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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 34

1906 - Cöthen : Schulze
— 34 — -2-In demselben Frühjahre rückten Fürst Wolfgang und Kurfürst Johann Friedrich im Heere des Schmalkaldischen Bundes gegen den Kaiser in das katholische Süddeutschland hinein. Sie wurden aber durch den hinterlistigen Einfall des Herzogs Moritz von Sachsen gezwungen, in die Heimat zurückzukehren. Während der Kurfürst Moritzens Land eroberte zwang Fürst Wolfgang Aschersleben, das um 1325 widerrechtlich an das Bistum Halberstadt gekommen war (S. 23), zur Huldigung, leider aber nur auf wenige Monate. Denn mit starker Heeresmacht zog nun der Kaiser heran In der Schlacht bei Mühlberg ward Kurfürst Johann Friedrich am 24r. April 1547 geschlagen und gefangen genommen. Sein Kurfürstentum fiel an den Herzog Moritz. Nach tapferer Gegenwehr war Fürst Wolfgang aus der Schlacht entkommen. Er hatte früher einmal gesagt, „wenn es darauf ankäme, wolle er lieber einem die Stiefel putzen und auf Land und Leute verzichten, als daß er sollte eine andere Lehre anerkennen." Hierin wollte ihn der Herrgott nunmehr beim Worte nehmen . 3. Das Cöthener Fürstentum hatte der Kaiser seinem Oberstallmeister Grasen Ladron überwiesen. Dieser verbrannte Coswig, besetzte Göthen und zog nun ge- gen Bernburg, wohin sich Fürst Wolfgang zunächst geflüchtet hatte. Es war in der Nacht vor dem Einmärsche der Spanier, da standen die wackeren Bürger von Bernburg auf ihrem Marktplatze. Si0-18‘ Wolfgang, Fürst zu Anhalt. Obgleich sie alle bereit waren, für ihren Fürsten Gut und Blut zu opfern, hatte sich Derselbe doch entschlossen, zur Schonung seiner Untertanen die Stadt zu verlassen. Man erwartete, von einem schmerzgebeugten Manne Abschied nehmen zu müssen. Aber hochaufgerichtet ritt Wolfgang vom Schlosse herab. Als er über den Marktplatz kam, stimmte er, so wird erzählt, das Lutherlied an: „Ein' feste Burg ist unser Gott." Die Bürger vergaßen ihre Abschieds- tränen und fielen in die herrliche Weise ein, daß hundertstimmig der Marktplatz widerhallte. Als die mächtigen Klänge verrauschten, war es ihnen, als hätten sie nicht einen Abschied, sondern ein Siegesfest erlebt. Der geflüchtete Fürst verbarg sich der Sage nach zunächst, als Müller verkleidet, in der Mühle von Chörau bei Aken. Danach wurde er von seiner Schwestertochter, der Äbtissin von Gernrode, aufgenommen. Auch in einem Gartenhause bei Aschersleben und in der Mühle von Warmsdorf soll er

2. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 23

1906 - Cöthen : Schulze
— 23 — Macht z. B. bei den Hohenzollern den brandenburgifch-preußischen Besitz zusammenhielt. Als stärkstes deutsches Fürstenhaus hätten die Askanier die Geschicke Deutschlands bestimmen können, wenn etwa um 1300 ihre bedeutende Macht, zu der die beiden angesehensten Kurfürstentümer des Reiches gehörten, in einer Hand vereinigt gewesen wäre. Wie leicht hätten sie ihre rechtmäßigen Erbanfprüche auf Brandenburg, Sachsen und Aschersleben durchgesetzt, wenn sie nicht durch fortwährende Teilungen ihres Besitzes geschwächt worden wären! Diese leidigen Teilungen beginnen bereits mit dem Tode Heinrichs I. 1244. Drei seiner Söhne stiften drei Linien: v- die ältere Bernburger, die Aschersleben er und die ältere Zerbster Linie. Die letztere, welche auch als Dessauer bezeichnet werden kann, überlebte die beiden anderen und regiert noch heute. Leider erbte sie nicht das ganze Anhalt. Als 1315 die Ascherslebener Linie ausstarb, bemächtigte sich der 1315 Askanier Albrecht aus der Bernburger Linie der Stadt Aschersleben und fügte sie nebst Wegeleben, da er Bischof von Halberstadt war, unrechtmäßig seinem Bistume zu. Er stand ganz unter dem Banne der nach weltlicher Macht strebenden katholischen Kirche, und mit Recht wundert sich ein neuerer Geschichtschreiber, „wie hier die Begierde des Kirchen-fürsten über die Empfindungen gegen seine Familie, gegen den leiblichen Bruder ge- siegt hat." Trotz des wiederholten Einspruches von seiten der anderen Askanier ging Aschersleben ihnen auf immer verloren. 3. Die Zerbster Linie zersplitterte ihr Gebiet im 14. und 15. Jahrhundert durch verwickelte Teilungen, die sogar zu Streitigkeiten und Rache-zügeu führten, bis endlich im Anfange des lü^Jahrbunderts ganz Anhalt in den Händen zweier Brüder ruhte: der Fürsten Waldemar und ,Ernst. Der Vater der beiden war Fürst Georg I. (um 1430). Er hat von allen anhaltischen Fürsten am längsten regiert, nämlich nicht weniger als 69 Jahre. Seine fünf Söhne hießen Wgldemur, Georg, ©iegmunb. Ernst und Rudolf. Georg hatte den Beinamen der Starke. Es wird von ihm erzählt, er habe einen Ringer durch einen Druck auf beide Schultern getötet und einen Bären, der ihm auf dem Gestänge, einem schmalen Stege über das Muldewehr bei Dessau, entgegengekommen sei, mit der Faust erschlagen. Auch habe er bei Dessau einen Pfahl, den acht Männer nicht bewegen konnten, allein aus der Mulde gezogen. Er starb kinderlos. Rudolf, der bei der Teilung mit Geld abgefunden wurde, ist als Kriegsheld mit dem Beinamen „der Tapfere" in den Diensten Kaiser Maximilians I. berühmt geworden und wurde vom Kaiser selbst „Anhalt, das treue Blut", genannt. Leider starb er schon 1510 in Italien, wahrscheinlich durch Gift. Er liegt zu Innsbruck begraben. 4^Fürst Waldemar bekam bei der Teilung Cöthen, Fürst Ernst Dessau. Das Bernburg-Ballenstedter und das Zerbster Gebiet besaßen sie beide gemeinsam. Fürst Waldemar starb 1508. Ihm folgte sein einziger Sohn, der berühmte Fürst Wolfgang. Fürst Ernst, ebenfalls Stammvater aller weiteren anhaltischen Linien, hinterließ bei seinem Tode 1516 drei unmündige Söhne, die Reformationsfürsten Johann, Georg. und Joachim. Ihre Regierung und Erziehung lag in den Händen dreier fürstlichen Vormünder, besonders aber in der Hand ihrer Mutter, Magarete von Münsterberg. Nach dieser Fürstin hat vielleicht der seltsame Ring seinen Namen, der noch heute im Schlosse zu Dessau sorgfältig aufbewahrt wird und über dessen Herkunft man eine geheimnisvolle Sage erzählt. Es ist möglich, daß der Name „Krötenring" durch eine Verwechselung mit dem Namen „Grete" entstand. Margarete von Münsterberg hieß nämlich bei ihren Lebzeiten „Frau Fürstin Grete". Fig. 11. Der Kröt enling

3. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 72

1906 - Cöthen : Schulze
— 72 — lifsa-Ssnsä6 iniintöpt?elrbas|nad) it)X benannte für sechs adlige Fräulein bestimmte Kn'rs Jf" Untef der Regierung des Fürsten Leopold, eines Zeitgenossen - l. [ au^ entwickelte sich in Cöthen ein reger Handelsverkehr Besonders gut besucht waren die Cothener Wollmärkte. Fürst Leopold richtete in Cötheneinefürmcke Kapelle em. Kapellmeister war von 17l7 bis 1723 Johann Sebastian Bach Äer bt gwllf etster aller Zeiten. An ihn erinnert der mit seinem Denkmale geschmückte Bachplatz m Lothen Zu derzeit des Vaters Franz regierte in Cöthen Karl George ^ebereckit Er verbesserte die Rechtspflege, errichtete Armen- und Waisenhäusergründeteein Sckul-lehrerseminar, besserte die Pmrrstellen auf und ließ ein cöthensches Wochenblatt beraus-hn E1?r' ^ Eauste er wie Fürst Leopold viele Adelsgüter auf und erbaute das Schloß und Speeleosoldat toeitte% ®r war preußischer General und mit Leib uno iseeie öcloat. Turkenkriege erlag er 1789 dem mörderischen Klima rmr Semlm, wo der „alte Semliner" auch begraben liegt. ^ " itlima 6or Y.j)- ^der war sein Sohn August Christian Friedrich ihm nickt im aerinasten ähnlich. Durch Soldatenspielerei und andere Verschwendung stürzte er sein ^and tief m Schulden. Dazu regierte er mit großer Willkür/sodaß l B das Wild berdenweise einbrach und dieselben verheerte. Wie er Napoleon I. in undeutscher Art fast abgöttisch verehrte, haben wir (S. 64) bereits gehört. Er starb 1812 kinderlos Sein unmündiger Neffe, für welchen der Vater ' «nderlo-. Franz die Regierung führte, erlag 18l8 der Schwindsucht. Nunmehr fiel das Land an den Herzog Friedrich Ferdinand aus der Linie Cöthen-Pleß, die durch Fürst Erdmann, einen Bruder^ Karl George Leberechts, gegründet war, Herzog Ferdinand ist der Erbauer der 1820 vollendeten, bei der Einweihung leider zusammengebrochenen Kettenbrücke bei Nienburg au der Saale. Obgleich er nicht ohne ©egen und im übrigen duldsam regierte, j?ig. 35. entfremdete er sich doch die Gemüter seiner Letzter anhaltischer Dukaten Mit der Inschrift: n er anen dadurch, daß er zusammen mit Ex auro Anhaitino, d. H. aus anhaltischem Golde, seiner Gemahlin zur katholischen Kirche über- fflllä ^ mit den Jesuiten hielt den gefährlichsten Feinden des protestantischen ^ . lpater Jo mächtige ^esuitengeneral Pater Beckx war der Beichtvater des Herzoglichen Haares. Nach dem Tode des katholischen Herzogs folgte 1830 sein Bruder herzog Heinrich, ein edler Fürst, echt evangelisch gesinnt, gerecht und sparsam. letner Gemahlin Auguste gegründete Heinrichs-Stiftung zu Cöthen erinnert och letzt an ihn. Zur großen Betrübnis seiner Untertanen starb er 1847 kinderlos. Inhalt-(Eöthen war erloschen. Der nunmehrige Senior Herzog Leopold D°n Dessau nahm das Cöthener Land für sich und die Bernburger Linie -ocittz. Durch Vertrag mrt Bernburg wurde es 1853 mit dem Dessauer Gebiete zu dem Herzogtums Anhalt-Dessau-Cöthen vereinigt. n J2' Anhalt-Bern bürg regierte von 1656 bis 1718 Fürst Viktor Amadeus, fcr war ein älterer Zeitgenosse Fürst Leopolds von Dessau. Nach Kräften suchte er die funden zu heilen, welche der Dreißigjährige Krieg seinem Volke geschlagen halte. eine lange Regierung gereichte dem Lande zum Segen. Er begründete das Erst-geourtsrecht, kaufte, wie Leopold von Dessau, Güter an und baute zu Bernburg eine steinerne Saalebrucke, die erst 1891 durch eine neue ersetzt worden ist. Auch veranlaßte er den gelehrten Geschichtsforscher Beckmann, eine „Historie von Anhalt" herauszugeben. N^.. u Bergbau im Harze machten sich sehr verdient des Fürsten Viktor Amadeus Enkel ^ittor Friedrich, der im Siebenjährigen Kriege aus eigenem Vermögen looofio Taler Tur lein -and opferte, und besonders der Urenkel Friedrich Albrecht, von dessen Verdiensten der gußeiserne Obelisk auf dem Mägdesprunge Zeugnis ablegt. Unter der egierung Viktor Friedrichs nahm im Bernburgischen die Industrie einen erfreulichen aupchttmng. Der Seidenbau fand Eingang. In Bernburg wurde eine Branntwein-Brennern, aus dem Mägdesprunge eine Papiermühle eingerichtet. Alexius Friedrich L-tjrtshan erhielt im Jahre 1806 vom Kaiser die Herzogswürde, hatte wie Vater I die -eiden des Rheinbundes durchzukosten, schloß sich aber ebenso freudig dem deutschen Freiheitskriege an und heilte tätig und hilfreich die Kriegswunden. Er gründete im tteblichen Seifetale das nach ihm benannte Alexisbad und führte als erster anhauijcher fairst 1820 die Union ein (S. 71). Ihm folgte fein Sohn Alexander
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