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1. Neuere Zeit - S. 62

1882 - Oldenburg : Stalling
62 § 15. Der dänisch-niedersächfrsche Krieg (1626—1639). Wallenstein. Das Kriegsglück war entschieden auf des Kaisers Seite. Da er aber nur durch das Heer der Liga seine Siege erfochten, wünschte er ein eigenes nur von ihm abhängiges Heer aufzustellen, um so mehr, als Frankreich, auf Schwächung der östreichischen Macht ausgehend, Mansfeld und den niedersächsischen Kreis durch Hülfsgelder unterstützte. Aber es fehlte dem Kaiser an Geld; da erstand ihm ein Helfer in Albrecht von Wallen st ein, der sich erbot, ein kaiserliches Heer zu sammeln, das dem Kaiser nichts kosten sollte. Wallenstein (Waldstein), aus einem adeligen Geschlechte Böhmens stammend, ward nach dem frühen Tode feiner lutherischen Eltern in einer Jesuitenanstalt zu Olmütz im katholischen Glauben erzogen und bekundete feinen feurigen Geist schon als Knabe durch unbändige Wildheit. Als Jüngling bereiste er das ganze westliche Europa und studierte dann zu Padua Astrologie. Daraus focht er mit Auszeichnung gegen die Türken und vermählte sich mit einer reichen Witwe, deren Tod ihn m den Besitz eines bedeutenden Vermögens setzte. Im böhmischen Kriege entschied er sich für bcn Kaiser und zeichnete sich in der Schlacht am weißen Berge aus. Dafür gab ihm der Kaiser die böhmische Herrschaft Friedland und später die Herzogswürde. Bei dem Verkauf der Güter der geächteten böhmischen Adeligen bereicherte sich Wallenstein abermals durch den billigen Ankauf von 60 Gütern, so daß man feinen Grundbesitz auf 60 Millionen Gülden schätzte. Er kaufte 100 Häuser in Prag auf Abbruch, um einen geeigneten Bauplatz für feinen Palast zu erhalten. — Jetzt machte er dem Kaiser den Antrag, ein Heer auf feine Kosten aufzustellen, wenn man ihm den Oberbefehl geben und ihn durch eroberte Länder entschädigen wollte. Der Kaiser verlangte 20 000 Mann, aber Wallenstein erklärte: „Ein Heer wie dieses muß vom Brandschatzen leben; 20 000 Mann kann ich so nicht ernähren, aber mit 50 000 Mann kann ich fordern, was ich will." Der Kaiser ging darauf ein, und Wallenstein schlug feine Werbeplätze in Böhmen, Franken und Schwaben auf. Sein berühmter Name versammelte taufende aus allen Gegenden unter feine Fahnen, sogar hochgestellte Männer boten ihm ihre Dienste an, und bald wußte fein richtiger Blick in der Auswahl der Offiziere und feine Strenge Einheit und Ordnung in die rohen Massen zu bringen. Er sprach wenig, aber mit Nachdruck; keinem versagte er ein gebührendes Lob; für die Bedürfnisse der Geringsten sorgte er, aber dafür verlangte er Unerschrockenheit und Gehorsam. Feigheit ward sogleich mit dem Tode bestraft, und bei dem geringsten Ungehorsam war sein Wort: „Laßt die Bestie hängen!" Schon sein Anblick hatte etwas Schauder Erregendes. Hosen und Mantel waren von Scharlach, fein Koller von Elensleder, sein Halskragen nach spanischer Art gekräuselt, auf dem Hute eine rote Feder; das schwarze Haar trug er kurz abgeschnitten; seine Miene war geheimnisvoll und argwöhnisch. Den scharfen Blick anderer konnte er nicht ertragen. Ein un-

2. Neuere Zeit - S. 137

1882 - Oldenburg : Stalling
137 die Dienstsprache. Er liebte geistreiche Unterhaltung, und seine Abendmahlzeiten nennt Voltaire „Sokratische Gastmähler." Friedrich schreibt: „Daß ich lebe, ist nicht notwendig, wohl aber daß ich thätig bin." Ein andermal schrieb er an einen Freund: „Du hast recht, wenn du glaubst, daß ich viel arbeite, ich thue es um zu leben; denn nichts hat mit dem Tode mehr Ähnlichkeit als der Müßiggang." — Im Sommer stand er um 4 Uhr auf, oder war zur Berliner Musterung schon auf dem Pferde. Das An- und Auskleiden, auch das Frisieren that er selbst. Sein erster Gang war an den Schreibtisch- von den eingegangenen Briefen las er die wichtigsten selbst, aus den übrigen ließ er sich kurze Auszüge machen. Dann hörte er die Berichte der Adjutanten, gab Befehle, trank Kaffee und spazierte dann, die Flöte blasend, etwa zwei Stunden aus einem Zimmer ins andere, wobei sich ihm oft die besten Gedanken darboten. Dann erteilte er den Kabinettsräten auf ihre Auszüge die nötigen Befehle, oder machte auch selbst seine Randbemerkungen. Darauf legte er die Uniform an, las oder schrieb Briefe. Um 12 Uhr ging er zur Tafel, zu der die gebildetsten Offiziere, Dichter, Gelehrte und Künstler herangezogen wurden, die Unterhaltung war französisch, das er fließend sprach, und niemals fehlte es an Stoff. Nach der Tafel blies er wieder eine halbe Stunde auf der Flöte, trank Kaffee und besah feine Anlagen. Bon 4 bis 6 Uhr folgten schriftstellerische Arbeiten, dann das Konzert und die Abendtafel, die oft bis Mitternacht währte. Nach dem 7jährigen Kriege traten an Stelle der Tafelstunden die Lesestnnden. — Von dieser Tagesordnung wich der König nur zur Zeit der Truppen-musterungen und auf Reisen ab. Dabei erkundigte er sich nach allem und ließ sich von den neben seinem Wagen herreitenden Landräten und Amtleuten von ihren Angelegenheiten erzählen. Mit geringen Leuten redete er treuherzig, mit Vornehmen kurz. Sein Lieblingsaufenthalt war das Schloß zu Sanssouci (ohne Sorge) bei Potsdam. Der Verkehr mit Dichtern, Gelehrten und Künstlern bot ihm hier den reichsten Geistesgenuß. Der Marquis d'argens genoß durch feine feine Bildung und feine Ergebenheit fast 30 Jahre Friedrichs Freundschaft. Voltaire erhielt ein Jahrgehalt von 3000 Thalern für sich und 2000 für feine Nichte, nebst freier Wohnung im Schloß, freier Tafel und Equipage, auch die Kammerherrenwürde. Aber er machte sich durch feine groben Charakterfehler endlich unmöglich und mußte Preußen verlassen, wofür er sich durch Schmähschriften gegen den König rächte. Auch trug er viel dazu bei, des Königs Glauben an die Wahrheiten des Christentums zu schwächen. Der Mathematiker d'alembert lehnte Friedrichs Einladungen an feinen Hos zu kommen ab, doch blieb der König mit ihm in lebhaftem Briefwechsel. — Auch die alten Kriegsgefährten zog er an feine Tafel. Einst war der alte Ziethen dabei eingeschlummert, und die neben ihm Sitzenden wollten ihn wecken. „Laßt ihn schlafen," sagte der König, „er hat oft genug für uns gewacht." — Ein andermal erschien der 85jährige Greis zur Parole im Schloß, und der König reichte ihm einen Stuhl mit den Worten:
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