen sich einzelne Familien zur Herrschaft auf (Carrara in Verona, Visconti in Mailand, Medici in Florenz u. a.), und wenn auch Kunst und Litteratur in diesen Gemeinwesen zu hoher Blüte kamen, so war doch ihre Entwicklung der nationalen Einigung der apeuninischen Halbinsel sehr hinderlich. § 34. Kaisertum und Papsttum. — Das Kursürstenkolleg. In älterer Zeit war der König von dem ganzen, nach Stämmen versammelten Volke gewählt worden. Allmählich aber ging die Wahl auf die Fürsten über, und aus diesen hatten sich im Laufe der Zeit wiederum die einflußreichsten abgesondert, denen nun vorzugsweise die Wiederbesetzuug des Thrones zufiel. Da das alte deutsche Reich im Gegensatz zu dem heutigen (Erbmonarchie) eine Wahl Monarchie war, so konnte ohne Wahl und Zustimmung der Fürsten selbst nicht der Sohn auf den Vater als König folgen. Dadurch entbehrte die oberste Leitung des Reiches die beiden Haupterfordernisse einer gedeihlichen Entwicklung: Stetigkeit und Unabhängigkeit. Zumal die letztere fehlte seit dem Interregnum gegenüber den sog. Kurfürsten fast ganz: mußte doch stets der zu Wählende seine Wahl durch Versprechungen und Schenkungen von
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