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Geistesbildung ausgezeichnet, stand Apsilantis damals als Generalmajor in russischen Diensten. Glhende Liebe zu seinem Vaterlande beseelte ihn, und der Gedanke, sein Volk aus der Knechtschaft von Jahrhunderten zu erlsen, erfllte seine ganze Seele. Die Gelegenheit zum Aufstand schien gnstig. Man hoffte auf die Hlfe Kaiser Alexanders von Rußland, der sich der schwerbedrngten Glaubensgenossen annehmen wrde, und Michael Souzo, Fürst der Moldau, lie sich von Apsilantis fr die Sache der Griechen gewinnen. Dazu kam, da der Pascha von Janina in Albanien (Epirus) sich gegen die Pforte erhoben, und von dieser gechtet, sich fr den Aufstand der Griechen erklrt hatte (1820), und auch von Mehemed Ali von Aegypten, den die Pforte ihrer Botmigkeit nicht hatte unterwerfen knnen, keine Betheiligung zu Gunsten der Tr-ken zu erwarten stand.
Ijpsilantis erschien in Jassy (6. Mrz 1821) und erlie einen begeisterten Aufruf an die Hellenen, sich vom trkischen Joche zu befreien, ihr Vaterland und ihren Glauben zu rchen. Thatendurstige Jnglinge strmten ihm zu, Michael Souzo untersttzte ihn mit Geld und Kriegsbedrfnissen, und Alexander stiftete die heilige Schaar. Aber in der Walachei stie er aus Mangel an Kriegsbedarf, auf Unordnung und Verrath, als bereits trkische Truppen auf Befehl der Pforte unter entsetzlichen Grueln heranzogen, um den Aufstand niederzuschlagen. Da Kaiser Alexander seine Mibilligung der griechischen Jnsurrection offen ausgesprochen und Apsi-lantis unter Androhung von schweren Strafen zur Rckkehr zu seinem Regimente ausgefordert hatte, so war es vergebens, da die Hellenen unter Athanasios am Pruth mit wenigen Hunderten gegen viele Tausende der Trken fochten und Wunder der Tapferkeit verrichteten: sie erlagen der Ueber-macht und opferten sich im heiligen Kampfe (Mai 1821). Auch in der Walachei, wo Zwietracht und Meuterei im Heere der Griechen herrschte, war der Kampf bald entschieden; die Hellenen erlagen bei Dragaschan (19. Juni 1821) und die heilige Schaar starb den Heldentod. Ypsilantis rettete sich mit wenigen Waffengefhrten der die siebenbrgische Grenze, aber die streichische Regierung hielt ihn als Revo-lutionr erst in Munkaz's Kellern, dann in Theresienstadt
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nachzuholen, schlugen fehl. Dwernicki, der in Volhynien den Aufstand untersttzen sollte, erlag einer dreimal strkeren Macht der Russen unter Rdiger und mute sich mit 6000 Mann auf streichisches Gebiet retten, wo er entwaffnet und gefan-gen wurde. Zwar erhob sich in Volhynien, Podolien, in der Ukraine, sogar in Samogitien der polnische Adel an der Spitze seiner Bauern, unterlag aber beim Mangel einer regelmigen Truppenmacht den Russen, oder rettete sich nach Polen.
Indessen konnte Skrzynecki in Folge der ungeheueren Anstrengungen der Polen wieder der 75,000 Mann mit 140 Geschtzen verfgen; er htte die zwischen dem Narew und dem Bug stehende 22,000 Mann russischer Garden erdrcken knnen, schickte aber aus Furcht vor einem Ueberfall Warschaus bedeutende Streitkrfte dahin ab und lie Diebitsch Zeit, den Garden zu Hlfe zu kommen. So fhrte er denn die unglckliche Schlacht bei Ostrolenka herbei (26. Mai), wo die heldenmthigste Tapferkeit die begangenen Migriffe nicht wieder gut machen konnte. Die Polen verloren hier 7000, die Russen 9000 Mann.
Diebitsch sollte seinen Sieg nicht lange berleben: er starb am 10. Juni bei Pultusk, bald darauf am 27. Juni der Grofrst Konstantin bei Witepsk, beide an der Cholera. Jener hatte in diesem Kriege, den er mit anderen Augen als ein Nationalrusse ansehen mochte, nicht die frhere Energie be-wiesen; dieser soll der die Tapferkeit der Polen, als ob sie sein Werk wre, seine Freude geuert haben. Der Pltz-liche Hintritt beider Männer veranlate das Gercht, da ihr Tod kein natrlicher gewesen sei.
Eine noch niederschlagendere Wirkung auf die Hoffnungen der Polen als die Schlacht bei Ostrolenka brachte die Nach-richt von dem Fehlschlagen der Unternehmung auf Litthauen, wohin General Gielgud Anfangs Juni mit 12,000 Mann abgeschickt war. Auch hier zeigte sich die Uneinigkeit und Unfhigkeit der polnischen Fhrer. Ein rasches Vordringen gegen Wilna, wo nur 3000 Russen standen, wrde diese Stadt und einen Theil der Provinz den Polen in die Hnde geliefert haben, aber Gielgud, der als geborener Litthauer mehr Sorge fr seine Gter in diesem Lande als fr die Sache des Vaterlandes hatte, vergeudete in Unthtigkeit die kostbare Zeit,
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griff am 25. Juli die (Sorben Bei Custozza an. Er erfocht einen glnzenben Sieg, durch welchen Deftreich gerettet wrbe. Obgleich es den farbinifchen Truppen an Tapferkeit nicht fehlte, so Hinberte boch der Mangel an Planmigkeit in ihren Bewegungen allen Erfolg. Karl Albert, der sich im Gefecht der grten Gefahr rcksichtslos aussetzte, Besa keine Fhig-feit, das Ganze zu leiten, mate sich aber aus Eifersucht gegen Befhigtere Generale die Entscheibung stets allein an. Rabetzky verfolgte die Sarben mit reienber Schnelligkeit und zog am 6. August in Mailanb ein, wo Karl Albert durch feine planlose Kriegfhrung sich den Verbacht des Verraths zugezogen hatte, und sein Sebeit von Seiten der Demokraten Bebroht war. Er zog sich in sein Knigreich zurck und schlo am 9. August einen Waffenstillstand der ihn zur Rumung der Sombarbei verpflichtete.
Der Sieg der ftreichifchen Waffen war auch auf das Schicksal Mittel- und Sbitaliens nicht ohne Einflu. Da Ferbinanb Ii. von Neapel die Insel teilten aller ihrer frheren Rechte Beraubt hatte, und als Bloe Provinz Behanbelte, so war in Palermo am 12. Januar ein offener Aufstanb aus-gebrochen. Die tabt hielt stanbhaft ein Bombarbement aus und nthigte die Besatzung, sich nach Neapel einzuschiffen. Der glckliche Erfolg der ficiltanifchen Erhebung wirkte auf Neapel zurck, wo der König am 29. Januar eine Verfassung nach franzsischem Muster versprach, die am 10. Februar Bekannt gemacht wrbe, und ein liberales Ministerium ernannte. Diese Verfassung wrbe von teilten abgelehnt. Hier warb ein Parlament nach der Verfassung von 1812 einberufen, und die Februarrevolution zwang Ferbinanb Ii. zur Anerkennung berfelben. Aber bamit waren die Leiter der Bewegung nicht zufrieben; sie verlangten fr icilien Besonbere Verwaltung und ein eigenes Heer und wollten zwischen Neapel und icilien nur eine Personalunion einrumen, eine Forberung, die von Ferbinanb Ii. verworfen wrbe. In Neapel wrbe die Verfassung nur von dem gebilbeten und freisinnigen Mittel-stanb mit Begeisterung aufgenommen; Abel und Geistlichkeit und das von den Priestern in Dummheit und Aberglaube erhaltene Volk wiberstrebte jeber politischen Vernberung. Auer der reactionren Partei gab es in Neapel auch eine republi-
Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 17
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Nun begannen die Belagerungsarbeiten, die aller Schwie-rigkeiten ungeachtet mit rastloser Ausdauer und Entschlossen-heit durchgefhrt wurden. Ein Versuch der Verbndeten am 17. October, Sebastopol von der Land- und Seeseite zugleich anzugreifen und zu nehmen, milang, und besonders hatte die Flotte von den russischen Batterien zu leiden, während sie selbst der Festung nur geringen Schaden zufgte. Die Vertheidigungswerke der Russen wurden unterdessen durch den genialen Artillerieoffizier Totleben immer mehr verstrkt, der mit bewunderungswrdiger Thtigkeit und Geschicklichkeit die zerstrten Schanzen stets wieder herstellte und an den be-drohten Punkten neue aufrichtete. Am 25. October griff der russische General Liprandi die Englnder bei Balaclava an, wobei die englische Reiterei groe Verluste erlitt und nur durch die aus Algerien angelangten Chasseurs d'afrique vom Untergang gerettet wurden. Noch heftiger wurde am 5. November bei Jnkerman gefochten, wo die Englnder nur durch die trefflichen Anordnungen Canroberts und Bosquets und den Wetteifer der franzsischen Truppen einer Niederlage entgingen. Die Russen wurden geschlagen und muten sich unter den Schutz ihrer Festungsbatterien zurckziehen. Bald machten die Herbstregen dem Kriege im offenen Felde ein Ende, während die Belagerungs- und Vertheidigungsarbeiten ihren Fortgang nahmen. Der Winter brachte den Verbn-beten das grte Elend; besonders litten Englnder und Tr-ken, bei benen das Verpflegungswesen schlecht bestellt war, ungeheure Verluste. Die Franzosen, fr welche von Haus aus besser gesorgt war, verstauben es bei ihrer natrlichen Gewandtheit, sich ertrglich einzurichten, und bewahrten ihren Frohsinn und ihre Munterkeit in solchem Grabe, ba sie sich in ihrem Lager sogar ein Theater herstellten.
Die Diplomatie hatte inbejsen volle Thtigkeit entwickelt, dem gewaltigen Kampfe ein Ende zu machen. Die West-mchte hatten Vorschlge als Grundlage weiterer Unterhand-lungen gemacht (22. Juli 1854), die aber von Rußland verworfen wurden. Nun schlo Oestreich mit England und Frankreich ein frmliches Schutz- und Trutzbndni (2. December) und verstrkte seine Heere in Siebenbrgen und Galizien. Da inbessen Oestreich, dem von Seiten Rulanbs
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Extrahierte Personennamen: Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Sebastopol Balaclava Algerien Jnkerman England Frankreich Galizien
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Krieg unvermeidlich war, so htte man ihn von ihrer Seite . mit aller Anstrengung und rcksichtsloser Entschlossenheit sich-ren sollen. Vor Allem htte man eines tchtigen Feldherrn bedurft. Radetzky war im Jahre zuvor gestorben, aber noch waren der Feldzeugmeister He und der Feldmarschalllieute-nant Benedeck da, Feldherren von militrischem Talent und entschlossenem Character. Statt einem von ihnen den obersten Heeresbefehl zu bertragen, wurde Graf Franz Gyulai. ein st-reichisch gesinnter ungarischer Magnat an die Spitze der Trup-Pen gestellt, der nie im Kriege gedient hatte und ohne alle Einsicht und Erfahrung war. Anstatt mit berlegener Macht bis Turin vorzurcken und die franzsischen Corps einzeln aufzureiben, setzte sich Gyulai in der Lomelina, einer der fruchtbarsten Provinzen Piemonts, fest, bis dieselbe durch Regengsse berschwemmt und fast unwegsam geworden, lie die Sardinier sich um Alessandria sammeln und that Nichts, um ihre Vereinigung mit den Franzosen zu hindern. Napo-leon, der seine berhmtesten Generale, Canrobert, Macmahon, Niel, um sich hatte, erlie am 12. Mai einen Tagesbefehl an seine Soldaten, in dem er sie an die glorreichen Thaten ihrer Vter in Italien unter seinem groen Oheim erinnerte und ihnen hnliche Erfolge in Aussicht stellte. Er bernahm den Oberbefehl der die franzsisch-sardinische Armee und gab oft Proben seines strategischen Talentes. Dagegen blieb Gyulai's Oberbefehl im streichischen Heere ohne alle Bedeu-hing; die einzelnen Corpsfhrer blieben sich selbst berlassen und ein allgemeiner Kriegsplan war nicht entworfen. Um sich der die Stellung der Feinde klar zu werden, ordnete Gyulai eine groe Recognoscirung an, die zwischen Franzosen und Oestreichern zu dem Gefecht von Montebello fhrte (20. Mai), wo letztere nach hartnckigem Widerstande zum Rckzug ge-zwungen wurden. Wbrend der streichische Obergeneral, in vlliger Unkunde der die feindlichen Bewegungen, sich gnz-lich unthtig verhielt, fiel Garibaldi mit seinen Alpenjgern in die Lombardei ein, besetzte Como und bedrohte Mailand, wich aber vor der Uebermacht der Oestreicher zurck. Als Napoleon mit seiner Armee gegen Mailand vorrckte, mute sich Gyulai mit seinem ganzen Heere bei Pavia auf das linke Ufer des Tessin zurckziehen (1. Juni). Nachdem er
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siegreichen Legionen, um Euch zu sagen, da Ihr Euch um das Vaterland wohl verdient gemacht habt." Dem General Canrobert gewhrte er den Vorzug, diesen Triumphzug zu führen mit den Worten: Setzen Sie sich an die Spitze dieser Armee, die Sie Frankreich erhalten haben," und der neue Marschall von Frankreich, Pelissier, erhielt den Titel eines Herzogs von Malakoff. Das franzsische Volk, besonders das von Paris, hatte alle Ursache, sich in der gehobensten Stimmung zu fhlen. Im Mai 1855 wurde zu Paris die zweite der groen Weltausstellungen erffnet, die nicht nur eine Menge Besucher, unter ihnen die hchsten Hupter, in diese Weltstadt lockte, sondern auch die franzsische Industrie im glnzendsten Lichte zeigte und der franzsischen Eitelkeit schmeichelte. Jetzt nach der Heimkehr des siegreichen Heeres schwelgte man in den Heldenthaten der ruhmgekrnten Krieger, und als nun im Februar des Jahres 1856 der Friedenskongre in Paris erffnet ward, da ward es der Nation klar, da Paris der Mittelpunkt der Welt sei und da Frankreich unter der Leitung eines berlegenen Herrschergeistes seine hervorragende Stellung in Europa, sein prestige, wiedergewonnen habe. Noch war der Congre zusammen, als die Geburt eines Thronerben, des Prinzen Napoleon Eugen, diese glckliche Zeit des Kaiserreichs verherrlichte (16. Mrz 1856). Der Papst versumte nicht, dem neuen Kinde Frankreichs", wie der neugeborene Knabe nach altmonarchischem Brauch genannt ward, telegraphisch seinen Segen zu schicken. Der russische Bevollmchtigte, Graf Orloff, brachte schon am frhen Morgen in groer Uniform in den Tuilerien seinen Glck-Wunsch dar, der erste in der langen Reihe, die nun folgte; der Kaiser aber konnte nicht umhin, in seiner Antwort an ,,die groen Staatskrper" die Worte auszusprechen: da er trotz der einstimmigen Glcksrufe sich nicht enthalten knne, an die Geschicke derer zu denken, welche an demselben Orte und unter hnlichen Umstnden geboren worden seien". Als bald darauf der Friedensvertrag vollzogen war, konnte sich, wie bereits bemerkt, Napoleon fr den ersten Mann in Europa halten, fr den Schiedsrichter der europischen Politik.
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Extrahierte Personennamen: Malakoff Napoleon Eugen Eugen Graf_Orloff Napoleon
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Capitn Hammer lange mihandelt worden war und nun durch dessen Gefangennehmung befreit ward.
Damit brach der Trotz der Dnen. Die Kopenhagener, deren Hochmuth in Kleinmuth umgeschlagen, befrchteten, die Preußen mchten bis Seeland vordringen und verlangten die Zusammenziehung von Flotte und Heer zum Schutz der Hauptstadt. Christian Ix., der von Anfang an nur ungern den ungleichen Kampf aufgenommen, entlie das eiderdnische Ministerium und wandte sich nach Berlin und Wien mit dem Ansuchen um einen Waffenstillstand und um Einleitung zu Friedensunterhandlungen, worauf -die Verbndeten eingingen. Am 30. Dctober 1864 wurde zu Wien der Friede unter-zeichnet, in welchem der König von Dnemark seine Rechte auf die Herzogthmer Holstein, Schleswig und Lauenburg an den Kaiser von Oestreich und den König von Preußen abtrat.
Die treffliche Organisation des preuischen Heeres, in dem Befehlshaber und Soldaten sich gleichmig bewhrt hatten, war in diesem Kriege eben so glnzend hervorgetreten, als die Khnheit und Sicherheit der preuischen Politik, die, unbeirrt durch Englands und Frankreichs Drohungen, ihre Plne mit Entschiedenheit durchgefhrt hatte.
Nachdem Oestreich und Preußen durch den Wiener ; Frieden in den Besitz der Elbherzogthmer getreten, forderte | Preußen, da die Hannoveraner und Sachsen das Land rumen sollten, und die Bundesversammlung erklrte auf den gemeinsamen Antrag Oestrichs und Preuens am 5. December 1864 die Exemtion fr beendigt. An demselben Tage beantragte Oestreich bei Preußen die vorlufige Ueber-gbe der Herzogthmer an den Erbprinzen Friedrich von : Augustenburg, vorbehaltlich der Untersuchung der Erbansprche. ; Whrend Oestreich nicht die ausschlieende Herrschaft Preuens j der die Herzogthmer gestatten wollte, vielmehr an der Elbe j die Bildung eines Mittelstaates wnschte, der sich in der j Bundesversammlung ihm anschlieen wrde, war Preußen 1
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Extrahierte Personennamen: Hochmuth Christian_Ix. Oestreich Friedrich_von_:_Augustenburg Friedrich Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Kleinmuth Seeland Berlin Wien Dnemark Holstein Schleswig Lauenburg Englands Frankreichs Sachsen
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Handlung der Personen und des Eigenthums waren an der Tagesordnung, ja der Fanatismus der Pariser steigerte sich bis zu dem Grade, da man in kurzer Zeit alle Deutsche, deren in Paris 50,000 lebten, in barbarischer Weise auswies, die nun, ihre Habe in Frankreich zurcklassend, massenweise, zum Theil im traurigsten Zustande, nach der Heimath wan-dem muten.
In Paris berstieg Aufregung und Verwirrung alle Grenzen, als am 9. August die Kammern zusammentraten. Bei der allgemeinen Rathlosigkeit verlangte ein Theil der Versammlung einen Ministerwechsel und Ernennung eines neuen Oberfeldherrn. Der Deputirte Dejean sprach es ganz offen aus, da man die Niederlagen der franzsischen Waffen einzig und allein der Unfhigkeit des Kaisers zu verdanken habe, und während die Linke die Erbrmlichkeit des Ministe-riums an den Pranger stellte, beantragte der Abgeordnete Graf Keratry die Abdankung Napoleons. Der Aufruhr der Menge auf den Tribnen und vor dem Parlamentsgebude war so fieberhaft erregt, die Sitzung wurde so strmisch, da man dieselbe aussetzen mute.
Nachdem an demselben Tage die Nachricht eingetroffen, da der Kaiser den Oberbefehl dem Marschall Bazaine bertragen habe, der in Mexico ein trauriges Andenken hinter-lassen hatte, ward die aufgehobene Sitzung wieder begonnen. Ollivier theilte mit, da das Ministerium seine Entlassung genommen und Graf Palikao (Montauban) die Bildung eines neuen bernommen habe. So trat denn, mit Schande und Schmach bedeckt, ein Ministerium vom Schauplatz ab, das in ruchlosester Weise zwei Nationen in den furchtbarsten Krieg gestrzt und den Fluch vieler Millionen auf sich geladen hatte.
Frankreich erklrte jetzt auch den Zollvereins-Vertrag fr aufgehoben. Das neue Ministerium ordnete die Erhebung des ganzen Volkes an, und von der Regentschaft der Kaiserin war kaum noch die Rede. Napoleon selbst trieb sich unstet bald in Metz, bald in Chalons umher und hing nur von dem Willen Bazaines ab. Die Vergeltung fr den leichtfertig heraufbeschworenen Krieg nahte mit raschen Schritten: Kaiser Napoleon hatte, sobald ihn das Schlachtenglck verlassen,
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Extrahierte Personennamen: August Graf_Keratry Napoleons Ollivier Graf_Palikao Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Paris Frankreich Paris Napoleons Frankreich Chalons
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zwischenkunft zu Gunsten Polens erlangt haben wrden. In der That forderte die demokratische Partei, von der die Schild-erhebung ausgegangen, eine Kriegserklrung an Rußland, das Einrcken aller zur Verfgung stehenden Truppen in Litthauen, eine Aufforderung an die Bevlkerung von Volhynien, Podo-lien und der Ukraine zur Rckkehr unter den polnischen Staats-verband, und eine allgemeine Bewaffnung des Volkes. Zu-nchst fhlte man das Bedrfni eines tchtigen Heerfhrers, und diese Stelle wurde dem sechszigjhrigen General Joseph Clopicki bertragen, der einst an Kosziusco's Seite fr Polens Freiheit gefochten, dann unter Napoleon gegen Spanien ge-dient und spter Divifionsgeneral geworden war, aber von Konstantin beleidigt, die Stelle aufgegeben hatte. Wenn aber auch Clopicki den grten Ruf im Heere besa, so war er doch ohne allen staatsmnnischen Blick, und an strategischen Talenten wurde er von einigen jngeren Offizieren bertroffen; er hatte stets nur auf hheren Befehl gehandelt und niemals eine selbststndige Rolle gespielt. Von jeher nur an Befehlen oder Gehorchen gewhnt, fate er gegen die nach dem 29. November auftauchenden demokratischen Elemente, gegen die zahl-reichen politischen Zeitschriften und Klubbs, gegen das Auf-tauchen bertriebener Meinungen, den tiefsten Widerwillen, und diese Uebelstnde erschienen ihm grer als die von auen drohenden Gefahren. Er lie sich daher am 5. December bis zur Wiederherstellung der Ordnung von der provisorischen Regierung zum Dictator ernennen, und machte diese, aus der nun Lelewel ausscheiden mute, zu seinem Ministerium. Da die polnischen Groen, die in dem bereilten Aufstand ein Hebel sahen, ihrem Vaterlande den Krieg ersparen, und den Weg der Unterhandlung einschlagen wollten, an deren Gelingen jedoch bei dem bekannten Charakter des Kaisers Nicolaus nicht zu denken war, so lie sich Clopicki durch den Fürsten Lubecki bestimmen, diesen und den Grafen Jezierski nach Petersburg zu schicken. Die beiden Abgeordneten sollten Nichts als die ungeschmlerte Ausfhrung der Verfassung von 1815 verlangen, und nur zum Schein, um das Volk zu befriedigen, sollte der Uebertragung dieser Verfassung auf die altpolnischen Provinzen Rulands Erwhnung geschehen, ohne da man auf dieser Forderung bestehen wollte.
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Bivouac das Zeichen ihrer Unabhngigkeit am Himmel wieder-finden mchten. Nun erhob sich vom Pontus Euxinus bis zum kaspischen Meere der Ruf nach Einheit, und eine neue Nation war ins Leben gerufen. Man lernte Pulver bereiten, Waffen lieferten die erstrmten Festungen und die Leichen der Feinde. Begeisterte Fhrer traten an die Spitze, vor allen Schamyl, der furchtbare Anfhrer der Tschetschenzen. Rastlos, von un-berwindlicher Klugheit und todverachtender Khnheit, gleich-sam allgegenwrtig, wute er die Stmme zum ausdauerndsten Kampfe anzuspornen. Die Russen erlitten bedeutende Verluste, auch unter Fürst Woronzow, der 1845 den Oberbefehl bernahm, aber trotz eines Heeres von 160,000 Mann unglcklich kmpfte. Manch tapferer Stamm verblutete sich in diesem langen Kriege, andere wurden durch die Verheerungen der Russen nach Persien und der freien Tartarei getrieben. Auch Schamyl, lange Zeit der Schrecken der Feinde und die Be-wunderung Europas, mute sich endlich, im Felsenneste Gunib von hundertfacher Uebermacht eingeschlossen und dem Hunger-tode preisgegeben, dem russischen General Fürsten Baryatinski (Sept. 1859) ergeben. Er wurde edelmthig behandelt und behielt Waffen und Schtze; Kaiser Alexander Ii. wies dem 63jhrigen Helden einen ehrenvollen Aufenthalt in Kaluga an. Erst im Jahre 1864 konnte Grofrst Michael, Statthalter im Kaukasus, seinem kaiserlichen Bruder zur vlligen Beendi-gung des Krieges Glck wnschen.
Auch der englischen Politik gegenber suchte Rußland seinen Einflu geltend zu machen und in Persien und Turan vorzudringen. Aber die in Orenburg mit dem grten Eifer und im tiefsten Geheimni betriebene Expedition schlug vllig fehl. General Perowsky zog mit einem Heere von 20,000 Mann und 10,000 Kameelen durch die Steppen zwischen dem Aral-fee und dem kaspischen Meere; aber bald fielen unter Klte und Schneegestber die Kameele, und nur geringe Trmmer des Heeres kamen nach Orenburg zurck (1840). Doch hat seitdem die russische Politik in Turan und in der stlichen Mandschurei gegen China hin, am Amu und am Amur bedeu-tende Fortschritte gemacht.
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Extrahierte Personennamen: Fürst_Woronzow Alexander_Ii Alexander Michael Perowsky
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